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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Allgemeine Leserbriefe
Datum: 30. August 2024 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Gelegentlich erhalten wir Leserbriefe von Leserinnen und Lesern, die einen allgemeinen Anlass haben und sich keinem bestimmten Beitrag zuordnen lassen. Es kommt auch vor, dass einzelne NachDenkSeiten-Beiträge langsamer oder weniger Zuschriften erzeugen. Wir meinen, dass auch sie und die darin zum Ausdruck gebrachten Erkenntnisse bzw. Überzeugungen dennoch interessant sein könnten. Danke auch für diese E-Mails. Eine Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
Zu: SPD: Gegen die Armen Stimmung machen – aus Hartz IV nichts gelernt
1. Leserbrief
Ich würde gern mal die Aufmerksamkeit auf die Politiker richten. Sie beziehen auch Bürgergeld. Sie werden vom Bürger der BRD bezahlt.
Die Arbeitsleistung können sie mir nicht nachweisen – auch nicht ihre Qualifikation( z.B. Kevin Kühnert). Das Ansehen von Fußballspielen, repräsentative Auftritte, nette Unterhaltungsprogramme (siehe Karnevalsveranstaltungen) und das gleichzeitige Schreiben und Veröffentlichen von Büchern (Bewerbung der Schriften über Talkshows) zeigt, dass offensichtlich genügend Zeit vorhanden ist und diese Zeit mit Politischer Arbeit nicht genutzt wird.
Vielleicht wird diese Hängematte auch mal abgeschafft – zusätzlich zu den Beträgen die der Bürger, für die Beauty Bedürfnisse der Politiker und für die Fahrt-Flugkosten zahlen muss.
Ich wünsche mir auch hier eine harte Prüfung der Arbeitsleistung und Bezahlung von unabhängiger Stelle – ähnlich wie das auch bei den Bürgergeldempfängern durchgeführt wird.
Vielleicht macht man das mal zu Thema.
Claudia Leibeling
2. Leserbrief
Hallo liebe NDS,
im genannten Artikel wird davon gesprochen, dass Stimmung gegen Arme bzw. Bürgergeldempfänger gemacht wird und dies mit Neid schüren zu tun hat. Dementsprechend wird dem Herrn Woidke, der die Aussagen getätigt hat, ein boshaftes Verhalten unterstellt und später noch mal betont, dass er ja schließlich als Politiker nicht dumm sei und dies absichtlich getan hat, zumindest zwischen den Zeilen, aus Wahlkampfzwecken. Daher muss man solchen bösen Politikern immer das Gute ™ entgegenhalten, so der O-Ton des Artikels. Da die Hauptaussagen von Herrn Woidke zum Bürgergeld für Ukrainer nicht thematisiert wurden, gehe ich davon aus, dass es tatsächlich nur allgemein um diese eine Aussage gehen soll.
Das, was Herr Woidke dort äußert ist das normale neoliberale Gedankengut, was uns das Leben schon seit Ewigkeiten schwer macht. Herr Woidke kommt mit unserem Jäger- und Sammlerdenken um die Ecke und beschreibt, wie die Jäger und Sammler von der Jagd nach Hause kommen, stolz ihre Beute vorzeigen und dann mitbekommen, dass diejenigen, die nicht auf die Jagd gegangen sind, mehr Beute in der Hand halten, als sie selbst. Dabei spielt es keine Rolle, ob es tatsächlich mehr ist oder es nur so aussieht als ob. In diesem Moment setzt die soziale Ächtung ein, gegenüber den Nicht-auf-die-Jagd-gehenden und es wird versucht, dafür zu sorgen, dass sie eben nichts mehr abbekommen und schließlich selbst auf die Jagd gehen, weil sie es müssen. Gefühle wie Fairness und Gerechtigkeit sind die Begründung bzw. Rechtfertigung für die soziale Ächtung.
