Leserbriefe zu „Lügen und Drohungen – die unglaublichen Reaktionen auf Oskar Lafontaines NachDenkSeiten-Artikel auf Twitter“
In diesem Zwischenruf thematisiert Jens Berger die Reaktion einiger Prominenter aus dem transatlantischen Umfeld auf einen Gastartikel von Oskar Lafontaine in den NachDenkSeiten. Er habe „an die Opfer des seit 2014 geführten Krieges in der Ostukraine erinnert“. Den „Ball für den Shitstorm gegen Oskar Lafontaines Gastartikel“ ins Rollen gebracht habe niemand Geringeres als Jörg Lau, außenpolitischer Redakteur der ZEIT, der in der Vergangenheit als Fellow vom German Marshall Fund gefördert worden sei. Den „absoluten geistig-moralischen Tiefpunkt der ´Debatte´“ habe der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk gesetzt, „der Lafontaine samt seiner Ehefrau Sahra Wagenknecht als die „schlimmsten Komplizen von Kriegsverbrecher Putin“ bezeichnete und ihnen offen drohte“. Wir danken für die zahlreichen und interessanten E-Mails. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Lieber Jens Berger!
Wow – ich muss schon sagen…! Da hab ich erst mal geschluckt. Gerade bei Melnyks Aussagen schwingt ein kalter und gewalttätiger Unterton mit. Andererseits wird damit auch offensichtlich, was schon von vielen Regimekritikern berichtet wurde die solchen Ukrainern eine extrem nationalistische Gesinnung bescheinigten. Mit solchen Leuten macht unsere Regierung gemeinsame Sache. Das nenne ich mal wirklich finster!
Herzliche Grüße!
Frank Kanera
2. Leserbrief
Guten Tag Herr Berger,
Herr Melnyk ist ein Nationalist und wie andere Nationalisten in der Ukraine bereit, für seine politischen Fantasien seine eigenen Landsleute in einem Krieg zu opfern, den die Ukraine nicht gewinnen kann.
Dass dieser Person von deutschen Politikern und Medien eine Stimme gegeben wurde, ist eine Schande und zeigt, wie heruntergekommen große Teile der politischen Klasse sind.
Einen schönen Tag!
F. Anderson
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger und NDS Team,
Welche Schlußfolgerungen sind zu ziehen aus dem was wir aus dem Artikel lernen?
Dass es seit der Periode 1933 bis 1945 keinen Zeitpunkt mehr gegeben hat bei der Propaganda ( Manipulation der öffentlichen Meinung ) so massiv betrieben wird wie heutzutage.
Das Ausmaß von Hass dass da Kritikern der offiziell vertretenen Sachlage entgegengebracht wird ist atemberaubend und kann nur beschrieben werden als systematische Erzeugung von Hass,
die skrupellose psychologische Kriegsführung gegen die eigene Bevölkerung.
Was Melnyk angeht kann dessen Verhalten nicht mehr erklärt werden durch Verteidigung der Interessen der Ukraine im Kriegszustand.
Sollte es tatsächlich zu Gewalt gegen Oskar Lafontaine kommen müsste gegen Melnyk ein internationaler Haftbefehl ausgehen.
Es zeigt sich welche Folgen die bösartige Manipulation der öffentlichen Meinung hat. Das Resultat ist die Neutralisierung, die Zerstörung von allem was nur im entferntesten zur Demokratie zu rechnen ist.
Die westliche Wertegemeinschaft, wenn dieses Verhalten dazu gehört, dann sind diese Werte ein hochgiftiges tödliches Produkt. Da wundert es niemand dass die halbe Welt mit diesen Werten nichts zu tun haben will.
Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens
4. Leserbrief
Hallo Herr Berger!
Fragen Sie doch mal bei ChatGPT wann der Ukraine Krieg begann, bzw wie viele Opfer es gab.
Die Herrschaften, die Herr Lafontaines Beitrag angreifen, leben wohl hinter dem Mond.
Liebe Grüße
Erwin Keth
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
das Sprichwort sagt, „ Hunde die bellen, beißen nicht !“
Mittlerweile wird uns seit dem „Doppel-Wumms“ und der „Zeitenwende“ nicht nur einiges zugemutet sondern auch angedroht.
Der Ukrainische „Rufmord-Kasper“ Melnyk, einst als Selenskijs Statthalter im “US-Protektorat Deutschland” unterwegs und maßgeblich am Untergang seines eigenen Volkes beteiligt, will also Lafontaine und Wagenknecht zur Rechenschaft ziehen.
