Leserbriefe zu „Die „Klimakleber“ wollen Berlin lahmlegen und schaden damit ihrem vorgeblichen Anliegen“
Jens Berger thematisiert hier die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ und ihre Aktionen. Es falle ihm schwer, sie wirklich ernst zu nehmen. Ein „apokalyptischer Unterton“ schwinge bereits im Namen mit. Ihren Protest bezeichne die Letzte Generation selbst als „sozialen Protest“. Das sei „bemerkenswert, ist ihr Protest doch eher ein Protest von oben gegen die Interessen der unteren Mittelschicht und erst recht der Unterschicht“. Die Angst vor dem Klimawandel müsse man sich erst mal leisten können. Letzten Endes sei es vor allem eins: „Die Sabotage einer ernsthaften Debatte, wie man in Deutschland eine sinnvolle Klimapolitik so gestalten kann, dass sowohl die Menschen als auch die Wirtschaft dabei mitgenommen werden und die soziale Frage nicht gegen die Klimafrage ausgespielt werden kann“. Auch unsere Leserinnen und Leser beschäftigt das Thema. In zahlreichen interessanten Leserbriefen haben sie uns ihre unterschiedlichen Meinungen mitgeteilt. Hier eine Auswahl. Für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Jens Berger ist der beste aktive deutsche Journalist, den ich kenne. Mit diesem Text hat er in gewohnter Weise einen Blick von oben auf ein Thema geworfen, das viele interessiert und hochemotional besprochen wird. Er ist dabei wie kein anderer in der Lage, die Position des “normalen Bürgers von der Straße” einzunehmen und dessen Gefühlslage wiederzugeben.
Zum Thema Klimaprotest möchte ich noch zwei Punkte ansprechen. Erstens geht es um die Haltung vieler Klimabewegter zu Waffenlieferungen. Für mich ist es unverständlich, gleichzeitig für eine Reduktion von CO2-Emmissionen und die Verlängerung eines Krieges zu sein. Ich frage inzwischen meistens, wenn es um die Verwendung von Strohhalmen aus Pappkarton, Eislöffeln aus Holz oder ähnliches geht, wieviel das denn in Panzern ausmache, vor allem wenn das Thema von Anhängern der Grünen angeschnitten wird.
Der viel wichtigere Aspekt ist aber die soziale Dimension. Das Thema Yachten, das die NDS kürzlich angschnitten haben, zeigt das exemplarisch sehr gut. Auf internationaler Ebene stellt sich das soziale Problem noch viel drängender. Jeder weiß, dass ein Mensch, der bisher zu wenig hatte, natürlich konsumieren wird, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt. Ich bin mir sicher, dass jeder auf der Welt, der bisher auf seine Füße oder unzuverlässigen Nahverkehr (Sammeltaxis) angewiesen war, sich ein eigenes Fortbewegungsmittel kaufen wird, sobald er das kann. Soll ihm das verboten werden?
Was wir tun ist, dass wir wegschauen, die Menschen in ihrer Armut belassen und auf unsere eigenen Probleme verweisen, so wie früher unsere Eltern und Großeltern auch. Aber zu Ende gedacht wird die Klimaschutzfrage nicht gelöst werden können, wenn die sozialen Verhältnisse sich nicht global komplett ändern. Es ist klar, dass das nicht passieren wird, außer vielleicht nach einem Atomkrieg. Irgendwie arbeiten die Aktivisten der letzten Generation bewusst oder unbewusst an dieser Lösung mit, und wer weiß, vielleicht ist das in ein paar tausend Jahren dann ja richtig gut fürs Klima.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Beuter
2. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
spätestens seit Ihrem Schwarzbuch Corona bin ich beeindruckt von Ihrem Wissensspektrum und Analysefähigkeiten. Mir fällt aktuell kein Redakteur in Deutschland ein, der so umfassend und überzeugend berichtet.
Die meisten Ihrer Artikel überzeugen mich.
In der letzten Zeit bemerke ich verblüfft, daß mir eine Tendenz nicht so gut gefällt, die lustigerweise meine eigene Eigenschaft ist.
Ich frage mich, ob Sie nicht mehr Anhänger von z. B. den Grünen erreichen könnten, wenn Sie weniger direkte / polemische Aussagen machen würden. Sie haben dies meines Erachtens nicht nötig, denn Ihre Analysen sprechen für sich. Ihr Blick ist sicher breiter als die der “Klimakleber”, aber wenn diese nicht gesponsert sind von den fossilen Energieunternehmen, sollte man ihre Absichten nicht einfach diskreditieren, meine ich.
Weiter viel Erfolg und danke für die Ermutigung, selbst weiterzumachen in dieser seltsamen Zeit!
Schöne Grüße
Shashi Warerkar
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Warerkar,
schönen Dank für diesen konstruktiven Leserbrief. Sie haben vollkommen Recht – es ist immer eine Gratwanderung, mit einem Artikel sowohl die „Gegenseite“ zu überzeugen als auch die eigene Seite mit sprachlichen Stilmitteln zumindest so weit zu „unterhalten“, dass sie bei den oft trockenen Themen „dranbleibt“. Mal gelingt das, mal gelingt das nicht. Ich bin da für Kritik immer offen.
Zum Thema: Gerade bei der Klimadebatte ist die Gratwanderung noch schwieriger, da ich den Eindruck habe, dass viele Menschen bereits innerlich abgeschaltet haben und drauf und dran sein, in eine Fundamentalopposition zu gehen – und das nicht nur gegen die Grünen oder Klimaktivisten, sondern zum Klimaschutz als solchen. Diese Entwicklung halte ich für gefährlich. Dass ich den Klimaschutz für ein wichtiges Anliegen halte, habe ich im Artikel ja mehrfach geschrienen. Sehen Sie es also doch mal so: Vielleicht sind die eigentliche Zielgruppe des Artikels gar nicht „die Grünen“, sondern diejenigen, die so langsam der Debatte überdrüßig werden und abschalten. Mein Wunsch ist es, dass die Debatte weiterhin geführt wird und Lösungen gefunden werden, die Klimapolitik, Sozialpolitik und Wirtschaftspolitik auf eine sinnvolle Linie und die Debatte so auf eine gesamtgesellschaftliche Ebene bringen. Da gäbe es viele große und kleine Ansatzpunkte. Nehmen wir den Individualverkehr. Als Bewohner eines Dorfes in der „niedersächsischen Pampa“ sehe ich die Diskussion um autofreie Innenstädte natürlich anders als jemand, der z.B. in der Berliner Innenstadt lebt. Ich würde gerne öfters mit der Bahn fahren, aber ich kann es nicht, weil es schlicht kein Angebot gibt. Dann lese ich, dass es bis zu 8.000 Euro staatliche Zuschüsse (wer bezahlt die?) gibt, wenn ich mir ein eAuto kaufe. Das geht aber an der Lebenswirklichkeit vieler meiner Freunde und Bekannten vorbei. Die können sich ohnehin keinen Neuwagen leisten. Warum gibt es für die keinen Zuschüsse für eine nötige Reparatur ihres Altwagens, um dessen Lebenszeit zwei, drei Jahre zu verlängern? Betrachtet man die CO2-Bilanz wäre das sicher sinnvoller. Man redet von Kreislaufwirtschaft und längeren „Life-Circles“ von Produkten und setzt bei den Subventionen auf das genaue Gegenteil. Solche Punkte würde ich gerne aufs Tableau bringen. Das geht aber nur, wenn man das Ziel, klimaneutraler zu werden, auch teilt. Wenn sich nämlich immer mehr Menschen aus der gesamten Debatte verabschieden, droht sie zu einem „grünen Metadiskurs“ zu werden. Und dann wird dabei auch nichts mehr Gescheites herumkommen.
Liebe Grüße
Jens Berger
3. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
“Manchmal glaube ich ja fast, die letzte Generation wird im Geheimen von den großen Öl- und Kohlekonzernen finanziert.”
So lautet der letzte Satz Ihres Artikels. Aber genau das ist doch der Fall! Unverdächtige Quelle aus dem “Mainstream” ist folgender Artikel:
Daraus geht hervor, dass über eine US-Stiftung eine Menge Geld von der Ölerbin Getty an diese “Klimaretterorganisationen” geht. Warum wohl? Bestimmt nicht, um das Klima zu schützen…
Frdl. Gruß
—
Heinz Kreuzhuber
4. Leserbrief
Guten Tag bei den Nachdenkseiten,
ich schaue in unregelmäßigen Abständen gerne mal bei Ihnen vorbei und finde fast immer etwas zum Nachdenken, im positiven Sinn, bzw. wertvolle Alternativen in der anderswo so einseitigen Berichterstattung.
So auch heute, viel Aufklärendes zur Nord Stream und zur Rolle unserer “Freunde” aus den USA, vielen Dank dafür!
