Das Heute Journal von gestern begann mit der Kritik daran, dass durch ein Leck der Berliner Polizei der geplante Besuch Selenskyis in Deutschland publik wurde, und widmete sich dann dem Besuch des ukrainischen Präsidenten in den Niederlanden. Im zweiten Stück ging es um ukrainische Kriegsgefangene von der Schlangeninsel. Damit waren die ersten 8 Minuten der Hauptnachrichtensendung des Zweiten Deutschen Fernsehens gefüllt. Wenn Sie die Gelegenheit nutzen wollen, um in Ihrem Umfeld auf die Methoden der Propaganda und Manipulation unserer Medien hinzuweisen, dann nutzen Sie dieses Stück. Albrecht Müller.
Einige Fragen und Hinweise:
- Ist der Besuch des ukrainischen Präsidenten in den Niederlanden es wert, zum ersten Stück einer Nachrichtensendung eines deutschen Öffentlich-Rechtlichen zu werden?
- Ja, das ist wohl so, wenn man wie geschehen die Botschaft in die Köpfe hämmern will: Putin, der Kriegsverbrecher!
- Der muss in Den Haag vor den Internationalen Strafgerichtshof. Zur gefälligen Einordnung eines solchen Vorgangs zeigt dann das ZDF Bilder vom Nürnberger Prozess gegen die führenden Nazis.
- Auch das zweite Stück, das sich dem Schicksal von ukrainischen Kriegsgefangenen widmet, die auf der sogenannten Schlangeninsel im Einsatz waren, hat keinen aktuellen Bezug. Aber das Thema gibt, weil beim stattgefundenen Gefangenenaustausch nicht alle ukrainischen Kriegsgefangenen ausgetauscht wurden, die Möglichkeit, Frauen mit traurigen, besorgten Gesichtern zu zeigen und dies entsprechend zu kommentieren.
- Wie üblich kommt die Vorgeschichte nicht vor.
Der Vorgang von gestern Abend ist nicht einmalig bei den deutschen Fernsehsendern. Wir werden des Öfteren mit solchen Berichten bedient, die einzig und allein der Propaganda dienen. Nach meinem Eindruck werden solche Stücke eigens und unabhängig von der Nachrichtenlage in Auftrag gegeben und dann wie eine Blackbox in die Sendungen eingestellt. Leider haben unsere Fernsehsender einen ähnlichen Eifer zu Berichten über die Kriege der USA nicht an den Tag gelegt.