Muss ein Bürger ins Gefängnis, weil er umgekehrt den „Hetzer & Faschisten“ gerne in Stammheim sehen möchte ?
Die AMPEL ist ja bekannt dafür für jeden und jedes um zufallen !
Sie schreiben zu Recht von „Guten Westlichen Werten“ . . . die auch von Roderich Kieseletter gerne „Beschworen“ werden, einem bekannten „Freund der Reinen Wahrheit & Demokratie“!
Und aufgemerkt nun also, „FAKE-NEWS“ kommen immer nur vom Russen.
Die Taktik der „VERTEIDIGER der REINEN ANGLO-AMERIKANISCHEN & NATO LÜGEN“ scheint insoweit aufzugehen, das steter Tropfen die Demokratie & Meinungsfreiheit aushöhlt.
Die Androhung von Strafen, wenn man nicht der Meinung der Politik bzw. der gekauften Journlisten/Innen ist, hatten wir für 12 Jahre bereits.
Aber auch Mitglieder von USA & Britischen THINK TANKS ( Siehe den berüchtigten Herrn Ischinger ) werden nicht müde, Wahrheit ins Gegenteil zu kehren.
Nun gut . . . „Gesinnung und Verdienst“ haben ihre Reize und zahlen sich aus.
Übrigens der „Feigling & Maulheld“ Melnyk hat bereits Blut an seinen Händen.
Auch „Geistiger Terrorismus & Hetze“ sind ein Verbrechen.
Wenn er sein Land so liebt, warum ist er nicht im Schützengraben ?
Wir wollen es nicht übertreiben, solche Menschen wollen etwas von ihrem Treiben haben . . . Geld, ein Schönes sorgenfreies Leben!
Dabei sollte er daran denken, wenn sein Chef von den USA / Großbritannien fallen gelassen wird, dann ist auch seine Stunde gekommen.
Dann wird die Stunden der Abrechnung kommen, wie er es wollte !
M f G
B. Schroeder
6. Leserbrief
Liebe Redaktion,
ich lese bewusst kein Twitter, weil ich dieses Format komplett ablehne und für eine konstruktive Kommunikation für total ungeeignet halte. Man gibt den intellektuellen “Plebs” ein Medium, bei dem sie sich relativ ungehemmt verbal aufs Maul hauen können. Ist so ein Shitstorm erst mal gestartet, sind alle erst mal damit beschäftigt sich gegenseitig mit Hass und Häme zu überschütten und sich entweder auf- oder abzureagieren. Ein Ventil für Menschen mit geringer Frustrationstoleranz und aufgestauten Aggressionen.
Als Betriebsrat haben wir früher manchmal während einer Betriebsversammlung einen Streit – manchmal sogar mit Absprache! – mit der Geschäftsleitung inszeniert, wobei es oft sehr hart zur Sache ging und durchaus auch bestehende Probleme oder Unmut in der Belegschaft thematisiert wurde. In der Regel war das Resultat, die Belegschaft war begeistert und dankbar für das “Schauspiel”, der Unzufriedenheit wurde etwas den Druck genommen und nach der Betriebsversammlung wurde gut gelaunt wieder die Arbeit aufgenommen und alle – auch die Geschäftsführung – waren mit dem erzielten Erfolg zufrieden. Ich war damals kein Freund von dieser Methode, aber ich musste lernen, dass wir dieses Spiel nicht erfunden hatten, sondern es fast überall – vor allem in den richtig großen Betrieben (z.B. Autoindustrie) – gespielt wurde.
Twitter ist in diesem Kontext die raffiniertere Variante dieses Spiels, nur das hier mit nur schwer vorhersehbaren Folgen ganze Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt werden können und Aggression und Wut geschürt wird und damit Energie für möglicherweise sinnvollere und wirkungsmächtigere Aktivitäten verbraucht wird.
