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- Ein Tabu fällt: Baerbock räumt Scheitern der Sanktionen ein
- Diese Schlacht hat die EU verloren
- Ukraine-Krieg: Wie Indien sich vom Westen emanzipiert
- Signalisiert die US-Regierung einen neuen endlosen Krieg in der Ukraine?
- „Jetzt beginnt der Kampf gegen die russischen Hauptverteidigungslinien“
- Die UN-Charta muss das Herz und die Seele jeder neuen Friedensarchitektur sein
- Prigoschin und das Schreckgespenst Putin
- »Das ist eine neue Qualität der Barbarei«
- Nullwachstum: Deutschland verzeichnet schlechtere Performance als EU
- Booster für Börsen: Rente auf Aktienbasis. Gastkommentar
- Schwedischer Ex-Staatsepidemiologe Tegnell schreibt Buch über Corona-Pandemie
- Corona soll offenbar noch einmal zu einem großen Ding gemacht werden
- Die große Kompensationslüge
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Ein Tabu fällt: Baerbock räumt Scheitern der Sanktionen ein
Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs wollte sie Russland mit Sanktionen „ruinieren“. Nun räumt Außenministerin Baerbock ein, dass der Wirtschaftskrieg gescheitert ist – ein Tabubruch für die EU.
Diesmal ist es kein Ausrutscher oder ein bedauerliches Mißverständnis. Denn die Einschätzung, die Baerbock zu den Sanktionen gibt, wurde schon im Juli aufgenommen – für ein Buch und einen Film. Sie hatte also genug Zeit, sich zu korrigieren.
„Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen“, erklärte Baerbock in dem nun veröffentlichten Interview. „Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen.“
Das ist eine ziemlich abstruse Begründung, denn wirtschaftliche Mechanismen wirken auch in Autokratien. Und die EU und die USA wußten vorher, dass sie es nicht mit einer Demokratie zu tun haben – und dass Sanktionen selten die erwünschte Wirkung zeigen.
Doch Baerbock treibt ihre bizarre Logik noch weiter. „Wir haben erlebt, dass mit rationalen Entscheidungen, rationalen Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden ist“.
Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht falsch. Schließlich gab es bereits im März 2022 Versuche, diesen Krieg zu beenden. Damals war der Westen gegen eine Verhandlungslösung, Baerbock hat dabei keine konstruktive „rationale“ Rolle gespielt.
Zudem räumen selbst deutsche Diplomaten ein, dass Putin durchaus rational handelt – wenn auch nach seiner eigenen, imperialen Logik. Demnach kann der Krieg nicht enden, solange der Westen die Ukraine gegen Russland in Stellung bringt.
Quelle: Lost in Europe
- Diese Schlacht hat die EU verloren
Mit ihrem „Inflation Reduction Act“ heizen die USA den globalen Standort-Wettbewerb an – auch gegen Europa. Doch in Berlin und Brüssel hat man den Schuss immer noch nicht gehört. Das rächt sich – Unternehmen wandern ab, das Geld für den Klimaschutz wird knapp.
War es ein Geniestreich, an dem sich die Europäer ein Beispiel nehmen sollten – oder hat US-Präsident Joe Biden einfach den Mund zu voll genommen? Ein Jahr nach dem Start des „Inflation Reduction Act“ (IRA) in den USA sind sich Politiker und Ökonomen immer noch nicht einig.
Biden lobt sich für 170.000 neue Jobs, die allein in der „Clean Energy“-Branche geschaffen worden seien. Kritiker sprechen dagegen von Subventionen mit der Gießkanne, die wenig mit dem Kampf gegen Inflation zu tun hätten. Vielmehr gehe es um „America first“ mit grünem Anstrich.
Die Bilanz ist umstritten, was im beginnenden US-Wahlkampf nicht verwundern sollte. Bidens Anhänger versuchen, den IRA zum Wirtschaftswunder-Programm hochzujubeln. Seine Gegner verweisen auf explodierende Staatsschulden und die immer noch zu hohe Inflation.
