Leserbriefe zu „Bodo Ramelow im Interview mit der FAZ: „Putin hat vollzogen, was Hitler nicht geschafft hat“

Ein Artikel von:

In diesem Artikel thematisierte Florian Warweg die Aussagen des amtierenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (DIE LINKE) im Rahmen eines Interviews mit der FAZ. Seine Darlegungen gerieten, so Warweg, „zu einem wohl unfreiwilligen Offenbarungseid“. Eine Melange aus grenzenloser Eitelkeit und Geschichtsrevisionismus à la Nur er habe den Durchblick, Wagenknecht sei eine „Selbstgerechte“, die seinen Argumenten nichts entgegenzusetzen habe, Putin mindestens so schlimm wie Hitler und die Ostdeutschen seien irgendwie gerade plemplem, romantisieren Russland und können „historisch nicht mehr einordnen“. Zu diesem Artikel erreichten uns zahlreiche Leserbriefe. Wir präsentieren eine Auswahl.

1. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,

Herr Ramelow verharmlost durch die Gleichsetzung Hitler-Putin das NS-Regime.

Sonst inszeniert er sich ja gern als Antifaschist – sein fast schon größenwahnsinniges Wahlkampfmotto lautet (mit Blick auf seinen unappetitlichen Widersacher Herrn Höcke): “Ramelow oder Barbarei.”

Doch bei Lichte besehen nimmt er es mit dem Antifaschismus nicht sehr genau:

Von 2017 bis 2019 sicherte ausgerechnet der AfD-Überläufer Oskar Helmerich (zur SPD) die Ein-Stimmen-Mehrheit: focus.de/politik/deutschland/mehrheit-von-nur-einer-stimme-ramelows-rot-rot-gruene-mehrheit-in-thueringen-haengt-an-einem-ex-afd-abgeordneten_id_7484481.html

Nach der Wahl 2019 bekannte der Landesvater sich zur Wahl des AfD-Landtagsvize: sueddeutsche.de/politik/ramelow-afd-thueringen-1.4834648

Damit nicht genug: In Ramelows Amtszeit hat das rotrotgrüne Thüringen das schwarze Sachsen als Hochburg von Nazikonzerten abgelöst. Entsprechende fundierte Kritik des Investigativjournalisten Thomas Kuban möchte der Erfurter Sonnenkönig so gar nicht hören: filmfaktum.de/2018/10/11/ministerpraesident-ramelow-springt-neonazis-argumentativ-zur-seite/

Es verwundert nicht, dass bei einem solchen Staatsversagen ausgerechnet der wohl übelste AfDler Höcke leichtes Spiel hat, in der Wählergunst vorbeizuziehen: wahlkreisprognose.de/2022/12/11/thueringen-afd-obenauf-linke-bleibt-hauptverfolger/

Man kann es daher wohl getrost als Auszeichnung verstehen, von Ramelow beschimpft zu werden – ob Sahra Wagenknecht oder die Friedensbewegung insgesamt.

Mit freundlichen Grüßen,
Hans Wiepert (Berlin)


2. Leserbrief

Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,

Ich bin seit geraumer Zeit Nutzer Ihrer vielfältigen Beiträge, die immer wieder in Ihrer Tiefgründigkeit und entgegen dem Mainstream ein anderes Weltbild zeigen – dafür meinen Dank und Respekt.

Die Äußerungen von Herrn Ramelow in diesem Artikel sind nicht neu – vor einigen Jahren hatte er in Marburg Stasi-Mitarbeiter mit Gestapo-Leuten gleichgesetzt. Ich habe ihm daraufhin einen Brief geschrieben und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass in seinem unmittelbaren politischen Umfeld in der LINKS-Fraktion im Thüringer Landtag ein ehemaliger IM sitzt, den ich als Mitarbeiter des DDR – Auslandsgeheimdienstes geführt habe. Überraschenderweise kam auch eine Antwort, unter anderem die Fragestellung – ob ich ihn erpressen wolle – !! natürlich nicht, das sind nicht meine Kategorien.

