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Titel: Hinweise des Tages

Datum: 1. August 2024 um 8:51 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
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  1. Israel/Gaza
  2. Schlechteste Variante: Debatte um Stationierung von US-Waffen.
  3. 240 Sekunden
  4. Blockbildung in Ostasien (II)
  5. Hallo, aufwachen! Es ist Rezession!
  6. Mehr als 100.000 „Totalverweigerer“? Linnemanns Bürgergeld-Rechnung geht nicht auf
  7. Öffentlich-private Partnerschaft kostet Berlin mehrere Milliarden
  8. Angst vor Solar-Infarkt – Stromnetz-Betreiber fürchten Blackouts
  9. Friedenspolitik, Nord Stream 2 und neue Weltordnung: Orbán rechnet mit Deutschland ab
  10. Kampf um den Volkswillen
  11. »Sie stand für massenhafte Inhaftierung«
  12. Was ist “Bunter Totalitarismus”?
  13. Profit durch Vertreibung in Uganda: Mittellos mit deutscher Hilfe
  14. Die RKI-Protokolle: Wissenschaft, Wahrheit, Widersprüche
  15. USA wollen Pandemie-Risiko heikler Virenforschung eindämmen
  16. Das Letzte: Bei WM disqualifiziert: Boxerinnen dürfen in Paris starten

