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Titel: Leserbriefe zu „Habeck-Video: Heuchelei und Heiligsprechung“
Datum: 12. November 2023 um 12:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Tobias Riegel kommentiert in diesem Artikel die Videobotschaft von Bundeswirtschaftsminister Habeck zu Außenpolitik und Antisemitismus. Sein Beitrag werde von vielen Seiten gelobt und zahlreiche deutsche Journalisten würden ihm nun zu Füßen liegen. Es sei u.a. interessant, „wie gründlich Habecks Rede als emotionale Ablenkung von der realen grünen Politik“ funktioniere. Dazu komme „die große Heuchelei, wenn der Blick geweitet wird: Unter anderem in der Ukraine, in Libyen oder in Syrien hatten die Grünen keine Probleme mit Rechtsradikalen, Islamisten und Antisemiten“. Wir haben hierzu interessante E-Mails erhalten. Danke dafür. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
danke für Ihren Beitrag. Ich habe mir das Statement des Kinderbuchautors etwa bis zur Hälfte angesehen – weiter konnte ich den salbungsvoll vorgetragenen Monolog nicht mehr ertragen. Was ich von Herrn Habeck in diesem Teil seiner Rede (an das deutsche Volk!??) war ein massiver und undifferenzierter Appell an Emotionen und das schlechte Gewissen. Aber das trifft es noch nicht ganz: Habecks Worte scheinen mir vor allem von einer Motivation geleitet – in Englisch nennt man es „Fishing for Compliments“. Wenn dies der Gipfelpunkt deutscher Diskussionskultur ist, dann sehe ich für den politischen Diskurs in Deutschland schwarz.
Ich sage dies im Bewusstsein der Verantwortung deutscher Politik angesichts der Verbrechen, die im Namen Deutschlands von faschistischen Gewaltherrschern (die auch deutsche Gegner ihrer Politik und Menschen anderer Völker – insbesondere der Sowjetunion) mit unvorstellbarer Gewaltbereitschaft und Hass verfolgt und ermordet haben. Wer dies nicht erwähnt und im Blick hat – wie offensichtlich der derzeitige Wirtschaftsminister – diskreditiert sich für einen echten inhaltlichen Diskurs.
Ja ich befürworte das Recht jüdischer Menschen auf einen eigenen Staat – insbesondere angesichts der historischen Erfahrungen ihrer Vorfahren. Palästina scheint naheliegend für einen solchen Staat zu sein. Aber wenn Juden und Palästinenser nicht in einem gemeinsamen Staat leben können (und darauf zielt jawohl die von der Knesset beschlossene Aussage zum „jüdischen“ Staat Israel ab), dann muss es in der Region zwei Staaten geben. Aber die Zweistaatenformel genügt nicht. Nach 75 Jahren leben noch immer Vertriebene der Nakba in Flüchtlingslager. Hier ist eine internationale Initiative erforderlich (die vermutlich auch erhebliche Kosten verursachen wird), um diesen Menschen eine Perspektive auf ein wirklich menschenwürdiges Leben eröffnet. Und nicht zuletzt muss das Problem des Wassermangels in der Region gelöst werden. Wer, wie Habeck, diese Probleme einfach ignoriert, kann keinen Beitrag für Frieden in der Region leisten – vielleicht will er es auch nicht.
Klaus Habel
2. Leserbrief
Hallo Herr Riegel!
Die Doppelmoral Habeks wirkt auf mich peinlich und verstörend. So ist es im Grunde einmal mehr eine eitle und selbst darstellerische Pose eines inkompetenten Blenders. Die Juden sind für mich Menschen wie alle anderen auch. Sie mit einer Staatsräson heraus zu heben, halte ich für unangebracht und überholt. Es soll doch nur weitere Verbrechen rechtfertigen die zu verurteilen, man kein Rückgrat besitzt.
Herzliche Grüße!
Frank Kanera
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
es handelt sich hierzulande mittlerweile um einen verlotterten, geistig-moralisch degenerierten polit-medialen Komplex, der bei angeblichen oder tatsächlichen Kriegs- und Völkerrechtsverbrechen NATO-offizieller “Feindstaaten” den moralisch Integren mimt, jedoch selbst bei schlimmsten Kriegs- und Völkerrechtsverbrechen im Sinne der NATO-Eliten mit diesen Verbrechern ganz ungeniert paktiert.