Ich muss den NDS-Redakteuren dankbar sein, wenn sie sich immer wieder Twitter “antun” und dann vereinzelt für Öffentlichkeit sorgen. Der ukrainische Vize-Aussenminister ist in meinen Augen ein besonders schäbiger, weil rassistischer und menschenverachtender Akteur. In meinem Umfeld machen wir manchmal – angelehnt an die Sportschau – eine informelle Abstimmung. Dann besprechen wir, wer sich in den vergangenen Wochen durch besonders auffällige und dumme Art in der Öffentlichkeit präsentiert hat. Frauen und Männer haben die gleichen Chancen bei uns gewählt zu werden. So wie es aussieht, überholt mit diesem Tweet Herr Melnyk wahrscheinlich den Herrn Kiesewetter von der CDU und könnte von uns Anfang Mai zum “Tor des Monats” April ernannt werden. Zur Beruhigung möchte ich mitteilen, sollte es eine Frau an die Spitze in unserer Abstimmung schaffen, gendern wir natürlich und machen aus dem “Tor” eine “Torin”. Tatsächlich ist das Abstimmungsverhältnis zwischen “Tor” und “Torin” noch unentschieden und wir erkennen ein Kopf an Kopfrennen um die meisten monatlichen Ernennungen.
Mit den besten Grüßen und Wünschen und vielen Dank für Ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit
Claus Hübner
7. Leserbrief
Liebe Redaktion,
Eurer Beitrag beschäftigt sich mit Reaktionen auf Oskar Lafontaine, der sich mit dem seit 2014 andauernden Bürgerkrieg in der Ukraine befaßt hatte, Ischinger u.a. zweifeln diesen an. – Mir fällt in letzter Zeit vermehrt auf, daß es in dieser Sache Widerspruch gibt, insbesondere an dessen Ursache. Nun ist es eben so eine Sache mit der Erinnerung, der meinigen und der von anderen.
Ich stelle an mir fest, daß ich tatsächlich wenig darüber weiß, wie dieser Bürgerkrieg (mit Panzern und Artillerie auf beiden Seiten) historisch wirklich entstanden ist. Bis so etwas passiert, ist es ja eigentlich ein langer Weg, so etwas eskaliert nicht spontan durch ein paar Aktivisten oder Protestler, auch nicht in dieser Größenordnung (Menschen, Fläche, Waffen und Fahrzeuge, Zeitdauer). Örtliche Militäreinheiten umzudrehen (und damit aus ukrainischer Sicht selbstverständlich zu Verrätern und Deserteuren zu machen) ist keine einfache Aufgabe. Und Tatsache ist offenbar, daß es eine ganze Reihe russischer Geheimdienstleute mit Dienstgraden gegeben hat, die auf ukrainischem Boden bewaffnete Aktionen initiiert, koordiniert und vorangetrieben haben. Und es hat seit diesen Anfangstagen (2014) auch Transfer von Militärtechnik, Munition und Kämpfern über die Grenze gegeben.
Diskutanten nehmen letzteres heute als klaren Beweis dafür, daß bereits dieser Bürgerkrieg von Rußland verursacht war. Und selbst die, die gar nichts wissen, wissen genau das ganz sicher. Dem ist dann heute schwer etwas zu entgegnen, die Faktenlage ist dünn, das Schwarz-Weiß-Denken hingegen groß. Wie war’s wirklich? Offenbar hängt einiges an der Beantwortung dieser Frage. Hier könnte eine absichtlich ergebnisoffene und faktenbasierte, journalistische Investigation wertvolle Aufklärungsarbeit leisten. Mir ist klar, diese Fakten zu beschaffen und zu prüfen, vom Westen aus, ist nicht einfach, und anerkannte Zeitzeugen zu finden, Augenzeugen, momentan wahrscheinlich unmöglich.
T.M.
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Jens Berger
Passend zu ihren Artikel viel mir folgendes auf:
Erlass eines Strafbefehls wegen der Bedrohung eines Regionalpolitikers
Die 18. Große Strafkammer des Landgerichts Osnabrück hat mit Beschluss vom 18. April 2023, Aktenzeichen 18 Qs 13/23, den Beschluss des Amtsgerichts Lingen (Ems), mit dem der Erlass eines Strafbefehls abgelehnt worden war, aufgehoben und die Sache zur erneuten Entscheidung an das Amtsgericht zurückverwiesen.
„Hate speech” ist nicht nur in sozialen Medien zu einem Problem geworden. Immer häufiger werden Politikerinnen und Politiker auch im direkten Gespräch verbal attackiert. So auch ein Regionalpolitiker aus dem Emsland, dem gegenüber der Anrufer am Ende eines Telefonats, in dem er sich zunächst über die aktuelle politische Lage beschwert haben soll, geäußert haben soll „Ich hoffe, wir kriegen einen richtig heißen Herbst, und Sie werden alle brennen”.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück beantragte daraufhin den Erlass eines Strafbefehls wegen Bedrohung mit einer Sanktion von 60 Tagessätzen zu je EUR 20,00
Im Internet: sozialticker.com/erlass-strafbefehls-wegen-bedrohung-regionalpolitikers/#more-254781
Danach müsste die Staatsanwaltschaft im Fall der Bedrohung von Oskar Lafontaine / Sahra Wagenknecht ebenfalls aktiv werden. Denn was soll „sehr bald zur Rechenschaft ziehen“ bedeuten:
Auftragsmord durch Geheimdienste ?, Entführung in die Ukraine ?