In einer Jäger- und Sammlerumgebung, in der man jederzeit in den Wald/die Natur gehen kann, um zu Jagen, ein real funktionierendes Modell, um die Arbeitslosigkeit abzubauen, da die Angegriffenen ja nicht mehr angegriffen werden wollen. Innerhalb eines geldbasierten Wirtschaftssystem dagegen passiert genau das Gegenteil. Die Arbeitslosigkeit steigt, weil dem Grundbedürfniskonsum die Kaufkraft entzogen werden würde, durch die Verringerung des Bürgergeldes. Auftragslagen brechen weg, es gibt weniger zu tun, also gibt es mehr Arbeitslosigkeit. Herr Woidke hat nicht verstanden, dass man das Jäger- und Sammlerdenken nicht innerhalb eines geldbasierten Wirtschaftssystems anwendet! → Neoliberalismus. Dementsprechend begrüßt er auch die letzten Verschärfungen beim Bürgergeld. Das, was Herr Woidke dort also äußert, hat nichts mit Boshaftigkeit zu tun, sondern damit, dass er sein eigenes (Jäger- und Sammler-) Gedankengut nicht in unsere kulturelle Realität einbetten kann. Er ist also nicht böse, sondern unaufgeklärt. Dementsprechend ist es auch ziemlich sinnlos mit moralischen Vorwürfen zu kommen, da sie wirkungslos sind. Das sehen wir ja schon seit Jahrzehnten. Wir regen uns schon seit Jahrzehnten auf, aber nichts verbessert sich bzgl. Arbeitslosigkeit und Armut. Und das hat vielfach einfach damit zu tun, dass wir diese ganzen Debatten nicht einordnen können und nur in Gut/Böse unterteilen und alles moralisieren. Für diejenigen, die sich für die Mechanismen hinter dem Neoliberalismus näher interessieren: eBook: „Falsche Narrative – Neoliberalismus von Andre Klein“ mit der ISBN: 9783759210760
Bürgergeld/Ukrainer
Herr Woidke spricht, zumindest im Originalartikel auf Focus noch an, dass er viel lieber die Ukrainer als Fachkräfte im Land hätte, weil das ja gut für Deutschland sei. Also dieses Märchen vom Fachkräftemangel wieder einmal. Hier muss man, was ein wenig aufwendiger ist, immer wieder darauf hinweisen, dass wir eine Arbeitslosenquote von knapp 27,66% haben, wenn wir sie in Äquivalenzform ermitteln und zur Vollbeschäftigung fehlen uns knapp 12,7 Millionen Vollzeitstellenäquivalente. Im Kontext von Massenarbeitslosigkeit darauf hinzuarbeiten, noch mehr Menschen, egal ob Ausländer, Rentner oder Kinder auf den Arbeitsmarkt zu bringen, ist völlig absurd und ein Teil unserer Probleme. Das dieses Problem nicht wahrgenommen wird, liegt an einer falschen Methodik bei der Arbeitslosenquote. Im oben genannten Buch, habe ich dieses Problem auch beschrieben.
lg Andre Klein
3. Leserbrief
Ein Klöckner-Zitat:”Woidke und andere Politiker sollten wissen: Wenn bei Menschen Emotionen stimuliert werden, tritt der Verstand oft in den Hintergrund. ” Was unterscheidet den Politiker von einem Menschen? Bei dem Politiker befindet sich der Verstand stets im Hintergrund. Ihn treiben eigennützige Emotionen um. Angefangen vom sicheren Parlamentarierstatus, der Sorge um die Zukunftssicherug für schlechte Zeiten durch reichhaltige Versorgung der Unternehmen, deren Interessen man gegen die eigenen Wähler zu vertreten hat, bis hin zum Wunsch als Bundeskanzler auf dem Herrscherthron zu sitzen.
