Leserbriefe zu Daniele Ganser in Dortmund und die Frage nach ähnlichen Erfahrungen anderswo
Die Vorgänge in Dortmund und die in Leserbrief Nr. 7 – siehe unten – wiedergegebene Erfahrung in Bensheim an der Bergstraße geben den Anstoß für eine Frage und Bitte an Sie, liebe Leser der NachDenkSeiten, davon zu berichten, wenn Ihnen Ähnliches in Ihrer Stadt oder in Ihrer Region begegnet. Wir würden dann diese verschiedenen Erfahrungen dokumentieren. – Bitte nutzen Sie für Ihren Bericht die E-Mail-Adresse [email protected] und noch eine Bitte: halten Sie Ihren Bericht kurz und konzentriert auf das Wesentliche. Danke. Albrecht Müller.
Leserbriefe zu „Wie die Zeiten schlimmer werden – dargestellt am Umgang mit Daniele Ganser“
Albrecht Müller erinnert hier an eine Veranstaltung mit Daniele Ganser in Landau im Herbst 2016. Damals habe es keine feindseligen Kommentare gegeben. Um eine für den 27. März 2023 in Dortmund geplante Veranstaltung mit Daniele Ganser sei jedoch eine „wütende Diskussion“ ausgebrochen: „Mit aggressiven Unterstellungen übelster Art“. Die wortreiche Aggression komme nicht nur aus Antifa-Kreisen, sondern die etablierten Parteien – von der CDU über die Grünen und die SPD bis zu Die Fraktion/Die Partei – würden sich daran beteiligen. Heute komme der Faschismus im Gewand des Antifaschismus. Was in Dortmund gerade passiere, sei ein neuer Beleg für diese schlimme Entwicklung. Wir danken für die zahlreichen und interessanten E-Mails. Eine Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann hier für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
das Problem ist, dass es funktioniert. Der Otto-Normal-Mediennutzer kennt solche (wichtigen!) Menschen wie Ganser, Jebsen,… gar nicht. Wenn man sie dann darauf hinweist, wie mit jenen umgegangen wird/wurde, machen sie (wenn überhaupt) eine kurze Google-Suche, in der sie die angehängten Etiketten (“Antisemit, Rechter, Schwurbler…”) präsentiert bekommen.
Und der Fall ist für sie erledigt.
T. Karsten
2. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion der Nachdenkseiten,
den in Dortmund beobachteten Umgang mit Daniele Ganser kann ich leider nur bestätigen. Im Januar 2020 wurde Daniele Ganser der Bautzner Friedenspreis überreicht. An der Festveranstaltung im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, bei der auch Herr Ganser einen ausführlichen Vortrag hielt, nahmen sehr viele Personen teil. Die Veranstaltung wurde schon vorher kontrovers im Stadtrat diskutiert, besonders die Grünen taten sich negativ hervor. Aber auch der SPD-Bürgermeister nahm nicht teil. Dagegen sprach der CDU-Landrat auf der Veranstaltung. Problem war die Kontaktschuld des Vereins „Bautzner Frieden“ mit einem Bautzner Industriellen der als AfD-nah beschrieben wird. Das war leider vorhersehbar. Was mich aber stark verwundert hatte, war das unangemessene Auftreten der Anhänger der Partei „Die Partei“. Sie beschimpften die Teilnehmer der Veranstaltung vor dem Theater als Aluhutträger und Anhänger eines (im negativen Sinne) „Verschwörungstheoretikers“.
Die Partei „Die Partei“, die bis dato mangels Alternativen meine Wahl gewesen ist, hat sich somit von meinem Wahlzettel verabschiedet.
Ich fand es damals schon, und heute vielmehr, grotesk, wie Menschen beschimpft und stigmatisiert werden, die sich für den Frieden einsetzen. Es ist heutzutage eben nicht egal, woher die Forderung nach Frieden kommt…
Herzliche Grüße aus der Lausitz und Danke für Ihre unermüdliche Arbeit
Thomas Jordan
3. Leserbrief
Guten Tag, liebe NDS-Redaktion. Es ist unglaublich wie die Grundwerte unserer Demokratie inzwischen mit den Füßen getreten werden. Aber wenigstens sollte man dagegen aufbegehren, was ich mit meinem Anschreiben an den Dortmunder Vertreter im Stadt von „Die Partei“ getan habe. Es wird zwar nichts nützen, so wie damals am Ende der Weimarer Republik es den Menschen (hier als Gegensatz zu Eliten verstanden) auch nichts genützt hat; aber dennoch wollte ich meine Meinung dazu kundtun.