Vor der “Justiz sind alle gleich” in Deutschland etwa ein Märchen ?
Mit freundlichen Grüßen,
M. Wagner
9. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten-Redaktion,
die Protagonisten können sich richtig glücklich schätzen, dass das Leugnen von Kriegsverbrechen der ukr. Regierung an “eigener” Bevölkerung zw. 2014 und 2022 nicht unter Strafe steht.
Und Melnyk erfüllt bestimmt den Tatbestand der üblen Nachrede und/oder gar Nötigung (bin leider kein Rechtsexperte).
Alle Tweets hätten in einer echten Demokratie Folgen für ihre Autoren.
Momentan hagelt es wohl nur auf die kritisch Andersdenkenden: exxpress.at/baerbock-beleidigt-blogger-tim-kellner-zu-8-monate-haft-verurteilt/
Hochachtungsvoll,
K. R.
10. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger
zum Artikel Lügen und Drohungen lohnt sich eine Fortsetzung !
Zum Beispiel die Erinnerung an die “Terrorliste” auf der auch Rolf Mützenich zu finden ist.
Es lohnt sich daran zu erinnern, wie die Auffassung Melnik zum Faschisten Bandera ist.
Und es lohnt sich an die Historie zu erinnern.
Sehr gut passt dazu der Artikel “Es begann mit dem Putsch” auf dem Maidan vom ehemaligen CIA Senior Analyst Ray MacGovern. Er war u.a. anderen für die morgendlichen Veröffentlichungen des CIA und für die Beratung des CIA Chefs in Sicherheitsfragen verantwortlich.
Ist also keine russische Propaganda, sondern amerikanische !
Das Transatlantiker das gesamte Internet nach Störfaktoren durchsuchen ist bekannt.
Dazu gehören nicht nur Drohungen und Diffamierungen gegen Politiker aller Richtungen wie gegen Henry Kissinger.
Auch Elon Musk hat das zu spüren bekommen.
Andere Beispiele sind Mr. Dax Dirk Müller, der die Entwicklung ab 2014 in seine Investitionsanalysen aufnahm. Politisch ist der mir bisher nie aufgefallen.
Weiteres Beispiel ist das verschwinden der täglichen Analysen aus militärischer Sicht, des ehemaligen Gruppenführers der Fremdenlegion Thomas Gast. Er beschrieb die Situation aus Sicht von 32 Jahren Einsatz bei Fremdenlegion sowie Sicherheitsdienst in Krisengebieten.
Unter anderen beschrieb er die Erfahrung das 25 bis 50 % der handlichen Waffen, auf dem schwarzen Markt landen. Und er beschrieb seine Erfahrungen mit Gefahren die von Söldnern ausgehen. Besonders die die eine eigene Agenda verfolgen wie Bereicherung oder Extremisten wie Neonazis oder Fundamentalisten.
Es lohnt sich daran zu erinnern, das es Populisten wie Trump waren die jegliche Kritik und Fakten als Fake News bezeichneten.
Es lohnt sich daran zu erinnern, das mit flachen Sprüchen und dumpfen Parolen NPD Politiker in der Öffentlichkeit auftreten.
Das Auftreten von Lau, Ischinger, Baerbock und vielen Medien erinnert mich an diese dumpfen Figuren aus der NPD.
Br
Dieter Gabriel
11. Leserbrief
Liebes NDS-Team, lieber Herr Berger,
vielen Dank, dass Sie derartiges Gebaren öffentlich machen! Die Herrschaften wissen sehr wohl, dass die Angaben von Oskar Lafontaine richtig sind. Warum sprechen sie mit solcher Vehemenz von Fakenews? Für wen ist ihre Botschaft gedacht? Und woher kommt so viel Hass auf Andersdenkende?