So z.B. mit der faschistischen Asow in der Ukraine: Diese verehrt den Hitler-Kollaborateur Stepan Bandera, der für die Ermordung zehn-tausender Juden und ca. 100.000 Polen verantwortlich ist. Es war vor allem Asow, die seit dem gewaltsamen und gegen die ukrainische Verfassung verstoßenden Putsch 2014 Krieg gegen die Bevölkerung der Ostukraine Krieg führte, mit laut OSZE 14.000 Kriegstoten bis zum 24.02.2022. Dies alles hat das Baerbock-Ministerium jedoch nicht davon abgehalten, der Ehefrau des Asow-Kommandanten in Berlin den Roten Teppich auszurollen.
Außerhalb des NATO-Militärblocks und dessen engster Verbündeter wird derlei ganz offen als zynischer Doppelstandard beim Namen genannt.
Im Schweizer Online-Magazin Infosperber heißt es in der Einleitung zu einem aktuellen Beitrag:
“Aufrufe zu einer temporären Waffenruhe haben nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern mit Respekt des humanitären Völkerrechts.”
Man muss es mittlerweile meines Erachtens so hart formulieren: Nur pathologische Psychopathen, in unseren vor widerwärtiger Propaganda geradezu strotzenden “Qualitätsmedien” keine Seltenheit, kommen auf den aberwitzigen Gedanken, Aufrufe zu einer temporären Waffenruhe in Gaza als “Antisemitismus” zu diffamieren. Diese verkommenen Subjekte sprechen angesichts von ca. 465 beim provozierten russischen Angriffskrieg in der Ukraine seit Februar 2022 getöteten Kindern vom “Massenmörder Putin”, testieren jedoch dem ultranationalistisch-klerikalfaschistischen israelischen Okkupationsregime (*), das seit 07.10.2023 ca. 4.000 getötete palästinensische Kinder zu verantworten hat, “sehr humanitäre Prinzipien” (Bundeskanzler Scholz). Der israelische Holocaust- und Genozidforscher Raz Segal (Stockton-University, USA) nennt dies jedoch völlig anders: “Ein Lehrbuchfall für Völkermord”.
(*) laut Jewish Voice for Peace die “rassistischste, fundamentalistischste und rechtsradikalste Regierung in der Geschichte Israels”
Mit freundlichen Grüßen
G.K.
4. Leserbrief
Liebes NDS-Team und Herr Riegel,
gute Analyse – Danke – genauso sehe ich das auch, eine reine PR – Show in eigener Sache und präventiv,da ja man ja nicht weiß ,was da aufgrund Rot/Grüner Migrationspolitik,eigentlich Migrationsideologie,bar jeglicher Vernunft,an Gewalt gegen Juden auf deutschem Territorium hereinbricht:
Sozusagen die Brandstifter spielen nun Feuerwehrmann
mit freundlichen Grüßen: Kählig Bruno
5. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
ergänzend zu Ihrem Beitrag über die oralen Absonderungen eines weltverschlimmernden Philosophen möchte ich die Frage zu bedenken geben, ob dieser populistische Ausflug in die Außenpolitik uns signalisieren soll, dass ein unfähiger Wirtschaftsminister sich anschickt, den Stuhl einer unfähigen Außenministerin zu besetzen? Ich bin gespannt auf den nächsten großen Auftritt der tränenreichen Sprechkünstlerin, der vielleicht weitere Spekulationen ermöglicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst Herbst
6. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der NDS,
Als wohlwollender Mensch kann ich Folgendes zur Kenntnis nehmen: zumindest Hr. Habeck scheint zu dämmern, dass hier Einiges aus dem Ruder läuft und es wohl gut ist, hin und wieder mit dem Volk zu reden bzw. Entscheidungen erklären zu wollen. Bundeskanzler und -präsident sind wohl noch nicht so weit.
Ich kann auch Teilen seiner Rede zustimmen. Und es ist berührend, wenn er emotional über die Erfahrungen und Gefühle seiner jüdischen Freunde spricht.