Doch wie auch immer man die vorläufigen Ergebnisse bewertet, eins steht außer Frage: Die USA haben das weltweite Rennen um klimaschonende neue Technologien und Industrien aufgenommen. In diesem Wettlauf droht Europa zurückzufallen – trotz mehrerer ehrgeiziger EU-Programme.
Quelle: Eric Bonse auf Makroskop
- Ukraine-Krieg: Wie Indien sich vom Westen emanzipiert
Im Ukraine-Krieg sieht nicht nur Indien einen europäischen Konflikt, der schädlich für die ganze Welt ist. Der Westen und das internationale System hätten versagt. Wie das bevölkerungsreichste Land eine Neuordnung mit China und Co. anstrebt.
Der Ukrainekonflikt mit der militärischen Intervention Russlands wurde aus einem zunächst innerstaatlich-ethnischen und später regionalen Konflikt im Gefolge des Zusammenbruchs eines Großreiches, hier der Sowjetunion, durch die USA und die Nato in einen europäischen Stellvertreterkrieg mit dem Ziel der wirtschaftlichen Ruinierung und dauerhaften militärischen Eliminierung Russlands als geopolitische Macht verwandelt.
Darüber hinaus ist der kollektive Westen bestrebt, ihn in eine globale systemische Konfrontation zwischen Demokratien und Autokratien zu transformieren und zu erweitern (Biden 2021; Biden-Harris 2022). Oberstes Ziel ist es, den Niedergang seiner historischen Hegemonie aufzuhalten.
Quelle: Telepolis
- Signalisiert die US-Regierung einen neuen endlosen Krieg in der Ukraine?
Während die Gegenoffensive scheitert, werden die Ziele für Gespräche stillschweigend verschoben. Die USA halten zugleich an maximalistischen Forderungen fest. Das birgt Gefahren.
In der Ukraine scheint sich ein ewiger Krieg anzubahnen.
Letzte Woche habe ich argumentiert, dass der Krieg in der Ukraine angesichts des Scheiterns der Kiewer Sommeroffensive zur Rückgewinnung bedeutender Gebiete von Russland und angesichts der maximalistischen Rhetorik, mit der die US-Regierung und die Nato-Verbündeten seit letztem Jahr die Öffentlichkeit von einer unbefristeten militärischen Unterstützung überzeugen wollten, Gefahr läuft, erneut verlängert zu werden, und zwar weit über das Datum hinaus, das die Regierung Biden im letzten Jahr festgelegt zu haben schien.
Quelle: Telepolis
- „Jetzt beginnt der Kampf gegen die russischen Hauptverteidigungslinien“
Die ukrainische Gegenoffensive macht Fortschritte: Bei Robotyne im Süden der Ukraine gibt es bestätigte Geländegewinne. US-Experten halten es für möglich, dass die weiteren Kämpfe nun einfacher werden – weil den Russen die Leute ausgehen. Oberst Reisner widerspricht. […]
Zudem gehen die Militärexperten in Washington davon aus, dass die nächste russische Verteidigungslinie „möglicherweise schwächer“ ist. Es gebe in der Region zu wenig russische Streitkräfte, die diese Verteidigungslinie besetzen könnten, so der Grund. Der wahrscheinliche Mangel an operativen Reserven und die begrenzten Verlegungen deuten laut ISW darauf hin, dass die zweite Linie möglicherweise deutlich weniger stark verteidigt werde.
Oberst Reisner hält diese Einschätzung für zu optimistisch. „Ich gehe nicht davon aus, dass diese Verteidigungslinien dünn besetzt sind und ein Durchbruch leichter sein wird als die Kämpfe der letzten Wochen“, sagt er dem RND.