Die SPD unterscheidet sich in nichts von den anderen Parteien im Bundestag in ihrem tatsächlichen Parteiprogramm. Der Hass auf die AfD entspringt gleich einem Kampf mehrerer Banden der Unterwelt um die Vorherrschaft. Das ist bei der bürgerlichen Klasse auch selbstverständlich, denn es geht nur um den persönlichen Vorteil, der Schaffung einer Unterschicht, auf der man beliebig herumtrampeln kann, in dem man sie als Schmarotzer (Wolfgang Clement, ex-SPD) oder gleich als “Volksschädlinge” an den Pranger stellt. Diese Parteien wollen den Sozialstaat nur noch als Feigenblättchen erhalten, um nicht mit dem Bundesverfassungsgericht in Konflikt zu geraten. Aus diesem Grund werden Menschen, die Sozialleistungen beantragen, als Bürger minderen Wertes dargestellt, die sich zu Unrecht Vorteile verschaffen wollen.
Der Ursprung dieser Haltung liegt weit zurück. Die bekanntesten Vertreter einer pervertierten Theologie der “Erbsünde”, mit calvinistischen Rachegedanken angereichert, waren Adam Smith, Jeremy Bentham und Thomas Robert Malthus. Das sind die Ikonen der FDP und deren Religionsväter. Der von den Dreien ins Leben gerufene “Liberalismus” hat seine antitheologischen Wurzeln im “Satanismus”, einer primitiven Umkehr des christlichen Glaubens. Nur das menschliche Individuum hat das Recht zu tun, was er selbst will. “Tu, was du willst, das sei dein einziges Gesetz” (Aleister Crowley, “liber al vege”). Zur Rechtfertigung dieser Weltanschauung und Lebensstil musste also eine Klasse geschaffen werden, die dieses Handeln rechtfertigt. So entstand eine Unterschicht, die zu faul zum Arbeiten ist, dem Alkohol, Sex und liederlichen Lebenswandel frönt, was natürlich die Rache “des Herrn” ob dieser Sünden herausfordert. Eine flotte Umkehr der satanistischen Weltanschauung hin zum fundamentalistischen Christenglauben. Eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit, wie sie der FDP zueigen ist. Zu damaliger Zeit stand das Christentum hoch im Kurs, weshalb man also sich einen Oberflächenanstrich gab, der sich christliche Mildtätigkeit nannte und aus Almosen für die sündige Unterschicht bestand. Sehr praktisch sah das Malthus, der die Selbstregulierung dieser Unterschicht sehr schätzte, weil durch Seuchen und Hungersnöte die Zahl der Armen immer unter einer bestimmten Grenze blieb. Daher sollte man es auch nicht mit den Almosen übertreiben.
So zieht sich über zweihundert Jahre diese menschenfeindliche und egomane Politik durch die Geschichte. In der Kaiserzeit verlor der Untertan das Wahlrecht, wenn er Sozialleistungen in Anspruch nahm, zur NS-Zeit gab es Zwangsarbeit oder KZ und in der Adenauer-Ära menschenunwürdige Bedarfsprüfungen und soziale Ächtung. Kommentar einer Diakonin einer evangelisch-lutherischen Landeskirche: “Bei diesen Leuten lohnt sich nichts. Neue Kleider sind zu schade für die. Die flicken kein Kleidungsstück, sondern schmeißen es weg, Geld versaufen sie und Wohnungen können sie nicht ordentlich in Stand halten.”(anno 1972) In den Achtziger Jahren gab es ein neues Märchen. “Die asoziale Familie mit 5000 DM Sozialhilfe im Monat”. Von den Springer-Medien besonders gefördert wurden Lügengeschichten von Sozialschädlingen, die schamlos abkassierten. Das hat sich nun erhalten bis heute und in dem Moment wo mit dem dafür vorgesehenen Sozialbudget die Waffenlieferungen an die Ukraine finanziert werden, gibt es die neue Hetzkampagne gegen die Unterschicht. Man achte darauf. Stets gab es solche Kampagnen, wenn die betreffenden Bundesregierungen Sozialkürzungen geplant hatten. So werden Bürger, die gerade über die Runden kommen, aufgehetzt die “Unterschichtler” als die Verursacher ihrer persönlich miserablen Lage zu betrachten und durch pogromartige Kampagnen dafür zu sorgen, dass sich der berechtigte Hass auf die elitäre Oberschicht nicht entlädt, sondern auf die Schwächsten des Landes niederprasselt. In dieser Situation befindet sich die BRD einmal wieder.