Dennoch schießt mir der Gedanke in den Kopf, ob es vielleicht Minister*innen aus den anderen Wahrheits- und Weisheitsministerien mit palästinensischen Freunden gibt, die auch mal der Nation über deren Erfahrungen und Gefühle erzählen möchten.
Man wird wohl von vielen Menschen aus dieser Region Geschichten hören, die einem die Tränen in die Augen treiben, und ich finde es bisweilen zynisch, das eine dem anderen Leid gegenüber zu stellen.
Was mir fehlt in Habecks Rede, sowie allen (bisher von mir wahrgenommenen) Äußerungen unserer Regierung zu dem Thema, ist Folgendes:
Die deutliche, starke und unmissverständliche Verurteilung davon, etwa 2 Millionen Menschen den Zugang zu Wasser, Nahrung, Strom, medizinischen Produkten und Treibstoff zu verweigern.
Dass dies heutzutage möglich ist, ohne einen einhelligen, globalen Aufschrei zu verursachen, ist meine persönliche Zeitenwende. Ich bin seitdem in einer Art Schockstarre – oder weine einfach nur.
Ob mit oder ohne historischen Kontext, ob mit oder ohne Sympathien für die Konfliktparteien, egal aus welcher Ecke dieses Planeten man kommt, an was man glaubt oder eben auch nicht: alleine der Versuch, diese Abscheulichkeit zu legitimieren, disqualifiziert für jede weitere Anmaßung, über Menschenrechte, Moral, Werte und Humanität zu sprechen.
Gleiches gilt m.E.für alle, die sich gegen Waffenstillstände aussprechen.
Höchste Zeit, dass die Werte der “westlichen Wertegemeinschaft” sowie der “wertegeleiteten Außenpolitik” unseres Landes mal genau definiert werden. Vielleicht bin ich dann auch nicht mehr so verwirrt – sondern “nur” noch unendlich traurig.
Mit besten Wünschen für alle,
Sonja Reise
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
ich habe mir Ihren Beitrag zum Habeck-Video durchgelesen.
Was Sie zu den Auslassungen des Herrn Habeck geschrieben haben, finde ich ja ganz interessant. Was soll man denn von ihm erwarten? Ich meine nichts Bedeutsames.
Viel bemerkenswerter ist aber der Link zu der Lanz-Sendung, die ich mir eigentlich sonst nicht anschaue. Hier ist Deborah Feldman, eine amerikanisch-deutsche Schriftstellerin, sogar ohne große Unterbrechung durch Herrn Lanz zu Wort gekommen. Ich kannte Frau Feldman bisher nicht.
Sie war die einzige in der Runde, die etwas Substanzielles gesagt hat. Meine Hochachtung!
Was Herr Habeck in der Sendung zu den Ausführungen von Frau Feldman gesagt hat, war letztlich mal wieder, wie in seinem Video, nur “Bla Bla”. Am auffälligsten in der Sendung war für mich aber die “Sicherheitsexpertin” Florence Gaub. Diese Frau hat wirklich nur Unsinn von sich gegeben.
Sie sollte doch lieber bei den Hollywood-Filmen bleiben. Von dem, was Frau Feldman gesagt hat, hat sie wahrscheinlich nichts begriffen.
—
Für eine Eingangsbestätigung wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Kleinecke
8. Leserbrief
Sehr geehrtes Nachdenkseiten-Team,
huldigt dem Habeck! Werft Euch vor ihm auf den Poden ob seiner großartigen Rede und seiner geistigen Brillanz! Mein Bekannter Longus war auch ganz außer sich vor Begeisterung…
Und schaut hinterher bitte folgendes Video auf Youtube an:
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Riester
9. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
vielen Dank für den Artikel. Es lohnt sich auch ein bisschen auf den Inhalt dieser „Kanzlerrede“ von Habeck einzugehen. Da wird Geschichte zurechtgebogen und moralisiert, es wird einseitig argumentiert, aber eine Lösungsperspektive wird nicht aufgezeigt.
Seine Rede beginnt mit der Staatsraison, die „für uns als Staat notwendig“ ist. Wolffsohn hat diesen Begriff kürzlich als „schöne Phrase“ bezeichnet. Es bleibt völlig unklar, welche Konsequenzen diese Staatsraison haben soll? Und eine andere, weniger israelfreundliche Regierung könnte diese Raison nach Belieben verschwinden lassen.