Sollte es dennoch zu einem zügigen Durchbruch kommen, warten dahinter bereits die nächsten Verteidigungsstellungen der Russen. Die Ukraine muss sich für einen größeren Erfolg bis zur dritten Hauptverteidigungslinie unmittelbar bei Tokmak vorkämpfen. Diese Linie ist allerdings noch 22 Kilometer entfernt, sagt Reisner, und die Ukraine habe bereits alle ihre Kräfte im Einsatz.
Was kann die Ukraine in der aktuellen Phase der Offensive noch erreichen? „Es ist aus jetziger Sicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Wochen noch ein operativer Durchbruch gelingt“, sagt Reisner. Dabei sah der ursprüngliche Plan der ukrainischen Streitkräfte einmal vor, innerhalb von drei Tagen bis Tokmak vorzustoßen. „Das ist aber nicht einmal ansatzweise gelungen.“
Quelle: RND
- Die UN-Charta muss das Herz und die Seele jeder neuen Friedensarchitektur sein
Dieser Artikel ist ein Beitrag für die deutsche Friedensbewegung zum diesjährigen Anti-Kriegstag am 1. September. An diesem Tag vor 84 Jahren überfiel das Deutsche Reich Adolf Hitlers Polen und entfachte damit den Zweiten Weltkrieg und brachte damit unbeschreibliches Unglück und Leiden über Europa und die Welt.
Die UN-Charta war der Versuch, den beiden wohl schrecklichsten, zerstörerischsten und mörderischsten Kriegen der Menschheitsgeschichte seit der Zeit der Aufklärung ein Friedenskonzept der Menschlichkeit entgegenzustellen. Erforderten der Erste und Zweite Weltkrieg in heutiger Währung Trilliarden an Dollar, um immer durchtriebenere Waffensysteme des millionenfachen Tötens zu produzieren und einzusetzen, bestand die UN-Charta gerade mal aus zwanzig Seiten Papier. Damit stand die Kraft der Worte des Friedens den Arsenalen an Waffen des Krieges gegenüber – zwei höchst ungleiche Gegenspieler! Und doch stellen die Prinzipien der UN-Charta und nicht die Apologien der Kriege und militärischer Siege die wirklichen epochalen Errungenschaften der Menschheit dar.
Denn als sich im Juni 1945 in San Francisco 50 Repräsentanten der alliierten Siegernationen trafen, taten sie etwas unglaublich Revolutionäres. Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstehende neue Weltordnung sollte nicht mehr, wie noch nach dem Ersten Weltkrieg, durch einen Siegfrieden bestimmt werden. Von nun an sollte ein auf gemeinsame Prinzipien aufbauendes kollektives Sicherheitssystem den Weltfrieden bewahren. Alle Nationen, unabhängig ihrer Größe oder ihrer politischen und wirtschaftlichen Systeme, würden daran teilnehmen. Der einigende Gedanke war: Nie wieder Krieg! So ging es in der UN-Charta auch nicht um Rache und Vergeltung und es wurde nicht mehr zwischen gerechten und ungerechten Kriegen oder Siegern und Besiegten unterschieden. Konflikte zwischen Staaten sollten nur noch durch Verhandlungen und nicht mehr durch militärische Gewalt gelöst werden. Die UN-Charta nahm dadurch beide Seiten eines Konfliktes gleichermaßen in die Verantwortung, eine friedliche Lösung zu finden.
Quelle: Globalbridge
- Prigoschin und das Schreckgespenst Putin
Putin ist schuld, heißt es im deutschen Blätterwald, und dabei wird wieder einmal das Bild eines Ungeheuers gezeichnet. Dann sollten aber die ihm zugeschriebenen Eigenschaften wenigstens zum Ergebnis passen. Doch nicht einmal das funktioniert.
Es geht wie immer ganz schnell. Schon lange, ehe die Fakten klar sind (und das bezieht so grundlegende Fragen mit ein, ob es sich nicht doch um einen Unfall handelte oder ob Jewgeni Prigoschin tatsächlich an Bord dieses Flugzeugs war), steht die Antwort bereits fest: Putin war’s!
