Leserbriefe zu „Faktencheck der Faktenchecker – ARD-Faktenfinder zu Uran-Munition: „Strahlengefahr eher gering, Entstehen von Staub sehr unwahrscheinlich““
Hier thematisiert Florian Warweg den aktuellen „Faktenfinder“-Artikel des Tagesschau-Redakteurs Pascal Siggelkow über die Lieferung panzerbrechender Uranmunition durch NATO-Partner Großbritannien an die Ukraine. Er übernehme „wenig überraschend (…) völlig unkritisch Haltung und Argumentationslinie der Bundesregierung“. „In erprobter Manier“ urteile er aber „natürlich nicht selbst“, sondern transportiere das gewünschte regierungsstützende Narrativ der relativen Ungefährlichkeit von Uranmunition, indem er ausschließlich Experten zu Wort kommen lasse, die diese Einschätzung teilen. Pascal Siggelkow habe seine Karriere beim ÖRR übrigens begonnen, „indem er Ärzten nachstellte, die sich kritisch zu gewissen Corona-Maßnahmen verhielten“. Nun verdiene er „sein ÖRR-Brot damit, die Gefahren beim Einsatz von westlicher Uranmunition für Mensch und Umwelt zu verharmlosen“. Danke für die interessanten Zuschriften. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Liebes NDS Team, lieber Florian,
ich finde es außerordentlich schade, dass wohl niemals die Gelegenheit bestehen wird, diesen Faktenchecker mal in einem persönlichen Gespräch, am besten vor laufenden Kameras, mit euren “Gegenfakten” zu konfrontieren.
Mich würde wirklich mal interessieren, was er dann dazu zu sagen hätte.
Gerade die Info mit dem ARD Artikel von 2013, dass im Irak massenhaft Menschen erkrankt sind, aufgrund eben dieser Munition (Und wir wissen ja, nicht nur da. Ich meine da war auch was im Kosovo. Einfach mal “Kosovo Uranmunition Krebs” googeln. Es gibt massenhaft(!) Artikel dazu), müsste ihn doch ins Stottern bringen.
Ich kann nur wiederholen: Schade, dass es vermutlich niemals möglich sein wird, ihn damit zu konfrontieren.
Herzlichst und mit größtem Dank für eure Arbeit
—
Danny Altmann
2. Leserbrief
Frage :
Wenn Uranmunition so unbedenklich ist, warum muß das Material dann in Sondermülldeponien gelagert werden ?
Von unserer Leserin R.F.
3. Leserbrief
Hallo NDS, sehr geehrter Herr Warweg,
einmal mehr möchte ich auf die Dokumentarfilme von Frieder Wagner verweisen – “Deadly Dust” und “Die verstrahlten Kinder von Basra” – und öffentlich meine feste Meinung bekannt geben, daß es sich bei den Verantwortlichen nur um kriminelle Menschenhasser handeln kann, die weniger aus Unwissenheit denn aus böser Absicht heraus die Lebensgrundlagen und das Erbgut jener Bewohner dieser Welt, die sie wohl traditionell als Untermenschen bezeichnen, möglichst nachhaltig und kostengünstig zerstören. Mit hoher Halbwertzeit, sozusagen.
Denn so blöd kann niemand sein, in der offenen, von Wind und Wetter beeinflußten Umwelt entsorgten Atommüll, dessen sichere Endlagerung der halben Welt seit Jahrzehnten Kopfzerbrechen bereitet, für “eher harmlos” zu halten. Nein, das ist auch nicht mehr grob fahrlässig, sondern Vorsatz. Wieder einmal spielt sich vor den Augen der Welt etwas ab, das einen weiteren Nürnberger Prozess zur Folge haben müßte.