Weiter geht es mit der Erzählung „die Gründung Israels …nach dem Holocaust [sei] das Schutzversprechen an die Jüdinnen und Juden“. Das kann man im Sinne einer moralischen Verpflichtung sehen, oder auch angesichts des Grauens des Holocaust zurecht als die zentrale Aufgabe des israelischen Staates betrachten (als deren Staatsraison). Historisch ist das jedoch falsch, da die Gründung des Staates Israel im Rahmen des britischen Mandats über Palästina lange vor dem Holocaust beschlossene Sache war. Und das Existenzrecht Israels wurde völkerrechtlich verbindlich zusammen mit dem Palästinas in der UN Resolution 181 aus dem Jahr 1948 begründet und in den Folgejahren mehrfach präzisiert und bestätigt. Israel besteht völkerrechtlich als Staat, das Existenzrecht kann nicht bestritten werden, dazu bedarf es weder einer zionistischen Begründung noch moralischen Verantwortungsgeschwurbels.
Die Sicherheit der Jüdinnen und Juden in Deutschland zu gewährleisten ist nun tatsächlich Teil der deutschen Staatsraison. Die Beispiele für antisemitische Aktionen, die Habeck aufführt, belegen letztendlich nur, dass der deutsche Staat offensichtlich nicht in der Lage ist, die Sicherheit der Jüdinnen und Juden zu gewährleisten. Habeck vergisst auf der anderen Seite aber auch zu erwähnen, dass fast alle pro-palästinensischen Demonstrationen friedlich und ohne Rechtsverletzung verlaufen sind.
Die Antwort, wie denn nun die Sicherheit der Jüdinnen und Juden gewährleistet werden soll, bleibt Habeck schuldig. Wenn er ausführlich und mit moralischer Inbrunst an die historischen Verantwortung der Deutschen appelliert, verkennt er, dass fast 50 % der Deutschen einen Migrationshintergrund, also keinen persönlichen oder familiären Bezug zum Holocaust haben. Der Appell geht hier ins Leere. Integration kann ja nicht bedeuten, dass alle Neubürger die deutschen Werte, Erfahrungen und Kultur annehmen. Die Migrantinnen und Migranten bringen ihre eigene Geschichte und Kultur mit, die geben sie mit Erhalt des deutschen Passes nicht ab. Dies gilt umso mehr, wenn man, wie die Grünen, die Vielfalt als Bereicherung begrüßt. Multikulti ist halt mehr als Deutsch mit arabischem, türkischem oder italienischem Akzent.
Und am Schluss darf natürlich nicht die Geschichte vom „es wäre ja alles gut geworden, wenn die Hamas nicht…“ fehlen. Die Hamas hätte gerade in dem Moment angegriffen, als die Aussöhnung zwischen Israel und den arabischen Staaten kurz vor der Vollendung stand, Stichwort Abraham-Abkommen. Das kann durchaus ein Kalkül der Hamas gewesen sein, die Palästinenserfrage gerät tatsächlich bei vielen arabischen Staaten in den Hintergrund, stört sie doch die Geschäfte. Aber die breite Solidarisierung mit Palästina, insbesondere der Menschen in den arabischen Ländern, fand erst statt, als klar war, dass Israel das Massaker der Hamas mit einem Massaker in Gaza beantworten würde.
Die bedingungslose Solidarisierung Deutschlands, es schließt sich ja nicht einmal der Forderung der USA nach einem humanitären Waffenstillstand an, hilft Israel in keiner Weise. Israels Ansehen in der Welt schwindet zunehmend. Die rechtsradikale Regierung unter Netanyahu führt nicht nur einen Krieg gegen die Hamas, sondern zerreißt die israelische Gesellschaft auch innerlich. Wie unter diesen Bedingungen jemals ein Frieden erreicht werden soll, ist schleierhaft.