Deutschlands oberste Rüstungslobbyistin, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich etwa bereits zu Wort gemeldet:
“Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt – Es zeigt aber auch, dass offensichtlich große Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht.”
Gabor Steingart fügte in seinem Kommentar im Focus zu dieser Aussage der Frau mit der Dracula-Frisur noch seine eigenen Fantasien über Putin hinzu:
“Er verherrlicht Gewalt. Er zelebriert den Führerstaat. Der Andersdenkende bereichert ihn nicht, sondern weckt in ihm die Tötungslust.”
Selbst das Lokalblatt Kölnische Rundschau leistet sich einen Politologen, der ihm erklärt, dass Putin an Prigoschin “das Exempel statuiert hat, auf das man gewartet hat”. Es ist jetzt schon abzusehen, dass die Ergebnisse der russischen Ermittlungen auf die veröffentlichte Meinung in Deutschland keinerlei Einfluss mehr werden ausüben können, der Schuldige wurde bereits identifiziert, und daran wird sich auch nichts ändern.
Quelle: Dagmar Henn auf RT DE
- »Das ist eine neue Qualität der Barbarei«
Saudi-Arabien: Erschießungen von Geflüchteten an Grenze. BRD unterstützt Ausbildung und liefert Drohnen. Ein Gespräch mit Andrej Hunko.
Andrej Hunko ist Bundestagsabgeordneter und europapolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. (…)
Saudi-Arabien ist ein am Jemen-Krieg beteiligtes Land. Bezüglich der Kriegsbeteiligung Deutschlands in Jemen haben Sie mehrere Anfragen an den Bundestag gestellt. Welche Auskünfte haben Sie erhalten?
Es gibt eine lange Debatte zur Frage der Waffenlieferungen an Staaten, die am Krieg im Jemen beteiligt sind. Im Koalitionsvertrag der großen Koalition von 2017 wurde dies explizit ausgeschlossen und immer wieder bekräftigt: Wir werden keine Waffen an Staaten liefern, die am Jemen-Krieg beteiligt sind. Auch im Koalitionsvertrag der Ampelregierung findet sich eine entsprechende Formulierung. Saudi-Arabien ist ein zentraler Akteur im Jemen-Krieg, dennoch gibt es weiterhin Waffenlieferungen von Deutschland an Saudi-Arabien. Eine Antwort auf eine aktuelle Anfrage meiner Kollegin Sevim Dağdelen hat dies explizit bestätigt. Saudi-Arabien wird von der Bundesregierung als starker Partner angesehen – egal, wie brutal die Diktatur agiert. Das liegt daran, dass Geopolitik eine zunehmende Rolle spielt: Mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland hat sich Deutschland abhängiger von Energielieferanten aus der Golfregion gemacht – und das hat entsprechende Konsequenzen. Man sieht Saudi-Arabien als mächtigen Verbündeten, von dem wir aufgrund der Öllieferungen abhängig sind. Das saudische Regime ist sehr brutal und stellt zugleich seinen Reichtum obszön nach außen dar. Denken Sie an den Fußballspieler Neymar, der im Privatflieger mit goldenem Stuhl nach Riad geflogen wurde.
In welcher Weise ist die BRD involviert?