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Israel/Gaza
    1. Lüders: Nach dem Doppelschlag steht die Region am Abgrund
      Die Lage im Nahen Osten sei nach der Tötung des Hamas-Chefs Hanija und eines Hisbollah-Kommandeurs brandgefährlich, sagt der Nahostexperte Michael Lüders. Er befürchtet, dass sich Israel und der Westen gegen Iran, China und Russland stellen könnten.
      Quelle: Deutschlandfunk
    2. UN-Bericht bestätigt Folter: Tausende Palästinenser werden in israelischen Gefängnissen gequält.
      Mindestens 10.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen werden »unter erbärmlichen Zuständen« in israelischem Gewahrsam festgehalten und mindestens 53 Menschen sind seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres in israelischer Gefangenschaft ums Leben gekommen. Dies geht aus einem 23seitigen Bericht des UN-Menschenrechtsbüros vom Mittwoch hervor, über den dpa berichtete. Es gebe Fälle von Misshandlungen und schwerer Folter. »Die Zeugenaussagen, die mein Büro und andere Stellen bekommen haben, deuten auf eine Reihe von Greueltaten hin«, kommentiert der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, den Bericht des in Genf ansässigen Büros. Demnach sind Hunde auf die Gefangenen losgelassen worden, andere seien mittels Waterboardings gefoltert worden, »was eine eklatante Verletzung der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts darstellt«, so Türk. Den Betroffenen wird systematisch ihr Recht auf Kontakt mit einem Anwalt vorenthalten.
      Quelle: junge Welt
    3. Augenzeugenberichte aus Gaza: „Es gibt hier keinen sicheren Ort“
      Der Krieg dauert nun schon fast zehn Monate: Weite Teile des Gazastreifens sind zerstört, zigtausende sind tot. Doch in den Medien kommen die Schicksale der Menschen in Gaza fast nicht mehr vor. Dabei sollten wir hinschauen, nicht weggucken
      Quelle: der Freitag
    4. Krieg und Gesundheit: Polioviren in Gaza
      Die Ausrottung des Poliovirus, der Kinderlähmung verursacht, ist seit 1988 ein wichtiges Ziel der Weltgesundheitsorganisation. Der Kampf gegen das Virus war auch deshalb so erfolgreich, weil der Entdecker des Impfstoffs ihn nicht patentieren ließ und die Impfung deshalb sehr kostengünstig ist. Inmitten des Kriegsgeschehens in Gaza wurde das Poliovirus nun im Abwasser nachgewiesen. Es greift das Rückenmark an und kann bei Kindern irreversible Lähmungen verursachen. Dr. Andreas Wulf, medico-Gesundheitsreferent, zu den Ursachen und zur Frage, was nun getan werden müsste.
      Quelle: medico
  2. Schlechteste Variante: Debatte um Stationierung von US-Waffen.
    Die Mitteilung aus Washington vom 10. Juli über die Stationierung neuer weitreichender US-Waffen in der Bundesrepublik war ebenso kurz wie ungeheuerlich, ihre Wirkung entfaltet sie nur langsam. In vier Sätzen kündigten beide Regierungen an, dass sie das militärische Gleichgewicht mit Russland in Europa zugunsten der NATO verschieben wollen. Die Behauptung, es gehe darum, der russischen Aufrüstung etwas entgegenzusetzen, ist eine Lüge. Am Mittwoch wies jedenfalls der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner in einem WDR-Interview darauf hin, dass die NATO bei see- und luftgestützten Mittelstreckenraketen, mit denen weit entferntes russisches Territorium erreicht werden kann, Russland »deutlich überlegen« sei. Sie seien nur nicht so schnell und so beweglich wie die nun angekündigten landgestützten Geschosse. Mit deren Stationierung wächst die Gefahr eines unbeabsichtigt ausgelösten Krieges. (…) Stegner meinte, Aufrüstung sei gegenwärtig die »schlechteste Variante«. Er irrt sich. Die schlechteste Variante ist Krieg an mehreren Fronten. Den bereiten die USA und ihre willigen Helfer in West und Ost systematisch vor.
    Quelle: Arnold Schölzel in junge Welt
  3. 240 Sekunden
    Vier Minuten benötigen russische Atomraketen nach Deutschland. Damit sollten wir uns vertraut machen, nachdem der NATO-Gipfel uns als Hauptkriegsziel ausgewählt hat.
    Es kann jederzeit passieren. Plötzlich, aber nicht unerwartet. Denn erwartbar ist der nukleare Tag des jüngsten Gerichts allemal. In Deutschland werden seit geraumer Zeit Nuklearsprengköpfe stationiert — in diesem Jahr sogar gänzlich neue. Und das neue NATO-Hauptquartier in Wiesbaden schiebt Deutschland noch mal weiter in die Mitte der Zielscheibe für russische Angriffe mit nuklear bestückten und nicht abfangbaren Hyperschallraketen. Der Zeiger der Doomsday-Clock tickt immer weiter in Richtung der Zwölf. Und dann ist es von einer Sekunde auf die andere so weit: Die Warnmeldung erscheint allerorts und auf den Handydisplays, wonach der Einschlag unmittelbar bevorsteht. Und dann sind diese letzten Sekunden vor zwölf plötzlich ganz real und werden zu einer gefühlten Ewigkeit. Was geht in einem Menschen vor, der jahrelang vor genau diesem Untergang warnte und sich dann von einem Moment auf den anderen wider Willen angesichts des massenhaften Todes in seiner Vorhersage bestätigt sieht? Der Autor hat versucht, das Unvorstellbare vorstellbar zu machen.
    Quelle: Roberto J. De Lapuente auf Manova
  4. Blockbildung in Ostasien (II)
    Zu Gesprächen über den Ausbau der militärischen Kooperation mit Südkorea trifft Verteidigungsminister Boris Pistorius an diesem Donnerstag in Seoul ein. Eine gewisse Zusammenarbeit der Streitkräfte beider Länder ist seit 2021 im Kontext der deutschen Asien-Pazifik-Manöver im Entstehen. Im vergangenen Jahr hielt sich Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, zu ausführlichen Gesprächen in der südkoreanischen Hauptstadt auf. Ziel ist die Eingliederung in das breite asiatisch-pazifische Bündnissystem gegen China, das die Vereinigten Staaten seit geraumer Zeit schmieden. War Südkorea bislang ein bedeutender Rüstungskunde deutscher Unternehmen, so ist ungewiss, ob es das in Zukunft bleiben wird: Das Land hat inzwischen selbst eine schlagkräftige Waffenproduktion entwickelt und beginnt sogar seine Exporte auszuweiten – nicht zuletzt in traditionelle Absatzmärkte deutscher Hersteller von Kriegsgerät hinein. Polen etwa kauft anstelle deutscher Leopard 2 mittlerweile südkoreanische Kampfpanzer des Typs K2 Black Panther. Während Berlin die Militärkooperation forciert, erstarken in Seoul Forderungen, eigene Nuklearwaffen herzustellen.
    Quelle: German Foreign Policy

