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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Parallelwelten: Merkel und Sarkozy feiern sich, während ihr Versagen offenkundig und gefährlich ist.
Datum: 7. Februar 2012 um 16:42 Uhr
Rubrik: Europäische Verträge, Schulden - Sparen, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich: Albrecht Müller
Gerade erschien eine Studie [PDF – 1 MB] der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Scheitert der Euro?“, die Sie zur Aufklärung über das Versagen der Verantwortlichen und über die Lösung der gravierenden Probleme nutzen könnten. Sie können die Studie hier bestellen: [email protected] oder selbstverständlich elektronisch weiterleiten bzw. ausdrucken. Es folgen in Abschnitt A. Informationen zum Inhalt der Studie von Klaus Busch. In Abschnitt B. versuche ich mit ein paar wenigen Anmerkungen zu erklären, wie die Verantwortlichen ihre schöne Scheinwelt zu erzeugen vermögen. Albrecht Müller.
Abschnitt A.
Wir zitieren einfach die Originalfassung der Zusammenfassung der Studie
„Scheitert der Euro?
Strukturprobleme und Politikversagen bringen Europa an den Abgrund“
KLAUS BUSCH vom Februar 2012:
Die Analyse und die Vorschläge für Lösungsschritte entsprechen in weitem Maße dem, was Sie in den vergangenen Monaten auf den NachDenkSeiten lesen konnten. Wir haben vielleicht die Auseinanderentwicklung der Wettbewerbsfähigkeit und der Lohnstückkosten der einzelnen Euro Staaten etwas mehr betont, als es in dieser Studie geschieht. Die Differenzen sind jedoch gering.
Die Studie ist eine gute Zusammenfassung der Fehlkonstruktion Maastrichter Vertrag und vor allem auch der stufenweisen Fehlentscheidungen der Verantwortlichen und ihres Konzeptes zur Überwindung der Krise im Rahmen der Logik des Maastrichter Vertrages. Es wird gezeigt, wie mit der von Angela Merkel geprägten politischen Linie die Lage immer mehr verschärft worden ist.
Die Analyse geht bis zum Gipfel des Europäischen Rates und dem dort ausgehandelten neuen Vertrag für die Eurozone im Dezember 2011. Sie ist also sehr aktuell.
Der Autor bezeichnet die „Therapie des harten Sparens“ als falsch und nennt den im Juli 2011 beschlossenen Schuldenschnitt für Griechenland als Kardinalfehler. Damit wird nicht nur Angela Merkel, sondern auch manche linke Stimme kritisch betrachtet. Mit Recht.
Die Studie enthält brauchbare Tabellen und Daten, zum Beispiel zu den Staatsschuldenständen und ihrer Entwicklung seit Beginn der Finanzkrise.
Abschnitt B.
Das Meisterwerk der Angela Merkel: Die Erzeugung einer Scheinwelt.
Bei aller Kritik an unsere Bundeskanzlerin muss man mit Bewunderung feststellen, dass sie ihr Versagen und das Versagen der mit ihr verbundenen Personen und Gruppen meisterhaft zu verbergen vermag. Beispielhaft war dies am Montagabend im Heutejournal wieder einmal dokumentiert: eine gespenstische Sendung mit Interview des ZDF mit Sarkozy und Merkel und bei SpiegelOnline hier.
Auch in vielen anderen Medien wird immer wieder vermittelt:
Die Methoden der Meinungsmache sind nicht neu, aber professionell eingesetzt:
Die Folgen für uns:
Wie leider immer wieder zu beklagen ist: Auf Versagen und Fehlverhalten folgen keine Sanktionen mehr; die politischen Entscheidungen werden immer schlechter; im konkreten Fall kann das sehr gefährlich werden, wenn der Euro scheitert. Selbst dann aber sind Frau Merkel und Herr Sarkozy fein raus. Dann sind ja die Griechen schuld, die nicht geliefert haben. Oder später die Portugiesen, die Italiener, die Spanier. Wer auch noch folgen wird, wenn der Euro im Falle Griechenlands gescheitert ist und die Spekulanten neues Blut riechen.
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