Bis mir in Fom von Jens Bergers Artikel – nicht zum ersten Mal von ihm bzw. auf NDS – eine derart überhebliche und alle wissenschaftlichen Fakten leugnende Verzerrung der Zusammenhänge um die Klimakrise begegnet ist, dass ich jeden Gedanken auf Spende oder anderre Unterstützung sofort begraben musste.
Herkunft, Ziele und Argumenationslogiken der Mitglieder bzw. Aktivisten der Letzten Generation hat der Autor anscheinend nicht ansatzweise recherchiert (sonst wüsste er z.B., dass es sich keineswegs überwiegend um “Wohlstandskinder” handelt), und diese journalistische “Tiefe” liegt wohl auch seiner Bewertung der Fakten und vor allem der wahrscheinlichen weiteren Entwicklungen rund um das fossil entfachte Klima zugrunde. Niemand kann heute mehr guten Gewissens argumentieren, dass Fossile auch nur mittelfristig eine Option bleiben sollten, damit irgendwelche Energie(-verschwendung) “bezahlbar” bleibt (Anmerkung zur Energie: Der sparsame Diesel des Außendienstlers benötigt mindestens die dreifache Menge Primärenergie eines vergleichbar sparsamen Elektro-PKW – und ja, der Akku… ist nach spätestens 50Tkm “energetisch amortisiert”). Wenn der “aus der Provinz” stammende Außendienstler keinen ÖPNV bei sich hat, um nach Berlin zu kommen, so kann er spätestens ab Hannover in den ICE wechseln und kommt schneller in die Berliner Innenstadt, als das mit einem PKW möglich ist. Wer das aus lauter Selbstfahrer-Egoismus oder wegen einer vermeintlichen halben Stunde schneller ablehnt, hat die Zeichen der Zeit einfach nicht erkannt.) .
Abgesehen davon, dass “bezahlbar” bisher immer einschließt, dass nicht wir die wahren Folgekosten heute bezahlen müssen, sondern unsere Kinder und Enkel für die Folgen der Erderhitzung bezahlen werden. Fossile, scheinbar bezahlbare Energie ist in der Klimaschutz-Argumentation deswegen keine Option, weil es eben auch objektiv keine längerfristige Option mehr ist (logischerweise aufgrund der zwangsläufigen Treibhausgasemissionen bei jedem Kilometer auch Ihrer Verbrennungsfahrzeuge). Bergers E-Auto-Verunglimpfung zeugt von offensichtlicher Unkenntnis bzgl. der Vollkosten und der Erfordernisse ans Nachladen, niemand braucht zwingend einen Ladestecker bei sich zu Hause (wenngleich er natürlich praktisch ist). Hier empfiehlt sich mal ein Monat E-Auto zum selber Testen.
Abschließend ein ernst und gut gemeinter Tipp: Überdenken Sie als Medium Ihre Position zur Klimakrise und zur Energiewende. Sie bieten hier unnötige Angriffsfläche für wirklich aufgeklärte Kritiker. Es würde ja völlig genügen, sich – wie bei anderen Themen auch – auf alle erhältlichen Fakten bzw. den bestmöglich verfügbaren Wissensstand zu beschränken!
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Stefan Lechner
5. Leserbrief
Hallo liebes Nachdenkseitenteam,
ich kann die Angst der jungen Generation durchaus nachempfinden.
Aber ich kann sie nicht – nicht mehr- teilen.
Saurer Regen. Panik Ozonloch. SuperGAU Tschernobyl
Contergan, BSE, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Ebola, Zyka usw usf, Corona
Dauerhafte abgesagte Weltuntergangsszenarien.
In einem Video:
kommt es zu der wunderbaren Feststellung
Ich mache erst wieder bei der nächsten Angst mit.
Es erschöpft mich sonst.
Verängstigte Klimakleber sind realen Argumenten gegenüber verschlossen.
Es bringt nichts, ihnen die Zusammenhänge von den klimatischen Veränderungen nahe bringen zu wollen. Es bringt nichts, ihnen zu erklären, das es immer Dürren, Wärmeperioden, Kälteperioden gab. Grönland/ grünes Land … Hungersteine aus vergangenen Jahrhunderten. Das es besser ist Vorkehrungen zu treffen, als sowohl die Gesellschaft zu spalten, sich den eigenen Lebensweg zu verbauen ( die Grünen werden nicht immer Listenplätze mit Versorgungsqualität in petto haben :-)) oder sich Haftstrafen, Bußgelder, eventuell Eintragungen ins Vorstrafenregister zu holen wegen Sachbeschädigung und/oder fahrlässiger Tötung.
Entweder, weil es mal- wie vermutlich mit dem geschützten Sandstein plus Farbe daneben geht, oder weil tatsächlich wegen der Blockade ein Mensch stirbt.
Ich vermute zusätzlich, das es nicht mehr lange dauert, das einem gegängeltem Bürger der Kragen platzt.Auch dieser wäre dann als Opfer zu nennen.
Was kann man ihnen also mitgeben, diesen meist aus reichem Elternhaus gut finanziell ausgerüsteten oder mittlerweile von Vereinen finanzierten Berufsaktivisten?
Nichts.
Die Regierung in Berlin guckt zu. Also: Hilf dir selbst. Bringe dich nicht selbst in Gefahr.
Allerdings nicht in der Form von Selbstjustiz, sondern durch Verweigerung. Du schützt mich nicht, liebe Ampel, dann gehe ich in den Streik.
Ob dann bei der Letzten Generation ein Erkenntnisgewinn erfolgt, wage ich ja zu bezweifeln. Gut gepampert ist denen das egal, woher das Geld kommt. Bei der Ampel? Dann, wenn es sehr VIELE Bürger tun.
In diesem Sinne
D. Mittelbach
PS: Wo ich allerdings mitgehen würde, wäre mehr direkte Demokratie wagen.
Das Parteiensystem halte ich für überholt, sodass eine andere Form der Zusammensetzung von bürgernaher Real- und Sachpolitik erforderlich wäre.
Wie auch immer das dann erfolgen kann… Herr Schäuble hatte diese Bürgerräte mal selbst thematisiert. Muss also möglich sein.
6. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
ich bekam wohliges Grinsen und ein entspanntes Gefühl beim lesen Ihres schönen Artikels. Endlich findet man so etwas mal gedruckt zum lesen und fühlt sich dann nicht mehr so isoliert. Ich kann mich nicht erinnern vergleichbares zum Thema so im Klartext gelesen zu haben. Vielen Dank dafür!
Diese “Wohlstandskinder” haben ja durchaus die besten Absichten, ernsthaft kann ja heutzutage niemand etwas gegen mehr Umweltschutz und Klimaverbesserung haben. Nur die Idee als solche reicht eben nicht, man muss auch wissen, wie man es zum Wohle der Bevölkerung macht. Aber genau da liegt die Krux!
Das Problem bei der Partei “Die Grünen” ist, dass sie als Opposition mit ihren Auftreten durchaus Sympathien verdienten, aber jetzt merken deren Hauptprotagonisten : “Verdammt, wie geht das eigentlich was wir bisher einfach mal so in den Raum gestellt haben? Wie regeln wir das jetzt, wo wir politische Verantwortung haben und zeigen müssen, welche Konzepte gut funktionieren und wir nicht nur als Schwätzer und Schönredner dastehen ?” Eine Möglichkeit ist z.B., dass man sich als Retter der westlichen Welt mit ihren diffusen sogenannten “Werten” aufspielt und z.B. Putin vor Gericht bringen will. Das lenkt möglicherweise gut die Aufmerksamkeit des Publikums um… Aber löst nicht die Probleme im eigenen Land!
Die Mehrheit der “Grünen” sind trotz teils guter Ideen politisch total naiv und dumm und damit gefährlich für eine soziale Demokratie. Dass sie damit kein gutes Vorbild für den politischen Nachwuchs sind, sollte daher nicht verwundern.
Andererseits sind die restlichen Parteien aber politisch auch nicht in der Lage. die Luft aus der grünen Blase rauszulassen und überzeugende Alternativen zu bieten. Was für ein elende Perspektive!
Mit den besten Grüßen und Wünschen
Claus Hübner
7. Leserbrief
Vielen Dank für den Artikel, der aus meiner Sicht allerdings einen Aspekt außer Acht läßt: Die Finanzierung der “Letzten Generation” (hoffentlich kommen nach dieser Generation wieder welche, die denken können).
Die “Letzte Generation wird ja durch reiche Leute finanziert, beispielsweise die Getty-Erbin, deren Vermögen durch das Ölgeschäft entstanden ist. Der Ökologische Fußabdruck dieser Leute müßte mal erfaßt werden.
Vielleicht geht es den Aktivisten der letzten Generation gar nicht ums Klima, sondern darum den Arbeitsnachweis für die erhaltenen Gelder zu erbringen.Wie bei den Grünen üblich,ist da ohne Qualifikation möglich.
Viele Grüße
Wolfgang Romey
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
- Die “Klimakleber” sind verwöhnte Kinder aus “besseren Familien”, die anscheinend niemals nötig hatten, Anstand und Moral zu üben.