Herr Ramelow gehört zu den LINKS – Politiker, deren Weltbild von “westlichen Werten mit einer gewissen Sozialromantik” geprägt ist und sich im Feindbild zu Russland durch den Ukrainekrieg bestätigt fühlen. Eine Gleichsetzung mit dem deutschen Faschismus geht natürlich gar nicht. Das und andere Gründe sind für mich daher Anlass bei zukünftigen Wahlen LINKS nicht mehr zu wählen und ich kann nur hoffen, dass es Frau Wagenknecht gelingt eine neue linke Polt. Kraft zu entwickeln. Viele meiner ehemaligen Mitstreiter würden das unterstützen.

Bernd Engel


3. Leserbrief

Thüringens Ministerpräsident ist aus meiner Sicht ein höchst gefährlicher, weil geübt manipulativer Politiker, der sich auf Kosten der Thüringer wie ein lästiger Schimmelpilz auf diese eigentlich so wichtige Position im Konzert der Bundesländer laviert hat und nun nichts als Unheil anrichtet. Eigentlich passt er perfekt in die Reihe bestimmter US-amerikanischer Politiker hinein, die dasselbe im internationalen Maßstab tun; anscheinend reicht ihm aber seine jetzige Position „im Osten“ Deutschlands aber aus, um sich – wie bereits im Artikel betont – eitel und selbstgefällig in Position zu setzen und sein Gift auszustreuen. Nach dem Motto „Was ich denk und tu, trau ich andern zu“ versucht er, Wagenknecht aufs Übelste zu diffamieren; anscheinend weil er spürt, welche Gefahr für seine eigene, durchaus fragwürdige Position von ihr ausgeht. Die Menschen sind ganz sicher nicht so blöd, wie er denkt. Und tatsächlich, denkt er nicht haargenau wie sein wohlfeil herbeibemühter Hitler, über den er alles zu wissen glaubt? Denn was meinte dieser von Hybris zerfressene Emporkömmling doch in seinen Propagandaschriften von 1925 über öffentliche Auftritte und Verlautbarungen: „Die Gewinnung … des Volkes kann nur gelingen, wenn man neben der Führung des positiven Kampfes für die eigenen Ziele den Gegner dieser Ziele vernichtet.“ – „Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. … Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist doch nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit groß.“

Nein, Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich – zumindest in einigen ewig gestrigen Versen. Die Menschen in Sachsen sind weder beschränkt noch vergesslich und wählen Ramelow hoffentlich mit Pauken und Trompeten ab.

Heidrun Hübel

Nachbemerkung: Das musste mal raus. Bodo Ramelow ist m . E. schon sehr lange untragbar. Und, um in der Mode des Stellens von quasi- psychiatrischen Befunden zu bleiben: ein Psychopath reinsten Wassers.


4. Leserbrief

Werter Herr Warweg,

danke für ihren Beitrag.

Ich kann es nur in einem Satz formulieren:

Einen äußerst dicken Hals habe ich bekommen!!

Nun aber doch weiter. Ich bin 80, in Sachsen aufgewachsen, “Links – Wähler (aber schon sehr lange her) , weil solche Karrieristen , wie ein Herr Ramelow bei den Linken das” Zepter ” übernahmen.

Habe auch das Buch “Der Rote ” von Landolf Scherzer gelesen. Hier zeigte sich, daß Ramelow sich keinem wirklich ehrlich öffnet.

Karrierist eben!

Ich sage manchmal als Zusatz noch:

Typisch Gewerkschafter, lavieren bis sich der eigene Vorteil herauskristallisiert.

Ich danke und bleibe ihnen und ” Nachdenkseiten”
gewogen.

Freundliche Grüße
Wolfgang Schultz


5. Leserbrief

Hallo,

das ist ein sehr treffender Artikel.

“Die verletzte Eitelkeit des Bodo R. … ” verdrängt seine eigentlich vorhandenen Analysefähigkeiten und befördert eine eindrucksvolle Selbstversenkung.

Dieses negative Bild von R. musste ich mir leider schon während der coronapolitischen Exzesse machen.

Summe: Das war wohl sein politisches Abschiedsgeschenk; zum Vermächtnis reicht es nicht.