Das kurze Schreiben anbei. Mal sehen, ob eine Antwort erfolgt und wie diese dann aussieht.
Freundliche Grüße und mit Dank für Ihre unverzichtbare Arbeit.
B.S.
Sehr geehrter Herr Schlösser,
über das undemokratische Agieren von CDU, SPD, FDP und die Grünen wundern sich viele Menschen schon lange nicht mehr, aber Die Partei schien bis zu dieser, Ihrer Meinungsäußerung noch für ein demokratisches Grundverständnis zu stehen. Das sehe ich in Ihrer Darlegung deutlich verletzt. Wenn Sie den Friedensforscher Herrn Dr. Ganser in der Ecke von Faschisten und Rechtsradikalen verorten und ihn als „Deppen“ bezeichnen, haben Sie erstens seine Bücher und Vorträge nicht zur Kenntnis genommen und folgen zweitens mit Ihrer Verunglimpfung nur einem autoritären Glaubensgrundsatz, nachdem alles gefährlich ist, was der Meinungshoheit widerspricht. Dass Herr Dr. Ganser seit Jahren in wikipedia mit dem Stempel „Verschwörungstheoretiker“ versehen wird, heißt – so man das Funktionieren von wikipedia kennt – leider inzwischen gar nichts mehr. Über derartige Etikettierungs-Prozesse sollten Sie als Politiker eigentlich informiert sein. Eine Entschuldigung bezüglich Ihrer Betitelung als „Deppen“ ist notwendig. Menschen öffentlich zu diskreditieren, ist Zeichen höchst autoritärer Denkweise. Bitte legen Sie auch dar, inwiefern Dr. Ganser ein Rechtsradikaler und ein Faschist ist.
Deshalb fordere ich Sie hiermit auf, Ihre hier getroffenen Anschuldigungen mit Fakten zu untermauern. Ansonsten bekommt „Die Partei“ meine Stimme und meine Aufmerksamkeit nicht mehr, denn ich ordne Ihr hier gezeigtes, zutiefst undemokratisches Verhalten als neo-faschistoid ein. Das, was Sie augenscheinlich praktizieren wollen, ist „DDR 2.0“. Meinungsfreiheit – so diese nicht gegen demokratische Grundsätze verstößt – als höchstes Gut der Demokratie scheint von Ihnen nicht mehr akzeptiert zu werden. Das jedenfalls legt Ihre, hier veröffentlichte Stellungnahme nahe.
Untermauern Sie also die hier von Ihnen getroffenen Aussagen. Dazu fordere ich Sie hiermit auf.
B. S.
4. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte an ein meiner Meinung nach passendes Zitat von Ringelnatz erinnern:
“Die Zeiten werden Schlimmer? Die Zeiten sind immer. Die Leute werden schlimmer.”
Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Lüdicke
5. Leserbrief
Sehr geehrte Mitarbeiter der nachdenkseiten.de.
Vorab möchte ich anmerken, dass ich ausdrücklich nicht namentlich genannt werden möchte. Ich bitte also, den Text anonym zu veröffentlichen oder mein Anliegen auf andere Weise einzuflechten oder verwenden. Danke!
Zum Beitrag:
Wie die Zeiten schlimmer werden – dargestellt am Umgang mit Daniele Ganser
Viele Leser werden die Glaubwürdigkeit der Person Daniele Ganser auch mit Hilfe von Wikipedia prüfen. Eigentlich gilt Wiki ja als glaubwürdig und seriös. Bezüglich wissenschaftlichen Beiträgen stimmt das weitgehend. Geht es jedoch um die Interpretation von (geo-) politischen Inhalten versagt Wikipedia komplett. Weshalb das so ist, ist Inhalt der Youtube-Doku: “Die dunkle Seite der Wikipedia”
Grundsätzlich geht es dabei um Wikipedia, es wird beispielhaft der Eintrag von Daniele Ganser intensiv bearbeitet. Ich glaube, dass ein entsprechender Link auf den Nachdenkseiten für viele Leser sehr interessant sein würde. Danke für ihr Interesse.
mit freundlichen Grüßen
M. G.
6. Leserbrief
Ich kenne die Vorträge von Daniele Ganser, haben guten Inhalt der in aller Klarheit, Ruhe und Freundlichkeit gebracht wird.