- Sie hatten es nie nötig ernsthaft für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, mussten also weder als Schüler noch als “Student” durch Arbeit ihre Lebenssituation verbessern. Also hatten sie niemals die Befriedigung, die andere Menschen haben, wenn sie durch Mühe und Arbeit ein Ziel erreicht haben.
- Dank ihrer “sorglosen Existenz” und der fehlenden Zufriedenheit sind sie besonders empfänglich für Negatives, Depressives. Und da eignet sich das”Klima” hervorragend als Weltuntergangsthema.
- Ein “flexibler” Umgang mit dem Recht und rücksichtsloser Egoismus – woher haben sie wohl diese Einstellung? – bringt sie dazu andere zwingen zu wollen sich ihrer Ideologie zu unterwerfen.
- Sie werden von mächtigen Personen und NGOs aus dem Ausland unterstützt – welche Ziele verfolgen diese? Anscheinend die Zerstörung der deutschen Lebensverhältnisse.
- Sie werden insgeheim von mächtigen Personen und Gruppen in der Politik in ihrem tyrannischen Verhalten gegenüber den Deutschen unterstützt – denn sonst würde gerade in Berlin die Polizei viel härter durchgreifen. Diese tut sie aber nur gegen Bürger, die sich gegen diese Terroristen handgreiflich zur Wehr setzen.
- Sie sind also ein Element des rot/grünen Staatsterrors gegen die Bürger.
Zum Klimawandel
In den Schweizer Alpen zog sich das Gletschereis von einem Pass (dessen Namen ich leider vergessen habe) in ca. 2800m Höhe zurück. Und Archäologen entdeckten dort eine alte Römerstraße. Also war der Pass in der Römerzeit eisfrei. Dies bestätigt die Behauptung dass vor 2000 Jahren die Durchschnittstemperatur 2° höher war als heute. Und Hannibal hatte bei seiner Alpenüberquerung allenfalls Probleme mit Feinde und Felsstürzen, aber niemals mit Schnee und Eis, weil es das zu dieser Zeit nicht gab. Den natürlichen Klimawandel hat es immer gegeben.
Aber es gibt mit der Behauptung vom “menschengemachten Klimawandel” sehr viel Geld zu verdienen. Vor 500 Jahren war es der Ablasshandel, der mit der Angst der Menschen Schindluder trieb und sie ausbeutete, derzeit ist es nach dem Ende von “Corona” die Lüge vom “menschengemachten Klimawandel”, mit der Panik erzeugt und die Menschen der Macht der Mächtigen unterworfen und gnadenlos ausgebeutet werden sollen.
Ein Martin Luther ist noch nicht in Sicht. Aber hoffen wir, dass es jetzt nicht zu einem “30jährigen Krieg” mit den entsprechenden Folgen kommt.
Mfg
GN
9. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
aus meiner Sicht sollte sich die “Letzte Generation”, wenn sie wirklich etwas für das Klima tun wollte, vor dem Bundestag festkleben.
1000 Friedenskleber, das wäre doch mal etwas.
Und mit dieser Aktion die Bundesregierung auffordern, die Waffenlieferungen an die Ukraine endlich einzustellen.
Weiterhin fordern, daß die Bundesregierung für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine auf diplomatischen Weg eintritt.
Außerdem endlich mit der dauernden Kriegshetze aufhört.
Denn Kriege sind der größte Klimakiller.
Das müsste auch der “Letzten Generation” bekannt sein.
Außerdem könnten sie wirklich die “Letzte Generation” sein, wenn dieser Krieg weiter eskaliert.
Mit so einer Aktion würden sie wahrscheinlich auch einen großen Teil der Bevölkerung hinter sich haben.
Allerdings bezweifle ich, dass diese abgehobene, mit dem “goldenen Löffel” aufgewachsene
und Zucker in den Hintern geblasene Generation dafür den nötigen IQ hat.
Das darf ich mit 73 Lebensjahren wohl behaupten.
MfG
Klaus Korcz
10. Leserbrief
Lieber Jens Berger
dem Tenor Ihres Artikels “Die „Klimakleber“ wollen Berlin lahmlegen und schaden damit ihrem vorgeblichen Anliegen” stimme ich vollumfänglich zu.
Was mir allerdings in der öffentlichen Debatte zum “Kampf gegen den Klimawandel” auf beiden Seiten des Meinungskorridors fehlt, ist die grundsätzliche Frage nach der Sinnhaftigkeit der angestrebten Maßnahmen.
Wie schon zu Coronazeiten wird hier eine aufgestellte Behauptung, unterlegt mit “wissenschaftlichen” Thesen, die nicht belegt, oder aber zumindest fragwürdig sind, als DIE Wahrheit dargestellt.
Zu Coronazeiten waren das u.a. die Masken, deren Nutzlosigkeit bis Anfang 2020 Konsens in “der Wissenschaft” war und selbst Dr. Drosten hatte dies in einem Interview erwähnt.
Die Nutzlosigkeit bzw. sogar die Schädlichkeit des dauerhaften Tragens von OP- oder FFP2 (Staubschutz-!) Masken sind mittlerweile in dutzenden Studien belegt.
Nun ist das CO2 die neue Maske – Das Narrativ vom “bösen” Treibhausgas darf nicht hinterfragt werden und wird es auch nicht.
Alleine die Identifikation eines Spurengases mit einem Anteil in der Atmosphäre von 0,03 bis 0,04% als Temperaturtreiber ist physikalischer Unsinn.
Infrarotstrahlung ist elektromagnetische Strahlung und durchdringt CO2 einfach. Im übrigen kenne ich kein Treibhaus das nach oben offen ist.
Abgesehen vom verschwindend geringen Anteil des sog. “menschengemachten” CO2 (ca. 3%) am gesamten Aufkommen hätte selbst die komplette Einstellung aller Aktivitäten in Deutschland, welche CO2 freisetzen keiner, bzw. kaum Messbare Auswirkungen auf den CO2 Anteil in der Atmosphäre.
Es gäbe noch so viel zu Argumentieren und zu Diskutieren, aber das wäre die Aufgabe von Wissenschaftlern, die ohne Scheuklappen, frei von ideologischer Voreingenommenheit und frei von wirtschaftlichen Zwängen ihrer Arbeit nachgehen.
Leider scheint es solche – wie die letzten 3 Jahre zeigten nur noch im “Untergrund” zu geben.
Der Glaube an ein Narrativ, meistens eine recht einfache Erzählung, ist in der Gesellschaft zu tief verankert.
Dass Zusammenhänge komplizierter sind, als sie in den Medien dargestellt werden, ist vielen nicht bewusst und wird ihnen auch nicht erklärt.
Auch das kann man zu beinahe jedem Thema beobachten, ob Wirtschaft, Gesundheit (Corona), Ukraine-Krieg oder Klimawandel.
Im Anhang noch ein interessanter kleiner Aufsatz von Willy Klages (1953*, von 1972-2016 Mitarbeiter eines großen deutschen Energieversorgungsunternehmens)
Nicht jeden Aspekt seiner Ausführungen (z.B. Schlussbemerkungen) unterschreibe ich, dazu fehlt mir hier und da die Expertise.
Ich weise nur auf seine Ausführungen zu Klima, CO2 Treibhauseffekt und den menschengemachten Klimawandel hin.
Im Übrigen Danke ich Ihnen und dem Team als praktisch von Anfang an täglicher Leser der NachDenkSeiten für die wertvolle Arbeit.
Hochachtungsvoll
Frank Hewel
11. Leserbrief
Zunächst ein Lob dafür, dass die NDS eine weitere und andere Perspektive auf die Welt und gerade auch auf Bereiche ermöglicht, die sonst medial nicht sichtbar sind, oder wenn, dann nur sehr oberflächlich.
Zu dem Bericht selbst:
Auch die NDS gehen mehr auf die Gruppe der Klima Kleber ein, als auf deren Forderungen.
Ich sah mir in Augsburg und in Freiburg in der Stadt die Protestcamp Dauerdemos an:
Wenn man sich die Transparente bei den Klima-Camps in den Städten ansieht, sind diese sehr klar radikal links.
Sie weisen auf den klaren Zusammenhang zwischen Umweltbelastung und Ungleichheit hin.
Tempolimit und 9 Euro Ticket
Sind doch realistische erste Schritte.
Die Kosten sehr gering und helfen im Grunde allen Menschen.
Weniger Staus auf den Straßen, die Möglichkeit auch für arme Leute den ÖPNV zu nutzen.
Wenn das Realität werden sollte, dürfte es ein Umdenken in der Gesellschaft insgesamt fördern.
Die Tatsache, dass die Bewegung zur Veränderung der Gesellschaft aus der Elite der Jugend stammt, ist auch häufig bei anderen Bewegungen so gewesen.
Wie war das mit den 68ern, woher in der Gesellschaft kamen diese ?