    dazu auch: Pistorius fordert Aufstockung des Zwei-Prozent-Ziels
    Verteidigungsminister Boris Pistorius hält weiter wachsende Militärausgaben über das Zwei-Prozent-Ziel der NATO hinaus in unsicheren Zeiten für nötig. In einer Rede vor Wissenschaftlern und Militärs des US-Instituts für Asiatisch-Pazifische Sicherheit (APCSS) in Honolulu verwies er auf Bedrohungen durch Russland und wachsende Spannungen, die auch von chinesischen Machtansprüchen getrieben seien. Inzwischen erfüllten zwei Drittel der NATO-Verbündeten das erklärte Ziel, zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung bereitzustellen und Deutschland gebe 150 Prozent mehr aus als noch vor zehn Jahren, sagte der SPD-Politiker in Hawaii. “Da können und dürfen wir nicht stoppen. Wir müssen über das Zwei-Prozent-Ziel hinausgehen. Und vor dem Hintergrund der russischen Aggression müssen wir das schnell machen”, sagte Pistorius. “Das ist eine klare Aufforderung – auch an meine eigene Regierung.”
    Quelle: n-tv

  5. Hallo, aufwachen! Es ist Rezession!
    Seit fast 50 Jahren beobachte ich die deutsche Wirtschaft. So schlimm war es noch nie: Rezession, Deindustrialisierung und Stellenabbau. Was können wir tun? Eine Kolumne.
    Ich beobachte die deutsche Wirtschaft seit fast 50 Jahren sehr regelmäßig. Das, was derzeit passiert, hat es in Deutschland in dieser langen Zeit nie gegeben: Die Wirtschaft befindet sich in einer langen und schweren Rezession, aber die Politik will es nicht wahrhaben.
    Man bestreitet, was offensichtlich ist, weil man wohl ahnt, dass sich keine politische Konstellation finden lässt, mit der man eine konsequente Politik zur Bekämpfung der Rezession machen könnte. Folglich reden die einen über “Deindustrialisierung”, die anderen über “Fachkräftemangel” und die Dritten – wieder einmal – über die mangelnde Bereitschaft der Empfänger staatlicher Hilfen, eine Arbeit aufzunehmen.
    Quelle: Heiner Flassbeck auf Telepolis
  6. Mehr als 100.000 „Totalverweigerer“? Linnemanns Bürgergeld-Rechnung geht nicht auf
    CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann will einer sechsstelligen Zahl von Arbeitsverweigerern das Bürgergeld komplett streichen und damit die Steuerzahler entlasten. Das Problem: So viele Verweigerer gibt es gar nicht. Außerdem bleiben rechtliche Fragen offen. […]
    Wie ein Sprecher der Arbeitsagentur auf Nachfrage von FOCUS online erklärt, sagt die von Linnemann zitierte Statistik überhaupt nicht aus, ob diese Menschen schon einmal aktiv ein Jobangebot aktiv abgelehnt haben – möglicherweise haben sie auch noch gar keines erhalten. Zudem kann es auch andere Gründe für eine Arbeitsunfähigkeit geben als die in der Statistik aufgeführten.
    Das lässt zwei mögliche Schlüsse zu: Entweder Linnemann will noch viel weitreichendere Sanktionen als bisher bekannt. Oder – und viel wahrscheinlicher – er rechnet mit einer ungeeigneten Statistik. Die Arbeitsagentur, die sich gegen den Begriff der „Totalverweigerer“ sperrt, führt nach eigenen Angaben keine Statistik zu der von Linnemann eigentlich gemeinten Gruppe.
    Quelle: Focus Online
  7. Öffentlich-private Partnerschaft kostet Berlin mehrere Milliarden
    Die Organisation Gemeingut in BürgerInnenhand kritisierte am Montag den Schulbau durch den Howoge-Konzern in Berlin:
    Gemeingut in BürgerInnenhand begrüßte, dass Bausenator Christian Gaebler Einsparpotentiale im Berliner Schulbau prüfen möchte. Dazu Carl Waßmuth, Sprecher von Gemeingut: »Ein kurzer Blick auf die Kosten pro Schulplatz zeigt, dass die Howoge-Schulen vier- bis sechsfach teurer sind als der Bau durch die Bezirke, in Einzelfällen sogar zehnmal teurer. Gleichzeitig ist das Schulbauprogramm der sogenannten Berliner Schulbauoffensive überdimensioniert: Statt 86.000 werden nur insgesamt 55.000 Schulplätze benötigt. Davon haben Land und Bezirke das meiste schon fertig.«
    Quelle: junge Welt
  8. Angst vor Solar-Infarkt – Stromnetz-Betreiber fürchten Blackouts
    Der Zubau neuer Solarkapazitäten in Deutschland geht so schnell voran wie nie zuvor. Allein 2023 stieg die Zahl der ans Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen um 30 Prozent auf 3,4 Millionen Stück, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.
    Sowohl Netzbetreiber als auch Experten sind angesichts der hohen Geschwindigkeit in Sorge. „Wenn der Zubau einfach ungebremst weitergeht, steigt die Gefahr, dass es zu instabilen Netzsituationen kommt“, warnt etwa Maik Render, Chef des Regionalversorgers N-Ergie.
    Denn überall dort, wo mehr Strom produziert als verbraucht wird, kann das Netz zusammenbrechen. Schlimmstenfalls bedeute das lokale Stromausfälle, warnt der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), in dem viele Stadtwerke zusammengeschlossen sind. Betroffen sind dabei vor allem Regionen im Süden und Südwesten, wo der Boom von Solaranlagen auf Privathausdächern schon seit einigen Jahren anhält.
    Quelle: Handelsblatt