Ein solches Regime ist kein grundgesetzlich vorgeschriebener Wohlfahrtsstaat, sondern ein ecofaschistisches System, was aus wohlhabenden Herrenmenschen besteht und einer Unterschicht, die den vorgegaukelten “Wohlstand für Alle” (Ludwig Erhard) verhindert. Ecofaschismus deshalb, weil es eine Unterdrückung und Verfolgung von wirtschaftlich Schwachen gibt, auf dessen Kosten sich eine zahlenmäßig kleine Oberschicht mästet und daraus einen Herrschaftsanspruch ableitet. “Eco” ist die Abkürzung für “Economy”(=Wirtschaft). Daher nimmt es nicht Wunder, wenn ein Herr Woidke dieses Register zieht.
Stephan Ebers
Zu: Campact ist der größte Spender für die Grünen und die Linkspartei
4. Leserbrief
Hallo NDS,
das (siehe Bildanhang) steckte vorige Woche hier in meiner Thüringer Heimatstadt, in unseren Briefkästen. Mal abgesehen davon, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass eine solch plumpe Anti-AfD-Propaganda beim Wähler irgendeine Wirkung haben wird. Bleiben ein paar Fragen. Laut den Aussagen meines Briefträgers, war dies eine Thüringen weite Postwurfsendung an alle Haushalte. Wie Sie dem winzig kleinen „Impressum“ entnehmen können, ist der Urheber die linke NGO „Campact e.V.“. Fragt sich, wie die so etwas finanziell stemmen können? Wie bekannt ist, hängt auch „Campact e.V.“ indirekt wie auch teils offen am finanziellen Tropf der Regierung. Die Frage ist, ob dies eigentlich legitim ist. Denn so finanzieren auch die AfD und deren Wähler indirekt eine Kampagne gegen sich selbst. Die andere Frage ist. Was wäre wohl wenn es eine Postwurfsendung gebe, die z.B. beinhaltet „Verhindern sie einen Sieg der SPD, Grünen, CDU, Linkspartei, FDP“. Würde die Deutschen Post/DHL das auch an alle Haushalte verteilen? Oder würde man “Haltung zeigen”…!
Mit freundlichen Grüßen, J. Gerke!
5. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der NachDenkSeiten,
anbei eine Anmerkung zu Herrn Bergers ‘Campact ist der größte Spender für die Grünen und die Linkspartei’, vom 27. August 2024.
Herr Berger, wir erinnern uns, am 26. August entdeckte er die Alternative für Deutschland als echte Wahlalternative für Schlagerfeinde in Thüringen und Sachsen, Omas wurden auch noch genannt. Nebenbei bemerkt, überhaupt war der Inhalt des Artikels ähnlich infantil wie das gewählte Thema. Es wurde emotionalisiert und ich weiß nun, daß Herr Berger Schlagermusik hasst, nun damit dürfte er nicht allein sein. Andere hassen Anderes. Vlt. sollte ich ja nun Herrn Berger hassen, nicht weil mir Schlagermusik nahegeht, sondern weil mir Menschen nahe stehen bei denen das so ist. Bzw. standen, manche von denen wurden nämlich ermordet. Einerlei, Doppelmoral ist offenkundig eine Praxis die nicht nur von oben nach unten praktiziert wird.