Auch ihre Sprache und die von Ihnen wahrgenommenen Probleme waren in der Mehrheitsgesellschaft zunächst nicht präsent.
Die mediale Wahrnehmung der Letzten Generation ist nicht anders, als die der USA – Geheimdienstakten.
Der Focus richtet sich nicht auf den Inhalt, sondern nur auf belanglose Nebensächlichkeiten.
Im Falle der Klimakleber verhalten sich die NDS leider auch nicht ganz anders als der Mainstream…
Die verschiedenen Bewegungen sollten besser aufeinander zu gehen, als sich voneinander zu separieren!
Beim letzten Ostermarsch in Stuttgart kam ich mir (Jahrgang 66) schon fast jugendlich vor, es war eine beinahe geschlossene Senioren Gemeinschaft.
Das sollte so nicht bleiben…
Solidarischer Gruß
Peter Kraus
12. Leserbrief
Liebe Mannschaft der Nachdenkseiten,
Am 1. Mai 2003 (die USA führten bereits seit Wochen den Krieg gegen den Irak) sprach mich am Info-Stand der PDS eine junge Frau an, die soeben mit ihrer Musikgruppe auf der Bühne aufgetreten war:
„Die Leute, die in Berlin gegen den Krieg protestiert haben (ca eine halbe Million am 15. Februar 2003), denen geht es doch gut. Andere können sich das gar nicht leisten, dorthin zu fahren.“
Da wurde mir schlagartig klar, dass für Millionen Menschen in unserem Land, die permanent ums eigene finanzielle Überleben und gegen den Abstieg kämpfen müssen, es völlig unwichtig ist, ob 1.000e km entfernt ein Krieg geführt wird, selbst wenn dann die Auswirkungen dieser Kriege irgendwann durch Terroranschläge, die vielleicht auch Vergeltungsakte sind und die wir mit unseren Kriegen erst verursachen, dann auf uns zurückschlagen.
Und um wie Vieles weniger wichtig wird jenen Menschen, die aufgrund ihrer Armut vom normalen Leben ausgegrenzt und verachtet werden, dann das Thema Umweltschutz sein oder Themen wie Gender- und Identitätspolitik, Homo-Ehe, Sexismus, Flüchtlinge …
Das entspricht ziemlich genau dem, was Marx sagt, sinngemäß:
„Menschen müssen zunächst erst mal sich ernähren, sich kleiden, sie müssen schlafen und wohnen, bevor sie beginnen können, Politik zu treiben.“
Und dies entspricht auch genau der Bedürfnis-Hierarchie nach Maslow (dem Gründervater der Humanistischen Psychologie).
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Fauser
13. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
auch wenn mir die Klimakleber-Aktionen suspekt erscheinen, finde ich es überflüssig, dass Sie mit moralischen Argumenten gegen sog. Wohlstandskinder polemisieren.
Über “die Grenzen des Wachstums” muss unbedingt weiter debattiert werden und zwar gesamtgesellschaftlich mit mehr und direkter Demokratie. mehr-demokratie.de/projekte/buergerraete
Geloste BürgerInnenräte verstehe ich nicht als Weisheit letzter Schluss, jedoch als eine von vielen Möglichkeiten der Erweiterung und Vertiefung notwendiger Debattenräume. Dazu gehört für mich auch der bundesweite Volksentscheid, den die GRÜNEN vor den letzten Bundestagswahlen aus ihren Statuten entfernt haben.
Warum wohl?
Ob Tempolimit, 9-Euro-Ticket, Vermögenssteuer, Waffenlieferungen, würdige Existenzsicherung für alle, Begrenzung von Partei-Herrschaft und und und….sollte von den in Sonntagsreden viel zitierten Souveränen mit entschieden werden!
Wie dahin kommen, ist die Frage?
L. G.
Ute Plass
14. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion
Sehr geehrter Herr Berger,
ich kann Ihrem Artikel zum Thema letzte Generation nur beipflichten. Diese selbstgerechten Moralapostel gehen mir schon lange auf den Keks. Gemälde zu beschmieren und Leute daran zu hindern, zur Arbeit zu kommen, ist nicht wegweisend sondern meiner Meinung nach mindestens Nötigung , Sachbeschädigung und sonst was, für mich ist das jedenfalls kriminell, aber das ist meine Meinung.
Selbst wenn Deutschland von heute auf morgen klimaneutral werden würde, hätte das auf das Klima quasi keine Auswirkung. Deutschland ist doch nur mit ein paar Prozent am gesamten CO2 Ausstoß beteiligt. Die größten Klimasünder sind doch China und die USA. Und wenn man sich mal die Prokopfzahlen anschaut, liegen da Länder wie Saudi Arabien und Katar ganz weit vorne! Wie wäre es, wenn die letzte Generation mal bei denen demonstriert ?, zum Beispiel vor der Botschaft(en) in Berlin, da wären sie richtig aufgehoben. Aber hier bei uns können sich die „Klimaaktivisten“ ja richtig schön austoben. Sollen die sich doch auf den Platz des himmlischen Friedens stellen ! Aber nein, sie protestieren lieber in Lützerath, wo doch schon alles längst entschieden worden ist. Und dann kommt da auch noch Fr. Thunberg und demonstriert mit. Wer bezahlt da eigentlich den Polizeieinsatz, der Steuerzahler ?
Ich bin froh, wenn ich jeden Monat so über die Runden komme, so wie viele andere Menschen auch, die jeden Tag arbeiten gehen und Steuern zahlen und dann soll ich mich auch noch von Klimaklebern und den GRÜNEN belehren lassen ! Ich wohne auf dem Land und da bei mir der ÖTV ja so richtig „ super „ funktioniert, muss ich das Auto nehmen.
Sie haben vollkommen Recht, wenn Sie von verzogenen Leuten sprechen. Das gilt zum Beispiel auch für Fr. Neubauer, die wohl (irgendwie) zur Reemtsma gehört und Millionärin sein soll. Die kann sich ja auch alles leisten. Diese Leute leben auf einem Level, von dem Leute ,wie ich nur träumen können. Wenn man den Studien trauen darf, dann erzeugen die Reichen im Vergleich zum Normalverbraucher viel mehr Co2. Und Menschen wie Neubauer wollen der Bevölkerung vorschreiben, wie man zu leben hat. Aber diese Leute haben im Leben selbst noch nichts erreicht, was für eine Heuchelei!
Angeblich erhält die letzte Generation Geld aus den USA. Wissen Sie mehr über dieses Thema?
Ein Beitrag dazu wäre sicherlich interessant.
Beste Grüße
Jan Brandt
15. Leserbrief
Zusätzlich zu den Argumenten die „Letzte Generation“ betreffend, machen mich die folgenden Begleitumstände dieser Gruppe nachdenklich bzw. skeptisch:
- Die Bewegung ist nach meinen Informationen (die mögen verschwommen sein) streng hierarchisch strukturiert: Parolen und Ziele werden nicht diskutiert, sondern zentral vorgegeben. Einen emanzipatorischen Ansatz sehe ich hier nicht, eher eine sehr autoritäre Struktur.
- Bei den Einsätzen besteht der Eindruck, dass keinerlei Diskussion mit den betroffenen Mitbürgern gesucht wird, um möglicherweise eine Solidarisierung zu erreichen; man sitzt mit unbeweglichem Gesicht wie ein Ölgötze da. Glaubt man, nur durch Abschrecken und Panik Unterstützung zu bekommen?
- Für die Einsätze werden Geldbeträge bezahlt, zumindest die gerichtlich verhängten Geldstrafen werden von Organisationsseite bezahlt. Wer sind die Geldgeber und was bezwecken sie?
- Die Zielvorgaben wurde im Artikel bereits beleuchtet: 100 km/h auf Autobahnen und 9€-Ticket. Das ist wirklich alles? Krieg beispielsweise ist also kein Thema – sehr dürftig.
W. Müller
16. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
ja, ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen, dass die “Klima-Kleber” mit ihren verzweifelt-reaktionären Aktionen als “Letzte Generation” ihrem eigentlichen Anliegen schaden.
Aber mit Ihren weiteren verallgemeinernd-populistischen Ausführungen, mit denen sie die leider tatsächlich bestehenden alltäglichen Sorgen der “Meisten von uns” gegen die Mahnung der jungen Leute ausspielen, schaden Sie dem Anliegen ebenfalls, das nicht nur das der “Letzten Generation” ist, sondern unser aller Anliegen.
Übrigens machte man Greta Thunberg und den ersten viel weniger aggressiv auftretenden jungen Leuten von “Fridays for Future” die gleichen Vorwürfe, wie Sie sie jetzt gegen die “Letzte Generation” erheben.
Was wollen Sie erreichen? – Wollen Sie nur Öl ins Feuer der Verärgerten gießen? Wollen Sie zum bereits durch Verschleppung und Verdrängung der tatsächlich bedrohlichen Aussichten für unseren Planeten, die eben keine “Luxusproblem” für die Menschheit darstellen, genau wie es jetzt die destruktive Reaktion junger Leute unbeabsichtigt tut, zum bestehenden Schaden noch beitragen?
