Schlagwort:
Political Correctness

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Mut – ganz praktisch betrachtet

Mut – ganz praktisch betrachtet

Die Sicht eines Philosophen: Matthias Burchardt im Gespräch. Nicht erst seit, aber besonders in Zeiten von Corona ist es gar nicht so leicht, einer gängigen Meinung entgegenzutreten. Angefangen von heftigen Auseinandersetzungen und Trennungen innerhalb des Freundeskreises oder der Familie, über Ärger beim Einkaufen, Reputationsverlust bis hin zu Verlust von Arbeitsplatz, Bankkonten, Wohnung und auch Hausdurchsuchungen: Wer die „falsche“ Meinung hat, wer diese auch noch öffentlich und offensiv vertritt, riskiert auch den Besuch eines SEKs morgens um sechs Uhr. Da wirkt dann das Prinzip „Strafe einen, erziehe viele“ hervorragend, und es braucht gehörigen Mut, weiter der eigenen Überzeugung gemäß zu handeln. Trotzdem gibt es mutige Menschen, und es stellt sich die Frage: Was macht diese Menschen aus? Wie werden Menschen mutig, und: Kann man etwas tun, damit mehr und mehr Menschen mutig werden? Im Gespräch mit Matthias Burchardt ging Andrea Drescher für die NachDenkSeiten dieser Frage nach.

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Werden wir immer kindischer? – Eine Rezension

Werden wir immer kindischer? – Eine Rezension

Kann man in unserer Gesellschaft von erwachsenen Menschen nicht mehr erwachsenes Verhalten erwarten? Werden wir in unserem Verhalten immer kindlicher? Der Journalist und Autor Alexander Kissler diagnostiziert in seinem Buch „Die infantile Gesellschaft“ genau dies. Wir seien eine Gesellschaft der Kindsköpfe geworden, in der sich immer mehr Erwachsene genauso verhielten: wie Kindsköpfe. Unser Autor Udo Brandes, der das Buch für die NachDenkSeiten gelesen hat, stimmt Kisslers These zu. Meint aber, dass Kisslers Argumentation zu wünschen übrig lässt und an einer Stelle ebenfalls ein infantiles Denken offenbart.

Der Oscar für die schlechteste Idee geht an Hollywood

Der Oscar für die schlechteste Idee geht an Hollywood

Hollywood, die Traumfabrik. Hier wurden so großartige Filme wie „Der Pate“, „Das Schweigen der Lämmer“ oder „The Kings Speech“ gedreht – Filme, die mit dem Oscar als beste Filme des Jahres ausgezeichnet wurden. Ab 2024 dürfte keiner dieser Filme mehr einen Oscar bekommen. Ab dann gelten nämlich die neuen „Diversitätsregeln“. Als bester Film darf dann nur nominiert werden, wer verschiedene Kriterien in Sachen „Diversität“ einhält, also beispielsweise mindestens einen Hauptdarsteller hat, der einer ethnischen Minderheit angehört oder ein Thema hat, das politisch korrekt ist, sich also entweder für Frauen, ethnische Minderheiten, die Belange von Homosexuellen und Genderthemen oder geistig und körperlich Behinderte einsetzt. Von den zehn Nominierten in diesem Jahr würde übrigens nur ein einziger Film diese beiden Kriterien erfüllen. Das ist Propaganda im Namen der Identitätspolitik, viel Spaß im schönen neuen Kino. Von Jens Berger.

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Der Fall Lisa Eckhart – Cancel Culture in Deutschland

Der Fall Lisa Eckhart – Cancel Culture in Deutschland

Die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart gehört zu den Personen, denen deutsche Medien das Attribut „umstritten“ als vorangestellten Namensbestandteil verliehen haben. Nun wurde Eckhart, wie der SPIEGEL berichtet, vom Veranstalter einer Literaturlesung in Hamburg ausgeladen. Die offizielle Begründung: Eckhart sei so umstritten, dass man im „bekanntlich höchst linken Viertel“, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte, die „Sicherheit der Besucher und der Künstlerin“ nicht gewährleisten könne. Zuvor hatten zahlreiche Feuilletonistinnen, angeführt von taz und SPIEGEL, Eckhart Antisemitismus, Rassismus und weitere unschöne Dinge vorgeworfen und damit die Atmosphäre geschaffen, die sich nun nach Ansicht der Veranstalter gewalttätig entladen könnte. Das ist tragisch. Noch tragischer ist jedoch, dass große Teile des sich selbst als linksliberal verstehenden deutschen Feuilletons offenbar die Satire von Lisa Eckhart nicht einmal im Ansatz verstehen, fehlt ihnen doch jeglicher Sinn für kritische Selbstreflektion. Von Jens Berger.

