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Konsumschock und der klügste Wirtschafts-Professor: Sinn

Heute melden die Medien mit Berufung auf eine Erhebung des Marktforschungsinstituts Gfk, das „Konsumklima schwächt sich im Januar wegen Mehrwertsteuer-Erhöhung ab“. Erstaunlich ist das nicht. Wenn man die wirtschaftliche Entwicklung einigermaßen nüchtern betrachtet und die massive Mehrwertsteuererhöhung angesichts eines äußerst schwachen Aufschwungs sachlich bewertet, dann kann man zu keiner anderen Vorhersage kommen.
Apart in diesem Zusammenhang: Gestern hat die Bild-Zeitung den Münchner Professor Hans-Werner Sinn mal wieder als den klügsten Wirtschafts-Professor vorgestellt. In seinem Interview hat er zum Sparen geraten. Damit liegt er genauso schief wie in seinem Buch, als er Export und Import verwechselte. Wir dokumentieren zu Ihrer Information einiges zur Inkompetenz von Prof. Sinn und zur konjunkturellen Lage. Albrecht Müller.

Von wegen Konsumrausch – Einzelhandelsumsatz im November 2006 um real 0,5% gesunken

„Konsumklima – Höchststand seit November 2001“ so titelten die Konsumfiebermesser der GfK-Marktforschung noch am 28. November 2006. Der private Konsum „habe überraschend stark angezogen“ ruft begeistert die Deutsche Bundesbank. Die Regierung führte die Zunahme der privaten Nachfrage auf ihre „greifenden“ Reformen zurück und kein Nachrichtenmoderator vergaß so nebenbei den Hinweis, dass die Deutschen endlich wieder mehr konsumieren.
Bei dieser Dauerberieselung glaubte man fast schon selbst an einen Konsumboom.
Und dann das: Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzte der Einzelhandel in Deutschland im November 2006 nominal 0,2% mehr und real 0,5% weniger um als im November 2005. Wolfgang Lieb.

GfK: Konsumlust der Deutschen auf Rekordniveau – Statistische Bundesamt: Im Einzelhandel wurde im Mai 2006 gegenüber dem Vormonat nominal 1,9% und real 2,2% weniger abgesetzt

Zu den Widersprüchlichkeiten zwischen den Pulsfühlern, sprich Klimaindex-Forschern, und den harten Fakten fällt einem in der derzeitigen Fußballeuphorie der schöne Satz des Trainers von Rot-Weiß Oberhausen, Adi Preißler ein: „Grau is alle Theorie, maßgebend is auffen Platz.“

Die allgemeine Verunsicherung über die Rente ist angekommen

Dreiviertel aller Deutschen rechnen auf Dauer mit weiter sinkenden Renten, nur 9% haben noch Hoffnung auf höhere Renten. 69% halten inzwischen eine private Altersvorsorge für nötig, aber nur jeder Zweite spart fürs Alter. Das meldet die Bild-Zeitung am 27. Dezember unter Bezugnahme auf eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK, die pikanterweise von der AachenMünchner-Versicherung in Auftrag gegeben wurde. Die Versicherungswirtschaft hat also ihr erstes Teilziel erreicht:
Das Vertrauen in die Rente ist gründlich zerstört. Jetzt muss es die Versicherungslobby, um ihr Endziel zu erreichen, nur noch schaffen, dass die Menschen auch Altersversicherungsverträge abschließen – am Besten mittels gesetzlichem Zwang, unabhängig davon, ob sich die Menschen eine zusätzliche private Versicherung leisten können oder nicht.