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Titel: Auftritte von Weidel und Ken FM/Kayvan zusammengepackt – zwar eine Zumutung, aber auch reich an Erkenntnissen
Datum: 4. September 2024 um 11:48 Uhr
Rubrik: AfD, BSW, Innen- und Gesellschaftspolitik, Wahlen
Verantwortlich: Albrecht Müller
Apolut brachte am 2. September ein Interview mit Kayvan, den ich aus alter Gewohnheit Ken FM nenne. Ein Leser machte darauf aufmerksam und ließ wissen: „Sehr interessante Gedanken von Kayvan Soufi-Siavash (Ken Jebsen) zu AfD und BSW bzw. Wagenknecht.“ Ist das so? – Da es in dem Interview vor allem um die AfD und ihre Programmatik ging, passt dazu ein Video mit einer Rede von Alice Weidel vom 1. September in Görlitz. Sie ist Co-Sprecherin der AfD und der Bundestagsfraktion. Diese Rede dauert fast 23 Minuten, das Interview mit Ken FM gut 41 Minuten. Das ist zusammengenommen über 1 Stunde. Trotzdem empfiehlt es sich aus mehreren Gründen, beide Videos nacheinander anzuschauen. Albrecht Müller.
Im Folgenden werde ich ein paar Hinweise auf die Aussagen geben.
Hier noch einmal der Link. Das Interview wurde vom „freien“ Journalisten Alexander Kühn geführt. Dazu zunächst die Anmerkung, dass der Interviewende nicht besonders „frei“ erschien. Seine peinlich anbiedernde Gestik und seine Einlassungen zeigten deutlich, dass er auf die Knete von Apolut angewiesen ist, also damit auch abhängig vom Interviewten.
Ich muss noch eine Vorbemerkung machen, bevor ich einige kritische Anmerkungen zu den Aussagen von Ken FM mache: ich habe Ken FM früher sehr geachtet und wir haben ihn von Seiten der NachDenkSeiten auch häufig publizistisch unterstützt. 2014 habe ich ihm sogar meine Wohnung für ein Interview geöffnet. Siehe hier:
KenFM im Gespräch mit: Albrecht Müller Teil 1 und Teil 2
Ein durchgehender Grundtenor des Interviews war Kritik am BSW und Sympathie für die AfD. Ken FM ist vermutlich sauer, dass aus seiner Sicht das BSW der AfD Stimmen weggenommen hat. Typisch für die unterschwellige Aggression gegen das BSW war die Frage: Wer bezahlt eigentlich die Leute um das BSW? Belege – Fehlanzeige.
Das BSW sei als eine Art Brandmauer gegen die AfD aufgebaut. Sahra Wagenknecht bezeichnete Ken FM als eine Art Schauspielerin. Er übernahm auch die von anderer Seite schon eingeführte Einlassung, sie sei als Kader geschult.
Mehr Raum als diese Kritik am BSW nahm dann die Bewunderung für die AfD ein. Ken FM nannte eine große Zahl von Programmpunkten – meist zustimmend:
Diese Rede anzuschauen, ist lehrreich. Ich habe dabei gelernt, dass diese Frau viele Menschen beeindrucken wird und dass aus diesem Grund auch die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen nicht verwunderlich sind. Weidels rhetorisch geschickt am Anfang eingeführte Einlassungen, auch der Westen, der bisher schwarz ist, werde blau, war ein Beispiel für ihre rhetorische Begabung.
Im Folgenden nenne ich einige der markanten Programmpunkte und Aussagen von Frau Weidel:
„Mit dem Alterseinkünftegesetz wurde ab 2005 in Umsetzung eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts schrittweise zur nachgelagerten Rentenbesteuerung übergegangen. Damit wurde die steuerliche Belastung von Altersvorsorgeaufwendungen und -bezügen grundlegend neu geregelt. Zugleich sind die betriebliche und private Altersvorsorge deutlich verbessert worden.“ –
Dass die Renten besteuert werden, hat also damit etwas zu tun, dass die steuerliche Belastung der Altersvorsorgeaufwendungen reduziert wurde.
Schlussbemerkung: Auf das Interview mit Ken FM und die Rede von Weidel weisen wir auch deshalb hin, weil diese Aussagen die weitere politische Debatte in Deutschland sehr mitbestimmen werden.
Deshalb auch die Anregung, dass Sie Rede und Interview, jedenfalls die Rede, gemeinsam mit Freunden und Bekannten anschauen und darüber sprechen.
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