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Titel: Leserbriefe zu „Wie aus Gerüchten Wirklichkeit wird – besichtigen Sie eine (aktuelle) perfekte Manipulation“

Datum: 18. Juli 2024 um 11:30 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Anhand des konkreten Beispiels der Schlagzeile „Plante Kreml Mord an Rheinmetall-Chef?“ aus seiner Tageszeitung Die Rheinpfalz zeigt Albrecht Müller hier die „Schritte einer perfekten Manipulation“. Er wolle damit demonstrieren, wie wir vermeiden könnten, auch bei der wichtigen Frage von Krieg oder Frieden manipuliert zu werden. In den Leserbriefen werden weitere wichtige Fakten und Zusammenhänge beschrieben. Mit gutem Grund bedanken wir uns deshalb für die interessanten Zuschriften. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

wie immer zuerst mein größter Dank, für die großartige Arbeit der Nachdenkseiten.

Ich hatte bei dem Artikel des ZDF zum Thema sofort sehr ähnliche Gedanken und möchte die wichtigsten Informationen aus diesem hier zusammenfassen. Die für mich interessantesten Stellen habe ich fett markiert:

  1. “Von Moskau gesteuerte Agenten sollen einen Anschlag auf den CEO des Rüstungskonzerns Rheinmetall geplant haben. Es sind nicht die ersten Verdachtsfälle russischer Sabotage.”
  2. “Plante Russland ein Attentat auf einen führenden deutschen Rüstungsmanager? Ein CNN-Bericht legte offen, dass von Moskau instruierte Mittelsmänner offenbar den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall, Armin Papperger, im Visier hatten.”
  3. “Deutsche und US-amerikanische Geheimdienste sollen die Pläne vereitelt haben. Bislang äußerten sich jedoch weder Ermittler noch Geheimdienstvertreter offiziell zu den Medienberichten.”
  4. “Für Festnahmen seien die Informationen der deutschen Behörden aber nicht ausreichend gewesen, berichten Insider dem “Spiegel”. Inzwischen hätten die mutmaßlichen Agenten im Auftrag Moskaus von ihren Plänen offenbar auch abgesehen.”

Gerade der letzte Punkt zeigt, dass es sich bei dem ganzen Thema um einen dicken fetten sogenannten Nothingburger handelt, also ein Burger ohne Fleisch. Irgendwer behauptet irgendwo, irgendwer anderes hätte angeblich irgendwas geplant, was irgendjemand noch anderes irgendwie angeblich aufgedeckt haben will. Allerdings gibt es keine offiziellen Aussagen von irgendwem, alles ist nur irgendwelches Gelaber von irgendwelchen angeblichen Insidern, die natürlich nicht genannt werden. Es ist nichts passiert. Es ist nicht bekannt wer wem wann was gesagt hatte, darüber, wer wann wo was wie vor hatte.

Und zum Schluss kommt raus, dass es dann angeblich nicht mal solch eine Tragweite gehabt haben soll, die zu einer Festnahme geführt hätte, WENN denn da überhaupt irgendwas gewesen wäre. Die angeblichen Verdächtigen hätten sich dann gedacht: “Ach, oh, ja, hm. Blöd. Naja, dann machen wir das doch nicht.” und die Sache, die nie eine war, sei nun erledigt.

Wie man aus einem so großen Haufen aus dem blauen Dunst daher gelaberten Unsinn so ein Thema machen kann, ist mir ein Rätsel. Noch viel mehr wundert mich, dass es offenbar noch Menschen gibt, die das lesen, glauben und dadurch (noch mehr) Angst vor Putin haben.

Ich erwarte schon den Artikel von Florian Warweg aus der BPK, der wieder mit arroganter Dumm-Dreistigkeit von den Sprechern unserer Altvorderen abgewimmelt wird, dass man nichts sagen könne, keine Quellen habe, aber alles natürlich genau so stimme, wie es behauptet wurde und man sich natürlich darauf verlassen bzw. eben mal “vernünftig Recherchieren” müsse. 

Wenn ich meinen Job so machte, wie die Politiker und Medien des “kollektiven Westens ©” ihren Job machen, hätte ich weder Kunden, noch Aufträge, noch Arbeit. 

