Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Reaktionen auf die Terroranschläge in Norwegen; Rechtspopulismus; Die Medien und die Terroranschläge; Gewerkschaftspositionen in der Wachstumsdebatte; Krise in Südeuropa; Psychoanalytiker des Tages: Arbeitsagentur; In 54 Städten gegen Billiglohn und Hartz IV; Bericht vom bundesweiten Treffen der Initiative „Vermögensteuer jetzt!“; »Auf der Abschußliste«; Altersvorsorge mit Mittelmaß; Die Kehrseite des Jobwunders; Unsichere Zukunft – Kein Geld aus Deutschland für KZ-Gedenkstätte Sobibor; Unicef warnt vor Kinder-Massensterben in Ostafrika; Abrechnungsbetrug bei Integrationskursen; Nach der Revolution: Ägyptens Machthaber lassen wieder prügeln; Mähdrescher statt Fachbücher; Propaganda in Deutschland – Kaleidoskop des Neusprechs; Kritik an BR-“Polizeiruf 110” – Der hilflose Staat; Sozialdemokraten – 18 Monate unter Genossen; zu guter Letzt: Warum die Banken und Spekulanten an der Griechenlandrettung “verhindert” sind… (MB/WL/JB)

Der Brandstifter und die Biedermänner

Politik und Medien gaben sich sehr überrascht, als offenbar wurde, dass die Terroranschläge in Norwegen von einem bekennenden „Konservativen“ verübt wurden. Diese Überraschung ist aber schlussendlich nur ein Beleg für Blindheit auf dem „rechten“ Auge. In den letzten Jahren hat sich der rechte Rand merklich radikalisiert. Anstatt diese Radikalisierung zum Thema zu machen und auf die Gefahren hinzuweisen, haben Politik und vor allem die Medien sie stattdessen in unverantwortlicher Weise angeheizt. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Gerade auch Deutschland ist nicht vor einem Terrorismus von rechts gefeit. Von Jens Berger

ARD-Presseclub: Das Eingeständnis von „Kampagnenjournalismus“

Unter der Überschrift „Das Unbehagen an der politisch-medialen Klasse“ schrieb unlängst Jürgen Habermas: „Die munteren Moderator(inn)en der zahlreichen Talkshows richten mit ihrem immer gleichen Personal einen Meinungsbrei an, der dem letzten Zuschauer die Hoffnung nimmt, es könne bei politischen Themen noch Gründe geben, die zählen. Manchmal zeigt der ARD-Presseclub, dass es auch anders geht.“.
Manchmal und leider eher dann, wenn sich diese Journalisten-Runde verplappert, möchte man nach der gestrigen Sendung hinzufügen. Was ansonsten von Journalisten mit Empörung zurück gewiesen wird, bestätigten der Bild-Kolumnist Hugo Müller-Vogg und das Mitglied der Chefredaktion des Stern, Hans-Ulrich Jörges eher nebenbei, nämlich dass es in Deutschland „Kampagnenjournalismus“ gibt. Von Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Terroranschlag in Norwegen; Griechenland-Rettung: Der Bluff der Banken; EU-Unternehmensteuer: Wettlauf nach unten?; Stuttgart 21; Euro-Talfahrt stürzt Schweiz in Währungskrise; Palastrevolution – Wirtschaftsprüfer stürzen ihre eigene Führungsspitze; Dax-Chefs winken Pensionen von 580 Millionen Euro; Gründungszuschuss: Kürzungen bereits ab 1. November; Das Aus für den elektronischen Entgeltnachweis: (K)ein Grund zur Freude; Rendite statt Ausbau; Südwest-CDU will Autobahnen privatisieren; Hundt: Regierung soll gegen Urteil zu Meinungsfreiheit vorgehen; Ihr bösen Lobbyisten, Ihr guten Lobbyisten; Wie die Springerpresse und das ZDF eine neue Sarrazin-Debatte provozierten; Selbstläufer Steinbrück; Murdoch und die Politik – Geben und Nehmen; 20. Juli: Die Verteidigung der Feigheit; Jean Ziegler: Nicht gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele; Zu guter Letzt: Das Sommergespräch als Urlaubsbeschaffungsmaßnahme für Fernsehjournalisten.
(JB/WL)

Ackermanns großer Bluff

„Wir können mit der Lösung nicht unzufrieden sein, schließlich sitzt Josef Ackermann am Tisch“ – mit diesem Satz zitiert die FAZ „Reaktionen aus Bankerkreisen“ zu den ersten Ergebnissen des Euro-Gipfels. Ackermann selbst stapelt jedoch lieber tief und beklagt im ZDF die angeblichen 21 Prozent Abschreibungen, die die Banken „hart treffen“ würden. Doch die Krokodilstränen des Deutschbankers sind unangebracht und zynisch. Wenn man sich das „freiwillige Angebot“ des Bankenverbandes IIF [PDF – 37.4 KB], dem Ackermann vorsteht, näher anschaut, stellt man schnell fest, dass die Banken nahezu ungeschoren bleiben. Von einer Beteiligung des privaten Sektors kann überhaupt keine Rede sein. Von Jens Berger

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Euro-Gipfel; Whistleblower-Urteil; Deutschland braucht eine Inflation; Wirtschaft wächst langsamer; Immer mehr Menschen arbeiten in Mini-Jobs; Auftragsvergabe im öffentlichen Dienst: Mindestlohn auf dem Vormarsch; Kurzfilm “Nahrungsmittelspekulation”; Immer neuer Stress in Stuttgart; Bundesgerichtshof verurteilt Hypovereinsbank; Mappus will bei Pharmakonzern Merck anheuern; Hier vereint sich Rassismus mit Dummheit; Tunesien: Geschichten in goldenen Lettern; Frankreich: Zunehmend ausgehebelte Menschenrechte; Miliz in Somalia lässt Hilfslieferungen nicht durch; Bericht aus einem Goldenen Käfig; Griechische Schändungsschande; WissensWerte: Menschenrechte (JB)