Oder möchten Sie sich nicht doch konstruktive Gedanken machen, wie man zur Verständigung beitragen könnte und damit zur Förderung einer sachlich geführten Debatte?
Übrigens sind die Ersten, die unter der bedrohlichen Klimakatastrophe geopfert zu werden drohen, die von Ihnen so vehement verteidigten sozial Benachteiligten, die sich im Notfall nicht auf ihre Luxusjachten retten können.
Das Klima retten zu wollen, klingt vielleicht für die Meisten von uns noch zu abstrakt, vielmehr geht es doch um die Rettung von Menschenleben, siehe Aartal.
Von wegen Ihrer letzten beiden provokativen Sätze, siehe unten. Wie viel “Ergebnisoffenheit” können wir uns noch leisten?
Das fragt Sie, sehr geehrter Herr Berger,
mit respektvollen Grüßen
Johanna Michel-Brüning
Noch eigenwilliger ist jedoch, dass dieses „Deutschland im Kleinen“ gar nicht ergebnisoffen diskutieren soll. Denn was am Ende dabei herauskommen soll, gibt die Letzte Generation bereits vor.
17. Leserbrief
Werter Herr Berger,
wer sich intensiver mit den Störmaßnahmen der Klimakleber befasst, die jetzt den Autoverkehr in Berlin lahmlegen wollen, stößt auf (vielleicht gar nicht so) überraschende Zusammenhänge.
Eine Debatte mit meinem 20-jährigen Enkel über Maßnahmen gegen den Klimawandel, führte wie üblich zu nichts, da er auf meine Argumente nicht eingeht und stattdessen Axiome setzt, die für einige Klimatologen nicht bewiesen sind. Evoziert die Beschimpfung von Dissidenten als Gottesleugner, Corona- und Klimaleugner nicht, dass wir erneut mit einem Dogma zu tun haben? Auf dem Heimweg fiel mir das Interview mit Luisa Neubauer zum Volksentscheid ein, in dem sie sagte, dass die CO2-Neutralität in jedem Fall durchgesetzt würde, und auch, dass sie ein Spross aus der Oligarchenfamilie Reemtsma ist.
Eine Kurzrecherche ergab, dass es bei diesem Zigarettenfabrikanten mehrere Aktivistinnen gegen Klimawandel gibt und auch darauf, dass Greta Thunberg von ihr engagiert wurde. Die Manipulationsmethode Angst und Schuldgefühle erzeugen durchschauen wir seit Corona. Vor den United Nations schwang sie große Reden. “You stole my childhood and my dreams with your empty words, people are suffering, are dying, the ecosystems are collapsing.” “We are at the beginning of a mass extinction [ … ] How dare you!” Wen adressiert sie eigentlich konkret? Die Betroffenen leben auch eher auf der südlichen Hemisphäre. Ist es glaubwürdig, dass eine Privilegierte sich für Unprivilegierte einsetzt? Seither haben sich Klimaaktivisten extinction rebellion, last generation und mass extinction genannt. Sie werden von im Hintergrund wirkenden Finanziers gesponsert. Wer das ’72 publizierte Buch Die Grenzen des Wachstums gelesen hat, erkennt wohin die Reise geht. Die dort geforderte Bevölkerungsreduktion hat mit der mondialen Übersterblichkeit nach Corona bereits eingesetzt.
Ich habe den Eindruck, dass gutgläubig-naive Aktivisten und Adepten von Fridays for Future mit Endzeitangst sich für die finanziellen Interessen von Oligarchen instrumentalisieren lassen, die durch den Emissionsrechtehandel, die Energiewende, CO2-Neutralität etc. astronomische Summen verdienen möchten. Einige unter ihnen wollen zB auch Smart Cities realisieren, die einen Katalog von Freiheitseinschränkungen für die Bevölkerung bedeuten. Sollen die gesponserten Klimakleber die Bevölkerung unter Druck setzen, um die Durchsetzung der Agenda 2030 zu forcieren?
Mit nachdenklichen Grüßen
Karina Harris
18. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger
danke für Ihren interessanten Artikel, in dem Sie auf viele Probleme der aktuellen Klimadebatte aufmerksam machen.
Ich stimme Ihnen zu, dass die sozialen Realitäten beim Klimaschutz mehr Beachtung finden sollten.
Leider spielen Sie soziale Gerechtigkeit gegen Klimagerechtigkeit aus, wie mir scheint. Dabei ist Klimagerechtigkeit aus meiner Sicht nur weiter gedachte soziale Gerechtigkeit.
Der Klimawandel wird wahrscheinlich vor allem die hart treffen, die arm sind. Ist es dann nicht sozial dafür zu kämpfen, dass dieser gestoppt wird?
Die globale Gesellschaft ist seit jeher fundamental ungerecht – z.B. dank Kolonialismus und Niedriglohnausbeutung.
Aus meiner Sicht gab es da aber einen Trend zu Besserung: Weg von der Sklaverei zur etwas weniger schlimmen Lohnsklaverei.
Dieser ist aber bedroht, wenn die ökologische Grundlage für diesen Trend durch Klimawandel wegbricht.
Der Weg zu einer akzeptablen globalen Gerechtigkeit ist aus meiner Sicht bedauerlicherweise noch lang. D.h. ob wir jetzt etwas gegen Klimawandel tun oder nicht, ungerecht bleibt es.
Wenn wir also nicht zeitnah Gerechtigkeit schaffen können, sollten wir nicht wenigstens versuchen das kleine Zeitfenster zu nutzen, dass uns bleibt, um die Lebensgrundlagen und somit auch die Grundlagen zukünftiger sozialer Gerechtigkeit zu sichern?
Was sicherlich wichtig ist, ist eine leistungsgerechte Aufteilung der Lasten des Klimaschutzes – z.B. analog zu den Steuersätzen der Einkommenssteuer.
Vielleicht lohnt es radikale Forderungen nach mehr Klimaschutz, als Bemühungen anzusehen, die letztlich das Risiko minimieren sollen, dass hunderte Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschen vermeidbar und grausam sterben?
Sollte man dann nicht eher die Ziele der letzten Generation stützen und um eine Basis bestmöglicher sozialer Gerechtigkeit erweitern?
Ich kann nur empfehlen: Lesen sie das Buch von David Wallace Wells: Die unbewohnbare Erde.
Wenn Sie danach noch der Meinung sind, radikaler Klimaschutz ist ein Gegensatz zur sozialen Bewegung oder auch nur optional für diese, dann würde mich sehr interessieren, auf welcher Basis man das sauber logisch begründen kann.
Denn ich sehe aktuell keine.
Mit besten Grüßen
André Joule
19. Leserbrief
Moin liebes NDS-Team,
moin Herr Berger,
das, was die “Klimakleber” da veranstalten, ist in meinen Augen ein Angriff auf die demokratische Gesellschaft. Hier sollen fragwürdige Maßnahmen erzwungen werden, ohne sie kritisch zu hinterfragen.
Wo waren denn irgendwelche Straßenkleber 2020-2022, als die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft für eine völlig überzogene Gefährlichkeit eines Atemwegserregers genommen wurde? Warum hat sich niemand auf die Straße geklebt, um gegen Lockdowns, Maskenzwang und “Impf”-Nötigung zu protestieren? Ach ja, richtig: der Großteil der Bevölkerung mußte ja zu Hause bleiben, das hätte also niemanden so richtig gestört. Die Farbbälle wären dann natürlich auch erst später aufgefallen.
Ich bin der ganzen “Klimadebatten” müde geworden. Weder halte ich CO2, Methan noch sonst irgend ein Gas, das zudem nur in extrem niedrigem Anteil in der Atmosphäre vorkommt, für einen Treibhauseffekt verantwortlich. Dieser resultiert nämlich in einem Ausbleiben von Konvektion: Luftmassen können ihre Temperatur mittels Durchmischung nicht ausgleichen. Vor diesem Hintergrund bleibt nur die Feststellung, daß unser kapitalistisches System, auch “die Wirtschaft” genannt, endlich den feuchten Traum aller Kapitalisten verwirklicht hat: Luft ist nun besteuert! Das nennt sich dann “CO2-Zertifikat”. Hier findet eine gigantische Umverteilung von unten nach oben statt.
Sind Sie mal der Spur des Geldes gefolgt? Von wem genau werden denn all diese Aktivisten bezahlt? Das wäre ein sehr spannendes Thema. Das sind garantiert keine Philanthropen und Weltretter, sondern Leute & Institutionen mit handfesten Kapitalinteressen. Wetten, daß da auch Institutionen dahinter stecken, die vom Staat als “gemeinnützig” eingestuft werden, so im hohen Kontrast zu den NDS? Mein Wetteinsatz ist eine Kiste Bier.
