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Titel: Hinweise des Tages
Datum: 8. Januar 2024 um 8:44 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu: Why is Germany so viciously anti-Palestinian?
German support for Israel is used as a cover to ramp up racist anti-immigration policies and downplay homegrown anti-Semitism. […]
The German political elite has vehemently rejected calls for a ceasefire in Gaza and relentlessly repeated the false claim that under international law, Israel has the “right to defend itself” from the Palestinian population it occupies. It continues to disregard decades of apartheid and ethnic cleansing. […]
Free speech has been under attack in educational institutions as well. With German universities following the government’s pro-Israel stance, students who have protested on campus have faced police violence and smear campaigns in the media.
Pro-Palestinian symbols, such as the keffiyeh scarf, have been banned by some institutions. In one school in Berlin, a teacher physically assaulted a student who raised the Palestinian flag.
This systematic suppression of pro-Palestinian activism reflects the dystopian-like reality in Germany in which opposition to genocide is viewed as an act of disloyalty to the German state and could thus justify criminalisation.
The German authorities have clearly identified anti-Palestinianism as a national interest and a state policy. They wholeheartedly support Israel’s existence in its current apartheid form which requires continuous violence against the indigenous Palestinian population. This is, of course, not in contradiction to Germany’s own genocidal history and continuous racism.
Quelle: Al Jazeera
dazu auch: Naomi Klein im Interview: „Die deutsche Erinnerungskultur hat eine eingefrorene Qualität“
Frau Klein, in Ihrem jüngsten Buch „Doppelgänger“ untersuchen Sie den Aufstieg rechter Verschwörungstheorien und wie progressive Kräfte ungewollt dazu beitrugen. Inwieweit knüpfen die Themen Ihres Buches an jüngere Debatten im deutschen Kontext an?
Nun, es spiegelt die diversen Kämpfe, die in Deutschland um Holocaust-Erinnerung geführt werden. In erster Linie die Frage, ob wir die Schrecken des Holocausts als unbegreifliches Übel außerhalb der Geschichte verstehen oder als etwas Alltäglicheres, etwas Unmittelbareres. Je weiter wir uns zeitlich vom Holocaust entfernen, desto mehr setzt sich die Vorstellung seiner Unbegreiflichkeit durch. Je weniger Menschen sich an seine Alltäglichkeit erinnern, daran dass sie selbst Teil dieser Gesellschaft waren, die den Holocaust erst ermöglicht hat, desto schwieriger wird es, diese Form der Exotisierung vorzunehmen, die gerade stattfindet. Das spiegelte sich jüngst in der Diskussion um Masha Gessen. Für Hannah Arendt war es in den 1950er Jahren normal zu sagen, dass israelische Politiker sich wie Faschisten verhalten. Wenn Masha Gessen 2023 etwas Ähnliches sagt, heben Leute den Zeigefinger und sagen: „Wie können Sie es wagen?“
Quelle: FR Online
und: Gaza: Ethnische Säuberung wird jetzt als “freiwillige Migration” bezeichnet
Israelische Beamte geben nun offen zu, dass sie daran arbeiten, die Abwanderung von Palästinensern aus dem Gazastreifen zu “fördern”. Sie behaupten lächerlicherweise, diese Abwanderung sei “freiwillig”, obwohl sie die Enklave in den vergangenen drei Monaten absichtlich unbewohnbar gemacht haben. […]
Die wiederholte Verwendung des Wortes “ermutigen” fällt in den Äußerungen auf, denn die Bewohner des Gazastreifens zur Flucht aus ihrer Heimat zu ermutigen, ist genau das, was Israels Aktionen seit Oktober bewirkt haben. Wenn man 90 Prozent der Bewohner des Gazastreifens durch interne Vertreibung obdachlos gemacht, die Hälfte der Bevölkerung durch den Belagerungskrieg in den Hungertod gezwungen, das gesamte Gesundheitssystem der Enklave zerstört hat, sodass jetzt Krankheiten grassieren, und das alles, während man Tod und Zerstörung von oben regnen lässt – in einer äußerst unberechenbaren Art und Weise mit Luftangriffen, die routinemäßig ausgewiesene Sicherheitszonen treffen – bietet man der Bevölkerung in der Tat eine sehr starke “Ermutigung”, die Region so schnell wie möglich zu verlassen.
Das macht das Argument der “freiwilligen Migration” der Bewohner des Gazastreifens natürlich völlig unsinnig, denn jemanden gewaltsam dazu zu zwingen, etwas zu tun, und ihm zu garantieren, dass er stirbt, wenn er es nicht tut, ist das genaue Gegenteil dessen, was das Wort “freiwillig” bedeutet.
Quelle: RT DE
Anmerkung unserer Leserin S.B.: Was gerade unser Land mit seiner geschichtlichen Vergangenheit, sollte dies nicht unter den Teppich kehren, sondern auch zum Thema in Gesprächen mit der Ukraine machen. Auch eine EU darf das mit ihren Beitrittsgesprächen nicht außen vor lassen. Heldenverehrung von Faschisten und Nazi-Kollaborateuren können nicht akzeptiert werden, sonst wird bei uns jeglicher Kampf gegen rechts zur Farce. Das Heldengrab von Bandera in München hat in unserem Land auch nichts zu suchen. Das könnten wir in die Ukraine versetzen.
Anmerkung unseres Lesers A.S.: “[I]nternationale Krisen” und “eine handwerklich schlecht agierende Bundesregierung” rechtfertigen also ein undemokratisches Vorgehen.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Woher soll denn die Konsum-Erholung kommen, wenn die Arbeitnehmer (und noch mehr die Rentner) Jahr für Jahr (real) *weniger* Geld in der Tasche haben, vor allem die ärmeren von ihnen, während die Arbeitslosigkeit *steigt*? Was sind das für “einige[…] Ökonomen”, die gegen alle ökonomischen Fakten eine Stabilisierung oder gar Besserung der Konsumlage erwarten? Und wann hört das Gerede von “Sparsamkeit” auf in Bezug auf Menschen, die gar nicht die Möglichkeit zum (freiwilligen) Sparen haben, sondern zum Verzicht *gezwungen* sind? Führt die Erkenntnis vom weiteren Rückgang der Binnenwirtschaft irgendwann mal zu politischen Forderungen, z. B. nach Lohnsteigerungen und besseren Sozialleistungen?
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