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Titel: Leserbriefe zu „ZDF zum „D-Day“: Putin ist nicht gleich Hitler, aber…“

Datum: 12. Juni 2024 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Landung alliierter Truppen in der Normandie, dem sogenannten D-Day. Der sei ohne Vertreter Russlands begangen worden und auf vielen Ebenen ein neuer Höhepunkt des Versuchs der massiven Umdeutung der Geschichte. Propaganda wirke. Es würden Mythen erzeugt – u.a. der Mythos von den US-amerikanischen Befreiern. Wir danken für die interessanten E-Mails. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Angesichts der Inszenierung der aktuellen Feier des „D-Day“ als Befreiungsfeier fallen mir die sogenannten „Befreiungskriege“ gegen Napoleon I. wieder ein. Dieser wurde in Wirklichkeit schon 1812 bei seinem Russlandfeldzug vernichtend geschlagen; die später als „Völkerschlacht bei Leipzig“ hochstilisierte siegreiche Schlacht vom Oktober 1813 war lediglich ein Nachtreten, als der zuvor allseits hofierte Potentat Napoleon I. (im übertragenen Sinn) schon am Boden lag.

Die Historiker hätten es eigentlich wissen müssen, aber für die offizielle Geschichtsschreibung wäre die Benennung dieses Sachverhalts wohl zu peinlich gewesen. Der verschwand (und verschwindet immer noch) unter einem Wust aus Details und Zuschreibungen. Übrigens: wen interessiert heute noch das 19. Jahrhundert –? Wie das Karnickel auf die Schlange fixieren wir alle die NS-Zeit.

Offenbar bedient zu allen Zeiten das öffentliche Geschichts-Narrativ die Bedürfnisse der Gegenwart. Was tatsächlich passiert ist, wird gern zurechtgebogen und verdrängt. Vielen Dank an Herrn Riegel für die offenen Worte!

Susanne Eckstein


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,
 
danke für Ihren Artikel. Ich glaube es wird auch eher selten erwähnt das Stalin schon jahrelang eine zweite Front gefordert hatte. Erst als die Westalliierten sahen das die Sowjetunion schneller gegen das Deutsche Reich vorrückte als erwartet, beeilte man sich, damit die Sowjetunion nicht zu weit nach Westen kommen konnte.

Außerdem wird gerne, zumindest heutzutage, erzählt das die Alliierten am 6. Juni in Europa gelandet sind. Dabei sind US und britische Truppen bereits am 10.Juli 1943 an der Südostküste Siziliens gelandet. Bereits am 9.September 1943 dann, bei Salerno und Tarent, auf dem italienischen Festland.

Frei nach Dieter Hildebrandt fing die Geschichtsfälschung spätestens am 10.Mai 1945 an, als sich Millionen von Widerstandskämpfern, plötzlich von den circa tausend Nazis, befreit sahen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Haack


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel!

Ich habe mich mal gefragt was einen – oder mehrere Menschen denn besonders böse erscheinen lässt. Ich habe den Eindruck, dass es immer eine besondere Einseitigkeit in der Wahrnehmung und in den Handlungen ist. Die Nazis z.B. waren ja sehr effizient. Sie sind hoch strukturiert, geordnet und gründlich – methodisch – vorgegangen. Mir erscheint darin steckt auch eine starke Ausprägung von Rationalität. Leider fehlten Fähigkeiten wie Empathie und Mitgefühl. Mit diesen extrem einseitigen Prioritäten wurde schließlich großes Unheil geschaffen. In der heutigen Zeit scheint mir die Ausrichtung vieler Menschen genau umgekehrt ausgebildet. Es fehlen Vernunft und Rationalität. Beurteilungen finden zusehends auf der Glaubens – und/oder Gefühlsebene statt und auch hier schreitet das Unheil wieder voran.

Herzliche Grüße!
Frank Kanera


4. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel!
 
Die Maßnahmen während des sogenannten “D-Days” dienten nicht der Befreiung Deutschlands, sondern der Einschüchterung der Sowjetunion. Von Seiten der Amis und der Briten hätte man sich ja gern gewünscht, dass Nazis und Sowjets sich gegenseitig zerstört und beide Nationen in Schutt und Asche gelegt hätten. Dann hätten die westlichen Imperialisten sich das große und rohstoffreiche Russland einverleiben können. Nun klappte das nicht unter Napoleon, nicht im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Winkler und Co wissen das und sollten es zumindest wissen, wenn sie sich mit Geschichte beschäftigten. Nun versucht man diesen Schritt halt heute über die mittlerweile selbständige Ukraine. Eine niederträchtige Verlogenheit ist es, den russischen Präsidenten als Imperialisten hinzustellen, der immer mehr Appetit auf andere Länder hätte. Appetit auf die russischen Bodenschätze haben insbesondere die Briten und die Amerikaner, weil sie diese für die eigene Wirtschaft gut gebrauchen könnten.

Nazideutschland war zum Zeitpunkt der Landung der Truppen in der Normandie bereits erledigt. Mit ihr wollte man wieder näher bei den Russen sein, während die Russen sich immer von der USA fernhielten.
 
Mit freundlichen Grüßen
Harald Pfleger


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