Ich habe nur einen Kritikpunkt an Daniele Ganser: Dass man 360 Schweizer Franken zahlen muss um Mitglied zu werden in seinem Verein, wobei man unter anderem den Service bekommt dass er Emails beantwortet.
Was die Art, Menge und Schärfe der Kritik an ihm angeht bekommt man so einen Vorgeschmack wie 1933 bis 1939 umgegangen wurde mit Kritikern.
Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens
7. Leserbrief
Hallo,
zum Artikel von Albrecht Müller ein aktueller Bericht aus Bensheim/Bergstraße. Letzte Woche wurde ein Vortrag Gansers im Vorfeld von einem Leserbrief mit den üblichen Vorbehalten gegen Ihn eingeleitet. Der Vortrag wurde dann 4 mal wiederholt, war also anscheinend durchaus gefragt. Sponsoren der Veranstaltung wie die Sparkasse Bensheim oder die Stadt haben ihre Unterstützung pflichtgemäß zurückgezogen. Der Veranstaltungsraum blieb, warum auch immer, für den Veranstalter nutzbar. Es ist also überall und immer das gleiche Lied.
mit vielen Grüssen Hans Meder
8. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
die Informationen zum Kesseltreiben gegen Daniele Ganser in Dortmund sind erschütternd, aber nicht verwunderlich.
Die etablierten Parteien bezeichnen es als Verschwörungstheorie, wenn offizielle Narrative in Frage gestellt werden. Aber, das nehmen sie Daniele Ganser nicht wirklich übel.
Böse sind sie auf ihn, weil er zu inzwischen bewiesenen Verschwörungen belegbare Fakten benennt.
Dass ihm wie üblich durch die Vertreter etablierter Parteien keine Argumente entgegengebracht werden, sondern er in faschistoider Art und Weise beschimpft wird, ist in der BRD inzwischen leider normal.
Die CDU und die Olivgrünen marschieren verständlicherweise vorneweg, die SPD ist Mitläufer.
Am meisten verwunderte mich die Stellungnahme des Herrn Schlösser, Apparatschik von DIE PARTEI. Eine Truppe, die bei der Europa-Wahl 2019 mit den Namen von Nazi-Größen warb, wirft einem seriösen Wissenschaftler und Publizisten vor, er sei ein Rechtsradikaler und Faschist (!). Wenn Sonneborn ab und zu mal die Wahrheit ausspricht, ist das ein PR-Gag ohne Wert und dient nur zum Stimmenfang. Tatsächlich sind DIE-PARTEI-Leute Scharlatane auf Kosten der Gemeinschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Schuberth
9. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
ich habe trotz eines mulmigen Gefühls Ihren Tipp befolgt und mir diesen “Nordstadt Blogger” bezüglich dessen diffamierenden Artikels über Dr. Daniele Ganser angetan. Gruselig, aber das war nicht anders zu erwarten: die immer gleichen Plattitüden werden hervorgekramt und Antisemitismus mal wieder für alles und jeden instrumentalisiert. Nichts Neues also. Natürlich geht es um das Thema der Veranstaltung, den Ukraine-Krieg, das ist den kriegstreiberischen Medien ja dann ein Dorn im Auge, wenn der Auftretende (Dr. Ganser) eben nicht in das gleiche Panzerrohr bläst wie man selbst. Und noch dazu für den Frieden wirbt! Schmierfinken-Krieg gegen Andersdenkende, auch das kennen wir seit der Corona-Plandemie ja nun zu gut. Allerdings ist diese Art von Journaille wohl letzten Endes zu feige, sich als Kriegstreiber zu outen, deshalb wieder Abgedroschenes. Soviel Courage traut man sich dann doch nicht. Und die Parteisoldaten marschieren im Gleichschritt eifrig mit, obwohl sie es ganz sicher besser wissen. Erbärmliches Pharisäertum! Wobei ich von “DER PARTEI” enttäuscht bin, dass auch dort anscheinend ungefiltert nachgeplappert wird. Schade!