Viele Grüße
Jürgen Schmid
10. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
nachdem schon die obersten beiden deutschen Doppelmoral-Hüter Steinmeier und Scholz ihr Statement zum Nahost-Krieg abgegeben haben (Deutschland steht fest an der Seite Israels), darf die 2.Garnitur nicht fehlen! Fast scheint es, als befänden sich die Polit-Akteure im Wettbewerb: wer will, darf, muss als Nächster ran, um die aktuelle Trophäe der deutschen Staatsräson (Antisemitismus) hochzuhalten. (Bis zum 6.Oktober 2023 stand man stramm an der Seite der Ukraine, da trug die Trophäe noch ein ganz anderes Emblem….). Das “Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel” geht bei denen ganz schnell, quasi von einem Tag auf den anderen. Man folgt traditionell Konrad Adenauer’s “was schert mich mein Geschwätz von gestern”, Hauptsache, die eigene Profilneurose erhält (fragwürdigen) Beifall. Ich frage mich übrigens, ob den Parteigenossinnen von Herrn Habeck, Frau Roth und Frau Göring-Eckardt ein Partei-Ausschlussverfahren droht? Immerhin haben die Damen früher (dem damaligen Zeitgeist entsprechend) öffentlich ihre “Nähe” zu den Muslimen (die jetzt in Deutschland genau wie die Russen von Amts wegen zu den Geächteten gehören) bekundet. Frau Roth in einem Offenen Brief an die Muslime in Deutschland vom 19.3.2019 und Frau Göring-Eckardt in einem Interview bei RBB-Radio Eins “Der Kandidaten-Check” v. 18.9.2021 (Zitat:”Natürlich gehört der Islam zu Deutschland, und natürlich gehören Muslime zu Deutschland. Und ich finde, darüber können wir ganz schön froh sein. Es wäre sehr langweilig, wenn wir nur mit uns zu tun hätten”). Auweia, die falsche Meinung! 2023!
Beste Grüße
Claudia L.
11. Leserbrief
Sehr geehrte NDS,
Herzlichen Dank,sehr geehrter Herr Riegel für den Link zu der Ansprache von Deborah Feldmann bei Markus Lanz.
Dem Video von Herrn Habeck konnte ich nur unkonzentriert folgen.Ich habe ihn beobachtet wie er sprach und ich dachte dabei daran, daß er ein Kinderbuchautor ist und sehr kleine Augen zu seinem Gesicht hat. Seine Ansprache berührte mich nicht. Allerdings war ich auch nicht offen für ihn, ich versuchte es, aber es gelang mir nicht wirklich zu erfassen was er sagte. Er ist kein Mensch, dem ich vertrauen und von dem ich mich berühren lassen möchte.
Deshalb kann ich die begeisterten Reaktionen auf seine Ansprache nicht verstehen.
Ganz anders war es bei Deborah Feldmann. Sie hat mich sehr berührt. Ich habe sie bewundert wie sie sprach und konnte ihren Worten konzentriert zuhörend folgen.
Vor einigen Tagen wurde mir bewußt durch einen Bericht, den ich mir anhörte, wie nicht nur die Palästinenser leiden müssen, sondern auch die Juden, die dort in der Nähe des Gazastreifen leben.
Nach der Ansprache von Deborah Feldmann habe ich tiefer verstanden, wie schlimm es auch für die Geiseln war, erst diese Todesängste durch die Geiselnahme und den Angriff der Hamas zu erleben und dann wird in ihrem Namen von der israelischen Regierung ein Krieg begonnen und es werden Menschen bombardiert und ausgelöscht.
Was für infame brutale Lügen im Namen der Menschen, die durch den Angriff der Hamas Leid erfuhren und traumatisiert wurden.
Durch die Reaktion dieser ultrarechten israelischen Regierung, die diese Menschen einfach nur benutzen, erlitten sie doch zusätzliche Traumata.Das ist die Realität.
Welcher ” normale” Mensch möchte in dem Moment, in dem er große seelische und vielleicht auch körperliche Schmerzen erleidet und mit starken Ängsten zu kämpfen hat, daß Mitmenschen wegen ihm leiden und sterben müssen? Das ist ein “zusätzliches” Trauma.