Jürgen Kunze


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

Herr Ramelow ist seit Jahr und Tag für seine große Klappe bekannt. Also ein typischer Deutscher, der sich offenbar für einen besseren Mensch hält. Vor allem auch ein Mitglied der politischen Klasse, das nur noch in Begriffen der Machtpolitik denkt und handelt. Deshalb sind ihm die Ansichten der Mitglieder des polnischen Parlaments wichtiger als die hunderttausenden Ukrainer und Russen, die an der Front verrecken. Ramelow ist für Waffenlieferungen, aber zu einer überzeugenden Strategie für die Beendigung des Krieges kommt ihm kein Wort über die Lippen. Statt Waffenstillstandsverhandlungen zu fordern, fällt er in das allgemeine Kriegsgeschrei von CDU/CSU/FDP/GRÜNEN/SPD ein und beweist so die Anschlussfähigkeit der LINKEN. Ramelow meint trotzdem, dass er als Ministerpräsident weiß, wie die LINKE sich zu positionieren hat und vor dem (sicheren) Untergang zu bewahren ist. Auch das ist nur wichtigtuerisches Geschwätz. Er mag, statt in Thüringen, bei der nächsten Landtagswahl in seiner alten Heimat Niedersachsen als Spitzenkandidat antreten. Dann würde er erfahren, dass sein „Erfolgsrezept“ dort nur für ca. 3% der Wählerstimmen reicht.

Mit freundlichen Grüßen

Hae-Joo Chang


7. Leserbrief

Liebe Redaktion,

heute wurde über Bodo Ramelow dem Minister Präsident von Thüringen berichtet.

Vor Wochen bereits über die Parteispitze in Rostock.

“Schweinereien in der Linkspartei – im konkreten Fall vom Senator für Jugend der Hansestadt Rostock”

Der Senator für Jugend und Soziales trat jetzt aus der Partei aus.
Gott sei Dank !

Auf der Homepage ist die Heuchellei sichtbar.

“Nach über 27 Jahren ist Schluss

Erklärung zu meinem Austritt aus der Partei DIE LINKE.

Weil ich nicht mehr glauben kann, dass es wieder besser wird.

Die Partei, in die ich eingetreten bin, war immer auf der Seite der Schwächeren, war internationalistisch, achtete das Völkerrecht und hat Diktaturen gerade aus der eigenen Geschichte heraus scharf kritisiert. DIE LINKE. schafft es nicht, den faschistischen Diktator Putin als solchen zu benennen und zu ächten. Es gelingt ihr nicht, ihn klar zum Täter zu machen und die von ihm zu verantwortenden Kriegsverbrechen in der Ukraine anzuprangern. Sie schafft es nicht einmal, ihn für die mehr als 200.000 getöteten russischen Soldaten anzuprangern. Putin ist ein Massenmörder, nicht nur an anderen Völkern sondern sogar an seinem eigenen.

Was ist so schwer daran, das zu benennen und sich unmissverständlich abzugrenzen?

Warum werden stattdessen Scheindebatten über die NATO und die USA geführt? Alle Länder Osteuropas hatten die freie Entscheidung sich für eine Nähe zu Russland oder eine Westbindung zu EU und NATO zu entscheiden. Sie könnten auch heute noch getroffene Entscheidungen verändern. Allein sie tun es nicht.

bockhahn.de/start/nach-ueber-27-jahren-ist-schluss/

Das mußß man sich mal vorstellen, der hat Politik studiert.

Oder hat er im Hörsaal immer geschlafen ?

Gab es bei dem Studium keine Prüfungen ?

Sicherlich ist Russland ein menschenverachtendes autrokratische System.

Es war kein geringerer als der ehemalige strategische Berater von 6 US Präsidenten, der in seinem Buch “Second Chance” behauptet, das die Ursache für das autokratische System und den starken Nationalismus im neoliberalen Kahlschlag durch die Bush Regierung und durch den Serbien Krieg verursacht wurde.

Professor Zbigniew Brzezinski war auch derjenige, der die europäische Staaten in seinen Buch “Die einzige Weltmacht”, als “tributpflichtige Vasallen” bezeichnete ( Seite 21 ).

Und wo war der Anwalt der Schwachen in Rostock, als sicher Bürger gegen einen Abriß eines intakten Gebäudes wehren wollten ?

Die meisten davon sind über 80 Jahre alt und wohnten 60 Jahre in dem Haus.

In der Bürgerschaft stellt die angebliche Partei der Schwachen die stärkste Fraktion, gefolgt von SPD und “Grünen” !