Mittlerweile ist die Kommentarfunktion bei dem Blog gesperrt, weil es wohl zu viele gegenteilige Kommentare gegeben hat. Man sei “beleidigt worden”, ist als Rechtfertigung zu lesen. Ich sage mal, so reagiert eine beleidigte Leberwurst! Irgendwie dumm gelaufen!
Beste Grüße
Claudia L.
10. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
ja da haben Sie ja wieder einmal ein „edles Schmuckstück“ des Framings ausgegraben. Wie finden Sie das bloss immer?
Für den Schreiber eines solchen Artikels hat das natürlich den Vorteil, dass man ihn „parametrisieren“ kann, wie man das in der Informatik nennen würde. Selber Text – man tausche nur die Namen aus. Wahlweise Michael Lüders, Ulrike Guirot, Oskar Lafontaine usw. usf.
Wir haben schließlich Facharbeiter Mangel und wo würde man das mehr merken als im Journalismus?
Also besonders süffisant fand ich ja die Stellungnahme der Westfalenhalle GmbH
..“Eine Veranstaltung mit Dr. Daniele Ganser hat zuletzt in 2021 in den Westfalenhallen stattgefunden und verlief ohne Zwischenfälle.“..
Das ist kabarettistisch nicht zu überbieten.
Als bekennender Armateurastronom werde ich in Zukunft mit einem mulmigen Gefühl einem Vortrag von Harald Lesch lauschen, und am nächsten Tag mit der lokalen Zeitung hoffentlich beruhigt feststellen das es zu keinem Zwischenfall in Form von plötzlich auftretenden Schwarzen Löchern, spontanen Supernovae Explosionen, und hyperrelativistischen Raumverwerfungen gekommen ist.
Also das ist natürlich hypothetisch. Ich wohn in Wilhelmshaven Da findet Harald Lesch nicht einmal mit Warp-Antrieb hin ?
Etwas erstaunt war ich, dass Sie nicht auf die Leserbriefreaktionen eingegangen sind. Die waren ja überwiegend in Ihrem Sinn.
Vielleicht wollten Sie aber auch keine Schleichwerbung einer der Leserbriefschreiberinnen unterstützen die sich auf den Titel Ihres Buches berufen hatte.
„Schraube wenig – überrolle alles – fahre selbst ? ääähh oder so ähnlich ?
Mit Framing gepanzerten Grüßen
Ihr Heiko Künzel
11. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller, liebe Macherinnen und Macher der Nachdenkseiten,
ja, das ist recht betrüblich und ich stimme Ihnen zu. Ich wohne in der Gegend, beschäftige mich jedoch normalerweise nicht mit Dortmunder Lokalpolitik.
Die Einlassungen z.B. der CDU und SPD wirken auf mich weniger überzeugt als eilfertig-beflissen. Es macht den Eindruck, dass sendungsbewußte Vertreter einer unheiligen Allianz der politisch-korrekten-antideutsch-woken Gedankenkontrolle unverhüllt jenen drohen, die sich deren Weltsicht nicht zu eigen machen sondern selber denken wollen.
Dass die Grünen sich von Dr. Ganser entlarvt fühlen, ist verständlich, da ihr aktuelles Personal in Berlin so grundlegend wie möglich ihre ursprünglichen Ziele verrät.
Man wird hier im Kleinen Zeuge medialer und politischer Machtkämpfe, um die Gleichschaltung, mit Hauke Ritz, Massenformierung des Bewußtseins (lesenswerter Artikel bei Multipolar), durchzusetzen und uns russophob und kriegswillig zuzurichten á la „jeder Schuss ein Russ“!
Da denke ich an Prof. Mattias Desmet, Totalitarismusexperte aus Gent, weiland zu Corona: 40% der Bevölkerung sind dauerhaft medial hypnotisiert. 20% sind kognitiv immun und nicht hypnotisierbar. Die 40 %, bei denen es noch in Frage steht, schaffen je nachdem die Mehrheit.