Aber zum Thema, Herr Berger insinuiert mit, “Man könnte auch von verdeckter Parteifinanzierung sprechen – ein Punkt, den Campact selbst immer scharf kritisiert, wenn es um Spenden für rechte Parteien geht.”,daß die grüne Partei und die Partei die Linke, keine Parteien seien die eine rechte Politik betreiben. Das ist schlichtweg gelogen, die NachDenkSeiten selbst, und nicht nur diese, haben zur herrschaftlich verordneten Links-Rechts-Demagogie einige Artikel veröffentlicht. Demnach bewegen sich beide Parteien weit im rechten Spektrum gesellschaftlich möglicher Ausformung und das bereits lange vor dem Hygiene-Totalitarismus. Es geht also nicht um Aufklärung sondern dient der Verblödung der Rezipienten und der Unsichtbarmachung tatsächlich linker Alternativen.
Einerlei, vlt. findet er irgendwann wieder Substanz jenseits von Popkultur und parteipolitischem Hickhack. Zumindest nennt er den Mäzen von Campact, denn die Spielregeln werden ohnehin oberhalb dieser Ebene bestimmt. Nebenbei bemerkt, Campact ist eine Schwesterorganisation von MoveOn und AVAAZ gehört auch noch unter diesen Hut.
Das Ganze ist in die kapitalistische Grundordnung eingebettet, wer zahlt schafft an, eine ihre wesentlichen Funktionsweisen ist die Korruption.
Mit freundlichen Grüßen
Mike Holstein
6. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
das ganze “Spenden-System”, von den m.W. alle Parteien irgendwie profitieren, müsste überarbeitet werden.
Nach meiner Ansicht dürften Parteien (incl. sämtlichen Unterorganisation, wie Fördervereine, Stiftungen etc.) nur Spenden von Privat-Personen erhalten, die diese meinetwegen bis zu einem überschaubaren Betrag vom zum versteuerten Einkommen abziehen können und damit Steuern sparen.
Da Firmen letztendlich – teilweise über mehrere Stufen – letztendlich auch Privatpersonen gehören, sollte es damit kein Problem geben; jeder Manager CEO, CTO, CFO (und welche Titel sie alle führen) und jeder GF, könnte doch jederzeit aus seinem Privat-Besitz die Parteien fördern die ihnen nahestehen. Es dürfen in einer Demokratie ja auch nur Personen wählen und kein Unternehmen hat nach Umsatz, Gewinn, wirtschaftl. Bedeutung ein Stimmrecht bei einer politischen Wahl.
Noch viel weniger sollten Parteien (etc. s. oben) Spenden von irgendwelchen Organisationen (die sich teilweise NGOs nennen) erhalten können. Auch Vereine haben nichts zu Spenden an pol. Parteien – auch Vereine als Institution haben kein pol Wahlrecht.
Und wenn dann nur noch Personen spenden – und die Offenlegung der Einnahmen der Parteien bleibt (bzw. sollte m.E. sogar deutlich transparenter werden – auch jeden Goldkauf über … – ich weiß es aktuell nicht genau – kann ich nur durchführen, wenn ich mich identifiziere), dann wird endlich transparent, wer welche Partei unterstützt und man kann die Person und ihr Verhalten einordnen.
Auch sollten sämtliche Organisationen, die öffentliche Gelder erhalten (direkt als Zuschuss oder Spende, oder indirekt durch die Erledigung von Regierungsaufträgen), insbesondere auch gemeinnützige, keine Gelder an andere Institutionen verschieben können.
Damit wäre auch ausgeschlossen, das NGOs über alle möglichen Kanäle die Interessen ihrer Führungskräfte finanziell begleiten.
