Ein neuer Kampfbegriff (?): „Polarisierung“

Ein neuer Kampfbegriff (?): „Polarisierung“

Ein neuer Kampfbegriff (?): „Polarisierung“

Ein Artikel von: Redaktion

Wie bereits Jugendliche indoktriniert werden, zeigt beispielhaft ein aktuelles Schüler-Förderprogramm, von dem ich als Mutter Kenntnis bekommen habe: Nur gemäßigte Meinungen sind demnach „gut“ für die Gesellschaft, „gefährlichen Extremen“ müsse vorgebeugt werden. Ein Erfahrungsbericht und Schlussfolgerungen für die Stärkung der mentalen Souveränität von A. Wolf.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Zuweilen finde ich es anregend und lehrreich, mich aufmerksam umzublicken und Manipulation festzustellen – um zu reflektieren, was ich mit den Begriffen verbinde, wie Meinungsbildung vonstatten geht und um (auch mich selbst) zu hinterfragen und mich anschließend umso klarer zu verorten. Ich habe den Eindruck, dazu mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet zu sein, ganz zu schweigen davon, dass ich das „Spiel“ aus einer nicht-involvierenden Distanz betrachten kann. Etwas völlig anderes ist es, als Kind inmitten von Manipulation aufzuwachsen, insbesondere, wenn diese von Vertrauenspersonen ausgeht oder in den Alltag maßgeblich prägenden Institutionen wie der Schule stattfindet. Durch das Vorleben von Modellen und die stetige Wiederholung von Themen in vielfältigen Kontexten werden normierte Vorstellungswelten (davon, was „richtig“ ist) vermittelt. Erleben die Heranwachsenden keine Alternativen, werden sie diese sehr wahrscheinlich unkritisch integrieren und so unbewusst übernehmen.

Vor einigen Wochen erhielt ich als Mutter eines intellektuell sehr begabten Kindes ein Informationsschreiben. Darin wurde im Rahmen eines außerschulischen Schüler-Förderprogramms (unterstützt von Bildungsministerien) ein interdisziplinärer Kurs beworben zum Thema „Polarisierung“. Ich war neugierig, hier ein Thema zu finden, welches die Autoren in den Fachbereichen Politik- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Soziologie verorten – und war schockiert über die Vorstellungen und die Absicht, die sich mir in der Kursbeschreibung vermittelten. Aber: Jede Erfahrung kann konstruktiv genutzt werden. Und so haben mich dieses „pars pro toto“-Beispiel für die Indoktrination junger Menschen und die „schöne neue Vorstellungswelt“ zum Schreiben dieses Artikels bewegt.

Zunächst wird in den ersten Sätzen eine neutrale Definition des Begriffs versucht: Polarisierung sei ein Prozess, bei dem sich Unterschiede herauskristallisieren (wobei mir diese Definition nicht im Kern treffend scheint – bedeuten Unterschiede allein doch noch keine Polarisierung). Auf unsere Gesellschaft bezogen wird festgestellt, dass es in dieser verschiedene Meinungen und Parteien gibt, wodurch es zu einem vielfältigen und dynamischen Miteinander komme. Die Neutralität wird gleich darauf aufgegeben, indem zunächst eine Wertung in die Frage gekleidet wird, ab welchem Punkt dies zu einem Problem oder sogar zur Gefahr werden könne, und dann in der Aussage gipfelt, dass es kritisch werde, „sobald Extreme überwiegen und das Gleichgewicht ins Schwanken gerät“.

Welche Botschaft wird hier vermittelt? Nur gemäßigte Meinungen sind „gut“ für die Gesellschaft, „Extremen“ muss vorgebeugt werden, sie sind zu verhindern, ergo: zu bekämpfen. Aber: Wenn von „gefährlichen Extremen“ die Rede ist, muss es einen Bezugsrahmen geben. Wer bestimmt diesen? Wer legt den Referenzpunkt einer „gemäßigten Meinung“ fest? Und: Inwieweit ist das Vorhandensein „extremer Meinungen“ gefährlich? Warum? Was ist eigentlich gemeint: bedeutet „extrem“ „maximal unterschiedlich“ oder die Opposition zu einer (erwünschten) Referenzmeinung? Ist damit gemeint, Opposition (zu wem und zu was?) sei per se gefährlich? Finden die Autoren schon die Existenz unterschiedlicher oder gegensätzlicher Meinungen unerträglich?