Herzliche Grüße
Danny Altmann


2. Leserbrief

Sehr geschätzter Albrecht Müller,

hier geht es meines Erachtens vordergründig um das klassische “verkehren ins Gegenteil” bzw. um Verschleierung! Denn nach meiner Überzeugung hat nicht Putin Deutschland ins Visier genommen bzw. zählt nicht Putin Deutschland bereits jetzt zum Schlachtfeld im Krieg um die Ukraine (in Russland ist es immer noch eine Militäroperation) wie es “Die Rheinpfalz” auf S. 2 behauptet, sondern insb. die USA und die EU – was nicht zuletzt die Stationierung der mit Atomsprengköpfen bestückbaren Mittel- und Langstreckenraketen in Deutschland belegt!
Genau um diese Stationierungen zu rechtfertigen werden diese unbewiesenen Behauptungen (meines Erachtens Lügen) öffentlichkeitswirksam/propagandistisch von den (Leit)Medien und den entsprechenden PolitikerInnen in Umlauf gebracht

Die unbewiesene Behauptung (meines Erachtens Lüge) um den Anschlag auf den Rheinmetall-Chef dient meines Erachtens allein der Rechtfertigung bzw. zur Unterdrückung einer breiten Diskussion um die Stationierung von Trägerraketen von Atomsprengköpfen. Gleichzeitig bringt diese unprovozierte Stationierung Deutschland ins Visier des russischen Militärs wird seitens des “kollektiven Westens” weiter provoziert.
Mit der unbewiesenen Behauptung gegenüber der Öffentlichkeit arbeitet die Propaganda meines Erachtens weiter am Ausbau und an der Aufrechterhaltung einer bedrohlichen/immer weiter eskalierenden Scheinrealität.

Herzliche und besorgte Grüße
Andreas Rommel


3. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

vielen Dank für Ihren Artikel „Wie aus Gerüchten Wirklichkeit wird – besichtigen Sie eine (aktuelle) perfekte Manipulation

In diesem zitieren Sie einen Kommentar von einem Tobias Heimbach. Fast derselbe Artikel erschien am Samstag auch in der Stuttgarter Zeitung, mit diesem Wortlaut:

„Deutschland längst Putins Schlachtfeld

Eigentlich sollte niemand überrascht sein. Es braucht längst keine Beweise mehr darüber, wie skrupellos das Regime von Russlands Machthaber Wladimir Putin vorgeht. Wer ein Kinderkrankenhaus mit Marschflugkörpern beschießen lässt, wer einen Angriffskrieg mit Massakern an der Zivilbevölkerung befiehlt, hat gezeigt, dass menschliche Werte für ihn nichts zählen. Insofern verwundert es kaum, dass russische Agenten einen Mordanschlag auf Armin Papperger geplant haben sollen, den Chef des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall. Und doch ist das ein bemerkenswerter Vorgang. Er zeigt, dass in Putins Vorstellung sein Schlachtfeld nicht an der ukrainischen Grenze endet. Längst hat er es ausgeweitet – bis Deutschland.

Dass Putin nicht vor Attentaten auf deutschem Boden zurückschreckt, ist bekannt: Ein vom russischen Geheimdienst FSB beauftragter Mann erschoss 2019 einen Georgier in Berlin. Nun sollte es Papperger treffen – und wohl weitere Chefs von Rüstungskonzernen. Für Deutschland kann das nur bedeuten, künftig noch wachsamer zu sein. Auch wird einmal mehr klar: Zugeständnisse an Putin werden den Krieg nicht beenden.“

Dazu habe ich diesen Leserbrief geschrieben, der mit Sicherheit dort nicht veröffentlicht wird:

“Die Offenheit dieses Kommentars ist wirklich entwaffnend: Nein, es braucht längst keine Beweise mehr. Letztes Glanzstück dieser Art Journalismus sind die FAKE-News von CNN zu einem angeblichen Anschlagversuch gegen den Rheinmetallchef. Muss man nicht beweisen, zeigt auch so: Putin ist grundböse. Und Logik braucht es dann auch nicht, um daraus messerscharf zu schließen: Zugeständnisse an Putin werden den Krieg nicht beenden. Die sich aufdrängende Frage, wie denn der Krieg zu beenden sei, kann man sich bei dieser geistigen Tieffliegerei gleich sparen.“

Hans-Peter Piepho


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

was Sie da in Ihrer Tageszeitung gelesen haben, wurde wohl in den Zeitungen in ganz Bundesdeutschland abgedruckt. Abschreiben ist doch viel einfacher, als nachzudenken.