Nürnberg, Den Haag, Scheiterhaufen? Persönlich würde ich favorisieren, man zöge einen Zaun um eines jener zerbombten, verstrahlten Viertel im Irak, und sperrte dort das Pack hinein (Verblödungsjournalisten inklusive), zusammen mit allen Notwendigkeiten, die es braucht, um ein paar Jahre lang jene “Harmlosigkeit” am eigenen Leib zu erfahren. Und verzeihen sie bitte meinen Zynismus, aber auf jeden Fall sollte auch darauf geachtet werden, daß genügend Frauen im gebärfähigen Alter darunter sind, um auch wirklich alle Facetten dieser monströsen Lüge zu beleuchten. Wirtschaftsboykott gibt’s dann noch obendrauf – durch den Zaun werden keine Medikamente gelassen, die das Leid lindern könnten.
Viel Spaß mit der Wirklichkeit. Ihr Lügenbarone und Kriegsgewinnler seid die einzig wahren Untermenschen. Zum Glück ist eure Zahl eher gering.
Grüße
Johannes Bichler
4. Leserbrief
Wie kann jemand, der irgendetwas von Physik versteht und die Untersuchungsergebnisse eines deutschen Arztes aus Serbien und dem Irak kennt bzw. Frieder Wagners „Todesstaub aus den USA“ gelesen hat, zweifeln, daß Uranmunition wegen der extrem langen Halbwertszeit fast genauso gefährlich wie ein richtiger Atomkrieg ist!!!
Uwe Schwinn
5. Leserbrief
Hallo liebes Team der NachDenkSeiten, liebe Leserinnen und Leser,
folgende Aspekte fallen mir dazu ein:
- Ja. Wir haben ein Problem mit FakeNews und Desinformation. Besonders Demokratie-gefährdend bzw -aushebelnd ist dabei, dass es keinen offenen, widerstreitenden Diskurs gibt. Klar gibt es ihn, aber in erheblich kleinerem Umfang als es die Reichweiten des Mainstreams sind, womit wir auch beim Folgeaspekt sind:
- Das hinterlässt bei mir ein ungutes Gefühl, wenn man sich die Vorgänge um Twitter so anschaut, wo die EU mit einem Verbot droht, sollte sich Twitter weiterhin nicht dem – ich übersetze – offensichtlich durch NATO und andere demokratiefeindliche Strukturen definierten Wahrheitsministerium (DSA – digital service act; Gesetz gegen Presse- und Meinungsfrei…. pardon Desinformation etc) unterordnet. Twitter war aus entsprechenden Vereinbarungen, die demnächst gesetzlich bindend werden, ausgestiegen.
Ich vermute, dass den Machthabern (man kann es nicht mehr anders sagen) ein Dorn im Auge ist, dass – angesichts ihrer offenbar kriminellen Ausrichtung* – es trotz aller Versuche der Gleichschaltung immer noch viel zu viel Diskurs (= gelebte Demokratie) in der Bevölkerung gibt. - Ich frage mich ja schon, was das für Gestalten sind, die nichts Anderes können als ihrem Herrchen nach dem Mund zu reden. Was so jemand wohl macht, wenn dieses ihr Herrchen morgen komplett das Gegenteil behauptet (zB wenn die russische Armee solche Waffen erbeutet und dann selber in Einsatz bringt)?
Viele Grüße,
R.A.
* Uranmunition derart mit Lügen zu verharmlosen und somit für deren Einsatz zu werben, ist in meinen Augen ein schwerwiegendes Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Werben vll noch nicht (wie gesagt es fehlt die Gegenrede mit gleicher oder zumindest ähnlicher Reichweite), aber der dadurch als legitim deklarierte Einsatz schon. Im Grunde steht diese Befürwortung von derartiger Gewalt schon auf gleicher Ebene mit tatsächlicher “Befürwortung eines Angriffskriegs”. Aber unsere Justiz sieht das sicher genauso staatsmännisch, wie genannte sog. Faktenfinder.
