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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 26. März 2024 um 8:35 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung Lutz Haustein: Immer mehr verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass die aktuellen Eliten den dystopischen Roman “1984” von George Orwell nicht als Warnung begriffen haben, sondern ihn als Handlungsanleitung interpretieren. Nach diversem Neusprech (so z.B. Krieg ist Frieden), nach Doppeldenk (gute Diktatoren – böse Diktatoren), nach immer häufiger durchgeführten Hasswochen (gegen Nichtgeimpfte bzw. alle, die die Coronamaßnahmen auch nur hinterfragten, oder die permanent gesteigerte Russophobie sowie gegen alle, die sich dem nicht unterwerfen; dann aber auch gern immer mal wieder zur Abwechslung auf Hartz4- bzw. Bürgergeldempfänger) und nach der auch schon eingeführten Verfolgung von Gedankenverbrechen (siehe Pre-Crime) wird nun die Umschreibung der Geschichte (nichts anderes ist die nachträgliche inhaltsrelevante Änderung einer Nachrichtenmeldung ohne dementsprechende Kennzeichnung) zur immer häufiger praktizierten Realität. Niemals hätte ich mir so etwas vorstellen können, und doch bin ich – und mit mir auch alle anderen – mittendrin. Doch ein Fünkchen Hoffnung bleibt: Der Lack blättert immer mehr ab.
Anmerkung Christian Reimann: Immerhin berichten deutsche Hauptmedien (zum Beispiel hier, hier und hier), wenn auch etwas “verkrampft”. Mal wird versucht, die journalistische Konkurrenz zu verunglimpfen, ein anderes Mal darf der Pharmalobbyist im Bundesministerium für Gesundheit unhinterfragt sein Corona-Geschwurbel fortsetzen. Denn weniger entscheidend ist die Frage, wer für die Verschärfung der Risikobewertung verantwortlich ist – jemand vom Gesundheitsministerium oder vom weisungsgebundenen RKI. Entscheidend ist vielmehr, dass diese Entscheidung nicht auf Basis wissenschaftlicher Beratungen getroffen worden ist. Zu begrüßen sind daher Forderungen von Politikern aus unterschiedlichen Parteien, die vom Anschauen/Lesen der Protokolle über das Veröffentlichen der Protokolle ohne Schwärzungen bis zu einem Untersuchungsausschuss reichen. Bitte lesen Sie dazu auch Mehr als tausend Passagen geschwärzt: Multipolar veröffentlicht freigeklagte RKI-Protokolle im Original mit einer Anmerkung. Eine Aufarbeitung ist notwendig, weil insbesondere bei Kindern und Jugendlichen die Pandemie nachwirkt (mit einer Anmerkung).
dazu auch: In Wahrheit gab es zwei Lothar Wielers – die RKI-Protokolle sind nur der Anfang
Das RKI war in der deutschen Öffentlichkeit zu Pandemie-Zeiten sakrosankt. Wer es kritisierte, dem wurde „Wissenschaftsverachtung“ vorgeworfen. Jetzt wird klar: Eine damalige Grundrechtseinschränkung basierte entweder auf mathematischer Unkenntnis – oder auf einer Lüge. […]
Man warf mir in der Folge „Wissenschaftsverachtung“ oder auch eine Stimmungsmache „wie in einer Klimaleugner-Diskussion“ vor. Als ich den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn daraufhin schriftlich nach den Zahlen fragte, war ich von der Antwort verblüfft. Denn die Daten des Gesundheitsministeriums zeigten, der fragliche R-Wert war durch eine doppelte Aufrundung ermittelt worden. Das ist und war damals schon mathematisch unzulässig.
Die damaligen Grundrechtseinschränkungen basierten also wahrscheinlich entweder auf mathematischer Unkenntnis – oder auf einer Lüge. Die eigentlichen Zahlen gaben den R-Wert von 1 nicht her.
Quelle: Wolfgang Kubicki auf Focus Online
und: Gerhard Scheuch auf Twitter/X
Anhand der Zahlen kann man erkennen, dass die Infektionen schon sanken, ehe die Maßnahmen beschlossen wurden.
Warum?
Weiß ich nicht.