Ich frage, was haben solche Artikel mit Journalismus zu tun? Die Damen und Herren Journalisten haben ihre Texte höchstens noch durch Attribute ergänzt, die den russischen Präsidenten noch blutrünstiger darstellen sollen, damit auch der letzte Bundesbürger für den Krieg fit gemacht wird. Aus manchen Gesprächen  muss ich leider erfahren, dass dieser Unsinn geglaubt wird.

Ich habe folgenden Leserbrief an meine Tageszeitung geschrieben:

“Die deutsche Fußballnationalmannschaft stand nun nicht im EM-Finale. Trotzdem haben wir wieder ein Sommermärchen, wie auch schon die Erzählungen von einer Segeljacht, mit der die Gaspipeline gesprengt worden sein soll.

Groß wurde in den letzten Tagen von einem geplanten Mordanschlag des Kremls auf Rheinmetallchef Papperberger berichtet.

Der fragwürdige US-Sender CNN brachte das jetzt in die Welt. Was soll das? Was hätte Putin vom Tot des Rheinmetall-Chefs?

Würde da dann ein Panzer, eine Kanone oder eine Granate weniger gebaut? Solche eine Frage wird erst gar nicht gestellt.

Ich denke nein. Vom Einsatz Papperbergers für die Ukraine ist in der Presse zu lesen. Ich meine, es ist in erster Linie ein Einsatz für höhere Profite des Rüstungskonzerns. Krieg ist nun mal gut für die Rüstungsindustrie. Es ist alles ein weiteres Mosaiksteinchen, um uns Bürger auf einen Krieg gegen Russland einzustimmen. Wir sollen nicht nur kriegstüchtig, sondern anscheinend auch kriegssüchtig gemacht werden. Es würde ein Krieg, durch den Deutschland von der Landkarte verschwinden würde. Das sollten sich auch Kritiker meiner Zeilen klar machen.”

Ob mein Beitrag gedruckt wird ist offen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Kleinecke


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

anbei mein Leserbrief zu Ihrem hervorragenden Artikel ggf. mit der Bitte um Veröffentlichung.

„Wie aus Gerüchten Wirklichkeit wird – besichtigen Sie eine (aktuelle) perfekte Manipulation“

Das wirklich Schlimme an der Sache ist, daß der von Ihnen beschriebene Sachverhalt schon längst nicht mehr Ursache gedanklicher Mißbildungen ist, sondern das gewollte und bereits vollendete Ergebnis der Propaganda, deren Beschallung wir bereits seit Jahrzehnten durch ständige Wiederholung ausgesetzt sind. Kaum jemand – Die ausgeschlossen – wird es anprangern. Und das ist, soweit ich denken kann, ständig eingeübte Praxis, ganz gleich, um welches Politikfeld es sich handelt.

Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland gab es in diesem Zusammenhang eine Fülle von Propaganda-Aktionen, von denen ich einige noch einmal ins Gedächtnis rufen möchte:

Der Kalte Krieg (gottlob für eine kurze Epoche durch weise Politiker wie Willy Brand ausgesetzt), der Radikalenerlaß (für den leider Willy Brandt – wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen – Mitverantwortung trägt; soviel Ehrlichkeit muß trotz meiner Bewunderung für ihn schon sein), der NATO-Doppelbeschluß, Die Reform des Sozialstaates (um ihn zu retten), das Ozon-Loch (plötzlich war es weg, jetzt ist es angeblich wieder da), der Borkenkäfer (wohl irgendwo falsch abgebogen), die Rentenreform (mit der Demografie als Begründung), der menschengemachte Klimawandel (unter kompletter Ausklammerung erdgeschichtlicher Entwicklungen und in Verleugnung thermodynamischer Tatsachen), die Finanzierung von Konzentrationslagern für Flüchtlinge in Afrika (um sie uns vom Hals zu halten), die Coronareligion (jetzt auch noch erweitert durch die Panik vor anderen Pandemien, die realiter ebenfalls gar nicht existieren). Man könnte in der Geschichte noch weiter zurückgehen. Die begeisterten Zurufe auf Goebbels Sportpalastrede klingen mir aus Dokumentationen immer noch schmerzlich im Ohr. Nicht ohne Grund hat Platon dieses Vorgehen bereits in seinem Höhlengleichnis vor zweieinhalb Jahrtausenden anschaulich skizziert.