Dieser Krieg bringt großes Leid über die israelische Bevölkerung, egal welcher ethnischen Gruppe sie angehören und er wird angezettelt durch eine Handvoll Menschen,die geistig und emotional verhärtet und irre sind,die ihren Kontakt zu ihrem eigenen Mensch sein verloren haben.Denn sonst wären sie nicht fähig zu solchem Verhalten, der eigenen Spezies solches Leid zu zufügen.
Da kommt mir das Bild mit Dagobert Dag, der Dollarzeichen in seinen Augen hat, in den Sinn.
Und unsere Regierung unterstützt diese aus ultrarechten,faschistischen und konservativen Politikern bestehende israelische Regierung und setzt die Kritik an dieser Regierung mit Antisemitismus gleich.
Welch eine Verirrung!
“Nicht in unserem Namen!” demonstrieren Juden in der ganzen Welt und ich schließe mich dem an. Nicht in meinem Namen!
Ich bin Deborah Feldmann sehr dankbar für ihre Ansprache bei Markus Lanz. Ich bin froh, daß er ihr diesen Raum ermöglicht hat (ich mag diese Sendung normalerweise nicht).Sie sprach auch in meinem Namen, denn mich empört diese zum himmelschreiende Ungerechtigkeit, die palästinensische Menschen erleben müssen und auch jüdische Menschen sehr.
Dieser Angriff der Hamas ist das Ergebnis einer jahrelangen rassistischen Politik der israelischen Regierung gegenüber ihren palästinensischen Mitbürgern.
Es ist mir ein Bedürfnis bei all dem geschehenen Leid und den großen Ungerechtigkeiten,die geschehen und noch geschehen werden, daran zu erinnern.
Dies wird ja hier in Deutschland ausgeblendet.Vielleicht ist dies ja ein Überbleibsel aus alter Zeit, das Verständnis für das koloniale Gebaren einer Besatzermacht, weil man in früheren Zeiten ein Kolonialland war ?
Mir wird erneut stärker bewusst wie verletzend Propaganda für die menschliche Seele ist und wie viel Leid sie auch über uns bringt.
Wie sehr sie spaltet und polarisiert.
Wie sehr Propaganda dazu führt die Kraft zu zersetzen, die wir Menschen haben, wenn wir uns zusammenschließen um Verhältnisse, die wir nicht wollen, zu verändern. Siehe die so genannte friedliche Demonstration in der DDR.
Daraus haben die Propagandabetreibenden Kräfte offenbar gelernt.
Mit herzlichen Grüßen
M.Erforth
12. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
die Rede von Habeck hat mich auch länger beschäftigt, da ich viele Befürworter in meinem Umkreis habe. Doch sie ist beispielhaft, wie Manipulation funktioniert.
Er beruft sich ganz klar auf die deutsche Vergangenheit und damit auf die Verantwortung, welche wir als Deutsche für die Sicherheit des Staates Israel haben. Mit persönlichen Erlebnissen wird die Notwendigkeit noch dringlicher und verständlicher. Soweit ist es nicht schwer ihm zu folgen. Aber was ist mit den anderen Opfern des Naziterrors? Warum gibt es keine Staatsräson für die Sicherheit der Staaten der ehemaligen Sowjetunion und als deren rechtlichen Nachfolger vor allem für Russland? Was ist mit den über eine Millionen Opfern der Blockade von Leningrad, was ist mit den Dörfern, die von der Wehrmacht gebrandschatzt und deren Einwohner erschossen wurden? Was ist mit den Millionen Gefallenen der Roten Armee? Sind das Opfer zweiter Klasse? Gibt es minderwertige Opfer und wertvolle Opfer? Wenn diese Realitätsverweigerung jetzt zum allgemeinen Konsens wird, werden wir ein hartes Erwachen erleben, wenn sich die „minderwertigen“ Opfer diese Behandlung nicht mehr gefallen lassen.
Wenn wir aus der Geschichte lernen können, dann ist es das, dass die Unterscheidung zwischen der arischen Herrenrasse und den „verlausten, gierigen und ansteckenden Juden“ (Göbbelssprech) zu einer zivilen Katastrophe geführt hat. Jeder Mensch ist einzigartig und in diesem Sinne wertvoll. Unsere Verantwortung gilt allen Menschen gleich.
Mit besten Grüßen und Dank für die Arbeit der NachDenkSeiten,
N. Gädeke
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