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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Leserbriefe zu verschiedenen Artikeln der letzten Woche
Datum: 8. Juli 2023 um 12:30 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Tobias Riegel kommentiert hier die Trennung der Schauspielerin Christine Prayon von der „Heute-Show“. Damit und mit ihren Erklärungen dazu habe sie „der Diskussionskultur einen großen Dienst erwiesen“. In diesem Beitrag thematisiert Frank Blenz die Wut in vielen französischen Städten. Frankreich brauche „endlich eine wirkliche soziale Ausrichtung, der reaktionäre, selbstgefällige Kurs“ von Präsident Emmanuel Macron, „dem neoliberalen Präsidenten, und seiner Gefolgschaft“ müsse beendet werden. Hier vertritt Alfred Mack die These, nach der nicht mehr Menschen gestorben seien, als ohnedies zu erwarten gewesen wäre. „Erst, wenn die altersspezifischen Sterberaten anfangen, sich zu verändern“, müssten „wir aufmerken“. Für die interessanten E-Mails hierzu danken wir. Christian Reimann hat für Sie die Leserbriefe zusammengestellt.
Zu: Bravo: Kabarettistin Christine Prayon steigt bei „Heute Show“ aus
1. Leserbrief
Sehr geehrte Frau Prayon,
kurz und bündig:
meinen größten Respekt und uneingeschränkte Wertschätzung für Ihren Mut und das Rückgrat, über welches Sie zweifelsfrei verfügen.
Prinzipiell und besonders in Zeiten, die Größe und Große erfordert.
Danke und mit den besten Wünschen in diesen (w)irren Zeiten.
E.W.
2. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
Ch. Prayons Schritt, die Heute-Show zu verlassen, ist ein wichtiger Schritt und ein ebensolches Zeichen, zudem mutig in diesen Zeiten der Diffamierung.
Nicht richtig ist jedoch die Annahme, dass die Heute-Show mit dem unsäglichen Oliver Welke erst seit Corona absolut niveaulos geworden sei. Davon können z.B. Schall- und Lärmbetroffene, die das Pech haben in der Nähe von sog. Wind”parks” leben zu müssen, ein Lied singen. Auch sie wurden – nicht nur in der Heute-Show, sondern auch in anderen Formaten – übelst beleidigt und diffamiert. Herr Welke zeigte geradezu Spaß daran, sich am Unglück anderer Menschen zu delektieren. Hahaha! Was haben wir gelacht. Das Thema wurde tabuisiert, Kritiker aus Wissenschaft und Betroffene diffamiert. Mir scheint, das war eine Art Probelauf für die späteren Narrative und das politische Vorgehen.
Das alles war lange vor 2020. Beschwerden beim Sender und beim Aufsichtsrat blieben absolut folgenlos, Betroffene fassungslos!
Mit freundlichen Grüßen
Anne Friedrich
Zu: Wut des Volkes in Frankreich gegen Polizeigewalt – Macron sagt Deutschlandbesuch inklusive seiner Rede an die europäische Jugend ab
3. Leserbrief
Hallo Nachdenkseiten,
Frank Blenz scheint nicht bemerkt zu haben, dass das Frankreich, das er beschreibt, gar nicht so sehr anders ist als Deutschland – vielleicht um ein paar Jahre voraus? Der Hauptunterschied zwischen beiden Ländern besteht darin, dass der deutsche Michel klaglos alles hinnimmt, das ihm auferlegt wird, während die Franzosen und die französischen Einwanderer ggf. gewaltigen Lärm machen. Allerdings… ist dieser ganze Lärm für die Katz. Irgendwann gehen alle wieder nach Hause und es ändert sich nichts, solange es keine politische Organisation mit klaren Zielen gibt, die den Lärm in politische Tat umzusetzen vermag.
Das wäre übrigens etwas, das sich der deutsche Michel beim besten Willen nicht vorstellen kann.