Darüber, daß es heute nicht anders ist, sollte „eigentlich […] niemand überrascht sein.“

Die Vernunft als einziges Entscheidungskriterium, wie von der Aufklärung postuliert, ist – wenngleich noch nie weit verbreitet – nunmehr gänzlich abgeschaltet. Das geht so weit, daß mir ein Freund schon vor Jahren erklärte, die Erderwärmung habe einen derart dramatischen und gefährlichen Entwicklungsgrad erreicht, daß sich ein Nachdenken über den Klimawandel aus einem anderen als dem Mainstream-Winkel („es brauche längst keine Beweise mehr“) sich wegen der bereits vorhandenen realen Gefahr geradezu verbiete. Die Corona-Maßnahmen verteidigte er ebenso vehement, da ja Einigkeit unter den Wissenschaftlern bestehe. Eine Unterhaltung mit ihm über den Ukraine Krieg habe ich von vornherein geschickt umgangen.

Vor gut 100 Jahren sagte Karl Kraus (1874 – 1936): „Was die Lues [Syphilis] übriggelassen hat, wird von der Presse verwüstet werden. Bei den Gehirnerweichungen der Zukunft wird sich die Ursache nicht mehr mit Sicherheit feststellen lassen.“ Den Zustand haben wir erreicht. Heute könnten wir die Ursache durch einen PCR-Test eingrenzen. Aber würde uns das Ergebnis mehr Zuversicht verleihen?

Ende der 60er Jahre hörte ich von Leuten aus meinem Bekanntenkreis, sie könnten in Berlin auf einen Schlag 9.000 Mitglieder der Roten Garden mobilisieren, dann sei die Revolution da. Darüber konnte ich selbst als Linker nur milde lächeln. Eingedenk einiger dieser Leute bin ich auch froh, daß es nicht so gekommen ist. Dennoch hatte ich damals die Hoffnung, die Vernunft könne doch langfristig zumindest in erkennbarem Maße zunehmen. Jetzt muß ich erkennen, daß das ein verhängnisvoller Irrtum war.

Mit freundlichen, wenn auch nicht sehr hoffnungsvollen, Grüßen
Walter Jankus


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

erlauben Sie mir ein paar zusätzliche Anmerkungen zu Ihrem kürzlichen Artikel „Wie aus Gerüchten Wirklichkeit wird – besichtigen Sie eine (aktuelle) perfekte Manipulation“

Die Berichterstattung unserer MSM zu dieser Nachricht offenbart m.E. verbreitete „geistige Schwächeanfälle“ in den Redaktionsstuben, die nicht den sommerlichen Temperaturen geschuldet sind.

Nehmen Sie deshalb diese platten Manipulationsversuche gelassen, auch wenn es ein erneuter Trauerfall in der jüngeren Mediengeschichte ist.

Irgendwie hat der aktuelle Fall Ähnlichkeiten mit dem damaligen „Powell’shen Giftgasröhrchen“!

Jedem halbwüchsigen Pennäler, der schon einmal einen alten James-Bond-Schinken gesehen oder gelesen hat, wird sofort auffallen, dass ein Geheimdienst mit angeblichen Zugängen zu den innersten Entscheidungszirkeln eines gegnerischen Dienstes seine Informationen nicht unbedingt gleich an CNN zur Veröffentlichung weiterreichen würde. Welche menschliche Quelle würde sich je einem solchen Dienst noch andienen, wenn sie nicht ohnehin vorzeitig aus dem Leben scheiden möchte? Verzeihen Sie den anklingenden Sarkasmus!

Diese erkennbar unprofessionelle Verhaltensweise provoziert allerdings auch ein paar grundsätzliche Überlegungen zum Zustand, den Fähigkeiten, der Arbeitsweise und den offensichtlichen Schwachstellen der US-Dienste und nahestehenden Think-Tanks. Das ist meine Motivation für die folgenden Zeilen.

Immerhin scheint man entweder die russischen Dienste für so laienhaft zu halten, dass es diesen nicht mal gelingt, Attentate ordentlich zu planen – …oder die hier adressierte US-Öffentlichkeit für so naiv, den fabulierten Unsinn auch noch zu glauben.