    Anmerkung Christian Reimann: Bedauerlicherweise befindet sich der gesamte Artikel hinter einer Bezahlschranke, aber der lesbare Inhalt ist besorgniserregend. Es gibt also zu viele Anlagen, die sich nicht automatisch abschalten lassen. Wo sind denn die Aufsichtsbehörden? Vor solchen und ähnlichen Szenarien warnen Kritiker bereits seit langer Zeit.

  9. Friedenspolitik, Nord Stream 2 und neue Weltordnung: Orbán rechnet mit Deutschland ab
    In einer Rede in der rumänischen Peripherie warnt der ungarische Ministerpräsident vor dem Untergang der EU. Asien hingegen werde zum „dominierenden Zentrum“ der Welt.
    Ukrainekrieg, die Präsidentschaftswahlen in den USA, offene Fragen zu Nord Stream und eine bevorstehende neue Weltordnung: Ungarns Regierungschef Viktor Orbán hat in einer Rede in der rumänischen Kleinstadt Baile Tusnad zum Rundumschlag gegen den Westen ausgeholt. Europa folge „bedingungslos der prodemokratischen Außenpolitik der USA“ und habe aufgegeben, seine eigenen Interessen zu verfolgen. Orbán ging noch weiter: Der Staatenverbund auf dem europäischen Kontinent blicke der „Selbstzerstörung“ entgegen.
    „Wir stehen vor einer Veränderung, wie es sie seit 500 Jahren nicht gegeben hat. Was wir vor uns haben, ist in der Tat eine Veränderung der Weltordnung“, so der ungarische Ministerpräsident während seiner Rede am Rande einer sogenannten freien Sommeruniversität in Zentralrumänien. Dort organisiert seine Fidesz-Partei jedes Jahr mehrere Veranstaltungen, um den „rumänisch-ungarischen Dialog“ zu fördern, so der offizielle Tenor aus Budapest. Baile Tusnad ist mehrheitlich von Ungarn bewohnt. Orbán äußert sich vor seinen Anhängern gerne – ähnlich wie in einer Rede zur Lage der Nation – zur gesamten Weltlage.
    Quelle: Berliner Zeitung
  10. Kampf um den Volkswillen
    Venezuela: Außenpolitische Lagerbildung nach der Wiederwahl von Nicolás Maduro. Warnung vor dem Staatsstreich.
    Amerikas Rechte schäumt vor Wut und Enttäuschung über den Wahlsieg von Nicolás Maduro in Venezuela. Teile der dortigen Opposition und deren Unterstützer setzen nun alles daran, um dessen Amtsantritt im Januar noch zu verhindern. (…)
    Das Drehbuch dafür ist bereits seit längerer Zeit geschrieben. Gut zwei Wochen vor den Wahlen hatten US-Medien wie der Nuevo Herald Umfragen veröffentlicht, die eine Zweidrittelmehrheit für den Kandidaten des rechten Oppositionsbündnisses, Edmundo González Urrutia, voraussagten. Dieser fungierte als Ersatzkandidat für die ultrarechte Vertreterin der Oligarchie, María Corina Machado, die wegen Steuerhinterziehung nicht selbst kandidieren durfte, im Hintergrund aber trotzdem die Fäden zog.
    Quelle: junge Welt