Ich möchte zur Verdeutlichung ein Beispiel anführen: zwei gegensätzliche Meinungen bezüglich der Farbe Blau („Blau ist die schönste Farbe“ versus „Blau ist die schrecklichste Farbe“). Wo ist das Problem? Ich dachte immer, Meinungsvielfalt bedeute, jedem seine individuelle Meinung zuzugestehen. Ich muss die Meinung eines anderen nicht teilen. Sie verletzt mich nicht. Ihre Existenz tut mir keine Gewalt an, solange daraus nicht eine aggressive Handlung gegen mich abgeleitet wird. Eine solche wäre, um bei dem Beispiel zu bleiben, die Farbe Blau zu verbieten oder, diese Farbe allem aufzuzwingen, oder Menschen auszuschließen (oder gar zu bekämpfen), welche sich zu dieser Farbe bekennen. Wenn ich mich NICHT egozentrisch zum Maßstab aller Dinge erkläre, dann kann ich einen anderen individuellen, möglicherweise sogar entgegengesetzten Standpunkt wahrnehmen und ertragen, ohne ihn als Angriff auf mein Sein zu verstehen. Das setzt voraus, meine eigene Individualität und Subjektivität sowie die Gleichwertigkeit der Menschen UND ihre Verschiedenartigkeit anzuerkennen. Diese Verschiedenartigkeit bezieht sich eben nicht nur auf Geschlecht, Herkunft und Äußerlichkeiten, sondern auf alles, was zum Menschen gehört, also explizit auch alles Psychische, seine geistige, innere Erlebens- und Vorstellungswelt. Dagegen stellt eine verordnete Verengung des Meinungskorridors einen Akt der Gewalt dar: Nicht ich, sondern ein anderer setzt mir den Rahmen und urteilt mich ab, verbietet – agiert, wo vorher kein Agieren war.

Noch einmal zurück zum „Anstoß“ dieser Reflexion. Der Terminus „Polarisierung“ war in meiner Wahrnehmung bislang neutral. Tatsächlich war er im Psychologiestudium kein Thema. Um sicherzugehen, hier keinen „blinden Fleck“ zu übersehen, habe ich meine alten Sozialpsychologie-Unterlagen hervorgeholt: Fehlanzeige. Als Beispiel kann das Lehrbuch „Sozialpsychologie“ von Aronson, Wilson und Akert (Ausgabe von 2008) dienen. So taucht dort der Begriff im Stichwortverzeichnis nicht auf (an der entsprechenden Stelle folgt auf „pluralistische Ignoranz“ gleich „politische Konkurrenz“).

Und nein, meine Kritik ist keine hysterische Spitzfindigkeit. Als Psychologin weiß ich: Sprache vermittelt Vorstellung, sie erzeugt Bilder und Gedanken, erschafft und begrenzt (siehe dazu auch das Forschungsfeld NLP – Neurolinguistische Programmierung). Eine solche Formulierung transportiert Information, eine Vorstellung. Das an solcher Stelle zu lesen, autorisiert von Bildungsministerien, ist keine Kleinigkeit. Dieser Kurs richtet sich an Heranwachsende. Sie sollen das Thema Polarisierung unter Anleitung erarbeiten, wobei klar ein Rahmen gesetzt wird (Stichwort: Framing).

Kritisch betrachtet verstehe ich die Ausführungen als Ausdruck der Vorstellung, nur eine „gemäßigte“, von offizieller Seite (Staat und Medien) als Richtwert definierte propagierte „Meinung“ sei zulässig. Meinungsvielfalt (!) ist (nur) gut, solange sich diese in ebenjenem festgesteckten Korridor bewegt. Dieser ist eng, denn: „Extreme“ (Meinungen) bedeuten eine Gefahr („Spaltung der Gesellschaft“…).

Ich bin erschrocken darüber, wie sehr diese „neue“ Denkweise in der Bildungslandschaft und in den Köpfen angekommen ist. Ist es nur Selbstzensur oder handelt es sich um eine absichtliche Neubesetzung eines (zuvor unbedeutenden) Themas? Wird hier (bewusst oder unbewusst) ein Instrument geschaffen, um ein „neues“ Demokratieverständnis zu implementieren, welches das „alte“ pervertiert? Wird damit ein Werkzeug geschaffen für die Begründung von Gegenmaßnahmen? Spontan fühle ich mich an die Argumentation für ein Auftrittsverbot von Daniele Ganser erinnert.