Was hingegen in diesem Fall schon verdächtig im Hintergrund „mitschwingt“, ist etwas anderes – eine möglicherweise unbewusste „Projektion“ der US-eigenen Denkweise auf den Gegner – was wiederum die weitere Frage in den Raum stellt, inwieweit sich die US-Dienste evtl. ihrerseits schon mit Attentatsplänen auf russische Industrielle befasst haben.

Was sollte man also berücksichtigen, wenn US-Dienste in den Medien zitiert werden? Nachfolgend ein paar Punkte, die mir erwähnenswert erscheinen:

Punkt 1

Die schiere Anzahl der „Sicherheitsdienste“ in den USA ist quasi selbst zum „Sicherheitsproblem“

geworden. Alle müssen finanziert werden und ihre Existenzberechtigung beweisen. Das führt schon mal zu etwas forscheren Aussagen, Formulierungen und Aktivitäten. Geld bekommt am ehesten der, der auch erfolgreich „Bedrohungen liefern“ kann. Wenn Dienste dann nach diesem Kriterium bewusst oder unbewusst die Quellenlage „optimieren“, sind die „Übersteuerungen“ vorgezeichnet.

Punkt 2

Sie haben es in Ihrem Titel „Wie aus Gerüchten Wirklichkeit wird…“ indirekt angesprochen – aufgrund der zahlreichen Dienste wird dort ein gefährliches Phänomen begünstigt, die so genannte „zirkulare Verdachtsgenerierung“. Das liegt vor allem daran, dass die Dienste natürlich ihre Quellenlage verschleiern müssen und u.U. nur schwer überprüfbar ist, ob zu einem Sachverhalt wirklich unabhängige Bestätigungen von einigermaßen verlässlichen Quellen vorliegen. Der Fall Irak ist ein Paradebeispiel dafür. Das Phänomen ist im übrigen auch in der NATO virulent.

Punkt 3

Die hohe summarische Personalkapazität bei den US-Diensten könnte zu dem Gedanken verleiten, dass auch die politische und militärische Analyse besonders tiefgehend und glaubwürdig ist. Ohne Zweifel gibt es sehr viele hervorragende Spezialisten – das Problem ist aber, dass das Wissen in sehr vielen verschiedenen Gehirnen sitzt und nur noch sehr schwer für ein „Einzelgehirn“ (z.B. Präsident) zu einer schlüssigen und widerspruchsarmen Gesamtanalyse „zusammengereimt“ werden kann. Konträre Bewertungen fallen deshalb schnell mal unter den Tisch.

Punkt 4

Der stete und wegen des technischen Fortschritts sicher auch notwendige Personalaustausch zwischen Diensten und der Rüstungsindustrie ist insofern kontraproduktiv für eine unabhängige Bedrohungsanalyse, als persönliche Karrierechancen langfristig u.U. sehr mit der erfolgreichen Bedienung von Bedrohungsnarrativen verwoben sind.

Punkt 5

Die US-Außenpolitik der letzten Jahrzehnte verlangt auch nicht unbedingt „schlüssige“ Analysen, man verlässt sich traditionell meist schon auf qualitativ mehr oder minder fragwürdige Verdachtsmomente (simple Anschuldigungen oder „Zweckverdachte“, unbewiesene Behauptungen, entgleiste Bedrohungsphantasien usw.) – ganz einfach, weil man es sich leisten kann.

Punkt 6

Die US-Dienste sind amtlich verpflichtet, die europäische Bevölkerung in geeigneter Weise zu manipulieren. Dass die US-Medien bei diesem üblen Spiel mitspielen, ist noch ein anderes Kapitel und die Rolle der deutschen MSM ein weiteres. Ein Verweis auf die Clinton’sche PDD68 im Nachgang zur Bombardierung Serbiens dürfte für sich sprechen und braucht keine weiteren Erläuterungen.

Ich schließe mit Ihren Empfehlungen, wirklich alles gründlich zu hinterfragen – darunter auch die Analysen von US-Diensten, zumal hierüber ja letztlich das US-Bedrohungsempfinden in die NATO getragen wird.

