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Titel: Kapieren Sie, was schlimm daran sein soll, dass Geißler Goebbels „Wollt ihr den totalen Krieg?“ zitiert? Ich nicht.

Datum: 4. August 2011 um 16:46 Uhr
Rubrik: Medien und Medienanalyse, Stuttgart 21
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Jetzt fallen Journalisten über Geißler her. Das konnte man mit gutem Grund bisher schon tun, wenn man nach seiner Rolle bei Stuttgart 21 fragt (Was gab es da eigentlich zu schlichten??) und sich auch früher von ihm nicht blenden ließ. Wir haben die Rolle Geißlers bei Stuttgart 21 von Anfang an kritisch begleitet. Jetzt versuchen Journalisten gleich rudelweise die Wende. Spiegelredakteur Schwennicke befiehlt „Eine Entschuldigung – und zwar schnell!“. Die Badische Zeitung meint, das Kriegszitat entlarve Geißler. Medien und Netz sind voll von ähnlichen Attacken und Einlassungen. Dass Geißler Goebbels zitiert und dies auch noch ziemlich unpassend, kann die emotionale Abwendung nicht erklären. Albrecht Müller.

Möglicherweise wollen die Journalisten ihr Image als kritisch aufbessern; oder sie wollen den allenthalben hochgelobten Geißler beschädigen, weil er vielleicht doch noch mal etwas Kritisches zu Stuttgart 21 sagen könnte; oder es ist nur der Spaß daran, sich gemeinsam mit Kollegen aufzuregen.
Es ist ein unbedeutender Vorgang. Ich weise dennoch darauf hin, weil sich hier mal wieder zeigt, wie sich Meinungsmache von den sachlichen Gegebenheiten abheben kann. Die Sache selbst ist unbedeutend. Der Gebrauch des Goebells-Zitats ist eine lässliche Sünde. Aber es reicht zu Dutzenden von aufgeblasenen Artikeln.


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