Eine andere Position

Für mich ist Meinungsvielfalt ein hohes Gut, ebenso Meinungsfreiheit. Beides bedingt einander. In meiner Wahrnehmung fördert es die Demokratiekompetenz (Demokratie im alten Sinne), wenn wir uns bewusst machen, dass Urteile immer subjektiv sind, dass alle Menschen unterschiedlich (nämlich von ihrem einzigartigen Standpunkt aus) auf die Welt blicken, und dass dies gut und natürlich ist. Nur im wertschätzenden, respektvollen Austausch, im Ermöglichen der Existenz des anderen, im Zuhören liegt die Möglichkeit zu einer Weiterentwicklung, zu Kreativität fern von einem „alles weiter wie bisher“. Menschen wie Galileo Galilei, Martin Luther oder Mahatma Gandhi vertraten für ihre Zeit eine „extreme Meinung“. Heute profitieren wir davon, dass ihre Ideen überlebt haben, und verurteilen rückblickend die kirchliche Inquisition und historische Zensur. Werden Meinungen in „gut“ und „böse“ oder als „extrem“ im Sinne von „gefährlich“ eingeordnet, ist dies nicht Ausdruck von Demokratie, sondern Anknüpfung an dunkle Kapitel der menschlichen Geschichte.

Über „Polarisierung“ hinaus: Wissen versus „Be-Greifen“ versus Weisheit

Was sagt dieses Beispiel aus über das Bildungswesen und die eingeschlagene Richtung? Ein wesentlicher Auftrag der meisten Schulen und assoziierter Institutionen im Bildungssektor ist die Vermittlung von Wissen. Konstruktive Alternativen sind nicht überall verfügbar und erscheinen mir bis dato gesellschaftlich weniger prägend. Natürlich gibt es immer wieder auch an „traditionellen“ Schulen Pädagogen mit einem anderen Anspruch, so wie es umgekehrt aber auch an Schulen mit offeneren, alternativen Konzepten im Einzelfall konservative Elemente oder eher traditionell arbeitende Lehrkräfte geben kann (wobei das Versagen in der Corona-Zeit ein eigenes Thema ist). Was macht Schulwissen 2023 mehrheitlich aus? Überspitzt könnte man formulieren: auswendig gelernte Informationen entsprechend des staatlich abgesegneten, zeitgemäß gesetzten Lehrplans; mit dem Effekt, auch aufgrund des hohen zeitlichen Aufwands (Schulunterricht, Hausaufgaben, Lernen zur Vor- und Nachbereitung) nicht nur diese Vorstellungsbilder zu festigen, sondern gleichzeitig Zeit und Ressourcen zu binden. Damit schwinden die Kapazitäten, um sich tiefer mit anderen Sichtweisen und Ideen auseinanderzusetzen (Bsp. Quantenphysik oder Weisheitslehren indigener Völker).

Weiter ist das in der Schule transportierte Wissen verschiedenen Kategorien zuzuordnen: Neben reinem Datenwissen (Bsp. Geburts- und Jahrestage, oder „meine Katze ist eine europäische Kurzhaarkatze“ oder „Europa befindet sich auf der nördlichen, Australien auf der südlichen Halbkugel“ etc.) werden auch Theorien und Interpretationen (gerade in Ethik, Geschichte und Politik) sowie Verhaltens- und Denknormen (Bsp. Gendern, Virusangst, soziale Distanzierung) vermittelt und auch die Leseweise von Begriffen geprägt (interpretativ-bewertend, z.B. „Solidarität“, „Verschwörungstheoretiker“).

Vorgegebene Informationen auswendig zu lernen, um sie exakt wiedergeben zu können, mag für eine Klassenarbeit genügen. Solches Wissen muss weder zu einem tieferen Verständnis führen noch zu Erkenntnissen und Fähigkeiten. Auch kann ein Kind nicht beurteilen, ob eine Information „wahr“ ist oder ob es sich lediglich um eine Theorie, eine Sichtweise (von vielen möglichen) handelt, ob die Information aktuell ist oder schon überholt. Ein solches Wissen ist lediglich eine weitergegebene Information, die rational-sprachlich abgespeichert und wieder abgerufen werden kann, nicht mehr. Es hat nicht den gleichen Wert wie die eigene Erfahrung, wie ein sprichwörtliches Be-Greifen, das andere Sinne mit einbezieht. Es ist NICHT gleichzusetzen mit Weisheit. Es besteht sogar die Gefahr, den Spielraum und die Ressourcen für tatsächliche, tiefe Erkenntnisse vermittelnde Erfahrungen zu begrenzen.