Vielleicht geht er eines Tages auch mal demonstrieren und macht mit den Händen ein Herz?
Und dann geht er auch wieder nach Hause….
J.K.
4. Leserbrief
Hallo NachDenkSeiten und Innen,
zu Ihrem Artikel vom 03. Juli 2023
möchte ich folgendes nur kurz anmerken. Die BILD (ja, die sind nicht seriös, die sind rechts usw., trotzdem!) schreibt heute
Die Links-Jugend Chemnitz will Gewalt auf den Straßen wie in Frankreich
Wenn ich Ihren Artikel so lese, frage ich mich daher, wollen wir das auch?
Und ist das wirklich „das französische Volk“ was da gegen Polizeigewalt einen „Aufstand“ macht? Oder sind das nicht nur gewisse Kreise des zum Teil neu dazu gekommenen französischen Volkes? Das hier seine Hass auf das Land auslebt und ihre Werte bekämpft und der Auslöser Polizeigewalt nur das Mittel zum Zweck? Ich frage mich und Sie, wo der sogenannte Aufstand war, die Empathie und das Mitleid mit den Opfern und deren Hinterbliebenen, der vielen Terrorakte, die Frankreich in den letzten Jahren erschütterte. Und, sagen wir es doch offen, die vielen Gewalttaten migrantischen Ursprunges? Hier wird mal wieder mit zweierlei Maß gemessen. Es gibt wohl hier wie dort, in Politik und Medien Opfer erster und zweiter Klasse.
Und das ist der wahre Grund für die Spaltung der Gesellschaften, dort wie hier. Und nicht Polizeigewalt dort und angebliche rechte Unterwanderung der Polizei hier. Die es zwar gibt, aber eben nur als Vorwand für Gewalt, Randale und Zerstörung herhalten müssen. Demnächst vielleicht auch hier und die Links-Jugend Chemnitz träumt schon davon…
Mit freundliche Grüßen, J. Gerke!
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Blenz,
sehr geehrter Herr Warweg,
leider kann ich, vor Ort in Montpellier, Ihre Einschätzung der Krawalle in Frankreich nicht teilen.
Es ist nicht “das Volk”, welches da aufgestanden ist ! Vermutlich stützt sich Ihre Wertung auf
Informationen aus zweiter Hand. Jean Luc Mélenchon ist längst nicht mehr die allein maßgebende
Figur der Linken, er steht mit seiner Weigerung, Gewalt und Zerstörungen zu verurteilen, stark in
der Kritik, auch in den eigenen Reihen. Fabien Roussel (PCF) distanziert sich klar von Mélenchon
und wirft ihm vor, die Krawalle auch noch zu legitimieren, indem man sagt, das wäre normal, das
ist eine Revolte.
Die ersten Opfer, die diese Gewalt ertragen mussten, sind die Bürger eben jener Vorort-Viertel
(banlieues). Sie sahen ihr Leben und das ihrer Kinder bedroht , ihre öffentlichen Einrichtungen
brennen, ebenso ihre Wohnungen, Geschäfte, Autos und die Ämter ihrer Bürgermeister.
In den besseren Vierteln der links-grünen Bourgeoisie fanden die Ausschreitungen nicht statt.
Diese Ausschreitungen hatten nichts Revolutionäres, sie waren das Gegenteil, sie bedrohten
die einfachen Leute, die Arbeiterklasse. Die Täter waren junge Leute auf dem Weg in die Kriminalität, gut organisiert und koordiniert, ohne jedes Unrechtsbewusstsein, was sie anderen antun.
Der Tod von Nahel diente ihnen als Vorwand.
In einer solchen Situation muss es die erste Aufgabe des Staates sein, seine Bürger zu schützen,
insofern war es richtig, zuerst Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Dann erst kann man
analysieren, was sich ändern muss.