Manchmal schaue ich zum Thema Ukraine auf Onlineseiten wie ZON, die ich früher häufiger nutzte. Heute nur noch um Überschriften und manchmal ein Echo der Leserschaft zu sehen. Dort darf jetzt gehetzt werden. Selten ein differenzierter Leserbeitrag, der dann vom Chor der ‚Guten‘ niedergebrüllt (oder gleich von der Redaktion gelöscht) wird. Auch hier ist ein Engagement zu verzeichnen, als ginge es um ein sehr persönliches Anliegen oder um den Sieg über eine andere Meinung. Austausch von Argumenten, eher Fehlanzeige. Es geht nur um Haltung, nicht um Inhalte.
Der ehemalige ‚Rüpel-Botschafter‘, der mit dieser Titulierung noch viel zu gut wegkommt, scheint sich alles leisten zu können.
Verrückte Zeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Zapp
12. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
ich höre sie jetzt schon jammern und winseln, ich habe es doch nur gut gemeint, es war unter den Umständen doch nötig, ich habe das doch nur gemacht weil……..
Unser Demokratisches Gebäude hat schwere Statische Mängel, Tischmanieren wurden abgeschafft und der Umgangston ist ganz unten.
Mir bleibt es nur noch Ihre Beiträge zu archivieren damit in Zukunft niemand sagen kann, das war doch ganz anders, lass mich das mal erklären.
Herr Berger und alle die für die NDS schreiben, machen Sie weiter so.
Liebe Grüße
Harald Norkus
13. Leserbrief
Lieber Jens Berger, liebes Nachdenkseiten-Team,
angesichts der Beschreibungen über diesen Vorgang wird es zunehmend immer schwieriger / unerträglicher diese Entwicklung, die seit geraumer Zeit in Deutschland und weltweit passiert, noch ertragen zu können.
Wie oft schon habe ich Vorgänge beobachtet und (nicht nur gedanklich) etliche Leserbriefe geschrieben mit den Attributen „unglaublich“, „unfassbar“, „unvorstellbar“ und dachte dabei auch immer, dass jetzt endlich der Höhepunkt der „Verrücktheit / Entgleisung” erreicht sei und nun endlich wieder ein normales Maß an Toleranz, Respekt, Menschlichkeit usw. auf der Welt einkehren müsste.
Leider weit gefehlt. Es wird immer mehr: „unglaublicher, unfassbarer, unvorstellbarer“!
Sorry, aber heute bin ich mutlos.
Dennoch, Danke dass es euch gibt.
Liebe Grüße
Jens Biester
14. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger
Meine persönliche Meinungsbildungsgeschichte zu den Ereignissen seit 2022-02-24:
Vorher hatte ich neben den hiesigen Mainstream-Onlinemedien auch gern und regelmäßig 451° via rt.de gestreamt. Und dort mehrfach alle die Gründe mitbekommen, die die folgenden Ereignisse provoziert haben. Aber ich dachte mir insgeheim, das ist jetzt so (ungerecht) und es wird wohl alles so bleiben, wie es ist. Und außerdem habe ich persönlich mit den 24/7 Folterungen der hiesigen GeStaPo zu tun. Nun, als Melnik’s (ich achte bewusst nicht mehr die “originale” UKR-Schreibweise) Diplomaten-Parcour-Exzesse durch die Presse gingen, da hat in mir etwas “klick” gemacht. (nun gut, da waren “der Wille meiner Wähler ist mir egal”, “360°” und “100.000 km” noch nicht passiert – aber das ist ja auch eher lächerlich als erschreckend). Der ekelhafte Faschist Melnik hat mich dazu gebracht alle mir “nebensächlich” bekannten neueren historischen Vorkommnisse nochmal zu repetieren und ernster zu bewerten. Insofern war Melnik als Botschafter eine bewusstseinserweiternde triggernde Erfahrung – und ich weiß nicht, ob es “denen” gelungen wäre meine Erbosung im Zaun zu halten, wenn statt Melnik ein wirklicher Diplomat seinen Posten inne gehabt hätte. Aber so wie es ist hat es mich bemutigt in Kommentaren und Graphiken (Anhang) die Ukraine entsprechend zu beurteilen. Auf telepolis wurden mehrfach meine Kommentare gelöscht und mir mit Aussperrung gedroht! Mittlerweile wünsche ich mir, im “anderen Block” zu leben (können). Die Zeitenwende-Rede von Scholz kommt mir jetzt vor wie die vom Sportpalast some years ago. Es war mir vorher schon aufgefallen, wie in hohe Ämter gewählte Politiker in kürzester Zeit zu Anderen mutieren, aber das ist jetzt so eine große und umfassende Meinungsformung von oben, die mich fühlen und ängstigen lässt, wie es zu Hitlers Zeiten war. Und Melnik war die erste Speerspitze dieser Entwicklung.