Schlussfolgerung: Die Herausforderung annehmen

Probleme zu erkennen und zu benennen genügt nicht, ist aber der erste Schritt. Der beschriebene Fall ist nur ein Beispiel. Ist es für Erwachsene schon schwierig, Manipulation und Beeinflussung zu erkennen, so gilt dies umso mehr für Kinder und Jugendliche. Die Heranwachsenden waren schon immer formbar. In der heutigen Zeit von Fremdbetreuung und digitaler Einfluss- und Informationsflut, in der Eltern immer seltener als Modell und Mentor ihre Kinder begleiten, hat dies eine besondere Brisanz.

Bildung, Schule, Lehrkräfte, „Vater Staat“ – Erwachsene assoziieren damit meist Positives. Wir vertrauen den Institutionen, vertrauen ihnen unsere Kinder an, geben Verantwortung ab. Womöglich achten wir sie als Autoritäten. Die Kinder lernen meist erst in der Schule Lesen, Schreiben, Rechnen. Wir sind erleichtert, ihnen nicht selbst diese Wissensfülle nahebringen zu müssen. Wir vertrauen darauf, dass ihnen dort auch Werte und Normen vermittelt werden, darauf, dass sie in unserem Sinne erzogen werden.

Spätestens nach den Erfahrungen der letzten Jahre und nach den Erkenntnissen der letzten Monate stellt sich mir die Frage, ob die „schulische Erziehung und Bildung“ tatsächlich in unserem Sinne und im Sinne der Kinder ist. Anzuführen wären auszugsweise das Wiedererstarken einer schwarzen Pädagogik (Coronamaßnahmen), eine zunehmende Propaganda im eigentlichen Wortsinn (z.B. in Schulbüchern und via Wikipedia, siehe dazu M. Fiedler, NDS-Artikel) und eine schleichende Indoktrination (z.B., wenn schon in der Grundschule Gendern zur Norm wird). Gleichzeitig nimmt die Qualität der Betreuung und Lehre ab, wenn Lehrer häufiger ausfallen und die anwesenden immer stärker gefordert sind, auch durch zusätzliche Aufgaben und steigende Belastungen im Klassensaal (durch z.B. die Integration von Flüchtlingskindern mit mangelnden Sprachkenntnissen oder die Zunahme von gesundheitlichen und anderen Einschränkungen bei den Kindern, wie ADHS, LRS, Autismus, Diabetes etc.).

Eltern fehlen häufig die Kapazitäten, Defizite auszugleichen oder sich näher mit Problemen auseinanderzusetzen und aktiv Lösungen zu suchen (was oft eine Konfrontation mit der Schule bedeuten würde): Sie sind gestresst durch die eigene Berufstätigkeit und eigene Ängste und Sorgen. Weitere Faktoren, welche Probleme verstärken, sind Helikoptertum und eine anerzogene, autoritätengehorsame Unselbstständigkeit. Manche Eltern haben auch Angst davor, in der Auseinandersetzung mit staatlichen Stellen aufgrund der Macht von Schule/Staat zwangsläufig zu unterliegen oder die Familie unbeabsichtigt einer Gefahr auszusetzen (z.B. Einbindung des Jugendamtes, Drohung mit Kindesentzug etc.).

Es stellt sich im zweiten Schritt die Frage, was es braucht, um dieser Herausforderung zu begegnen. Denn um eine Herausforderung handelt es sich, wenn man die erkannten Probleme nicht im Sinne eines „so ist es nun mal jetzt!“ oder als alternativlos akzeptieren will.

Das Erste wäre, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass das von anderen Menschen weitergegebene, nur sprachlich-rational aufgenommene Wissen subjektive Elemente beinhaltet und nicht losgelöst ist von der eigenen Kultur, von Zeit und Raum, dem gesellschaftlichen Kontext und der Absicht des Senders. Wichtig wäre weiter, ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Wissen nicht automatisch die Wahrheit abbildet, ja, dass es oftmals gar nicht möglich ist, eine absolute Wahrheit zu erfassen. Viele Aspekte von Wissen beziehen sich auf eine Theorie, wobei eine Theorie immer nur genau das ist: eine Theorie – welche im Angesicht künftiger neuer Erkenntnisse und Betrachtungsweisen womöglich später als überholt gelten und durch eine bessere Theorie ersetzt werden wird (Bsp.: die Vorstellung, dass die Erde eine Scheibe und Mittelpunkt des Universums sei). Auch gehört dazu, Kindern beizubringen, verwendete Begriffe, ihre Konnotation und Verwendung zu hinterfragen. Um dies leisten zu können, ist aber noch früher anzusetzen: am Vertrauen in die eigene Wahrnehmung.