Und selbst wenn die Mär vom “menschengemachten Klimawandel” mit seinen “Treibhausgasen” stimmte: Deutschland sagt man einen weltweiten Anteil von 2% (!) nach. Und dafür solch einen Aufwand und immense Störung im Alltag, von den Schäden ganz zu schweigen? Soll wieder jemand sterben, weil der Krankenwagen nicht durchkommt? In meiner Jugend hätte es solchen Menschen links & rechts einen hinter die Löffel gegeben, damit wieder Respekt & Anstand in die Köpfe einzieht.
Warum wird hier die Staatsmacht nicht aktiv und nimmt die Rädelsführer in vorläufigem Gewahrsam, nach der Ankündigung, den öffentlichen Frieden stören zu wollen? Hat der Staat keine Garantenstellung, daß ein jeder Bürger friedlich und unbehelligt in diesem Land leben darf? Jeder, der mit Vorsatz Schäden verursacht, ist dafür juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. Wer bezahlt die Polizeieinsätze?
Sie sprechen wahre Worte, wenn Sie feststellen, daß man sich die “Angst vor dem Klimawandel leisten können muß”. Angst…Angst…da war doch was? Ach ja: Nach Schweinegrippe, EHEC & Vogelgrippe hat die Angst vor einen tödlichen Corona-Virus das Volk zu kopflosen Hühnern gemacht, die von der Regierung zur virtuellen Schlachtbank geführt werden sollten. Angst war noch niemals ein guter Ratgeber, schon gar nicht bei vermeintlich existentiellen Problemen wie einem menschengemachten Klimawandel. Ganz ehrlich? Ich glaube denen kein einziges Wort. Hier geht es nicht um die Rettung des Planeten, sondern um Kontrolle & Ausbeutung der Menschen; genauso, wie wir das bereits bei “Corona” sehen konnten. In dieser weiteren Mogelpackung ist das selbe drin, nur mit einer anderen Farbe auf der Verpackung.
Man unterhalte sich mit diesen “Klimaklebern” doch bitte einmal rational. Sie dürften mir dann sicherlich erklären können, wieso beispielsweise ein CO2-Molekül einfallende Sonnenstrahlen hindurch läßt, aber scheinbar “merkt”, wenn die Strahlung vom Boden kommt: dann soll sie nämlich wieder zurück reflektiert werden. Ich weiß nicht, wie es anderen Menschen dabei ergeht, aber ich finde das unlogisch. Ich denke vielmehr, daß die Angst vor einem feurigen Weltuntergang genau solche tiefer gehenden Debatten verhindern soll. Daher schürt man sie, was das Zeug hält.
Laßt uns mal inne halten und uns vorstellen, daß es keine “Treibhausgase” gäbe: was bliebe dann insgesamt übrig, wenn man sich das Portfolio an Maßnahmen, Aktionen, Besteuerungen, Hochpreisungen, Subventionen und Gesetzen anschaut? So rein nüchtern betrachtet.
Hochachtungsvoll,
Michael Schauberger
20. Leserbrief
Werter Herr Berger,
wie immer genau ins Mark getroffen. Musste lediglich gewaltig schmunzeln, als Sie am Schluss formulieren:
“Manchmal glaube ich ja fast, die Letzte Generation wird im Geheimen von den großen Öl- und Kohlekonzernen finanziert.”
Schmunzeln? Ja: im Geheimen? Eine schnelle Recherche, die Sie gewiss schon vorher durchführten, führt genau zu dem Ergebnis: Ölerben …. climate emergency fonds… zu Soros konnte ich auf die Schnelle nichts finden, doch gewiss wird er über seine verschachtelten Fake-NGO’s einiges zur Destabilisierung beitragen. Seine Wetten gegen Deutschland hat er ebenso gewiss bereits vor dem 24.02.2022 platziert, bei UK hat’s ja vor Jahrzehnten schon einmal funktioniert.
Mit freundlichen Grüßen
Christopher Sprung
21. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger, liebe NDS!
Ich schätze ja die NDS, weil dort durchaus kontrovers diskutiert werden darf, eine Tugend, die leider mittlerweile fast abhanden gekommen ist, aber dieser Artikel lässt jede Sachlichkeit vermissen und auch die gewohnt gute Recherchearbeit (meist belegt durch weiterführende links) fehlt – schade!
Zu Ihrem Artikel, Herr Berger erlaube ich mir folgende Anmerkungen:
Sie machen sowohl die Aktionen der “Klimakleber” – im Übrigen ein sehr abschätziger Begriff – ebenso wie deren Forderungen samt und sonders lächerlich. Allein das finde ich in einem (sachlichen?) Diskurs schon völlig fehl am Platz.
Man müsse “die Mehrheit mitnehmen, wenn man sie von seinen Gedanken überzeugen will” – soweit so richtig! Leider gibt es halt immer wieder Themen in einer gesellschaftlichen Entwicklung, die die “Mehrheit” nicht begeistern, interessieren oder sie sich nicht damit beschäftigen will oder kann (hat es in der Geschichte schon öfter gegeben, ein kurzer Rückblick in brisante Themen in den letzten 30, 40 Jahren dürfte genügen um sich davon zu überzeugen). Das dürfte der Grund sein, warum dann einige “Wenige” sich dafür stark machen (und dann doch immer wieder mal was erreicht haben!)
Die (jungen) Menschen, die sich für ihre Anliegen in Sachen Klima stark machen bezeichnen Sie samt und sonders als “privilegierte Wohlstandskinder” – den Beweis dafür bleiben Sie schuldig. Ob der Klimawandel für diese Menschen das einzige Problem darstellt – auch dafür führen Sie keine Beweise an, eine Unterstellung also, oder, höflicher formuliert, eine Annahme.
Und diesen “Wohlstandskindern” stellen Sie nun die arme, völlig abhängige und unterprivilegierte Arbeiter:in und die Rentner gegenüber. Mal abgesehen davon, dass vielleicht auch in diesen Schichten bei dem einen oder der anderen ein Bewusstsein über die sich zuspitzende Situation des Klimas vorhanden ist und sie sich trotz ihrer “Alltagssorgen” Gedanken machen, halte ich es für eine fragwürdige Argumentationslinie die Situation auf 2 extreme Positionen zu reduzieren. DAS wird der Situation und der Betroffenheit der Menschen sicher nicht gerecht.
Sie meinen, der Protest der “Letzten Generation” sei ein “Protest von oben gegen die Interessen der unteren Mittelschicht ….” ohne deren Interessen zu benennen. Ja, Verzicht ist total unpopulär, noch dazu wenn man in der prosperierenden Zeit der 60iger, 70iger und 80iger Jahre groß geworden ist, und uns Politik und Wirtschaft immer noch weis machen wollen, dass Wachstum das einzig Wahre und Glück bringende ist. Jeder Mensch mit einem Minimum an Realitätssinn weiß ganz einfach, dass es ohne Verzicht nicht gehen wird, wenn wir, also die Menschheit noch mehrere Generationen auf diesem Planeten herumwuseln wollen. Und, ja, Verzicht trifft unterschiedliche Menschen unterschiedlich. Auch hier sind ihre Beispiele wieder total polarisierend ausgewählt – man kann die Thematik durchaus sensibler und mit mehr Umsicht behandeln, dann ist es etwas komplexer und nicht ganz so einfach in ein paar Zeilen hinzuschreiben.
Ja, die “Aktivisten” – auch hier ein diffamierender Begriff – haben Ziele und Forderungen! Gott sei Dank, denn eine Gruppe, die auf die Straße geht und nur laut schreit, ohne Ziele formulieren zu können würde schon gar keiner ernst nehmen! Dass Sie diese Forderungen lächerlich machen und in Relation zu “den Emissionen wie vieler 1000 geplanten chinesischen Kohlekraftwerke” stellen – wieder eine extreme Polarisierung – lässt übersehen, dass vor allem die Politik immer wieder “die Macht der Konsumenten und der kleinen Bürger” beschwört, wenn es um die Herbeiführung von Veränderungen geht.
Und dann hätte ich gerne ein, zwei Beispiele von Gruppen – heute nennt man sie auch “think tanks”, die zur Erreichung eines bestimmten Ziels Vorgangsweisen erarbeiten sollen, und die dabei völlig ergebnisoffen sein können. Das ist doch paradox!
Zu Ihrer zynischen Abkanzelung von offensichtlich engagierten (jungen) Menschen nur ein Beispiel: ich habe keine Ahnung, ob Sie sich jemals für die soziale Stellung und Lebenssituation von Frauen interessiert haben, aber wo stünde unsere Gesellschaft heute, wenn nicht einige wenige gegen enormen Widerstand der Männer (= DIE Mehrheit) unermüdlich auf die Barrikaden und auf die Straßen gegangen wären? Die Antwort auf diese Frage dürfen Sie sich ernsthaft oder zynisch, ganz wie Sie wollen, selber geben.