Also: Wir sollten nicht aufhören, bei der unter diesem üblen medialen Trommelfeuer stehenden Mehrheit unserer Mitmenschen Zweifel an der Kiew/Berliner Kriegserzählung zu säen und für Pluralität zu kämpfen. Und, falls möglich, alternativen Medien Geld spenden damit die Gegenöffentlichkeit Gehör findet.
Dies ist zunächst immer ein Krieg um die Köpfe, die von „Kriegslösungen“ überzeugt und wo dies nicht gelingt, getäuscht, betäubt, verängstigt und eingeschüchtert werden müssen. Dann erst kann schamlos geliefert, geschossen und gestorben werden – vorher wagen sie es nicht.
Zurück zu Dortmund:
Es gibt immerhin auch eine Kommentarspalte, die Widerworte enthielt, bevor sie geschlossen wurde, z.B. dieses:
“Gehen Sie nur hin. Da könnten Sie vlt. ihren Horizont erweitern. Es gibt zum Glück noch Dinge und Stimmen außerhalb der Cancel culture, olivgrüner Kriegstreiberei, Banderaverharmlosung und Antideutschen Parolen, denen bei Ihnen Raum und Zeit geboten wird.
Sie kämpfen doch für Meinungsfreiheit, Pluralität und gegen Unterdrückung Andersdenkender, nicht wahr?
MfG”
Andere Kommentare waren noch deutlich kritischer und wurden immerhin abgedruckt.
Die Verwaltung der Westfallenhallen hat bis jetzt recht souverän auf die Anschuldigungen reagiert. Es bleibt abzuwarten, wie es wird, wenn eine sich von den „Demokraten“ in die Ecke gedrängt sehende CDU über das Aufsichtsgremium der Westfalenhallen, dessen Vorsitzenden sie stellt, die Absage erzwingen will.
Herzliche Grüsse aus dem Ruhrgebiet,
BL
12. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
Danke für diese treffende Überschrift!
Ansonsten bin ich fassungslos! Wo leben wir inzwischen?
Nicht mehr in dem Deutschland, das ich kannte und schätzte!
Ich habe im Laufe der letzten Jahre insgesamt drei Vorträge von Herrn Ganser live erlebt mit unterschiedlichen Themen und kann mir deshalb auch eine Einschätzung seiner Persönlichkeit zutrauen.
Er ist ein zutiefst friedlicher Mensch, der m.E. sauber argumentiert und recherchiert.
Als Historiker mit dem Schwerpunkt “verdeckte Kriegsführung” kann er es niemals leicht haben. Das ist ihm von Anfang an bewusst gewesen und entsprechend gut belegt er seine Forschungsergebnisse.
Wenn er somit Verschwörungen aufdeckt, kann man ihn zurecht als Verschwörungs-Theoretiker bezeichnen.
Nur begehen diese Verbrechen wohl die, die jetzt am lautesten schreien!
Mit entsetzten Grüßen
H. Floquet
13. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich wohne selbst seit einigen Jahren in der ‘Dortmunder Nordstadt’ und beobachte speziell die Dortmunder Politik mehr oder weniger seit über 40 Jahren.
Für eine pol. Einordnung meiner Person ein paar Anmerkungen. Seit meiner ersten BT-Wahl 1980 habe ich wg. des Umweltschutzes, der Kernenergie-Problematik und des Pazifismus über 20 Jahre lang ‘Die Grünen’ auf allen pol. Ebenen gewählt. Damals spielte ich mit dem Gedanken, dort Mitglied zu werden.
Desillusioniert von den fehlenden Fortschritten im Umweltschutz lag dann mein Fokus auf der Sozialpolitik und ich wurde Mitglied der SPD, als ein damals neuer Vorsitzender trötete, dass sich die SPD nun auch dahin begeben werde, wo die kleinen Leute sind und dorthin, wo es manchmal streng riecht. Als dann Steinbrück zum Kanzlerkandidat gekrönt wurde, bin ich wieder aus- und bei den Linken eingetreten. Dort war ich allerdings nicht lange und seit 2019 bin ich politisch heimatloser Nichtwähler.