Im Mai 2009 hat Deutschland mit Saudi-Arabien ein Abkommen über die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen abgeschlossen. Das Abkommen beinhaltet unter anderem die Grenzausbildung saudiarabischer Soldaten in Deutschland und den USA. Das Abkommen ist 2012 in Kraft getreten. Kurz nach der brutalen Ermordung des saudiarabischen Journalisten Dschamal Ahmed Chaschukdschi 2018 wurde es – damals noch unter Kanzlerin Angela Merkel – kurzfristig ausgesetzt. Nach zwei Jahren ist es stillschweigend wieder in Kraft getreten. Darin zeigt sich auch der ganze Zynismus, die Doppelbödigkeit dieser Außenpolitik. Die Ausbildung der Grenzschützer wird im Abkommen mit Menschenrechtsphrasen geframet, die Realität sieht aber anders aus. Sie beinhaltet auch die Lieferung von deutschen Drohnen. »LUNA«-Überwachungsdrohnen werden im Grenzgebiet Saudi-Arabiens eingesetzt. Die »LUNA«-Drohne ist eine klassische Drohne der Bundeswehr: eine kleinere Drohne, die Bilder liefert, aber – so der Jargon des Militärs – keine »Wirkkörper« wie etwa Raketen besitzt. Mit derartigen Techniken zur militärischen Aufklärung kann man Flüchtlinge aufspüren und identifizieren.
Quelle: Andrej Hunko in junge Welt
- Nullwachstum: Deutschland verzeichnet schlechtere Performance als EU
Europas Motor im wirtschaftlichen Stillstand: Während die EU positive Zahlen meldet, kämpft Deutschland mit Stagnation. Hier sind Gründe und Prognosen.
Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Schwung. Nach zwei rückläufigen Quartalen verzeichnet sie nun ein Nullwachstum. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, sieht darin eine positive Entwicklung. “Nach den leichten Rückgängen in den beiden Vorquartalen hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr stabilisiert”, sagte sie am Freitag.
Im europäischen Vergleich schnitt die deutsche Wirtschaft allerdings schlecht ab. Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa stagnierte zwar auch – wenn man die Staaten der Europäischen Union als Wirtschaftsblock betrachtet. Das Fazit der Statistiker lautet: “Im Vorjahresvergleich lag Deutschland mit -0,1 Prozent deutlich unterhalb der Entwicklung der EU mit +0,5 Prozent”.
Das Nullwachstum für die drei Monate bis Juli entsprach einer ersten Schätzung von Ende Juli. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent.
Im Quartalsvergleich war die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2022 um 0,4 Prozent und im ersten Quartal 2023 um 0,1 Prozent zurückgegangen. Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Schrumpfung definieren in der Regel eine Rezession.
Quelle: Telepolis
- Booster für Börsen: Rente auf Aktienbasis. Gastkommentar
SPD, Bündnisgrüne und FDP wollen zu einer »teilweisen Kapitaldeckung« der Rente auf Aktienbasis übergehen. Um die 2009 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse auszuhebeln, orientieren sich die Regierungsparteien dabei an Börsenzockern, die Aktien auf Pump kaufen: Mit vom Bund gewährten Krediten soll ein von der öffentlich-rechtlichen »Stiftung Generationenkapital« verwalteter Staatsfonds deutsche und ausländische Aktien im Wert von zwölf Milliarden Euro jährlich erwerben. Pate und sofort zur Verfügung steht dafür der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO), dem zusätzlich Bundesbeteiligungen z. B. an der Deutschen Post – DHL oder der Telekom übertragen werden könnten. Was nach Zinszahlungen und der Begleichung der Verwaltungskosten von den erhofften Dividenden übrigbleibt, käme Beitragszahlern und Rentnern anderthalb Jahrzehnte später zugute. Gibt es Verluste, muss sie der Staat ausgleichen. Der von Finanzminister Christian Lindner (FDP) aus Werbegründen gewählte Begriff »Generationenkapital« ist ein Kosename für die neue Börsenrente, mit der alte Menschen und Beschäftigte von der auf dem Finanzmarkt erzielten Rendite abhängig gemacht werden sollen. Das von der Ampelkoalition beschlossene Modell unterscheidet sich von der »Aktienrente«, wie sie die FDP im Bundestagswahlkampf forderte, hauptsächlich dadurch, dass als Kredite gewährte Steuermittel des Staates anstelle von Beitragsmitteln auf den Finanzmarkt transferiert werden sollen. Somit entsteht kein individuelles Ertragskonto, sondern ein kollektives Vorsorgevermögen, ohne dass der Rentenbeitragssatz sinkt. Handelte es sich bei der Riester-Reform um eine Teilprivatisierung, so geht es diesmal um eine Teilkapitalisierung der Altersvorsorge in Staatsregie. Erneut werden Bundesmittel als Booster für die Börsen und zur Subventionierung von Finanzmarktakteuren missbraucht.