6. Leserbrief
Liebe Redaktion,
zu
Faktencheck der Faktenchecker – ARD-Faktenfinder zu Uran-Munition: „Strahlengefahr eher gering, Entstehen von Staub sehr unwahrscheinlich“
Der “Faktenfinder” wendet eine weitere Manipulation an.
- “Warum schweigen die Lämmer?
- Kognitive Techniken
- „Unsichtbarmachen“ von Fakten durch mediale Selektion, Ablenkung und Aufmerksamkeitssteuerung
de.wikipedia.org/wiki/Warum_schweigen_die_L%C3%A4mmer%3F
Viel schlimmer als die radioaktive Wirkung ist, das Uran hochgiftig ist.
Und generell, ist Metallstaub gefährlich ! Das kenne ich aus meiner mehrjährigen Arbeit in der Lasersintertechnologie. Wer mit Metallpulver hantiert, trägt grundsätzlich eine Schutzmaske !
Das gilt auch bei Eisenpulver !
“Sicherheits- und Gesundheitsrisiko
Additive Fertigung: So lagern Sie Metallpulver sicher.
Zum anderen sind die verwendeten Metallpulver mikroskopisch klein, beim Laserstrahlschmelzen liegen die Korngrößen üblicherweise bei wenigen Dutzend Mikrometer.
additive.industrie.de/additive-serienfertigung/additive-fertigung-so-lagern-sie-metallpulver-sicher/
Dieter Gabriel
7. Leserbrief
Lieber Herr Warweg,
erneut eine hervorragende Recherche – besser Entlarvung – über einen selbsternannten “Faktenfinder Pascal Siggelkow”, der seinem Arbeitgeber, dem notorisch lügenden Mainstream-Medium ARD wieder einmal alle Ehre macht: bei der ARD sitzen die Lügner in der ersten Reihe! Sie fragen im Artikel, aus welcher Motivation heraus der ARD-Faktenfinder gewisse Expertenmeinungen und Statistiken zu den Auswirkungen von westlicher Uran-Munition auf die Zivilbevölkerung komplett ignoriert und statt dessen “Experten” zitiert, die das vom Auswärtigen Amt vertretene gängige Narrativ von dessen geringer Gefahr vertreten. (Keine Ahnung, aber möglicherweise glauben diese “Experten” vom Schlage eines Ulf Steindl an ihr eigenes Narrativ und für die stellen Strahlenerkrankungen wie Krebstumore, Missbildungen und erhöhte Todesfälle tatsächlich nur eine “geringe” Gefahr dar, solange, wie sie selbst davon nicht betroffen sind. An Zynismus oder Dummheit nicht zu überbieten!). Doch die Motivation des Redakteurs Siggelkow liegt auf der Hand, denn auch er weiß es natürlich besser: Den (die Leserschaft aufklärenden) Artikel der NDS vom 17.Mai 2023 (Bundesregierung zum Einsatz von Uranmunition gegen Russland: Keine signifikanten Strahlenexpositionen der Bevölkerung zu erwarten) zu diskreditieren, indem er sich – wie Sie schreiben – eine Woche später genau diesem Thema widmet und das Narrativ bedient. Absicht, und Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass die (pösen) NDS von der ÖRR-Journaille gelesen werden. Chapeau- die NDS machen alles richtig! Noch dazu, wenn dessen sich nicht für dumm verkaufen lassende Leserschaft als Multiplikator für Aufklärung dient! Eine aufgeklärte Bevölkerung muss im wahrsten Sinne des Wortes auf Biegen und Brechen zuallererst durch Lügen verhindert werden, sonst ist nämlich Schluss mit Lustig für “die da oben”. Denen schwillt ganz gewiß der Kamm gewaltig, was die NDS angeht. Dumm gelaufen nur für Siggelkow, sein zu offensichtlicher Versuch ist gescheitert! Danke auch für den Einblick in dessen Kurz-Vita: man weiß nun, wessen Geistes Kind er ist. Damit steht er freilich vielen seiner mittlerweile intellektuell auf Seerohrtiefeniveau agierenden Brüdern und Schwestern im ÖRR in nichts nach.