Desweiteren verweise ich auf die Äußerungen von Fabien Roussel :
francetvinfo.fr/politique/parti-communiste-francais/violences-apres-la-mort-de-nahel-je-me-desolidarise-des-propos-de-jean-luc-melenchon-precise-fabien-roussel-pcf_5929799.html#xtor=CS2-765-[share]-
Mit besten Grüßen
Sigrid K.
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Blenz,
ich glaube, als Sohn türkischer Gastarbeiter kann ich hier einen etwas differenzierteren Blick geben, der für den einen oder anderen vielleicht etwas plausibler klingen könnte, als ihre Darstellung zu dem o.g. Thema.
Ich lebe nun schon seit 50 Jahren in Deutschland und ich weiß noch, wie es war, als ich, damals noch in der Grundschule aus dem Geschichtsunterricht kam und den ganzen Weg bis Nachhause Angst hatte. Angst vor all den Deutschen, die ich damals zum ersten Mal auf Schwarzweißaufnahmen im Unterricht sah.
Es war Massen von Deutschen, die einem Menschenschlächter zujubelten und ich fragte mich wirklich, wo all diese bösen Deutschen sich versteckten.
Denn ausnahmslos alle Deutschen, die ich kannte, waren alle ganz anders, als die, die ich in den alten Filmen im Unterricht gesehen hatte.
Natürlich hatte ich auch in all den Jahren den einen oder anderen Chaoten, der mich, weil ich Ausländer war, auch mal blöd angemacht hat. Aber niemals würde ich aufgrund einiger Idioten auf ein ganzes Volk schließen. Das könnte ich nicht einmal, wenn ich ein wirklich schlechter Mensch wäre.
Mittlerweile fühle ich mich schon seit vielen vielen Jahren gut integriert, ohne dabei das Gefühl zu haben, assimiliert worden zu sein.
Und das, obwohl ich nicht mehr an Allah glaube und meine Tochter mit einem Deutschen verheiratet ist.
Dabei kenne ich aber auch noch Zeiten, in denen manche Deutsche wegzogen sind, wenn wir als türkische Familie, in etwas “bessere” Gegenden umzogen sind.
Das Problem, was gerade in Frankreich besteht, hat eine lange Tradition und ist zum größten Teil auf den Mist der Franzosen selber gewachsen. Eben auch, weil es zu einem sehr großen Teil auf ihre kolonialistische Vergangenheit zurückgeht.
In Frankreich war der Mindestlohn schon immer wesentlich höher, als in Deutschland.
Auch die Integration der Fremden wurde in Frankreich, im Gegensatz zu Deutschland, immer auch wesentlich besser bewerkstelligt.
Das kann ich behaupten, weil ich auch Verwandte in Frankreich habe und auch oft in Frankreich bin.
Wo man in Deutschland seine Kinder nicht auf eine Realschule oder aufs Gymnasium schicken konnte, weil man selbst kein Akademiker war (habe ich bei meinen beiden Kindern am eigenen Leib erfahren “dürfen”), obwohl deren schulische Leistungen teilweise merklich besser waren, war so etwas in Frankreich, wenn überhaupt, die absolute Ausnahme.
Ganz gleich, ob Kinder aus islamischen oder afrikanischen Ländern, sie wurden in Frankreich immer besser gefördert, als es heute noch in Deutschland Normalität ist. Eine Normalität, die man nicht so gern anspricht.
Weshalb also gehen gerade diese Menschen, die doch in Frankreich eine sehr herzliche Willkommenskultur und auch Förderung in allen Bereichen erfahren haben?
Weshalb stellen Menschen, die aus fremden Ländern kommen, in einem für sie fremden Land aufgenommen werden, solch eine Gefahr für diese Gesellschaft da? Die ihnen doch die Arme geöffnet und sie aufgenommen hat.
Das Problem sind die, die schon zu “alt” waren, als sie nach Frankreich kamen!
Und vor diesem Problem wird auch Deutschland in wenigen Jahren stehen. Was ich niemals hoffen möchte, aber doch befürchte.