MfG
W. Raab


7. Leserbrief

Servus liebe NDS Redaktion,

mir ging es vergangene Woche beim Aufschlagen meiner (Mainstream) Tageszeitung Münchner Merkur wie Albrecht Müller und der Rheinpfalz – ich wurde komprimiert auf einer Seite mit dem desaströsen Zustand der journalistischen Ethik konfrontiert. Chefredakteur Anastasiadis, erst jüngst mit dem Bayerischen Verdienstorden behängt, kommentiert „Fakten“ bzgl. Papperger. 10 cm weiter rechts steht immerhin noch „soll“… Die dämliche Karikatur oben und der Kriegstreiber Artikel mit Heusgen unten rundet die journalistische Schande ab.

Leider ist allerdings das „Putin-Anschlag-Plan“ Beispiel seit längerem nicht mehr die Ausnehme im Blätterwald, sondern eher die Norm.

Man sieht den Journalisten Ethos z.B. ja auch ganz wunderbar an den Berichten von Florian Warweg aus der BPK: meist leere Reihen, vermutlich außer von Hr. Warweg und (keine Ahnung ob der noch da ist) Boris Reitschuster kaum kritische Fragen.

Ich bewundere einerseits die Contenance, die Hr. Warweg bewahrt, wenn seine Fragen auf eine Art erwidert werden, die ich persönlich als dummdreist empfinde. Und da komme ich zu einer Frage, die mich vor dem Hintergrund der Monat für Monat immer verrückter agierenden Eliten in Politik und Medien umtreibt. Wie lange dürfen oder müssen „wir“ uns das alles noch gefallen lassen, ohne wirklich aufzumucken, ohne uns mitschuldig am drohenden Desaster (welcher Form auch immer) zu machen? Vielleicht sollte Herr Warweg bei der nächsten Gelegenheit, bei der ihn die Damen und Herren auf dem Regierungssprecher Podium wieder schamlos versuchen, ihn und seine Leser für dumm zu verkaufen, aufstehen und sich lautstark entsprechend äußern?

Wann MÜSSEN wir in welcher Form solchen Leuten, wie z.B. dieser unglaublich wichtigtuerischen und offensichtlich karrieregeilen Frau Kohl ihre unglaublich dummen Phrasen „um die Ohren hauen?

Fast noch schlimmer: Wie lange kann man die verblüffende Verblendung und den „Langmut“ der Mehrheit unserer Mitbürger vor dem Hintergrund des medialen Dauer-Offenbarungseids noch ertragen?

Ist es nicht schon an der Zeit und sogar dringend geboten, sich mit gutem Gewissen auf das Grundgesetz Artikel 20 Absatz 4, das sich dem „Widerstandsrecht“ widmet, zu berufen?

Hier ein Ausschnitt aus einem Kommentar von der Bundestags-Webseite…:

…“Um die Frage zu beantworten, wann denn Widerstand im Sinne des Artikel 20 gerechtfertigt ist, geben die letzten sechs Wörter Aufschluss: „…, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Es geht also um den absoluten Ausnahmefall: Es müssten „alle Mittel der Normallage“ versagen, um die Gefahr abzuwehren, ehe die Bürger zu den „heiklen Mitteln des Rechtsbruchs und der Gewaltsamkeit greifen“, betont Isensee. Doch solange „Konflikte noch in zivilen Formen“ ausgetragen werden können, das demokratische System intakt ist und solange „friedlicher Protest noch Gehör“ finden kann, dürften sie es nicht.“

Wollen wir Woche für Woche, Monat für Monat den gesellschaftlichen Verfall zu analysieren, zu beschreiben und zu beklagen kann es doch eigentlich nicht mehr sein?! Ich persönlich bin mit mir auch immer wieder am Ringen, ob ich mich nicht doch einfach aus diesem Theater ausklinke soll und ob es nicht besser wäre Mainstream und Alternativ-Medien links liegen zu lassen, und sich ganz dem privaten und soweit möglich schönen Leben hinzugeben… In welcher Form und wo auch immer.

Oder gibt es doch noch eine Chance „the many versus the few“ zu mobilisieren? Vielleicht bekommt man doch einmal einen Generalstreik hin?

Herzliche Grüße aus dem Söderland (der, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, unser nächster Bundeskanzler werden wird – die „Charme-Offensive“ hat begonnen…)

Max Glogger


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