In Dortmund herrscht der Dortmunder Filz, ähnlich dem Kölschen Klüngel, in dem wie ein grosses Spinnennetz alle relevanten Gruppen und Medien eingewoben sind. Beispielhaft sei der frühere OB-Kandidat Hengstenberg von der CDU genannt, der mit einem Versorgungsposten eingenordet wurde. Der erfolglose CDU’ler wurde prominent als GF im stadteigenen Abfallkonzern platziert, siehe [1].
Auch die ‘Nordstadtblogger’ sind systemnah, d.h. ein Medium, welches mir insbesondere durch überwiegend unkritische, positive Berichterstattung über Vorgänge in der Dortmunder Politik und Stadtverwaltung aufgefallen ist. Man schaue sich die Schlagwortwolke auf deren Website [2] ganz unten an, woran deren Anbiederung an Dortmunder Funktionsträger aus Politik und Verwaltung deutlich wird.
Unfassbar aber ist die Entwicklung der Grünen zu einer faschistoiden Partei spätestens seit der sog. “C-Pandemie”, Stichwort Lockdown und Impfpflicht.
Dafür steht auch die Pressemitteilung der Dortmunder Grünen auf deren Webseite zum Ganser-Auftritt, siehe unter [3]. Selbst die Meinungsfreiheit wird von den Grünen inzwischen mit Füssen getreten. Man beruft sich auf Dritte, zitiert aus dem Zusammenhang gerissen und verbreitet schamlos einen teils falschen und widerlich-beleidigenden Unsinn. Neuerdings ist auf der Website auch das PDF-Pamphlet eines “Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus” abzurufen. Offenbar benötigen die Grünen rhetorische Unterstützung.
Wer sich ein wenig mit der Person Ganser und seinem Wirken beschäftigt weiss, dass das Gegenteil der Behauptungen richtig ist. Der Antisemitismusvorwurf ist erbärmlich konstruiert und reiner Bullshit.
So schaut’s aus.
Fast hätte ich es vergessen: vielen Dank für Ihre Arbeit!
MfG
Wolfgang Lohoff
[1] edg.de/de/edg-konzern/wir-ueber-uns.htm
[2] nordstadtblogger.de
[3] gruene-do.de/meldung/tx_news/gruene-fordern-absage-der-veranstaltung-mit-daniele-ganser-in-der-westfalenhalle-und-aufklaerung-ueb/
Sehr geehrter Herr Müller,
ergänzend zu meinem ua. Leserbrief übersende ich Ihnen noch einen Artikel und einen Leserbrief aus der heutigen Dortmunder Ruhrnachrichten zu Ihrer Information und beliebigen Verwendung in der Anlage.
MfG
14. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
Danke für den Hinweis auf die Polemik gegen Daniele Ganser, den ich sehr schätze.
Habe wie empfohlen in den Nordstadt Blogger kurz reingeschaut, aber schon bei dem Satz
Das Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus in Dortmund kritisiert den geplanten Auftritt von Daniele Ganser in den Westfallenhallen Dortmund (PM) bei Scharfe Kritik an den Westfalenhallen – Forderung nach einer Absage des Ganser-Auftritts
verspürte ich Übelkeit. Die alte Kiste: wird die unsägliche Geiselhaft des Palästinensischen Volkes durch Isreal auch nur thematisiert, wird sofort die Antisemitismus-Klatsche rausgeholt. Wie falsch und wie öde.
Ein anderer Gedanke: wird, wer jeden Shitstorm auf seriösem Nachrichten-Niveau (hier die NachDenkSeiten) wiederkäut, nicht unfreiwillig zum Verstärker? Und zwar sehr zu klammerheimlichen Freude des Urhebers?
(Zwischenbemerkung Albrecht Müller: ich denke: nein!)
Liebe Grüße und Dank für Ihre Arbeit
Stefan Meyer
15. Leserbrief
Hallo,
nachdem ich über diesen Artikel auf den Blog gestoßen bin habe ich direkt testen wollen, wie diese Redaktion auf Kritik zu ihrem eigenen Kommentar reagiert.