Beste Grüße
Claudia L.
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Warweg,
Pascal Siggelkow ist ein typischer Medien-Journalist. Stets für eine „Schmierenkomödie“ zu haben. Ich weiß nicht, ob er zu denen Koryphäen gehört, die mittlerweile gegen Geld sein Gift versprühen.
Wie auch immer, er ist für seine Nähe zur Regierung und NATO bestens bekannt.
„Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing !“
Jeder der im Chemieunterricht einigermaßen aufgepasst hat, weiß um die grundsätzliche Gefahr im Umgang mit Uran.
Nur Ignoranten oder Einfältige können seiner Argumentation Folge leisten, es sei denn sie frequentieren nur noch die Systemmedien, ganz nach dem Motto:
„Sie lügen nicht, sie verschweigen lediglich die Wahrheit!“
Seine zitierten „Experten“ sind ebenso brave Nutznießer des Systems und meist völlig ahnungslose Zeitgenossen ohne Fachwissen.
Die meisten gehören zu konservativen Anglo-Amerikanischen oder der NATO nahestehenden THINK-TANKS an und machen sich die Olympische Idee zu eigen: „Hauptsache dabei . . . !“
„Feigheit ist der verächtlichste Charakterzug des Menschen, zumal sie sich nur allzugern mit Lüge und Verleumdung paart.“
―Max Haushofer
M f G
B.Schroeder
9. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Warweg
herzlichen Dank für diesen wichtigen Beitrag.
Das “Beantworten von Fragen, die so nicht gestellt wurden”, steht mittlerweile in bester Tradition ausgewachsener Kriegspropaganda. Auch, und gerade, in unserer so verherrlichten Demokratie mit ihren “offenen Diskursen”, ist diese Praktik zur Regel geworden. Es wurden in den vergangenen Jahren, und man mag es kaum glauben, seit dem Beginn der heißen Phase des Ukrainekonflikts sozusagen im gestreckten Galopp, demokratische Grundsätze, Bürgerrechte und Tabus geschleift, gänzlich egal “was meine … Wähler denken”, sagen oder fragen. Im Gauben fest, die Reihen fest geschlossen, nur “Siege” werden medial be..richtet…Was tun außer sich resigniert von Politik -vermeintlich- abwenden? Schließlich kann ich als Fisch auch nicht das Wasser meiden.
Also habe ich mich vor ca. 2 Wochen im Namen meiner politischen Arbeitsgruppe mit Fragen an meine Vertreter*innen im Bundestag gewandt : Unter anderem diese:
Es wurde von russischer Seite kürzlich mindestens ein Depot mit Uran-Munition in der Ukraine getroffen und vernichtet. Wird der bei den Detonationen des Depots auf kleiner Fläche ja konzentrierter ausfallende höchstwahrscheinlich cancerogene und Erbgut schädigende Fallout (siehe Kriegsfolgeerscheinungen im Irak) als “unvermeidlicher Kollateralschaden” eingestuft, oder sollte die Lieferung dieser Munition ins Kriegsgebiet durch GB, USA (mit Billigung der EU) nicht eher als Kriegsverbrechen betrachtet werden? (Schließlich weiss man aus der Vergangenheit, dass diese Munition schwere Folgeschäden für die Zivilbevölkerungen über mehrere Generationen bedeutet. Was sonst sollte ein Kriegsverbrechen sein, wenn nicht diese wissentliche und vorsätzliche Lieferung solcher Munition?) Auch zu dieser Frage würde uns die Meinung unserer Parteiführung/Fraktion stark interessieren.
Das scheint eine komplexe Frage zu sein, denn Reaktion/Antwort gab´s noch keine.
Mit herzlichen Grüßen
Monika Fath-Kelling
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