Ich weiß, eine Umsetzung wird kaum möglich sein, da die Parteien ja starkt von den Spenden der ihnen nahestehenden Organisationen, Firmen, Unterstützervereinen, NGOs und sonstigen am Tropf der Regierung hängenden Gruppierungen abhängen. Aber die immer geforderte Transparenz von Abhängigkeiten sollte durchaus ein Thema sein, damit eben solche Aktionen wie von Campact etc. überhaupt nicht möglich werden. Diese Organisationen sollen ihr Geld direkt für ihre Aufgaben (falls echte vorhanden sind) einsetzen und indirekt damit politische Stimmung über Parteien-Finanzierung aufbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Wally Wallner
Zu: Medien und Cyber-Angriff gegen Wagenknecht: „Auf sie mit Gebrüll!“
7. Leserbrief
Guten Tag Herr Riegel,
es geht ans Eingemachte. Nichts anderes sind die verzweifelten Versuche der Altparteien und der linientreuen Medien, mit den aktuellen Herausforderungen klarzukommen. Im Mai 2024 sagte mir ein reflektierter ehemaliger DDR-Bürger, der in den 50ern ist, er fühle sich an die letzten Tage der DDR erinnert. Er ließ noch das Wort Déjà-vu fallen.
Mit diesem Verhalten von oben wird weiter die Spaltung betrieben. Ich kann nur an jeden von uns appellieren, vergreift euch nicht im Ton im privaten Umfeld, schlaft lieber noch eine Nacht darüber, was ihr sagt, antwortet. Es ist verdammt hart, doch das Leben geht weiter. Eine selbst gewonnene Erkenntnis ist in der Regel erfolgreicher als eine aufoktroyierte. Hilfreich ist für mich, sich vom Stoizismus inspirieren zu lassen. Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe nach Weisheit strebt.
Wenn am 01. September gegen 18 Uhr die ersten Prognosen zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen präsentiert werden, dürfte die nächste Stufe gezündet werden; zwei Wochen später ein ähnliches Schauspiel anlässlich der Landtagswahl in Brandenburg.
Von den Altparteien und den linientreuen Medien wird vorm Totalitarismus alter Schule gewarnt. Dabei sind sie es, die einen invertierten Totalitarismus praktizieren.
Die Kriterien dessen werden ganz neu definiert, was als totalitär zu identifizieren sei und was nicht.
Immer mehr Bürger durchschauen das Ganze, wobei die Bürger Ostdeutschlands auf diese Angelegenheit bezüglich einen Erfahrungsvorteil aufweisen. Wer von oben auf den Ossis herumhackt, ist auf verlorenem Posten. Je länger die Schimäre an der Realität scheitert, desto heftiger wird agiert und reagiert. Es gibt keine Kluft zwischen Wessis und Ossis, die Kluft ist innerhalb des Landes, und immer mehr werden fahnenflüchtig. Das Momentum ist nicht auf Seite der Regierenden.
Ich bin schon ganz gespannt, wie sich die Wahlbeteiligung bei den drei Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg entwickelt. Bis jetzt sank die Wahlbeteiligung in Deutschland bei sämtlichen Wahlen im Lauf der Zeit. Eine niedrige Wahlbeteiligung wird von den Regierenden gerne als Indiz dafür gewertet, dass der Großteil der Bevölkerung zufrieden sei, während sie in Wirklichkeit die Hoffnung aufgegeben hat, dass die Regierung ihnen jemals nennenswert helfen werde. Möglicherweise ist diese Phase gerade am Auslaufen, und aus der Apathie wird von immer mehr Bürgern in den Zustand der Partizipation gewechselt sehr zum Missfallen der Regierenden.
In meiner Tageszeitung (Allgemeine Zeitung Mainz – Rheinhessen) vom Freitag, den 23.08.2024, findet sich auf Seite 3 ein ganzseitiges Interview mit Thomas Jäger, Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität Köln. Das Interview führte Dr. Christian Knatz, der ein Scharfmacher ohnegleichen ist.
Experte: Wagenknecht könnte bald über Außenpolitik mitentscheiden
Politikprofessor Thomas Jäger hält AfD und BSW für Schwesterparteien, die an grundlegenden Positionen Deutschlands rühren wollen. Und er sieht Sahra Wagenknecht als Medienprodukt.
Das ist der Aufmacher dieses als Interview getarnten Pamphlets.
Liebe Grüße
Jan Schulz
Zu: Von roten Linien und rosa Strichlinien
8. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten,
eine gute Analyse von Alexander Neu. Mich stören aber zwei Punkte.