Wesentlich ist in meinen Augen die Stärkung der Eltern, auch in ihrer Position als die Verantwortlichen für ihr Kind und dessen Erziehung. Sie müssen entlastet werden, um genügend Kapazitäten aufwenden zu können, um zu reflektieren und sich tiefer mit den Dingen auseinanderzusetzen und so ihre ureigene Verantwortung übernehmen und leben zu können. Wir, die Eltern, müssen uns unserer eigenen Konditionierungen bewusst werden und entscheiden, was wir für unsere Kinder möchten. Wir müssen uns selbst kritisch reflektieren und anfangen, auf unser eigenes Gefühl zu hören, unserer Intuition, unserem Herzen zu vertrauen und entsprechend zu handeln. Wir selbst müssen unsere Verantwortung übernehmen, Kinder nicht als lästige Anhängsel, Karriereproblem, Statussymbol, Sündenbock, Fußabtreter oder gar als Verantwortliche für unser eigenes Wohlbefinden betrachten, sondern als unsere Schutzbefohlenen, ausgestattet mit einer eigenen Persönlichkeit und Würde.

Wir müssen die Kinder beschützen, nicht umgekehrt. Wir müssen handeln, anstatt darauf zu warten, dass sich die Dinge von allein ändern oder andere vorausgehen.

Und ja, es gibt neue Lösungsansätze, neue Ideen. Sicher sind diese noch nicht immer ausgereift, aber es sind Anfänge. Wie sie sich weiterentwickeln, hängt von uns ab, ob wir neue Wege beschreiten, ausprobieren, aus Fehlern lernen. Gerade auch in den Zeiten von schulischem Lockdown haben sich lokal Zusatzangebote entwickelt, von Eltern und von Pädagogen, die nicht länger den alten Weg verfolgen, sondern der Normierung etwas entgegensetzen wollen. Hier wäre auch ein stärkeres Vernetzen wichtig und eine größere Sichtbarkeit, damit sich mehr Eltern finden, beteiligen und austauschen können.

Und sicherlich Mut, den es immer braucht, um aus Altem auszubrechen und ungewohnte Pfade zu betreten. Betreten wir sie!


Quellen und Hinweise

Themen Manipulation, Indoktrination, Bildungssystem, Kinder“schutz“:

Klöckner, M. (2020, Februar 12). Ein Blick in die dunklen Ecken der Kindeserziehung. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Rainer Mausfeld:

Reuse, Sandra. (2020). Corona: Die Rückkehr der schwarzen Pädagogik NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Reuse, Sandra, & Lankau, Ralf. (2021, April 26). Forum Schule – wie weiter? Erste Zwischenbilanz. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Riegel, T. (2020, November 25). Liebe Schüler: Vorsicht vor den Andersdenkenden! NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Riegel, T. (2021, Oktober 6). Corona: Nehmt die Kinder vor den „Beschützern“ in Schutz. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Riegel, T. (2022, Januar 26). Corona und Kinder: Verwerfliche Tatenlosigkeit. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Von Garrel, M. (2016, September 16). Schulen im Würgegriff – Überlegungen zur staatlichen und privatwirtschaftlichen Umklammerung des öffentlichen Schulwesens. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

zur Gefährlichkeit und Einflussnahmen von Internetportalen am Beispiel Wikipedia:

Berger, J. (2021, Februar 4). „Ich lasse mir von der Wikipedia nicht meine Identität stehlen“. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Berger, J. (2021, Februar 16). Das Wikipedia-Problem ist auch ein Journalismus-Problem. NachDenkSeiten – Die kritische Website.

Fiedler, Markus (2023, Februar 26). Geschichten aus wikihausen. Der mündige Bürger zwischen Indoktrination und Falschinformation in Schule und Wikipedia.

Wikipedia: Eine Desinformations-Operation? Swiss Policy Research. Abgerufen 9. März 2023, von swprs.org/wikipedia-eine-desinformations-operation/

PS: Um Nachteile für das Kind auszuschließen, wurde auf eine genaue Quellenangabe des besprochenen Schreibens verzichtet.

Titelbild: ibreakstock / Shutterstock

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!