    dazu: Déjà-vu: Nach der Wahl in Venezuela
    Es ist wie ein Déjà-vu: Venezuela hat gewählt, die rechte Opposition schreit »Betrug«, Washington, die EU und rechte Regierungen der Region verweigern dem Wahlsieger die Anerkennung, auf den Straßen des südamerikanischen Landes brennen Barrikaden. Es war wohl kaum zu erwarten, dass eine Oppositionsführerin wie Maria Corina Machado, die in der Vergangenheit zu den größten Scharfmachern unter den Regierungsgegnern gehört hatte, eine Niederlage akzeptieren würde. Und die im Vorfeld der Wahlen erfolgte Verbreitung von Umfragen, die dem Rechtskandidaten Edmundo González Urrutia einen haushohen Sieg vorhersagten – während andere Prognosen verschwiegen wurden – sorgte dafür, dass die Erwartungen der Oppositionsanhänger hoch waren. Die Proteste jetzt sind deshalb so etwas wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
    Quelle: junge Welt

    dazu auch: Die von den USA vorbereitete Show beginnt
    Dass der Westen nach den Wahlen in Venezuela von Wahlfälschung sprechen würde, war schon vor genau einem Jahr klar. Die USA haben viel Geld in die Hand genommen, weil sie endlich die Kontrolle über das venezolanische Öl wollen. Die jetzt laufende Medienkampagne über Venezuela wurde von langer Hand vorbereitet.
    Quelle: Anti-Spiegel