Dieser Staat hat im Zusammenhang mit Covid-19 höchst unzuverlässig (Spahn hat Masken abgelehnt, obwohl es anders schon am selben Tag in spiegel.de stand) und übersteuert (“Entschuldigung” von Lauterbach bzgl. Schulkinder-Maßnahmen) agiert.
Da fragt man sich jetzt, warum nicht dem Ehepaar Lafontaine/Wagenknecht jetzt Schutzmaßnahmen wie in RAF-Zeiten gewährt werden. Die lieben todesdrohenden Faschisten werden doch nichts tun? Geh’, Brauner, sei lieb und sitz! Sag’ das mal einem Kampfhund…
Mit Grüßen aus dem Martyrium
Michael Besteck
15. Leserbrief
Moin Jens,
dass die Transatlantiker 9 Jahre nach dem Maidan-Putsch ihr eigenwilliges Framing wiederkäuen – geschenkt. Sollen sie doch an ihren Fake News ersticken! Melnyks Drohungen sind eine andere Sache: Das Regime in Kiew verhält sich offen faschistisch. Inzwischen sollte dieser Umstand jedem Menschen mit Verstand klar sein. Eine Protestnote wäre das Mindeste, was unsere Regierung dagegen setzen müsste. Die aber schickt den Rassisten, Nationalisten, Banderisten und Liebhabern von Nazi-Runen immer neue Waffen, unser grünes Außendesaster wähnt sich gar wieder im Krieg mit Russland. Herr, schick Hirn vom Himmel!
Von einer Regierungsfraktion, die offen mit den ukrainischen Nazis sympathisiert, ist freilich keine Hilfe zu erwarten, sondern das Gegenteil. Ich kann Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht nur einen Schutzengel wünschen, der klaglos Überstunden schiebt… das gilt auch für alle Anderen, die auf den „Schwarzen Listen“ des Kiewer Regimes geführt werden. Ein Aufschrei der Empörung wäre längst fällig – ist aber von unserer Regierung gewiss nicht zu erwarten. Sie gehört in die Tonne.
Venceremos!
Jenseits von Böse
von unserem Leser M.B.
16. Leserbrief
Liebes Team der nachdenkseiten, liebe Leserinnen und Leser,
mir fällt zu der immer krasser ausufernden öffentlichen Befürwortung bzw Forderung von Gewalt nur eine Schelte gegen die deutsche Justiz ein, deren Verhalten ich mindestens teilweise für absolut unterirdisch oder bisweilen auch für kriminell halte (Bsp.: Sippenhaft gegen Alina Lipp UND Familie (!!) geht gar nicht):
Wo ist die deutsche Justiz eigtl wenn man sie mal braucht, weil es um öffentliche echte Aufrufe zu Gewalt vorrangig durch Medien und Politik geht? Oder ist sie noch zu sehr damit beschäftigt sich irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen konstruierten Fälle auszudenken von angeblicher Befürwortung von Gewalt (“Angriffskrieg”), wenn sich Leute genau diesem Treiben zB mit ihrer Friedensarbeit, welche die Geschichte von Anfang an erzählt, in den Weg stellen?
Es ist ja nicht nur Melnyk ein solches Prachtexemplar, wie dieses aktuelle Beispiel zeigt: de.rt.com/international/168668-putin-wir-kommen-dir-immer/
Auch die Lieferung von Instrumenten der Gewalt, wie zB Panzer, sehe ich in dieser Liga. Das Bestehen darauf, dass sich das Problem nur gewaltvoll lösen lasse, zeugt davon, wer hier die wahren Gewalttäter sind. Den Gesinnungsparagraphen “Befürwortung eines Angriffskrieges” könnte man auch in Vaterlandsverratsparagraphen umschreiben. Er wird der alten Methode treu (1. und 2. Weltkrieg bzw NS-Diktatur) Verständnis für den “Feind” aufzubringen unter Strafe zu stellen. Das ist kriminell. Ebenso kriminell ist es die wahren tatsächlich gewaltvollen Akteure regelmäßig laufen zu lassen.