Ich habe oft mit Herrn Wieler gesprochen und schätze ihn. Das RKI hat leider nicht einmal gewusst, was Aerosole sind… https://t.co/EWD0B1Pi2J— Dr. Gerhard Scheuch (@DrScheuch) March 25, 2024
dazu: UNO will Waffenstillstand
New York: Weltsicherheitsrat beschließt nahezu einstimmig Resolution für dauerhaftes Ende von Gazakrieg. Norden ohne Versorgung
Der UN-Sicherheitsrat fordert einen sofortigen Waffenstillstand im Gazakrieg. Ein von den zehn nichtständigen Mitgliedern im höchsten UN-Gremium in New York vorgelegter Resolutionsentwurf wurde am Montag von 14 der 15 Mitgliedstaaten befürwortet. Die USA enthielten sich. Damit war die Resolution angenommen. UN-Generalsekretär António Guterres, der sich derzeit in Jordanien aufhält, begrüßte die Entscheidung und forderte die sofortige Umsetzung. Der palästinensische UN-Vertreter Riad Mansour erklärte: »Es hat sechs Monate gedauert, über 100.000 getötete und verstümmelte Palästinenser, zwei Millionen Vertriebene und eine Hungersnot, bis dieser Rat endlich einen sofortigen Waffenstillstand fordert.«
Quelle: junge Welt
dazu auch: Die Absurditätsspirale des deutschen Pro-Israel-Fanatismus
Während die Unterdrückung der Palästina-Solidarität alle Lebensbereiche durchdringt, wird das liberale Selbstverständnis des Staates schnell zu einer Geschichte, die die Deutschen nur noch selbst erzählen können.
Nach Jahren, in denen Deutschland den Raum für Palästina-Solidarität immer mehr eingeengt hat, wird das harte Durchgreifen des Staates gegen die freie Meinungsäußerung nach dem Hamas-Anschlag vom 7. Oktober und Israels darauffolgendem Angriff auf den Gazastreifen nur wenige Beobachter überrascht haben. Dennoch hat die Aufregung um die renommierten internationalen Filmfestspiele Berlinale Ende Februar die Absurdität von Deutschlands fanatischem Pro-Israelismus auf ein neues Niveau gebracht.
Quelle: Antikrieg
dazu auch: Falsche Flaggen
Dass vier mutmaßliche Täter südwestlich von Moskau in der Nähe der Grenze zur Ukraine gestellt wurden, beweist weniger, als auf russischer Seite behauptet wird. Solange nicht Russland den Beleg für Wladimir Putins Behauptung vorlegt, die Verdächtigen hätten »ein Fenster für den Grenzübertritt in die Ukraine vorbereitet« gehabt, sollte man erst einmal die einfachste Vermutung verfolgen. Jeder Terrorist wird sich dorthin abzusetzen versuchen, wo die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, belangt und/oder ausgeliefert zu werden. Vor diesem Hintergrund ergab sich für die Täter von Moskau das Fluchtziel Ukraine von selbst: Sie ist auf dem Landweg halbwegs schnell zu erreichen, und das Gelände im Grenzgebiet ist unübersichtlich und bietet viele Verstecke. Daraus allein folgt nicht, dass die Ukraine hinter der Tat steht; schließlich hat auch die DDR seinerzeit aussteigewilligen RAF-Mitgliedern Unterschlupf geboten, ohne dass sie für die Aktivitäten der RAF verantwortlich war.
Quelle: Reinhard Lauterbach in junge Welt
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Mission accomplished – an dieser Wahnsinnsidee habe alle Bundesregierungen der letzten 30 Jahre fleißig mitgearbeitet. Zunächst wurden die Steuern (vor allem die Unternehmenssteuern) radikal gekürzt (SPD/Grüne/CDU/CSU/FDP), sodass kein Geld für den Erhalt der Infrastruktur mehr vorhanden war; dann wurde mit der Schuldenbremse (CDU/CSU, SPD, FDP) und dem Beharren darauf, dass die Steuergeschenke nicht zurückgenommen werden dürften, die Möglichkeit verstopft, dass der Staat irgendwie tätig werden könnte. Nun, nachdem das Kind richtig tief in den Brunnen gefallen ist, sollen also sauteure ÖPP-Projekte den großen Kapitalsammelstellen helfen, viel Geld bei minimalem Risiko zu maximalen Zinsen anzulegen, statt das Geld da zu holen, wo es zu viel ist (vor allem bei den Unternehmen und den Reichen) oder wenigstens, was auch nur die drittbeste Lösung ist, deutlich billigere staatliche Schulden zu machen. Das alles unter dem Hinweis bzw. Vorwand, dass Infrastruktur eine notwendige Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft ist – was natürlich stimmt, aber 25 Jahre lang völlig vernachlässigt wurde. Man könnte meinen, dieser Irrsinn hätte Methode und wäre politisch gewollt… und so ist es ja auch.
dazu auch: Wackelt jetzt die Finanzierung der Bahn-Sanierung?
