Schlagwort:
China

Schlagwort:
China

Griechenland: Die Krise, die wir nicht sehen

Über die Diskrepanz zwischen den „Erfolgsgeschichten“ von Regierungschef Samaras und der erlebten Realität, über dessen geopolitischen Größenwahn bei einer strategischen Partnerschaft mit China, über Mogelpackungen bei „Verbesserungen“ für die Bevölkerung, über den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und dem drohenden Bankrott der Rentenkassen und darüber, warum die schwere Krise an der Oberfläche der Gesellschaft weniger dramatisch in Erscheinung tritt, als sie es tatsächlich ist, berichtet Niels Kadritzke – eine Lagebeschreibung über die Stimmung in Griechenland zu Beginn dieses Sommers und über das Glaubwürdigkeits-Problem der politischen Klasse.

Daten zur neueren Entwicklung lassen die China-Warner alt aussehen.

Es ist in manchen Kreisen üblich, wie weiland Kanzler Kiesinger vor der gelben Gefahr zu warnen. Es wird sehr grobschlächtig argumentiert und suggeriert, demnächst würden Millionen Chinesen vor unserer Tür stehen. Die neuesten Zahlen zeigen, dass erstens China die Finanzkrise erstaunlich gut meistert, zweitens viel für die innere Wirtschaftsentwicklung tut und drittens die Exporte eher ab als zunehmen. Diese Daten bestätigen das, was Heiner Flassbeck auf den Seiten 121 bis 126 [PDF – 59.1 KB] seines lesenswerten Buches „Gescheitert“ schreibt. Albrecht Müller.

Gibt es noch substantielle Unterschiede bei der Verletzung demokratischer Regeln in China, im Russland Putins, im Italien Berlusconis und bei uns?

Noch gibt es gravierende Unterschiede. Aber überall wird die Chance, eine politische Alternative zu wählen, faktisch eingeengt. Demokratische Verhältnisse zeichnen sich dadurch aus, dass Macht kontrolliert wird, dass die Inhaber der Macht damit rechnen müssen, abgewählt zu werden, dass es Alternativen mit reellen Chancen gibt. Die Hoffnung auf eine Alternative ist bei uns nicht sehr viel größer als in Russland oder in Italien. So gesehen gleichen sich die Systeme an. Albrecht Müller.

Nachtrag zu Steingart und China

Hier noch ein Hinweis auf ein interessantes Interview mit dem stellvertretenden chinesischen Umweltminister in der ZEIT vom 20.10.2005. Originalton des stellvertretenden chinesischen Umweltministers:

“Nach der schon vorliegenden Berechnung der Weltbank und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften beläuft sich der jährliche Umweltschaden auf 8 bis 13 Prozent des Sozialprodukts. Langfristig gesehen werden die Umweltschäden und die Ressourcenverluste sämtliche Ergebnisse der wirtschaftlichen Entwicklung aufheben.”

Das wird die Wettbewerbsposition sehr bald verändern. Bei Steingart kommt der Raubbau an der Umwelt genauso wenig wie der soziale Raubbau als Kostenfaktor vor.