Wenn man Kinder, und wenn diese aus noch so fremden Kulturen stammen, aufnimmt, kann man sie noch formen. Und das meine ich nicht negativ!
Man kann sie problemlos in die eigene Gesellschaft integrieren. Ihnen die eigenen Werte leichter vermitteln. Die Regeln und Gesetze.
Aber wenn, auch noch zu viele(!), Menschen aus vollkommen anderen Kulturen in großer Anzahl in ein fremdes Land kommen, zerstören sie die dortige Gesellschaft von innen heraus.
Das ist auch, und erst, dann nicht mehr zu verhindern, je höher die Anzahl der Leute ist, die aus einem fremden Kulturkreis kommen!
Und das behaupte ich als Ausländer, der der felsenfesten Überzeugung ist, politisch sehr weit links zu stehen! Und dieses Links ist nicht gleich mit dem, was uns heute als links verkauft wird, aber im Grunde nichts als braune Scheiße in grüner Farbe ist.
Vor dem Problem, womit sich gerade Frankreich herumschlagen muss, vor diesem stehen bald auch Länder wie Deutschland und auch die Türkei.
Hier wie dort gab es in den letzten Millionen von Einwanderern aus, zumeist islamischen Ländern.
Wir können bei diesem oder jenem Thema anderer Meinung sein und ich bin mir sicher, dass Sie mich vom Gegenteil überzeugen können, vom ich glaube, dass es das richtige ist. Wenn Sie die besseren Argumente haben. Das ist aber, wenn es um Religion geht, nicht möglich!
Diese gefährliche und menschenverachtende Erfindung Namens Islam, das nach der Tora die faschistischste und rassistischste Religion überhaupt ist, ist Gift in den Köpfen dieser Leute und dieses Gift kriegt man nie wieder raus, wenn diese Menschen schon erwachsen sind.
Ich habe sehr viele arabische Freunde und Bekannte. Wenn man die Religion weglässt, sind sie mit die herzlichsten und freundlichsten Menschen auf der ganzen Welt!
Aber sobald Religion ins Spiel kommt, ist das alles wie weggeputzt und übrig bleibt nichts anderes als offener Hass gegen alles, was nicht zu ihrer Religion gehört.
Das ist unvorstellbar schade, aber leider auch Realität.
Entweder findet man einen Weg, wie wir alle auf eine humane Art zueinander finden, weil wir alle Teil der gleichen Menschheitsfamilie sind, oder aber man muss den Zuzug von zu fremden Kulturen begrenzen.
Nicht aus rassistischen Gründen, sondern einfach nur deshalb, weil man seine eigene Kultur sonst nicht vor dem Untergang bewahren kann!
Ich kann Sie doch auch nicht als einen Rassisten verurteilen, nur, weil Sie bestimmen, wer in ihr Haus kommen darf und wer nicht.
Man muss solche Dinge pragmatisch angehen und darf sich dabei keinerlei Ideologien hingeben.
Alles andere wirkt, früher oder später, zerstörerisch. Und das kann ja wohl wirklich niemand ernsthaft wollen.
Viele Grüße
Ünal Ejder
Zu: Leidiges Thema: Übersterblichkeit
7. Leserbrief
Sehr geehrter Her Mack
Danke für Ihre erhellenden Information, die, wie ich meine, in die richtige Richtung weisen, allerdings noch längst nicht alle Sterblichkeitsparameter erfassen und daher auch nur eine eher grobe Näherung sind. Insbesondere ist die Versuchung groß mit jedem zusätzlich berücksichtigtem Detail endlich [!] einen erklärenden Schlussstrich unter diese leidige Virusplage-Sterblichkeit setzen zu können. Vielleicht sogar ein Argument für oder gegen bestimmte Impfstoffe gefunden zu haben.