Ich wiederhole mich: es gibt tatsächlich ein Problem mit hatespeech und einer Verrohung in der Gesellschaft. Diese geht in erster Linie von Politik und Medien aus und wird (nicht durchgängig, aber teilweise) von der Justiz gedeckt.
Viele Grüße,
R.A.
17. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
ihr Artikel zu dem Hass gegenüber Frau Wagenknecht und Herrn Lafontaine halte ich für völlig berechtigt und sehr wichtig.
Für mich sind in letzter Zeit immer mehr solche negativen Verhaltensmuster erkennbar, wo sich diese Leute wie Zombies aufführen oder wie Leute, die eine Überdosis LSD zu sich genommen haben.
Wenn Menschen z.B. diesen grausamen Krieg in der Ukraine sogar bejubeln und diejenigen, der sich für Friedensverhandlungen einsetzen derart angehen, so ist das durchaus vergleichbar mit der Wirkung, die das Hirn schädigende Drogen auslösen können.
Mein Rat: Sich von solchen Menschen fernhalten, denn die könnten in der Tat gefährlich werden. (bzw. sind es schon)
Beste Grüße
Georg Gärtner
18. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
ich halte es für falsch Leuten wie Jörg Lau oder Wolfgang Ischinger Lüge zu unterstellen. Ich habe früher auch sehr lange geglaubt, dass diese Leute kühl kalkulierende Propagandisten seien, die verstünden was passiert und die die Öffentlichkeit wissentlich täuschen würden. Diese Annahme ist plausibel, denn man sollte meinen, dass Leute, die sich seit vielen Jahren professionell mit Außenpolitik beschäftigen, diese Dinger verstünden.
Erst Anfang 2022 habe ich, ausgelöst durch Russland’s Invasion, angefangen diesen Leuten auf Twitter zu folgen und mich mit ihnen genauer zu beschäftigen. Dabei bin ich aus allen Wolken gefallen. Wenn man die Tweets von jemandem eine Weile lang liest, merkt man nämlich recht schnell wie die Leute ticken. Mir ist dabei u.a. aufgefallen, dass sich die lautstärksten Verbreiter von Propaganda exakt genauso verhalten wie desinformierte Normalbürger. So glauben desinformierte Zeitgenossen z.B. nicht nur immer „die Realität“ zu sehen, sie glauben immer auch, dass andere dasselbe sehen würden wie sie. Wenn dann aber Leute wie Sahra Wagenknecht, Johannes Varwick etc. auf „die Realität“ ganz anders reagieren, so vermuten sie, dass dies nur im schlechten Glauben geschehen könne. Ansichten die von „der Realität“ abweichen halten sie immer für das Resultat russischer Propaganda oder russischer Einflussnahme, eine andere Erklärung fällt ihnen nicht ein.
Genau diese Sicht wird im vorliegenden Fall auch von Wolfgang Ischinger durchexerziert. Er hat zwar keine Ahnung was 2014 im Donbass passiert ist, nur vage Vorstellungen, aber an die glaubt er sehr fest. Er glaubt „die Realität“ zu sehen, nennt es in seinem Tweet „die Fakten“ und natürlich glaubt er, dass Oskar Lafontaine diese „Fakten“ auch bekannt seien. Da Lafontaine „die Fakten“ aber ganz anders darstellt, vermutet Ischinger folgefalsch, dass es sich um Lüge handeln müsse.
Dass sich Deutschlands lautstärkste Verbreiter von Propaganda allesamt diese und andere Verhaltensweisen bei desinformierte Normalbürger abgucken und dann im schlechten Glauben perfekt imitieren, ist absolut unmöglich. Stattdessen gibt es nur eine Erklärung, warum sich Deutschlands Propagandisten genauso verhalten wie desinformierte Normalbürger und zwar dass sie sich ihre Meinung genauso bilden. Die reimen sich das Zeug zusammen basierend auf Propaganda, mangelndem Fachwissen, Weltbild und Emotionen und dann glauben die ganz fest daran. Erschwerend hinzu kommt, dass die Propagandablase wie Disneyland ist, es gibt dort alles: Medien, Politiker, „Experten“ und ganz viele andere Leute. Dass all diese Menschen vollkommenen Quatsch erzählen könnten ist für jemanden, der an diesen Quatsch fest glaubt, völlig unvorstellbar.