Quelle: Christoph Butterwegge in junge Welt
- Schwedischer Ex-Staatsepidemiologe Tegnell schreibt Buch über Corona-Pandemie
Ehemaliger schwedischer Staatsepidemiologe will in einem Buch unter anderem auf den schwedischen Sonderweg bei der Pandemiebekämpfung eingehen.
Er war das Gesicht des schwedischen Sonderwegs in der Corona-Krise – jetzt schreibt der Gesundheitsexperte Anders Tegnell ein Buch über seine Erfahrungen aus dieser Zeit. „Tankar efter en pandemi“ (Gedanken nach einer Pandemie) heißt das Werk, das am 3. November in Schweden veröffentlicht werden soll. Ob es eines Tages auch in Deutschland erscheint, ist noch nicht bekannt.
Nach Angaben des Buchverlags Natur & Kultur will Tegnell seine Perspektive auf die Pandemie schildern und auf Schwedens damalige Richtungsentscheidung eingehen, aber auch auf das internationale Interesse für ihn selbst. „Hoffentlich kann das Buch ein Puzzleteil dabei sein, wenn man in Zukunft verstehen will, was in diesen Jahren passiert ist und, was vielleicht noch wichtiger ist, dass es zu Lehren im Hinblick auf die nächste Pandemie beitragen kann“, wurde er am Mittwoch in einer Verlagsmitteilung zitiert. Verfasst hat er das Buch demnach in Zusammenarbeit mit der Journalistin Fanny Härgestam.
Quelle: Ärztezeitung
- Corona soll offenbar noch einmal zu einem großen Ding gemacht werden
Die Universitätsmedizin in Mainz schreibt derzeit im Auftrag des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums Landeskinder an, um sie zur Teilnahme an einer sogenannten Sentinel-Studie zu gewinnen. Ziel ist die Entwicklung eines Smartphone-App-gestützten Frühwarnsystems in Hinblick auf Sars-CoV-2, um „frühzeitig zielgerichtete, passgenaue Maßnahmen ergreifen zu können. Gleichzeitig ziehen die berüchtigsten Corona-Radikalen wieder durch die Medien und machen Alarm.
Die Teilnehmer sollen sich einmal pro Woche mit einem Covid-Schnelltest testen und das Ergebnis per Smartphone-App übermitteln. Aus der Infektionsrate in der Sentinel-Kohorte wird dann in Echtzeit geschätzt, wie viele Infektionen es in der Bevölkerung gerade gibt.
Neben der Möglichkeit, schnell Maßnahmen zu ergreifen, sollen die mit diesem Covid-Frühwarnsystem gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Abwehr von künftigen Gefährdungen der Bevölkerungsgesundheit hilfreich sein. Das dürfte auf die starke Betonung von Tests auf jeden erdenklichen Virus in Zusammenhang mit dem geplanten WHO-Pandemievertrag abzielen.
Gleichzeitig wird rechtzeitig zum Herbstbeginn die mediale Covid-Alarmstufe nach langer völliger Funkstille wieder hochgefahren. Im Spiegel darf die Schulschließungsdränglerin Isabella Eckerle heute im Interview den ebenso dummen wie furchteinflößenden Satz zu Corona sagen „Das Virus ist noch nicht fertig mit uns“ und wird dazu in Schutzkleidung abgebildet. Der Immernochgesundheitsminister Karl Lauterbach verbreitet das Interview per X (früher Twitter) mit der Warnung, das Virus sei zu ständigen Veränderungen in der Lage.