Aktuell bin ich 63 Jahre alt. Im 5. oder 6. Schuljahr wurden wir in der Schule darauf hingewiesen aus gesundheitlichen Gründen von Zwiebeln immer die oberste “Fruchtschale” zu entfernen. Es war die Zeit des verbleiten Benzins und der Getreidefelder direkt neben der Autobahn. Und die KfZ-Emissionen haben auch in den Städten gewirkt: Blei, Stickoxide, etc. pp. Der Abfluss der Zugtoiletten war das Gleis. In meiner Geburtsstadt Dortmund gab es regelmäßig “schwarzen Regen” (und Schnee) aufgrund der Emissionen der Zechen und Stahlwerke – sowie einen entsprechend überhöhten “Kumpel”-Bierkonsum (Dortmund war mal die “Bierhauptstadt” Europas). Von Städten in Ostdeutschland wie Bitterfeld hat man nach 1989 auch so manche Umweltsünden erfahren. Und DDT war auch noch gang und gäbe (youtube.com/watch?v=ratQlft_G5c). Mein Vater hatte in unserem Garten – mit vielen Obstbäumen und Fruchtbüschen – gerne mit der Giftspritze hantiert. Im Elternhaus waren noch Boden”fliesen” verlegt, die Asbest enthielten. Atombomben”tests”, Strahlenbelastung nach Tschernobyl. Rauchen war noch nicht so verpönt wie heutzutage. Der erste (West-)Minister, der den Rhein zwecks Nachweis der erfolgten Entgiftung (quer) durchschwommen hat. Usw. Usf.
All diese lebensbedrohlichen Einflüsse haben sich über die Jahre langfristig und eher langsam in Ihrer Intensität verändert. Detailliert wird man diese wohl nicht in die “normalerweise” zu erwartenden Todeszahlen einrechnen können. Aber da ist weitaus mehr als der demografische Wandel relevant, und auch andere Parameter wie das Verhältnis von Stadt- zu Landbewohnern. In den letzten Jahren sind viele Menschen nach Deutschland gekommen, oft in zeitlich kurzen Räumen, die eine ganz andere “Gesundheitshistorie” haben. Vielleicht gibt es eine Näherung für all dieses?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Besteck
8. Leserbrief
Verehrte NGS-Macher,
nach Lektüre des Betrags von Herrn Mack konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, hier findet Verharmlosung statt und verweise allein auf die vielen einschlägigen Veröffentlichungen von Dr. John Campbell auf youtube. Dass sich der Autor ausgerechnet auf Frau Berndt von der SZ beruft, mann kennt deren Haltung ja seit drei Jahren, macht die Sache nicht besser.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Rüdinger
9. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Gerade eben habe ich Ihren Artikel zur. Vermeintlichen Übersterblichkeit gelesen und bin verwundert darüber.
Prof. Dr. Christof Kuhbandner hat zusammen mit einem Kollegen ebenfalls eine umfangreiche Auswertung gemacht und vorgestellt.
Auch er kommt auf eine Übersterblichkeit und berücksichtigt sehr wohl eine alternde Gesellschaft bei der Schätzung der zu erwartenden Sterbefälle pro Jahr.
Ich habe Ihnen, falls es von Interesse ist, einen Link eingefügt.
Viele Grüße,
Thomas Huß
10. Leserbrief
Hallo liebes NachDenkSeiten-Team,
dem Beitrag des Autors Alfred Mack zum Thema Übersterblichkeit möchte ich beipflichten und gleichzeitig einwenden:
Um zu “beweisen”, dass wir es im Jahr 2020 mit einem außergewöhnlichen Sterbegeschehen zu tun gehabt hätten, bildeten die “Qualitätsmedien” (der ÖRR tat es jedenfalls) einfach den Durchschnitt der Sterbezahlen der vorherigen Jahre und nahmen die Tatsache, dass die Sterbezahl für 2020 dann höher lag als dieser Durchschnitt, dann als Beleg dafür.