Summa summarum denke ich also mittlerweile, dass wir es hier nicht mit kühl kalkulierenden Propagandisten zu tun haben, sondern mit einer Schwurbel-Industrie. Diese Leute sind die Flat-Earther der Außenpolitik. Daraus resultierend denke ich, dass die Ansprache an diese Leute fundamental falsch ist, weil immer schlechter Glaube angenommen wird. Stattdessen müsste man die Ahnungslosigkeit dieser Leute und ihre Unfähigkeit beweisbasiert zu denken ansprechen. Man müsste mit ihnen in einen Dialog treten, ihnen erklären warum wir Außenpolitik-Versteher die Dinge so anders sehen und ihnen die Beweise für unsere Sicht immer und immer wieder unter die Nase halten.
Ich denke also dass der Kampf gegen die Schwurbel-Industrie aus den hier beschriebenen Gründen falsch geführt wird. Konkret warte ich nur darauf, dass Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründet um dann meinen Controlling-Job aufzugeben und in die Politik zu wechseln. Da ich die NDS schon seit vielen Jahren finanziell unterstütze, rechne ich für diesen Fall mit Ihrer Hilfe. Ich würde dann z.B. gerne zum Aufbau einer eigenen Reichweite Gastbeiträge bei den NDS veröffentlichen. Aber alles zu seiner Zeit, noch ist das Zukunftsmusik. Vielleicht können Sie ja bis dahin das Experiment wagen, guten Glauben anzunehmen und mal zu schauen was passiert, wenn man mit den Vertretern der Schwurbel-Industrie diskutiert und ihre Ansichten widerlegt.
Viele Grüße
Götz Six
19. Leserbrief
Bundeskanzler Scholz hatte auf der Pressekonferenz in Moskau am 15.2.22 Putins Hinweis, dass in der Ostukraine auch ein Genozid stattfinde, den die NATO 20 Jahre zuvor als Begründung für einen Angriff auf Jugoslawien angeführt habe, mit der Begründung zurückgewiesen , dass er die Verhältnisse für nicht vergleichbar halte.
Vier Tage später, am 19.2. , nannte Scholz auf der Münchener Siko die Rede Putins, es gäbe im Donbass einen Völkermord sogar “lächerlich”.
Desweiteren warnte Scholz in Moskau vor einer “weiteren militärischen Aggression gegen die Ukraine.
Auch lehnte er Putins Ableitung einer besonderen Verantwortung Russlands für die Menschen in der Ostukraine, insbesondere aus dessen historisch begründeter Darlegung, ab.
Einen zweiten Dissens ergibt sich in der russischen Forderung, dass die Ukraine nicht Mitglied der Nato werden dürfe.
Das sind die zwei Konfliktlinien und das Drama dieses Krieges, wie auch schon solcher in der Vergangenheit, ist m.E., dass beide Seiten so in ihren Sichtweisen gefangen sind, dass sie den Argumenten der anderen Seite nicht mehr zugänglich sind.
Was die russische Regierung mit guten Gründen als Völkermord in der Ostukraine ansieht, hält die deutsche für eine Folge der russischen Unterstützung des Separatismus auf der Krim und im Donbass.
Und so wie Russland berechtigterweise seine Sicherheit durch US- Raketenabschussanlagen in Polen und Rumänien bedroht sieht, spricht Deutschland Russland das Recht ab, die früheren Sowjetrepubliken zu deren Vorhof zu machen.
Letztlich herrscht auf beiden Seiten Misstrauen. Der Westen ist, durchaus denkbar, überwiegend ehrlich davon überzeugt, dass die russische Regierung imperiale Ziele verfolgt, wohingegen Russland viele Gründe hat, angefangen von den von den USA orchestrierten Farbenrevolutionen in früheren Sowjetrepubliken bis zum Betrug Merkels und Hollands in den Minsker Abkommen, dem Westen nicht mehr zu trauen.
Das Misstrauen sitzt so tief und die Propaganda beider Seiten ist so umfassend, dass die Konfrontation immer bedrohlicher wird und man immer weniger bereit ist, die Gegenseite zu verstehen.
Lothar Salzmann
Quellen:
- bundesregierung.de/breg-de/suche/pressekonferenz-von-bundeskanzler-scholz-und-praesident-putin-zum-besuch-des-bundeskanzlers-in-der-russischen-foederation-am-15-februar-2022-2005530
- merkur.de/politik/muenchen-siko-annalena-baerbock-sicherheitskonferenz-harris-blinken-putin-scholz-news-russland-zr-91356098.html
- focus.de/politik/ausland/angespitzt-kolumne-von-ulrich-reitz-drachenbaeren-allianz_id_56583708.html
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