Der Bundesrat blockiert ein Gesetz, das der Deutschen Bahn zwingend notwendige Milliarden für die große Sanierung sichern soll. Nun befürchten einige Schlimmes.
Geld vorzustrecken ist immer eine heikle Sache. Es bedarf einer Menge Vertrauen, bei größeren Summen in Vorleistung zu gehen. Der Bund genießt dieses Vertrauen: Die Bahn hat ihm im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde Euro ausgelegt, um selbst mit der dringend notwendigen Sanierung ihrer maroden Schienen zu beginnen. Diese Milliarde hat ihr die ohnehin miese Bilanz verhagelt, der Bund hat sie noch immer nicht zurückgezahlt. Und daran ändert sich vorerst auch nichts.
Der Bundesrat hat am Freitag die vom Bundestag schon verabschiedete Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes, kurz BSWAG, blockiert und das Gesetz in den Vermittlungsausschuss geschickt. Ohne diese rechtliche Grundlage darf sich der Bund nicht an der Instandhaltung der Schieneninfrastruktur beteiligen.
Quelle: Süddeutsche
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Ich hatte immer gedacht, dass die viel zu niedrigen deutschen Renten das (beabsichtigte) Ergebnis von viel zu niedrigen Löhnen und Rentenbeitragssätzen, ggf. in Kombination mit unterbrochenen Erwerbsbiographien und/oder Teilzeitbeschäftigung (vor allem bei Frauen) wären. Aber man lernt ja nie aus: der wahre Grund ist die Angst des und der Deutschen vor Aktien; hätten die Deutschen das Geld, das sie wegen der niedrigen Löhne nicht haben, nur in Aktien investiert, dann müssten sie heute nicht in Altersarmut leben. Im Ernst: wenn ich diesen Propagandadreck der Finanzwirtschaft bei der Tagesschau lesen muss, dann habe sogar ich immer weniger Lust, für den eigentlich wertvollen ÖRR Beiträge zu zahlen.
dazu auch: Eines bleibt in Deutschland sicher: die Altersarmut
Und noch ein weiterer Bereich, in dem die Ampelkoalition einen Negativerfolg erringt: Nach neuesten Angaben des Statistischen Bundesamts, diesmal hervorgelockt durch eine Anfrage von Abgeordneten des BSW, haben 10,1 Millionen Rentner in Deutschland, oder 54,3 Prozent aller Rentenbezieher, eine Rente von weniger als 1.100 Euro im Monat. Die Armutsgrenze, die bei 60 Prozent des Median-Einkommens liegt, beträgt derzeit 1.250 Euro pro Monat.
Das lässt sich natürlich nicht unmittelbar miteinander verknüpfen, weil zum einen die Armutsgrenze für ein Rentnerpaar nicht beim Doppelten dieser 1.250 Euro liegt, zum anderen aber diese bundesweit einheitliche Armutsgrenze gerade in den Metropolen durch die hohen Mieten unzureichend ist; aber insgesamt legt es eben doch nahe, dass die Hälfte aller Rentner arm ist.
Quelle: Dagmar Henn in RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Seit langer Zeit plädieren die NachDenkSeiten dafür, sich auf die gesetzliche Rente zu konzentrieren. Bitte lesen Sie dazu u.a. auch:
dazu auch: Pflegenotstand in der Kinderintensivmedizin: Es gibt Tage, da wird auf Station 34 aus Angst vor Überforderung geweint
Auf Station 34 des Universitätsklinikums Tübingen kämpfen Pflegekräfte um schwer kranke Kinder. Manchmal gibt es zu wenig Betten, es fehlt Personal, sie arbeiten ständig an der Grenze des Zumutbaren. Wie halten sie das aus?
Quelle: DER SPIEGEL
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