Erstens, der Gebrauch des Begriffs „Angriffskrieg“ in Zeile 8 lässt in mir die Alarmglocke bimmeln.
Zweitens, das Ausbleiben von Rache und Vergeltung, was hier als mögliche russische Schwäche interpretiert wird, läßt sich vielleicht mit der „russischen Seele“ erklären. Die entspricht sicher nicht den Maßstäben des Wertewestens, und es könnte fatal sein, dem größten Land der Erde militärische Schwäche zu unterstellen.
Trotzdem, gute Arbeit!
Freundliche Grüße, und weiter so, Wolfgang Blendinger
9. Leserbrief
Ich muss mich jetzt doch einmal bei den Nachdenkseiten melden und zwar zum Beitrag von Alexander Neu:” Von roten Linien
und rosa strichlinien”.
Er schreibt dort über Stalin: ” Schlimmer noch, selbst Stunden nach dem Angriff auf die UdSSR verweigerte J. Stalin diese Realität. Erst nach über
einer Woche APATHIE akzeptierte er die Realitäten”
Das kann so nicht stimmen. Der Sender Arte hat im Juni diesen Jahres einen Bericht unter dem Titel “Stalin und das sowjetische Rüstungswunder”
gesendet. Darin wird berichtet, dass Stalin einen Tag nach dem deutschen Überfall, also am 23.06 41, beschlossen hat, die kriegswichtige
Industrie, also alles was zur Herstellung von Waffen erforderlich ist, zu evakuieren. Von Apathie kann also bei Stalin keine Rede sein.
Ich empfehle deshalb Herrn Neu, sich den Beitrag auf Youtube anzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr treuer Leser Roland Philipp
10. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Neu, sehr geehrte Nachdenkseiten
Ihren Analysen kann ich voll nachvollziehen und zustimmen und habe dem auch nur wenig hinzuzufügen.
Offensichtlich ist Russland der NATO hinsichtlich konventioneller Waffensysteme, wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, insbesondere auch hinsichtlich der Kriegswirtschaft und was das verfügbare Menschenmaterial angeht haushoch unterlegen und will deshalb eine direkte Auseinandersetzung mit der NATO unbedingt vermeiden.
Mithalten kann es nur mit den atomaren Waffensystemen und den zugehörigen Raketenträgersystemen. Einen Atomkrieg will es aber eigentlich auch nicht, weil dabei dann alle die Verlierer wären. Deshalb kann der Wertewesten fast beliebig rote Linien überschreiten.
Die Frage ist aber, wie weit sich Putins Russland mit konventionellen Waffen aus dem Westen in die Enge treiben lässt und inwieweit die Ukraine dazu in der Lage ist, bevor Russland mit einem Atomschlag antwortet. Wie groß der dann ausfallen wird, ist noch unklar. Es könnte sich ja auch erst mal nur um eine kleinere Atombombe auf die Ukraine handeln oder um einen Angriff auf ein ukrainisches Atomkraftwerk, nur um die eigene Bereitschaft zu zeigen, dass man zu solchen Schritten notfalls bereit wäre und um die ausgesprochenen Warnungen zu untermauern. Das könnte dann natürlich auch sehr schnell zu einem weltweiten atomaren Inferno führen. So sieht´s aus!
Nach uns die Sintflut! und auf dem Oberdeck spielt die Schiffskapelle weiterhin beherzt zum Tanz auf!
Fritz Gerhard
11. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenker, sehr geehrter Herr Neu,
uhh, ein sehr gemischter Artikel….
Also, einig sind wir uns in jedem Fall, wahrscheinlich sogar mit Rückendeckung durch die Realität, dass dieser Krieg sofort beendet werden sollte. Das ist einfach weniger gefährlich und weniger unmenschlich. Das zählt grundsätzlich für alle Kriege. Auch einig sind wir uns in der Tatsache, dass der Gegner bestimmt, wann er uns als Kriegspartei wahrnimmt.
