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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Videohinweise am Samstag
Datum: 9. September 2023 um 9:00 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich: Redaktion
Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ gibt es eine eigene Playlist (CG: Christian Goldbrunner)
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Aussagen sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
Anmerkung CG: Der Videobeschreibungstext bei der ‘WELT’ passt mal wieder nicht zum Inhalt des Videos. Deshalb hier ein Ausschnitt als Transkript.
Sahra Wagenknecht [Auszüge transkribiert, CG]: “Eigentlich ist es die völlige Realitätsverweigerung der Regierung. Wir leben ja in einer wirklich wirtschaftlich sehr schwierigen Situation. Industrieverbände und Gewerkschaften warnen vor Deindustrialisierung. Wir haben hohe Energiepreise, wir haben ein schlechtes Bildungssystem, eine marode Infrastruktur. Und in dieser Situation hat diese Bundesregierung nichts Besseres zu tun, als einen Sparhaushalt vorzulegen, wo noch mal in vielen Bereichen gekürzt wird. Gerade auch bei Gesundheit, bei Bildung, aber auch bei Renten, bei vielen anderen Dingen, bei Kindern zum Beispiel auch, bei Jugendlichen. Und gleichzeitig ist der Rüstungsetat der größte in der Geschichte der Bundesrepublik. Das alles passt vorne und hinten nicht zusammen. Wir müssen jetzt investieren. Deutschland muss irgendwie versuchen, aus dieser Krise rauszukommen. Wir sind das einzige Industrieland, das dieses Jahr schrumpfen wird. Ich muss sagen, wenn ich die Reden heute höre, es wird einfach der Situation überhaupt nicht gerecht.”
[…]
[Anm. CG: Die WELT-Journalistin bei Minute 3:20 mit einer typischen Frage aus einem simplifizierten neoliberal-konservativen Weltbild:]
WELT [Auszüge transkribiert, CG]: “Die Linke kritisiert den Haushalt wegen zu weniger Sozialausgaben. Kann es nicht aber auch sehr schnell passieren, dass der Sozialstaat überdehnt wird, wenn so viele Flüchtlinge und Migranten ins Land kommen, wie es momentan der Fall ist?”
Sahra Wagenknecht: “Das sind ja zwei unterschiedliche Themen. Wir müssen natürlich nicht bei den Kindern sparen, weil wir zu viel Zuwanderung haben, sondern wenn die Zuwanderung unser Land überfordert, dann müssen wir gucken, wie wird Zuwanderung kontrollieren und reduzieren. Natürlich gibt es da ein Problem, wir haben sehr wenige Sozialwohnungen zum Beispiel, aber viele Städte sagen, unsere gesamten Sozialwohnungen sind mit Flüchtlingen belegt. Also haben wir ein doppeltes Problem. Wir brauchen mehr Wohnungsbau, wir brauchen mehr, auch geförderten sozialen Wohnungsbau. Aber wir müssen eben auch wirklich gucken: Was können wir an Zuwanderung bewältigen, was ist sinnvoll und wo sind unsere Grenzen erreicht? Da ist tatsächlich bei vielen Städten und Gemeinden inzwischen das Signal: Wir können nicht mehr, wir haben fehlende Kitaplätze, es fehlen zigtausende Lehrer. Aber diesese Probleme löst man nicht mit Sparpolitik, sondern da muss man woanders ansetzen.”
WELT: “[…] Welche Lösungsvorschläge hätten Sie denn?”
Wagenknecht: “Naja, andere Länder machen das ja auch. Also wieso können andere Länder den Zuzug begrenzen und bei uns heißt es immer, das geht nicht? Natürlich geht das. Die Frage ist der Wille. Und ich finde schon ein Problem, auch bei der CDU, dass auch die ganze Frage des Fachkräftemangels immer wieder nur in Richtung Migration diskutiert wird. Wir haben in Deutschland Rekordzahlen an jungen Menschen, die ohne Ausbildung ins Leben starten, so viele gab es noch nie. Immer mehr junge Leute haben noch nicht mal einen Schulabschluss, oder selbst wenn sie einen Schulabschluss haben, dann keine Ausbildung, die sie abschließen. Hier muss man doch etwas tun. Wir müssen doch einfach diese Millionen junge Leute, die ist hier gibt, gut für ihr Leben vorbereiten und Ihnen auch eine gute und seriöse Ausbildung geben. Dann ist schon mal das Fachkräfteproblem deutlich gemindert. Klar wird es auch immer Migration geben, es wird auch Zuzug geben und da hat ja auch keiner was dagegen. Aber die Frage ist in welcher Größenordnung, die Frage ist, wo auch der Sozialstaat ausgenutzt wird, die Frage ist, ob wirklich ein Schutzbedürfnis da ist. Wie gesagt, andere Länder regeln das auch. Wieso soll das ausgerechnet in Deutschland nicht gehen?”
Deutsche Industrie vor dem Crash? – Warum die Welt über uns lacht
Die deutsche Wirtschaft steuert auf eine Bruchlandung zu. Licht am Ende des Tunnels ist nicht in Sicht, selbst längerfristig nicht. Fast ein Drittel der Industriebetriebe plant laut Umfragen Produktionseinschränkungen und die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland. Fast jedes zweite große Industrieunternehmen ist schon dabei, Produktion zu verlagern oder hat zumindest konkrete Pläne dafür. Die kriselnde Industrie wiederum zieht auch Transport und Logistik nach unten. Die Bauwirtschaft liegt schon am Boden. „Für Deutschlands Industrie steht die Uhr auf fünf vor Zwölf… Was sich heute noch nicht unmittelbar bemerkbar macht, droht morgen zum «stillen» Abschied der wirtschaftlichen Basis unseres Wohlstands zu werden. Verlagerungen, Standortschließungen und Massenentlassungen stehen bevor,” heißt es in einem gemeinsamen Brief der Gewerkschaften und der Industrieverbände. 76 Prozent der wirtschaftlichen Führungskräfte erwarten eine Deindustrialisierung Deutschlands, wenn die Regierung nichts gegen die hohen Energiepreise unternimmt. In meiner Wochenschau spreche ich über die Verantwortung der Ampel für das wirtschaftliche Desaster, über den Anschlag auf Nord Stream und warum es nötig wäre, wieder Pipelinegas aus Russland zu beziehen – wie dies Österreich, Italien oder Slowenien über ihre nach wie vor intakte Pipeline ebenfalls tun.
[Umfangreiche Quellenangaben in der Videobeschreibung.]
Webseite
Quelle: Sahra Wagenknecht, 07.09.2023
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=103589