Grüße
Dieter Gabriel


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

sie tun dem Ministerpräsidenten Unrecht, wenn Sie das Interview als Ausdruck verletzter Eitelkeit einordnen: Nein, es ist Ausdruck der Annahme des Establishments, dass die „Zeitenwende“ länger andauern dürfte und da richtet man sich in den neuen Gegebenheiten ein. Wie schon andere vor ihm – man denke nur an Rolf Mützenich in Kiew (der allerdings von Lars Klingbeil gestützt, vielleicht auch geschubst, werden musste) – leistet er den Eid auf die „Zeitenwende“ und es würde mich nicht wundern, wenn auch er sich noch auf den Bußgang nach Kiew begibt. Im Jahr 34 der Zeitenwende des Mauerfalls ist es dabei weniger wichtig, dass mit der zunehmend alle Dämme brechenden Sanktions- und Waffenlieferungswellen die Frage aufkommt, wie lange wir noch brauchen, um uns dem Jahr 39 zu nähern: Weil die Schlauheit – und auch das zeigt die Geschichte – sich auch dann zurechtfinden wird.

Generell gehört es doch zur deutschen Verfasstheit, dass der Zeitgeist ein Kleingeist ist, der den Freigeist bekämpft und die Intelligenz ihr Heil darin sieht, die Schlauheit anstelle der Klugheit zu entwickeln. Nur so war die Entwicklung zur und in der „Zeitenwende“ möglich: Das Establishment sortiert sich entlang seines Eigennutzes und die Bevölkerung schaut aus ähnlichen Überlegungen primär zu – zum Schaden Deutschlands als Nation und zum Schaden der übergroßen Anzahl derer, die aus dem Wirken des Rechts des Stärkeren zu den Verlierern gehören. Gerade deshalb halte ich es für so wichtig, den individuellen Beitrag sowohl für die Lage als auch für deren Bewältigung herauszuarbeiten und Prozesse zu initiieren, die das Individuum vom bemutterten Objekt zum individuell handelnden und auf die Gemeinschaft hin wirkenden kreativ-schöpferischen Subjekt fördern.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Liske


9. Leserbrief

Hallo NachDenkSeiten*innen,

Danke für die Information über unseren Thüringer Staatsratsvorsitzenden, äh Ministerpräsident von Merkels Gnaden. Auf die ungeheurere Geschichtsvergessenheit und Dreistigkeit zum Ukraine-Thema, will ich mich gar nicht erst einlassen. Er hat sich schon beim Thema Corona und Migration, mehr als unbeliebt im Lande gemacht. Seine gesamte bisherige Amtsführung, würde jeden alten SED-Funktionär die Neidesröte ins Gesicht treiben.

Es ist sehr aufschlussreich, wie er über uns Ostdeutsche im Allgemeinen und uns Thüringer schlussendlich im Besonderen, denkt. Es zeigt nicht nur seine Eitelkeit, sondern auch seine eigene Kritikunfähigkeit und aufbrausende Art. Welche er in seiner Amtszeit viele Male unter Beweis gestellt hat. Er zeigt uns Thüringer in diesem Interview einmal mehr, dass er nie einer von uns war, weil er es nie werden wollte. Sondern uns zu Seinesgleichen machen wollte. Umerziehen, bevormunden, verbieten, ganz im Sinne seiner mehrmals umbenannten (Vorgänger)Partei. Zu der er erst als sogenannter Westimport hinzugestoßen ist. Da dies seit Jahren nicht klappt hat, versucht er es verbittert mit Wählerschelte. Er zeigt uns, dass er nicht wieder gewählt werden möchte. Ganz davon abgesehen, dass er eh zu Unrecht immer noch im Amt ist. Interessant ist, dass ausgerechnet der selbstherrliche Herr Ramelow, Frau Wagenknecht Selbstgerechtigkeit vorwirft und noch dazu das abgedroschene Scheinargument mit deren Honorar für ihr Buch neu aufwärmt. Mir ist nicht bekannt, dass er auf sein üppiges Ministerpräsidenten-Gehalt auch nur teilweise verzichtet hätte, oder auf Honorare, die er sicherlich dereinst bei seiner Gewerkschaftsarbeit bekam. Eins ist tröstlich an der Sache, da bin ich mir und viele Thüringer sicher, er war der erste und letzte linke Ministerpräsident nicht nur in Thüringen, sondern auch bundesweit. Dank seiner „speziellen“ Beziehung zu seinen Bürgern und der Politik seiner Partei. Die eben nicht Politik für alle Bürger machen will, sondern nur für einige Teile. Sie braucht immer einen Feind, daher muss sie spalten und die Menschen gegeneinander aufhetzen und ausspielen. Wenn einer das in den letzten Jahren unter Beweis gestellt hat, dann war es Herr Ramelow. Das Interview, war quasi der finale Endschlag gegen seine Bürger.