Aber dass rote Linien keine Bedeutung haben, kann man doch nicht aus einer (für mich oder uns) nicht erkennbaren Reaktion herauslesen. Erstens kennen wir nicht jede Reaktion, zweitens muss Reaktion nicht spiegelbildlich sein. Auf einen mit Streumunition angegriffenen Strand könnte man auch mit Waffenlieferungen an den Iran reagieren. Oder einem Angriff auf IT Infrastruktur im Westen durch Schadsoftware.
Wir müssen diesen Krieg als voll umfassenden Weltkrieg begreifen, als totalen Krieg, neudeutsch ,,multi domain”. Dieser Krieg findet nicht nur mit Panzern statt. Und ob der Russe unterhalb der nuklearen Schwelle der Nato die Stirn bieten kann? Nun, sehen Sie sich bitte die Wirtschaftsdaten, die Produktionsmengen an Waffen, an Munition an, schauen Sie auf die Ausbildung der Truppen und Offiziere, bei der Nato und den Russen, vergleichen Sie. Vergleichen Sie die wahnhafte Inkompetenz im Westen, diese realitätsferne Ideologie hier mit den Chinesen, Iranern, Russen. Schauen Sie sich die Verluste der Nato im Ukraine Krieg an: da verschwinden ganze Armeen, bei behaupteten moderaten Verlusten der Russen. Schauen Sie bitte, wie schnell die Russen neue Technologien und Taktiken adaptieren. Also bei mir kommen da keine ,,Zweifel an den militärisch-konventionellen Fähigkeiten” auf. Noch mehr Beispiele? Nennen Sie mir bitte die westlichen Gegenstücke zu Zirkon, Kinschal. Der Russe hat neuere Panzer als wir, neuere Flugzeuge (kann man Su 57 überhaupt mit F 35 vergleichen?) neuere Schiffe, neuere U-Boote und sie produzieren all das in industriellen Mengen. Und von Elektronischer Kriegsführung reden wir nicht einmal. Der Westen kann nicht einmal ausreichend Artillerie Munition produzieren. Und der Chinamann beschränkt Seltene Erden und Antimon…
Es ist menschenverachtend den Feind in eine Falle auf eigenem Territorium zu locken? Ich finde es menschenverachtend, wenn die Nato Zivilisten angreift, weil sie nichts anderes kann als Terrorkrieg. Sehen Sie Iraq, Vietnam, Jugoslawien, Syrien, von mir aus auch Dresden und Hiroschima.
Und dann der Klopfer: die zweitstärkste Armee hat Schiffe verloren! Wenn Sie jetzt behaupten, das dürfe man in einem bewaffneten Konflikt nicht erwarten, dann lassen Sie sich bitte gesagt sein: Doch. So funktioniert Krieg.
Die Teilnahme der USA (und somit der Nato) an jedweder militärischen Aktion in der Ukraine ist keine bloße Beschuldigung Moskaus. Es ist gesicherte Tatsache. Die ISR Fähigkeiten der Ukraine sind nahezu inexistent. Ohne Ziellösungen aus Natostan kann die Ukraine keine Rakete abschießen. Wenn ich mich irre, bitte lassen Sie mich wissen, welche Spionage Satelliten und Aufklärungsdrohnen oder AWACS Flugzeuge die Ukraine besitzt.
Davon dass viele Russen langsam eine härtere Gangart fordern, habe ich gehört. Kann ich auch nachvollziehen. Die plausibelste Erklärung für das Ausbleiben von mächtigen Schlägen könnte zwei primäre Ursachen haben. Erstens die Unfähigkeit des Westens, militärische Operationen oberhalb von Sandalenträgern und unterhalb der nuklearen Option durchzuführen. Und die Diplomatie. Wer kommt noch in die BRICS, wenn eine der treibenden Kräfte gerade Großbritannien in der Nordsee versenkt hat? Die Russen haben einfach ein Ziel, auf das sie strategisch hinarbeiten.
MfG
Florian App
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