In den USA hat eine Universität in Atlanta wegen der bisher weitgehend harmlosen neuen Corona-Variante, die gerade herumgereicht wird, Maskenpflicht und Abstandsgebot wieder eingeführt.
Sie versuchen es allen Ernstes mit genau den gleichen Sätzen und Propagandamethoden noch einmal. Und der Spiegel ist wieder vorne mit dabei. Vielleicht läuft da gerade ein heimlicher Sentinel-Test auf geistige Bevölkerungsgesundheit.
Quelle: Norbert Häring
dazu: Corona-Medienoffensive 2023 startet im Sommer – Ein angepasster Impfstoff für angepasste Bürger?
Ein Gerücht geht im Lande um. Corona ist zurück. Dies würden Expertenaussagen, Abwasserwerte und sich dynamisierende Testquoten belegen. Medial wird umgehend gemahnt und empfohlen, wie in den Hochphasen der dreijährigen Coronakrise. Immunologisch berechtigt oder erneut die medial-politische Unterstützung der Pharmaindustrie?
Corona-Aufarbeitung? Ein weiterhin als nervig und überflüssig bewertetes Reizwort für Großteile der verantwortlichen medial-politischen Entscheider im Land. Auch in der Gesellschaft wird weiterhin kontrovers und erhitzt diskutiert. Die jeweiligen Lager von unbedingten Unterstützern einer restriktiven Maßnahmenpolitik und dem Pendant kritischer, weil auch – weiterhin – leidender Menschen im Land, sorgt für eine fortdauernde Spaltung in der Bevölkerung. Leidend bezieht sich dabei nicht nur auf die weiterhin unbekannte hohe Opferzahl, Bezug nehmend auf schockierende persönliche Erfahrungen mit einem neuartigen mRNA-Wirkstoff, sondern auch auf die Leidtragenden hinsichtlich psychischer und wirtschaftlicher Folgeschäden der Coronapolitik der Jahre 2020 – 2022.
Quelle: Bernhard Loyen in RT DE
dazu auch: Neue COVID-19-Impfstoffe offenbar kurz vor der Auslieferung
Die an die neuen Corona-Varianten angepassten Impfstoffe stehen offenbar zufolge kurz vor der Auslieferung. Sie dürften in der Handhabung zudem einfacher werden. Die an die neuen Corona-Varianten angepassten Impfstoffe stehen offenbar zufolge kurz vor der Auslieferung. Sie dürften in der Handhabung zudem einfacher werden.
Der Mainzer Hersteller BioNTech teilte der Ärzte Zeitung auf Anfrage mit, dass sein Impfstoff Comirnaty® vorbehaltlich der behördlichen Zulassung im September ausgeliefert werden soll. BioNTech und Pfizer haben ihren Impfstoff an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasst, von XBB stammt auch die derzeit in Deutschland zirkulierende Variante EG.5 ab.
Das US-Unternehmen Moderna teilte der Ärzte Zeitung mit, „rechtzeitig für die Impfsaison im Herbst“ und vorbehaltlich einer Zulassung den angepassten mRNA-Impfstoff Spikevax® auf den Markt zu bringen. Auch dieser Impfstoff ist an die Omikron-Variante XBB angepasst.
Beide Hersteller wollen die Impfstoffe erstmals in sogenannten Einzeldosisbehältnissen ausliefern.
Auch das US-Unternehmen Novavax will im Herbst den auf die Variante XBB.1.5 angepassten Impfstoff Nuvaxovid ausliefern. Das Unternehmen teilte der Ärzte Zeitung auf Anfrage mit, man plane zudem den Übergang zu kleineren Darreichungsformen, einschließlich Einzeldosis-Fläschchen.