Ich will mir jetzt zwar nicht alleinig auf die Schulter klopfen, denn es waren noch andere kritische Geister in den Kommentaren unterwegs, aber mein langer Kommentar scheint das Fass zum überlaufen gebracht haben, denn beim warten auf die Freischaltung meines Kommentars wurde die Kommentarfunktion geschlossen, ohne dass mein Kommentar veröffentlicht wurde.
Mein Kommentar:
“Bekanntheit erlangte er vor allem durch die Verbreitung von „alternativen Interpretationen“ zum islamistischen Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001”.
Ahja: alles was eine “offizielle” Stelle sagt ist die absolute Wahrheit, und alle Zweifel daran sind “alternative Interpretationen”.
War da nicht was mit z.B. der Brutkastenlüge, oder dem Celler Loch?
“…ein bekannter Mythos der kursierenden Verschwörungser- zählungen rund um den 11. September”.
Komisch dass z.B. Quellen wie ae911truth.org komplett ausgeblendet werden, da das ja die eigene Voreingenommenheit bzw. das Ziel, eine Person zu diskreditieren, untergraben würde.
“So konstatiert der Amerikanist Michael Butter…”
Klassiker: eine Quelle zitieren die mit der eigenen Sichtweise übereinstimmt.
“In dem Film „Pandamned“ des niederländischen Filmemachers Marijn Poels aus dem Jahr 2022 vergleicht Ganser die von ihm wahrgenommene Trennung von geimpften und ungeimpften Personen mit der Verfolgung von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus.”
“Aussagen wie diese sind eindeutig als antisemitisch und geschichtsrevisionistisch einzustufen…”
Sind sie das: wo ist die Beweisführung bzw. Begründung dass die Einteilung von Menschen in 2 Gruppen, welche betrieben wurde, per se sofort antisemitisch und geschichtsrevisionistisch sein soll, nur weil in die Geschichte geschaut wurde, in der so etwas schon mal durchgeführt wurde?
“Des Weiteren hat Daniele Ganser offenbar auch keine Berührungsängste zum rechtsextremen Milieu:…”
Klassiker Nr. 2: Zuschreibung von Eigenschaften/Werten/Anschauungen per Kontaktschuld.
Mit der Logik ist jemand der z.B. gerne in einem russischen Restaurant isst per Definition ein “Putinversteher”, korrekt?
“Die angeführten Erkenntnisse zeigen, dass es sich bei Daniele Ganser keineswegs um einen harmlosen Redner handelt.”
Der aufgeführte Kommentar zeigt, dass es sich bei dem Netzwerk keinesfalls um einen harmlosen Redner handelt durch die stattfindende Dämonisierung einer Person, die eine andere Meinung vertritt als das Netzwerk selbst, insb. durch den offensichtlichen Zwang diese Person in die rechte und verschwörerische Ecke drängen zu müssen als ultima ratio, um seine Aussagen dadurch zu diskreditieren, da anscheinend eine inhaltliche Auseinandersetzung keinen Erfolg zeigen würde.
“Dass Daniel Ganser als Wissenschaftler angekündigt wird, verleiht ihm einem vermeintlich seriösen An- spruch…”
Appeal to authority:
- Öffentliche Stelle sagt X = ” X ist die absolute Wahrheit, da es von einer öffentlichen Stelle kommt, und alles andere sind Verschwörungstheorien”
- Ein Wissenschaftler sagt Y = “Das Attribut Wissenschaftler verleiht ihm nur einen vermeintliche seriösen Anspruch”.
“Was dort zu erwarten ist, dürfte klar sein: Ganser wird die USA und die NATO für den russischen Angriffskrieg verantwortlich machen sowie weitere Verschwörungserzählungen vor einem größeren Publikum ausbreiten.”
Was von dieser Art von Webseite zu erwarten ist, dürfte klar sein: wer nicht auf Linie ist mit pro-West und pro-Nato, und/oder sich erlaubt kritisch nachzufragen, ist per Definition ein Feind und muss bekämpft werden.
Mit freundlichen Grüßen,
S. Z.
Zum Schluss:
Die Leute sagen
die Zeiten werden schlimmer
die Zeiten bleiben immer
die Leute werden schlimmer!
J. Ringelnatz
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