Aber anzunehmen, dass z.B. Fachleute, die sich mit Statistiken auskennen, nicht wissen sollten, dass sie bei solchen Vergleichen natürlich die Altersstruktur und Bevölkerungszahlen zu berücksichtigen haben, ist dann doch etwas befremdlich.
Nehmen wir doch die aktuelle Studie von Christof Kuhbandner und Matthias Reitzner mit dem Titel “Estimation of Excess Mortality in Germany During 2020-2022”, die in begutachteter Form im Cureus Journal of Medical Science veröffentlicht wurde, und überzeugen uns selbst davon, mit welcher Methode die beiden Autoren zu ihrem Ergebnis kamen.
Die Studie ist online hier einsehbar: cureus.com/articles/149410-estimation-of-excess-mortality-in-germany-during-2020-2022
Mit besten Grüßen
Marco Merten
11. Leserbrief
Guten Abend,
der Artikel „Leidiges Thema: Übersterblichkeit“ kommt mir etwas seltsam vor.
“Seit Corona ist Übersterblichkeit das beherrschende Thema in den Medien, zuerst in den Mainstream-Medien, jetzt auch in den alternativen Medien.“
Ich habe eher den Eindruck, dass die Übersterblichkeit zuerst in den alternativen Medien und dann erst zaghaft und ungern im MS behandelt wurde. Aber gut, Sichtweisen sind selektiv.
„Ist das am Ende womöglich gar der Zweck: den Menschen Angst einjagen?“
Während der ganzen Corona-Zeit haben MSM und Politik den Menschen Angst einjagen wollen. Diesmal allerdings scheint es mir, als ob sie der Tatsache einer Übersterblichkeit möglichst nicht auf den Grund gehen wollen.
Was haben nun die beiden gegensätzlichen Zugänge von SZ und Alfred Mack zur Übersterblichkeit gemeinsam?
Beide sprechen die Möglichkeit von Sterbefälle durch die „lebensrettende C-Impfung“ nicht an. Dabei gibt es so viele Fälle von „plötzlich und unerwartet“ und so viele Sportler, die plötzlich zusammenbrachen. Nein, äußerst schädliche Auswirkungen der Spikungen dürfen offenbar nicht einmal angedacht werden.
Zu den Sterbefällen:
Ich bin keine Mathematikerin, aber es kommt mir eigenartig vor, dass es zwar insgesamt eine Übersterblichkeit geben soll, aber in den einzelnen Altersgruppen nicht.
Wenn es in einem Jahr eine Übersterblichkeit gibt, erwarte ich mir eigentlich im nächsten Jahr eine Untersterblichkeit, da ja die betreffenden Personen, die sterben sollten, bereits gestorben sind. Oder ist dieses Nichtvorhandensein einer Untersterblichkeit bereits der Ausdruck einer nächsten Übersterblichkeit?
Ich bezweifle zudem, dass in ordentlichen Statistiken einer älter werdenden Gesellschaft nicht Rechnung getragen wird und dass das weder in den alternativen Medien noch in den alten Medien kritisiert worden wäre. Schließlich wäre es für MSM und Politik wichtig, jegliche Möglichkeit eines Verdachtsfalles einer Spikung-induzierter Sterblichkeit auszuschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Ilse Bleier
12. Leserbrief
Liebes Nachdenkseiten-Team,
die folgende Email dient primär dem Feedback, aber Sie dürfen Sie, wenn Sie dies möchten, gerne auch ohne Namensnennung veröffentlichen.
Zum Artikel von Alfred Mack (“Leidiges Thema: Übersterblichkeit”) möchte ich anmerken, dass seine Erörterung doch als etwas “knapp” erscheint, nachdem Christof Kuhbandner und Mathias Reitzner eine sehr sorgfältige. peer-reviewte Studie zu dem Thema durchgeführt haben.