Das Rettungspaket des EU-Gipfels aus griechischer Sicht

Eine abschließende Bewertung der Brüsseler Beschlüsse vom 21. Juli ist beim derzeitigen Informationsstand kaum möglich. Dennoch lassen sich im Blick auf die griechischen Entwicklungen einige vorläufige Anmerkungen machen, die man je nach Stimmung sarkastisch, ironisch oder verbittert formulieren kann. Von Niels Kadritzke

Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne

Die Bundesregierung hat im Juni 2011 einen Gesetzentwurf mit dem schönen und vielversprechenden Titel: „Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ auf den Weg gebracht. Das Gesetz soll zum 01.04.2012 in Kraft treten.
Zutreffend ist allerdings das Gegenteil dessen, was die Überschrift verspricht. Denn dieses Gesetz dient vor allem der Umsetzung des Kürzungspakets der Bundesregierung vom letzten Jahr. Von Daniel Kreutz

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Griechenland-Rettung mit massiver Hilfe; Stuttgart 21 im Stress; Europäischer Menschenrechtsgerichtshof schützt Whistleblower; Immer mehr Bundesländer koppeln Vergabe öffentlicher Aufträge an Tarifstandards; Kein Grund für Demographie-Pessimismus; Der letzte Kampf der Atomindustrie; Niebel hält Waffenlieferungen und Menschenrechte für vereinbar; Rüstungskonzerne: Waffen für die Welt, Millionenspenden für die Parteien; Vergiftete Paragraphen; Handydaten bleiben unter Verschluss; Kein Abi für den Pöbel; European Business School: Unangemessene Überheblichkeit; Linke will das Berufsfeld Wissenschaft wieder attraktiv machen; Schatten auf dem Hoffnungsträger; Talkshows: Bitte ins Fettnäpfchen treten; Neonazis online: massiver Missbrauch des Web-2.0. (WL)

Spiegel online mit einer wirklichen Lachnummer, der Analyse von „Promi-Halbwissen zur Euro-Krise“

Eines muss man der Redaktion von Spiegel online zugestehen: Sie hören manchmal das Gras wachsen. Also haben sie sensibel wahrgenommen, dass im Rest der kritischen Öffentlichkeit immer mehr erkannt wird, wie unaufklärerisch und voll gepumpt mit Vor- und Fehlurteilen Spiegel und Spiegel online die Finanzkrise begleiten. Also hat sich die Redaktion an das Prinzip „Haltet den Dieb erinnert“ und anderen, Politikern und Schauspielern Halbwissen vorgeworfen und deren angebliches Halbwissen analysiert. Wir haben diese Texte von Spiegel online kommentiert. Albrecht Müller.

Plan B des Sachverständigenrats – Statt Prinzip Hoffnung, Prinzip Zeitgewinn

Wie sehr Deutschlands die sog. „Wirtschaftsweisen“ auf eine eindimensionale Gläubiger-/Schuldner-Logik fixiert sind, belegte einmal mehr ihr Ratschlag an die Kanzlerin [PDF – 15.3 KB] für den heutigen EU-Krisengipfel. Es geht ihnen nur um Schuldenmanagement und nicht um Realwirtschaft und schon gar nicht um die wirtschaftspolitische Ursache der Europa-Misere. Von Wolfgang Lieb

Wo bleibt die Steuererhöhungsdebatte?

Die Forderung nach einem schlankeren Staat zieht sich wie ein roter Faden durch die politische Diskussion der letzten Jahre. Warum eigentlich? Wenn man einen Blick auf die Einnahmen und Ausgaben des öffentlichen Sektors wirft, stellt man fest, dass der schlanke Staat schon längst Realität ist. Sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben des öffentlichen Sektors befinden sich seit dem Beginn der Ära Kohl im Sinkflug. Wenn der Staat seinen Schuldenberg abbauen will, müsste er lediglich seine Einnahmen wieder auf das Niveau der Kohl-Jahre bringen. Von Jens Berger

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Murdoch-Medien, der Staat profitiert von der Griechen-Krise, Merkel unter Druck, europäische Solidarität, Obama gegen die Republikaner, Regierung stoppt ELENA, Rüstungskonzerne, Demokratie- und Sozialabbau Hand in Hand, Mehr Leiharbeit und Minijobs, das Erbe von Hartz-IV, Gabriel kritisiert sinkende Löhne von Geringverdiener, Fachtkräftemangel, Kritik an der „Exellenzinitiative“, Bundeswehr. (RS/WL)

Murdoch ist nur Symbol und Teil des Problems der Zerstörung der demokratischen Willensbildung und der Entmachtung der Mehrheit

Einer unserer Leser schreibt heute: „Ich bin erstaunt, dass der britische Abhörskandal und die Verfilzung von Murdoch mit den (seinen) Politikern in den NDS bisher noch gar nicht thematisiert wurde, zumal diese Art von Politik in Ihrem Buch “Meinungsmache” im erweiterten Sinn dargestellt wird. Im Grunde brauchen Sie nur ein paar Sätze aus Ihrem Buch zitieren und schon ist man mittendrin im Geschehen.“ So ist es, aber manchmal wird man müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass man die Unvernunft und Interessenabhängigkeit der meisten Politik nur noch verstehen kann, wenn man begriffen hat, was die Konzentration der Medien in wenigen Händen und ihre Verfilzung mit der Politik anrichten. Nicht nur in Großbritannien, nicht nur in den USA, auch bei uns, in Frankreich und anderswo. Albrecht Müller.