Krisenzeiten sind Hochzeiten für Vermögende und Schnäppchenjäger und damit für die weitere Vermögensumverteilung
Unter dem Eindruck von Gesprächen und Beobachtungen in Ländern des ehemaligen Jugoslawiens verweise ich auf die Folgen der Umbrüche und Krisen auf die Vermögensverteilung. Auf dem Balkan läuft eine weitere Welle von Notverkäufen, wie auch in Spanien, Griechenland und anderen Staaten, die von der Krise besonders hart betroffen sind. Menschen, denen Lohn, Einkommen und Rente fehlen oder zusammengestrichen werden, sehen sich gezwungen, ihre Arbeitskraft noch billiger und – falls sie haben – das bisschen Vermögen vom Grundstück bis zum Hausrat zu verkaufen. Vermögende – inländische und ausländische – kaufen billig ein. Wie sehr sie auch auf das Verscherbeln öffentlichen Vermögens, genannt Privatisierung, drängen, haben wir am Fall Roland Bergers im Oktober letzten Jahres notiert. Von Albrecht Müller