Quelle: ÄrzteZeitung
Anmerkung Christian Reimann: Das Gewinnstreben der Pharmaindustrie kennt offensichtlich keine Grenzen – und wird weiterhin von zahlreichen Hauptmedien und Politikern unterstützt. Das dürfte sich mit den Interessen der WHO decken, die von der Gates-Stiftung mitfinanziert wird. Die WHO möchte, dass „mRNA-Impfstoffe“ in 100 Tagen zur Verfügung stehen, wenn sie mit ihren beabsichtigten Vollmachten einen regionalen oder globalen Gesundheitsnotstand ausrufen können sollte. Im Deutschen Bundestag hat ein Antrag über den geplanten WHO-Pandemievertrag und die Verschärfung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) eine breite Mehrheit bekommen. Unabhängig davon sollen ab dem Jahr 2030 mRNA-Impfstoffe für die Krebs-Therapie möglich sein. Erst kürzlich haben jedoch wieder Forscher ein Moratorium für mRNA-Impfstoffe und -Medikamente gefordert. Bitte lesen Sie dazu z.B. auch Impfgeheimnis. Zu Risiken und Nebenwirkungen… fragen Sie besser nicht so genau nach! und Liebe Mainstream-Journalisten: Wollen Sie wirklich eine Wiederkehr der Corona-Politik?
- Die große Kompensationslüge
Erneut fallen Kohlenstoffdioxid-Zertifikate beim genauen Hinsehen durch. 26 untersuchte Kompensationsprojekte verhindern entweder keine Emissionen oder viel weniger als angegeben.
Viele große Firmen schreiben sich das Label »klimaneutral« auf ihre Fahne – und wiegen die Kundinnen und Kunden in dem Glauben, dass sie mit dem Kauf der Produkte der Umwelt etwas Gutes tun. Die Idee dahinter: Unweigerlich anfallende Treibhausgasemissionen werden mit Umweltprojekten kompensiert. Diese Maßnahmen sollen beispielsweise gezielt tropische Regenwälder vor der drohenden Abholzung schützen, trockengelegte Moore wieder vernässen oder große Areale wieder aufforsten. Doch offenbar klingt das zu schön, um wahr zu sein. Schon im Mai 2023 hatte eine größere Recherche aufgedeckt, dass die meisten CO2-Zertifikate nichts als eine große Werbenummer sind.
Zum gleichen Schluss kommt nun eine Analyse von Waldschutzprojekten aus sechs südamerikanischen und afrikanischen Ländern, die von dem US-amerikanischen Unternehmen Verra zertifiziert sind. Für die in »Science« erschienene Studie wurden 26 so genannte REDD+-Programme (Reduced Emissions from Deforestation and Forest Degradation) von den Autorinnen und Autoren untersucht. Das ernüchternde Ergebnis: Nur etwa sechs Prozent der CO2-Zertifikate aus den untersuchten Projekten sind tatsächlich mit vermiedenen Emissionen verknüpft. Die meisten verhindern keine oder viel weniger Emissionen als angegeben. Darüber hinaus zeigen die Autoren, dass 18 REDD+-Projekte rund 62 Millionen Gutschriften für den Kohlenstoffausgleich generiert haben. Etwa 14,6 Millionen davon wurden bereits von Unternehmen auf der ganzen Welt zum Ausgleich ihrer Kohlenstoffemissionen verwendet. Den Schätzungen der Studie zufolge wurde mit diesen Projekten fast dreimal so viel Kohlenstoff kompensiert, wie sie tatsächlich zum Klimaschutz beigetragen haben. Weitere 47,7 Millionen Gutschriften sind noch auf dem Markt verfügbar. »Die Projekte sind ineffektiv für den Klimaschutz, aber ökonomisch effektiv für die Betreiber«, fasst Michael Köhl vom Institut für Holzwissenschaften der Universität Hamburg die Ergebnisse gegenüber dem Science Media Center (SMC) zusammen.
Quelle: Spekturm