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„Cancel Culture“ – Intoleranz im Namen der Toleranz

„Cancel Culture“ – Intoleranz im Namen der Toleranz

Alte Filme und Serienfolgen werden aus den Archiven gelöscht, Statuen werden gestürzt, Referenten und Dozenten ausgeladen und in Medien und Wirtschaft werden Menschen entlassen, die als falsch empfundene Positionen vertreten, die die heilige Dreifaltigkeit von Gleichheit, Diversität und Inklusion verletzen. All dies wird heute unter dem englischen, nur sehr schwer ins Deutsche zu übertragendem Begriff „Cancel Culture“ zusammengefasst. Befürworter sprechen von einem „Gerichtshof der öffentlichen Vernunft“, Gegner von der Herrschaft eines selbstgerechten Mobs, der vor allem über Shitstorms auf Twitter kommuniziert. Ziel der „Cancel Culture“ ist die systematische Boykottierung, Verbannung und Annullierung von Werken und Personen aus dem öffentlichen Leben. Eine Anti-Aufklärung, die Intoleranz im Namen der Toleranz pflegt, ein Volksgerichtshof der politischen Korrektheit. In den USA ist „Cancel Culture“ bereits allgegenwärtig und auch in Deutschland machen sich bedenkliche Tendenzen bemerkbar. Von Jens Berger.

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Politisch korrekte Moralapostel, Gesinnungsschnüffler und Denunzianten. Rezension eines wichtigen Buches mit falsch gewähltem Titel.

Gesinnungsschnüffelei und Denunziantentum – das ist eines der Kennzeichen totalitärer Staaten. Was hat es zu bedeuten, wenn sich genau diese Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft ausbreiten? Und dies insbesondere in dem gesellschaftlichen Milieu, das sich selbst für den Hort der Demokratie hält – das aber gleichzeitig immer öfter seine Unfähigkeit beweist, andere Meinungen als die eigene zu ertragen. Und das geradezu lustvoll aggressiv und feindselig Menschen verfolgt, die politisch anders denken. Die Rede ist vom linksliberalen Milieu. Unser Autor Udo Brandes hat für die NachDenkSeiten ein interessantes Buch zu diesem Thema gelesen. Im Folgenden seine Rezension. Albrecht Müller.

Warum Moralisieren der Linken nicht weiterhilft

Bernd Stegemann, Professor an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und Dramaturg am Berliner Ensemble sowie Mitinitiator der Bewegung „Aufstehen“, hat ein neues Buch vorgelegt: Die Moralfalle. Für eine Befreiung linker Politik. Udo Brandes hat das Buch für die NachDenkSeiten gelesen. Er hält es für lesenswert. Ich würde über die vielen Wortkonstruktionen stolpern. Das fängt schon beim Doppelbegriff „Moralpopulismus“ an. Prüfen Sie selbst. Die Buchbesprechung soll dabei helfen. Albrecht Müller.

Leserbrief und Einspruch zum Interview „Political Correctness: „Der Angeklagte ist zugleich der Verurteilte“

Nicht nur unsere Leserin S.P. – ihr Leserbrief ist unten angehängt – war irritiert über das mit Herrn Stegemann geführte Interview, das gestern auf den NachDenkSeiten erschienen ist. Dort wird die Empörung über Sexismus und die „metoo-Bewegung“ verglichen mit dem Umgang mit wirtschaftlich schwachen Menschen. Diese Relativierung sexueller Übergriffe ist nach Ansicht der Leserbriefschreiberin unnötig und unzulässig. Anette Sorg.

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Political Correctness: „Der Angeklagte ist zugleich der Verurteilte“

„Die Political Correctness ist die feudale Sprache unserer Zeit“, sagt der Dramaturg Bernd Stegemann im Interview mit den NachDenkSeiten. Es sind Aussagen wie diese, die schnell verdeutlichen: Stegemann versteht, dass sich in unserer Gesellschaft ein komplexes Herrschaftssystem entwickelt hat, das unter anderem tief in unsere Sprache und damit auch in unser Denken eingedrungen ist. Im Interview legt der Autor, der Anfang des Jahres ein kluges Buch zum Thema Populismus verfasst hat, dar, wie die Political Correctness im Laufe der Zeit in ihr Gegenteil verkehrt wurde und erklärt, wie sich auch in ihr der Geist des Neoliberalismus entfaltet. Ein Interview über die Pervertierung der politisch korrekten Sprache sowie den rechten, linken und liberalen Populismus.
Das Interview führte Marcus Klöckner.

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