Die genannte genannten Analyse und Reitzner:
cureus.com/articles/149410-estimation-of-excess-mortality-in-germany-during-2020-2022#!/
Die Berliner Zeitung hat sich des Themas übrigens ebenfalls anegnomen, unter dem Titel “Führten Corona-Impfungen zur Übersterblichkeit? Eine wissenschaftliche Debatte”.
Beste Grüße
J.R.
13. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
über den im Betreff genannten Beitrag bin ich gestolpert, weil mir ganz andere Informationen zum Thema Übersterblichkeit vorliegen. Da ich nicht über die nötige fachliche Expertise verfüge, habe ich mich an den mir persönlich bekannten Prof. Dierich gewandt, der sich seit 3 Jahren intensiv mit der Corona-Materie beschäftigt. Ich wollte von ihm wissen, wo sich hier möglicherweise ein Denkfehler verbirgt. Demnach ist die gewählte Datenbasis Ihres Authors fraglich. Wenn ich es richtig verstehe, bezieht sich die kalkulatorische Sterblichkeit für das Jahr 2021 auf die Basisdaten von 2017.
Verwendet man jedoch als Basiswert die Sterbedaten das Jahres 2019, dann sieht dieses Ergebnis völlig anders aus, wie man das an beiliegender Tabelle ersieht, die mir Prof. Dierich freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. (Siehe Anhang). Er weist noch daraufhin, dass eine genauere Bewertung nur anhand komplizierter Verfahren aus der Versicherungsmathematik möglich ist, die Bevölkerungszahl und Altersstruktur berücksichtigt. Ich meine, man sollte den von Ihnen veröffentlichten Beitrag noch einmal gegenprüfen lassen.
Hier noch ein Hinweis auf Prof. Dierich, der wöchentlich ein Corona-Informationsblatt herausgibt. Morgen erwarten wir die 100. Ausgabe.
Man kann ja mal bei ihm anfragen, ob er bereit ist, sich zu diesem Thema zu äußern.
Mit freundlichen Grüßen
Björn Ehrlich
14. Leserbrief
sehr geehrter herr mack
betr: Leidiges Thema: Übersterblichkeit
sie erklaeren die gestiegene sterblichkeit mit der zunahme aelterer personen in der bevoelkerung.
sie vergleichen dazu die jahre 2017 und 2021.
in der tat war die zunahme der todesfaelle auf die vermehrten todesfaelle in der gruppe der ueber 60jaehrigen zurueckzufuehren.
sie berechnen dann – basis 2017 – die erwartete sterberate fuer diese altersgruppe.
das ergebnis weicht nur geringfuegig von den realen zahlen ab. das heisst, das sterbeverhalten der aelteren hat sich nicht geaendert.
die zahlen
2017 vs 2021
differenz todesfaelle – insgesamt: 91.424
differenz todesfaelle aeltere personen – real: 91.079
differenz todesfaelle aeltere personen – erwartung: 96.887
fazit 1
1 das sterbeverhalten der aelteren erklaert die zunahme
2 aeltere sterben nicht haeufiger als erwartet (basis 2017)
fazit 2
keine erklaerungswuerdige uebersterblichkeit
nun zu 2022
these:
* die zunahme der sterbefaelle ist auf das sterbeverhalten der aelteren zuruckzufuehren
* die wahrscheinlichkeit einer alten person zu sterben, ist die gleiche wie in 2017.
ausgehend davon, dass sich nichts wesentlich aendert, muesste man davon ausgehen, dass die zunahme in 2022 ( total 131.521) auf die gruppe der alten personen zuruekzufuehren ist
2017 vs 2022
differenz todesfaelle – insgesamt:131.521
differenz aeltere personen – real: leider fehlen die daten zu 2022
differenz aeltere personen – erwartung: 104.156 (basis 2017)
hier passt die these nicht
fragen
sind mehr aeltere verstorben als erwartet
sind mehr juengere verstorben als in vorjahren
haben sie vielleicht eine erklaerung?
mit freundlichen gruessen
horst rudolf
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