Beste Grüße aus Thüringen, J. Gerke!


10. Leserbrief

Liebe NDS-Leute,

neben Frau Kipping kann die Redaktion zusätzlich mit Bodo Ramelow aufgestockt werden. Nach dem FAZ-Interview qualifizierte er sich als Chefredakteur. Mit ihm als Chef würden die NDS auch bestimmt wieder gemeinnützig.

Herzliche Grüße sendet
Willi Mittelstädt


11. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg,

ha, der Artikel war gut! Hab oft geschmunzelt, den “Herrn MP” gut getroffen. Danke!
Und nein, die weitaus größte Mehrheit der Ostdeutschen sagt nicht „zu kompliziert“, sie sagt ganz was anderes. *gg

Was er offenbart, ist eine bilderbuchmäßige narzisstische Kränkung. So einen kann keiner „bekehren“. Narzissmus ist selten heilbar. Da haben andere Krankheiten günstigere Heilungschancen, weil Narzissten eine heiden Angst haben, dass es auffliegt, was sie so alles nicht können. Dass sie eigentlich „nichts“ sind. Obendrein sind ihnen ja auch vorher noch genügend Leute in den Hintern gekrochen.
Und die können auch noch anders, denn schuld sind bei denen nur die anderen. Er hat dazu mit diesen Äußerungen ja schon angesetzt.

Durch Ihren Artikel erfährt man allerdings wenigstens, was er so ablässt, denn „Nachrichten“ schaut hier so gut wie keiner mehr und ihn schon mal gar nicht. Oder noch andere seiner Riege und Couleur.

Daran erkennt man aber, wie weit es mit seiner Angst steht. Und so reden sie sich immer weiter und selber um Kopf und Kragen. Man muss nichts tun, sie machen es allein. Hier herum kann er seine Kandidatur in die Tonne latschen. Hat sicher noch ein paar gleichfalls Narzissten, oder leider viel zu Dumme, aber das wars auch.

Eins stimmte: Er ist halt „ein Wessi“. Und die müssen sich leider – Ausnahmen hats ja immer und überall, auch genügend – gefallen lassen, dass sie stets „alles wissen“, am besten Bescheid sowieso, besser als die Betreffenden selber. Hatten wir im Osten ohne Verzögerung gemerkt. Was die alles wussten, manche, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein und unser Leben gekannt haben sie eh nie. Hat sie ja auch nicht interessiert. Ein gewaltiger Fehler. Und ein MP wie er hat sich doch auch nur in den Kreisen bewegt, die ihm lagen. Die bestätigt haben, was er hören wollte.

Aber so kommt es halt zu Realitätsverkennung und -verlust. Mit den entsprechenden Folgen für sie, nicht „für die anderen“. Aber dann waren es bei Herrn Ramelow sicher die Außerirdischen, die ihm in die Karre gefahren waren. Oder gibt es noch wen zur Auswahl?

Mit herzlichen Grüßen
Ruth


12. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Warweg, sehr geehrte Redaktion,

wussten Sie, dass die ersten Christen 300 Jahre lang streng pazifistisch gelebt haben?

Dass erst die sich unter Kaiser Konstantin herausbildende katholische Kirche aus dem Christentum eine Kriegsreligion gemacht hat?

Dass es zu den Hauptaufgaben der Theologen seit Kaiser Konstantin gehört, die Kriege der Obrigkeit zu legitimieren? 

Und so hat der bis heute hochverehrte “heilige” Augustinus die Lehre vom “gerechten Krieg” erfunden. “Glaube nicht, dass jemand, der mit den Waffen Kriegsdienst verrichten will, Gott nicht gefallen könnte”, belehrt uns Augustinus oder auch in unüberbietbarem Zynismus:

“Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?” 