Zu Ihrem letzten Absatz im Artikel: ich wage eine Übersetzung: die dummen Wohlstandskinder, die aus Langeweile das soziale Gefüge im Lande gefährden und mit ihren Aktionen jede Gesprächsbereitschaft, der -ach so willigen – Wirtschaft kaputt machen und damit jede “rationale Debatte” verunmöglichen sind womöglich von den Öl – und Kohlekonzernen bezahlt. Diese Aussage – so haben wir das in den letzten Jahren gelernt – ist einwandfrei unter Verschwörungstheorie einzuordnen.
Ich wünsche mir reflektiertere, sachlichere Beiträge, die ohne Zynismus und haltlose Unterstellungen auskommen. Gerade auf den NachdenkSeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Paar
22. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
so wie ich das sehe wollen die “Klimakleber” niemanden von ihren Gedanken überzeugen oder jemanden mitnehmen. Sie wollen auf die eskalierende Klimakatastrophe aufmerksam machen.
Es ist schon erstaunlich wie das Narrativ der “privilegierten Wohlstandskinder” der Springerpresse es bis in die nachdenkseiten schafft. Und warum dürfen eigentlich Wohlstandskinder nicht auf die Katastrophe aufmerksam machen? Sie sind davon genauso betroffen wie alle anderen.
Die Aktionen sollen stören und nicht mit der Lebenswirklichkeit von irgendjemanden in Einklang gebracht werden. Das muss man natürlich nicht mögen.
Falls Sie es noch nicht wahrgenommen haben oder wahrnehmen mussten, die Apokalypse ist im Gange und kein Unterton mehr. Es wird mit jedem Tag wahrscheinlicher, das es sich um die „Letzte Generation“ handelt. Elitäre Arroganz prägt nicht die Gedankenwelt der Aktivisten, sondern derjenigen, die wirksamen Klimaschutz auf die lange Bank schieben oder verhindern.
Der Klimawandel ist ganz offensichtlich das größte, wenn auch nicht das einzige Problem unserer Zeit, auch wenn es viele noch nicht wahrgenommen haben.
Der Außendienstler ohne schlechtes Gewissen aus der niedersächsischen Pampa wird bei 50°C auch ohne Blockade durch “Klimakleber” seine Termine nicht mehr wahrnehmen können, weil der Beton der Autobahn geborsten ist oder er im heißen Asphalt versinkt. Das hatten wir schon und wird immer mehr werden, egal ob er nun ein schlechtes Gewissen hatte oder nicht! Aber auch hier ist es erstaunlich, wie es BP geschafft hat bis in die nachdenkseiten sein Narrativ: “Der Klimaschutz liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen (CO²-Fuẞabdruck)” zu transportieren. Weder der Außendienstler, noch die Kassiererin oder der Berufspendler werden durch ihr Verhalten das Klima retten. Meine PV-Anlage schafft beispielsweise nur CO²-Zertifikate für e.on und Konsorten.
Das System muss sich ändern!
Genau darauf wollen die”Klimakleber” aufmerksam machen. Wie Rezo es einmal sagte: “Wählt nicht AfD, wählt nicht CDU, wählt nicht CSU, wählt nicht FDP und wählt nicht SPD!”. Das kann helfen und nicht E-Autos oder veganes Essen.
Was spricht gegen Tempolimit und dauerhafte 9-Euro-Tickets? Die sind schnell gemacht und darauf kommt es an! Wir haben keine Zeit mehr. Die haben CDU/CSU, FDP und SPD, mit Unterstützung der AfD, im Auftrag der fossilen Unternehmen und ihres Profits vertrödelt.
Was das mit der RAF zu tun hat, ist mir schleierhaft. Soll hier unterstellt werden die “Klimakleber” wollen Menschen töten? Bisher fordert die Springerpresse wohl eher zu Gewalt gegen die “Klimakleber” auf.
Ich könnte jetzt zynisch sagen wir sprechen uns, wenn die Welt endlich auch für Jens Berger unter gegangen ist, aber das wäre mir keine Genugtuung. Ich und meine Kinder und Enkelkinder gingen ja dann mit unter. Für die Leute im Ahr-Tal ist die Welt bereits unter gegangen und haben danach doch wieder mehrheitlich CDU gewählt.
Sie sollten schnell aufwachen und an unsere eigene Verantwortung denken und nicht an die der Chinesen. Wenn Deutschland nicht voran geht, wird China nicht folgen.
Wenn ausgeloste “Veganer und Autofans” an fossilen Rohstoffen festhalten wollen, gehen wir unter. Das ist die Realität oder glauben Sie, dass die Klimaflüchtlinge weniger werden? Wer verdurstet oder ersäuft hat keine Wahl.
Die Zeit für Debatten ist vorbei, es muss gehandelt werden. Das ist die Kernbotschaft der “Klimakleber”. Die sollten wir unterstützen.
Die soziale Gestaltung haben die Wähler in der Hand. Bisher wollen Zweidrittel keine oder wenn doch, eine unsoziale Gestaltung. Sorgen Sie mit Ihren Artikeln besser dafür, dass sich das ändert. “Klimakleber”-bashing ändert gar nichts
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Brandt
23. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger
Ihren Artikel finde ich in der Gesamtheit unproduktiv, weil “spaltend”.
Sie nennen mehrere, wohl ausgedachte, aber realistisch scheinende, Fallbeispiele, um die Aktionen der “letzte[n] Generation” zu konterkarieren. Dass ist nicht ganz mit meinen bescheidenen individuellen Erfahrungen konform: Ich weiß von einer Krankenschwester, die alle paar Monate “ins Warme” fliegt und sich gerade einen Sprit fressenden “Bulli” gekauft hat, um ihr elitäres Hobby häufig ausüben zu können. Und ich weiß von jemand, der/die nicht mal einen kleinen Teil seines/ihres 20 km-Arbeitsweges mit dem Rad zurücklegen möchte und einzeln in einer sehr viel zu großen 3-Zimmer Wohnung (Gebäude hat schlechteste Energieklasse “G”) lebt und niemals ausziehen möchte, weil er/sie Garten und Nachbarkontakte vermissen würde.
Und dann sind da Leute, die offensichtlich Angst haben, dass die Welt, wie wissenschaftlich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit prognostiziert, kaputt geht. Kaputt meint keine Flugreisen für die Krankenschwester, nicht einmal 2-jährlich, keine lebenserhaltenden Nachbarschaftskontakte für die Frau, die dann in eine Kleinwohnung unter Fremden ziehen müsste. Vielleicht alles in reduzierter Form, wenn man wirklich sofort und “brutal” umsteuert. Was wäre besser? Wären Marx, Engels, Lenin, Martin Luther King Bergarbeiter in ihrer Zeit gewesen, sie hätten niemals etwas erreicht. Die Elitäranklage gegen LG finde ich in diesem Fall nicht nachvollziehbar bzw. passend. Es gibt nun mal Dumme und ganz Dumme… Ja, wenn der Handelsvertreter oder der Hilfsarbeiter nach aktuellem Stand (Thank you CDU and FDP, thank you, thank you, thank you! Aber für Chefs nur Cessna und Porsche) nur sehr mühsam auf ÖN+FV umsteigen können, ist das eine Fehlleistung der Politik und traurig. Ja klar, es sollte ein Verbot von Drittwagen sofort beschlossen werden (Hallo FDP).
Aber deshalb diejenigen niederschreiben, die das fordern, was notwendig, nicht nur wünschenswert, ist, empfinde ich nicht als optimale Lösung, denn das ist another brick in the wall. Auch elitäre Schmarotzer haben das Recht dazu Recht bzw. die optimale Lösung zu haben. Es braucht Mediation, nicht Krieg. Und ohne _deutliche_ “Gegenmeinung” wird es niemals Mediation geben. Die Politik ist halt derart deppert, genauer: von anderen Quellen motiviert, dass es sehr deutliche Anstöße braucht.
Apropos “im Geheimen”: Schön wäre es, wenn Sie mal die Folterkommandos “3 Gewalten in einer”, die mit E-Technik drahtlos knüppeln, thematisieren würden. Die dürfen Sie vollkommen zu Recht kritiklos ins Aus schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Besteck
24. Leserbrief
Liebes Team der Nachdenkseiten, lieber Herr Berger,
ich lese, wenn die es Zeit erlaubt, die Beiträge auf Ihrer Seite sehr gerne und regelmäßig, da sie zu wichtigen politischen Fragen und Problemen sehr tiefgründig recherchierte und, vor allem, gesellschaftskritische Diskussionsgrundlagen bieten. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.
Allerdings war ich doch sehr schockiert über den Kommentar von Herrn Berger zur “Letzten Generation” am 14.04.2023.
Dieser hätte auch ebenso gut in einem der großkonzern-gelenkten Mainstream-Medien erscheinen können.