  11. »Sie stand für massenhafte Inhaftierung«
    Kamala Harris wird als progressive Alternative zu Trump präsentiert. Die Interessen der Arbeiter vertrat sie nie. Ein Gespräch mit Walter Smolarek.
    Walter Smolarek ist Communication Director der Party for Socialism and Liberation (PSL) sowie leitender Redakteur der Zeitung Liberation News.
    Harris wird oft als progressive Führungspersönlichkeit dargestellt.
    Sie vertritt weder eine progressive Politik noch die Interessen der armen und arbeitenden Menschen. Sie begann ihre Karriere als Staatsanwältin in Kalifornien und wurde dort Generalstaatsanwältin. Sie verfolgte eine Politik der Masseninhaftierung, wodurch eine große Zahl von Menschen wegen gewaltfreier Drogendelikte eingesperrt wurde. Sie unterstützte Gefängnisarbeit, die Todesstrafe und schickte sogar Eltern ins Gefängnis, wenn ihre Kinder die Schule schwänzten. Als Teil des wirtschaftsfreundlichen Mainstreams der Demokratischen Partei kam sie in den Senat und blieb dieser politischen Grundausrichtung bis heute treu. Als Vizepräsidentin wurde sie mit der Überwachung des gewaltsamen Vorgehens gegen Flüchtende an der Grenze zwischen den USA und Mexiko betraut. Und sie ist eine Befürworterin des Völkermords im Gazastreifen, auch wenn sie versucht, dies zu kaschieren, indem sie den Anschein erweckt, sie habe Mitgefühl mit dem Leiden der Palästinenser.
    Quelle: junge Welt
  12. Was ist “Bunter Totalitarismus”?
    Mit seiner neuen Broschüre „Kritisches Wörterbuch des Bunten Totalitarismus. Heft 1: A bis H“ möchte Rudolph Bauer aufrütteln, um die Verhältnisse nicht erst „im Nachhinein, wenn es zu spät ist, als bunt-totalitär“ zu erkennen und zu verurteilen. Er vermerkt aber auch, dass „die Frage, ab wann es zu spät ist, offenbleibt“.
    Was unter „Bunter Totalitarismus“ zu verstehen ist, erklärt Rudolph Bauer in seinem Wörterbuch ausführlich. Allein dieses Stichwort wird auf eineinhalb Seiten abgehandelt. Es handle sich dabei um ein Totalitarismuskonzept, „das sich ideologisch und systemisch als bunt und >antifaschistisch< tarnt und die politisch angepassten Teile der Zivilgesellschaft und ihrer Nichtregierungsorganisationen“ fördere. Und an dieser Stelle erfolgt im Text gleich der Querverweis auf „Nichtregierungsorganisationen“. Immer wieder zeigt der Autor bei den einzelnen Begriffsbestimmungen die Nähe des neuen politischen Vokabulars zum Nationalsozialismus auf, wie beispielsweise beim Wort „Delegitimierung“. Als weiteres Beispiel sei hier auch der Begriff „Demokratie“ genannt, der seine ursprüngliche Bedeutung im Sinne von „Volksherrschaft“ weitgehend eingebüßt hat, und heute mehr als „Sicherung der Oligarchenherrschaft und Plutokratie; Pseudo-Partizipation für die Mehrheit durch Scheinwahlen“ zu verstehen ist. Dazu zitiert Rudolph Bauer den NS-Propagandachef Goebbels, der sich am 28.09.1933 wie folgt äußerte: „Der moderne Staatsaufbau in Deutschland ist eine veredelte Art von Demokratie“.
    Quelle: Gela-News
  13. Profit durch Vertreibung in Uganda: Mittellos mit deutscher Hilfe
    Für eine deutsche Kaffeefirma hat Ugandas Armee einst viele Familien vertrieben. Betroffene klagen seit Jahren auf Entschädigung – bis heute erfolglos. […]
    Über 22 Jahre prozessieren die Bauern bereits, ein Marathonverfahren. Sie haben 2002 sowohl die ugandische Regierung verklagt als auch den deutschen Kaffeekonzern Neumann Kaffee Gruppe (NKG) beziehungsweise dessen ugandischen Ableger: die Kaweri-Kaffeeplantage. Der Grund: Die 400 Familien, die einst auf Hügeln bei Mubende lebten, wurden ihnen zufolge 2001 gewaltsam vertrieben, um einer rund 2.500 Hektar großen Plantage zu weichen. Bis heute, so sagen sie, gab es dafür keine Entschädigung.
    Quelle: taz
  14. Die RKI-Protokolle: Wissenschaft, Wahrheit, Widersprüche
    Auswertung der ungeschwärzten Krisenstabs-Dokumente wirft Schlaglicht auf die Rolle des Robert Koch-Instituts in der Corona-Pandemie
    Die Protokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass die Regierung, anders als behauptet, in der Corona-Zeit nicht konsequent der Wissenschaft folgte. In vielen Fällen war das Gegenteil der Fall: Die Politik formulierte Vorgaben, das RKI lieferte die gewünschte Rechtfertigung – entgegen dem Rat der eigenen Fachleute.
    Quelle: Paul Schreyer in Neue Osnabrücker Zeitung
  15. USA wollen Pandemie-Risiko heikler Virenforschung eindämmen
    Viren mit Pandemie-Risiko werden heute weitgehend geheim entwickelt. Bidens Regierung will das für die USA ändern.
    Die Biden-Regierung hat dem Kongress Vorschläge für eine Aufsicht dieser enorm heiklen und gefährlichen Forschung unterbreitet. Doch zwei auf Infektionskrankheiten spezialisierte Professoren und eine auf Gesundheitssicherheit spezialisierte Anwältin forderten in der «New York Times» die Regierung und den Kongress auf, diese Forschung noch schärfer zu überwachen als vorgesehen. Denn: «Niemand von uns sollte das Risiko tragen, eine von der Menschheit selbst verursachte Pandemie zu erleben.»
    Ein Gastbeitrag.
    Quelle: Infosperber
  16. Das Letzte: Bei WM disqualifiziert: Boxerinnen dürfen in Paris starten
    Zwei wegen nicht bestandener Geschlechtstests bei der WM disqualifizierte Boxerinnen dürfen bei den Olympischen Spielen in Paris kämpfen. Das Internationale Olympische Komitee erteilte Lin Yu-ting aus Taiwan und Imane Khelif aus Algerien die Freigabe. Beide Boxerinnen waren schon 2021 in Tokio dabei.
    „Wir geben keine Kommentare zu Einzelfällen ab. Jede Starterin in den Frauenkategorien erfüllt die Teilnahmebedingungen. Sie sind laut ihres Passes Frauen. Sie haben seit vielen Jahren an Wettbewerben teilgenommen und sind nicht plötzlich aufgetaucht. Sie sind unter den Regeln des Verbands teilnahmeberechtigt. Sie sind Frauen“, sagte IOC-Sprecher Mark Adams.
    Quelle: Süddeutsche Zeitung

    Anmerkung Christian Reimann: Mit dem “Segen” der Olympia dürfen biologische Männer im olympischen Ring Frauen verprügeln. Tolle olympische/westliche Werte.


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