Martin Luther hat als Augustiner-Mönch die Lehren Augustinus verinnerlicht.

Im Folgenden einige Auszüge aus Luthers Schrift “Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können” (1526).

“Denn weil das Schwert von Gott eingesetzt worden ist, um die Bösen zu bestrafen, die Gerechten zu beschützen und den Frieden zu bewahren, Römer 13, 4; 1. Petrus 2, 14, ist auch überzeugend genug bewiesen, dass Kriegführen und Töten von Gott eingesetzt sind und, was der Lauf des Krieges und das Kriegsrecht mit sich bringen. Was ist ein Krieg anderes als Strafe für das Unrecht und das Böse? Warum führt man Krieg, außer dass man Frieden und Gehorsam haben will?”

“Diesem allgemeinen Unfrieden auf der ganzen Welt, der keinen Menschen verschont, muss der kleine Unfriede, der Krieg oder Schwert heißt, wehren. Darum ehrt auch Gott das Schwert mit so hohen Worten, dass er es seine eigene Ordnung nennt (Römer 13, 1) und nicht will, dass man sage oder denke, die Menschen hatten es erfunden und eingesetzt. Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht.”

Wie in den meisten Fällen begründet Luther auch hier seine Lehren mit Paulus, weil sich bei Jesus keine Rechtfertigung des Kriegshandwerks finden lässt.

Trotzdem lügt man dem Kirchenvolk bis heute dreist ins Gesicht: Solus Christus!

Was hat das jetzt mit Bodo Ramelow zu tun?

Bodo Ramelow ist bekennender Anhänger der evangelischen Kirche und hat sich oft als deren Lobbyist präsentiert.

Im Telegramm vom 30. Juli 1941 beglückwünschte der Mitbegründer der Bekennenden Kirche und Vorsitzende des Geistlichen Vertrauensrates der Deutschen Evangelischen Kirchen, Bischof August Marahrens, Adolf Hitler zum Überfall auf die Sowjetunion:

»Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche, erstmalig seit Beginn des Entscheidungskampfes im Osten versammelt, versichert Ihnen, mein Führer, in diesen hinreißend bewegten Stunden aufs neue die unwandelbare Treue und Einsatzbereitschaft der gesamten evangelischen Christenheit des Reiches.

Sie haben, mein Führer, die bolschewistische Gefahr im eigenen Lande gebannt und rufen nun unser Volk und die Völker Europas zum entscheidenden Waffengange gegen den Todfeind aller Ordnung und aller abendländisch-christlichen Kultur auf.

Das deutsche Volk und mit ihm alle seine christlichen Glieder danken Ihnen für diese Ihre Tat. Daß sich die britische Politik nun auch offen des Bolschewismus als Helfershelfer gegen das Reich bedient, macht endgültig klar, daß es ihr nicht um das Christentum, sondern allein um die Vernichtung des deutschen Volkes geht.

Der allmächtige Gott wolle Ihnen und unserem Volk beistehen, daß wir gegen den doppelten Feind den Sieg gewinnen, dem all unser Wollen und Handeln gelten muß.

Die Deutsche Evangelische Kirche gedenkt in dieser Stunde der baltischen evangelischen Märtyrer vom Jahre 1918, sie gedenkt des namenlosen Leids, das der Bolschewismus, wie er es den Völkern seines Machtbereichs zugefügt hat, so allen anderen Nationen bereiten wollte, und sie ist mit allen ihren Gebeten bei Ihnen und bei unseren unvergleichlichen Soldaten, die nun mit so gewaltigen Schlägen daran gehen, den Pestherd zu beseitigen, damit in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung erstehe und aller inneren Zersetzung, aller Beschmutzung des Heiligsten, aller Schändung der Gewissensfreiheit ein Ende gemacht werde.«

(Telegramm des Geistlichen Vertrauensrats der Deutschen Evangelischen Kirche an den Führer vom 30.06.1941; zitiert nach Dietrich Kuessner – Die Deutsche Evangelische Kirche und der Russlandfeldzug)

Was die evangelische Kirche damals nicht geschafft hat, …

Mit freundlichen Grüßen
Ralf Böhm


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