Ich bin nicht Mitglied bei der Letzten Generation (LG), aber ich interessiere mich für die Ängste und Ziele der Leute, die ihr privates und berufliches Leben dafür komplett in den Hintergrund stellen,und, ohne im privaten Eigennutz agiert zu haben, regelmäßig verurteilt werden. Dafür ist es aus meiner Sicht zwingend notwendig, dass man auch persönlich kommuniziert und sein Wissen über die LG nicht nur aus dem Internet bzw. den Medien bezieht. Ich bin mir nicht sicher, ob Herr Berger einmal bei einer Versammlung der LG zugegen war, bzw. mit einem Vertreter gesprochen hat.
In diesem Sinne finde ich auch die Bezeichnung einer “elitären Arroganz” der LG sehr anmaßend. Ich halte auch einige Aktionen für fragwürdig, zumal sie die wirklichen Verursacher nicht belangen und ärgere mich über die Aussparung von Krieg und Militär in den Aktionen der LG. Aber wenn Herr Berger eine Drangsalierung der unteren Mittelschicht bzw. der Unterschicht ausmacht, dann frage ich mich, ob das nicht auch prinzipiell jeder Streik des öffentlichen Dienstes genauso macht. Letzterer wird gesellschaftlich doch auch toleriert, obwohl es “nur” um Lohnforderungen für einen begrenzten Kreis von Personen geht.
Und warum, so fragte ich mich beim Durchlesen des Artikels, ist die Forderung nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung bzw. die Einführung eines fast kostenlosen Nahverkehrs als Alternative zu den Auto-Freiheiten, die Herr Berger offensichtlich verteidigen will, so abwegig? Immerhin kann dieser Staat tausendfach Millionen Euro für Rüstung und Kriege ausgeben. Es gibt andere Staaten, die einen solchen attraktiven öffentlichen Nahverkehr durchaus bewerkstelligen.
Stark betroffen gemacht haben mich die Aussagen von Herrn Berger, die den Aktionen eines “Zivilen Ungehorsams”, wie sie ja die LG praktiziert, eine grundsätzliche Berechtigung abgesprechen. Dieses Recht auf politische Partizipation mit dem Ziel der Beseitigung einer gesellschaftlichen Unrechtssituation wurde schon seit Jahrtausenden von herausragenden, besonders weitsichtigen Menschen wahrgenommen.
Der Ruf nach einem Gesellschaftsrat wird von Herrn Berger in der Luft zerrissen. Aber ist es denn ein Wunder, wenn nach anderen Formen einer wirklichen Demokratie und Bürgerbeteiligung gesucht wird? In einem System, in dem frei nach dem Motto “Was kümmert mich mein Wahlkampfgeschwätz von gestern” hauptsächlich Lobby-Politik gemacht wird, können vielleicht wirklich keine grundsätzlichen Überlebensentscheidungen erwartet werden.
Es tut mir leid, aber spätestens bei der Diskussion einer Wachstumsbegrenzung stellt sich Herr Berger sehr eindeutig auf die Seite derer, die auf Kosten der Menschheit und der Natur in ihrem Profitstreben Raubbau und Ausbeutung betreiben.
Ich möchte diesbezüglich tatsächlich gerne darauf hinweisen, dass es schon einige wenige Staaten auf dieser Welt gibt, die erkannt haben, dass die Forderung nach immer mehr Wachstum (BIP) nicht im Interesse der Menschheit und der Natur sein kann und nach Alternativen wie einem Gemeinwohl-Index suchen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie mit meiner Zuschrift zumindest im Redaktionsteam zu einer diesbezüglichen Diskussion anregen konnte, würde mich aber natürlich auch über eine Veröffentlichung freuen.
Mit freundlichen Grüssen,
Catrin Bludszuweit-Philipp
25. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
in Ihrem Beitrag zum geplanten Klimaklebemarathon in Berlin stellen Sie verwöhnte Klimakids der für ihr tägliches Auskommen hart arbeitenden Bevölkerung gegenüber und kommen zu einem eindeutigen Urteil.
Dieses Urteil könnte man noch dadurch unterstreichen, dass unsere Klimakleber offenbar durch interessierte Kreise unterstützt werden, die in der Umweltdebatte eine Bonanza für die Umweltindustrie wittern – ran an die Staatsknete lautet da das Motto. Moralischer Druck auf die öffentliche Meinung als Türöffner für milliardenschwere sog. Umweltprogramme wie in den USA.
Was die Umwelt- und Klimadebatte anbelangt (ist schon mal jemand aufgefallen, dass es mit dem Einzug der Grünen in die Bundesregierung kein Umweltministerium mehr gibt – Herr Habeck ist Minister für Klimaschutz) beschreibt aber Ihre Feststellung, dass die Fixierung auf den Klimawandel für viele Menschen auf Grund ihrer alltäglichen Sorgen nicht leistbar ist, genau das Problem.
Denn an ihr ändert sich nichts, ob die Kids nun kleben oder nicht.
Und man kann noch viel weiter gehen: Selbst wenn diese Fixierung möglich wäre, sind unsere gesellschaftlichen Strukturen dermaßen auf den Gebrauch fossiler Energien angewiesen, dass ein Verzicht auf ihren Gebrauch b.z.w. die damit eintretenden Folgen völlig jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegen. Eine glatte „politische Lösung“ für den Klimawandel wird es daher nicht geben.
Der allererste Schritt wäre immerhin, die Klimadebatte außerhalb eines gesellschaftspolitischen Framings zu führen. Testen Sie sich und die Leser der NDS doch mal selbst, ob Sie die Frage bejahen würden, dass unser gesamtes Sozialsystem einschließlich der gesetzlichen Rente ein Produkt fossiler Energie und insbesondere des Erdölbooms nach dem 2. Weltkrieg ist. Selbstverständlich ist das Argument richtig, dass für das gesetzliche Umlageverfahren in der Rente die demographische Entwicklung bislang keine Rolle gespielt hat, weil dank des Produktivitätsfortschritts immer weniger Menschen immer mehr erzeugt haben. Aber was ist eigentlich Produktivitätsfortschritt? Ersatz menschlicher Arbeitskraft durch Energie und Ressourcen oder einfach nur Energie. Welche Energie das bisher war, liegt auf der Hand.
Der überwiegende Teil des Publikums wird sich dieser Frage und ihren offensichtlichen Folgen nicht stellen. Entweder, weil wir uns vor der Antwort viel zu sehr fürchten oder weil Technologie oder Kapitalismus (der Markt) ganz bestimmt eine Lösung finden werden – kein Grund also, uns näher mit der Frage zu beschäftigen.
Der australische Geowissenschaftler Simon Michaux hat im Rahmen seiner Arbeit für das finnische geologische Institut (Geological Survey of Finland) den Ist-Zustand der Weltwirtschaft 2018 b.z.w. die Planung des ICCP für die zukünftige Energiegewinnung unter besonderer Berücksichtigung der Solar- und Windkraftenergie in eine Modellberechnung übersetzt und kommt (wie andere auch) zu fulminanten notwendigen Steigerungsraten bei der Förderung von Rohstoffen. So müsste, um den derzeitigen Zustand zukünftig abzubilden, in den nächsten 20 Jahren genauso viel Kupfer abgebaut werden, wie bisher in der gesamten Menschheitsgeschichte. Die dann auch schon bald auslaufende erste Generation von „grünen“ Energieanlagen wäre dann geschafft. Es folgt dann die zweite u.s.w. Der für diese Steigerung notwendige Energieaufwand ist noch nicht errechnet (kaum eine Industrie ist auf Grund des genutzten Abbau- und Transportgeräts so eindeutig erdölabgängig wie die Rohstoffindustrie).
Selbstverständlich steht man vor solch einem Befund erst einmal ratlos. Diese Ratlosigkeit anzuerkennen statt immer schon „ganz sichere“ Lösungen zu präsentieren, wäre ein wichtiger Schritt. Dass eine diesbezügliche ehrliche öffentliche Debatte erfolgen wird, steht nicht zuletzt auf Grund des Zustands der Medien nicht zu erwarten.
Umso mehr lohnt vielleicht ein Interview mit Simon Michaux, der sich als problembewusster, aber nicht auf das Ende der Welt eingeschworener Zeitgenosse erweist:
Wer die oben gestellte Frage mit ja beantwortet, muss überlegen, wie wir mit der doch offenbar bevorstehenden Zivilisationskrise der fossilen Zivilisation umgehen wollen. Diese derselben politischen Klasse zu überlassen, die sowohl in der Corona- wie in der Ukrainekrise in Ersatzrealitäten abgetaucht ist, kommt nicht in Frage. Was tun die NDS?
Mit herzlichen Grüßen
EJ
Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten
Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.
Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:
- leserbriefe(at)nachdenkseiten.de für Kommentare zum Inhalt von Beiträgen.
- hinweise(at)nachdenkseiten.de wenn Sie Links zu Beiträgen in anderen Medien haben.
- videohinweise(at)nachdenkseiten.de für die Verlinkung von interessanten Videos.
- redaktion(at)nachdenkseiten.de für Organisatorisches und Fragen an die Redaktion.
Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.