Tagesschau=Regionalausgabe der „Stars and Stripes“

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Beispielhaft für den Niedergang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks folgt ein Blick auf die Auslandsberichterstattung vom 21.12.2022. Wir zitieren dazu die Beobachtungen eines NachDenkSeiten-Lesers vom 22. Dezember: „Anbei ein kurzer Hinweis auf die gestrigen Auslandsnachrichten bei tagesschau.de: Fünfzehn Berichte waren es insgesamt (siehe Anhang), davon nicht weniger als fünf (!) zur Reise des ukrainischen Präsidenten in die USA und über seinen dortigen Aufenthalt. Ein weiterer zur damit verbundenen Lieferung von Patriot-Raketen (wieder ein Schritt in der endlosen Eskalationsspirale, aber das nur am Rande). Nochmals fünf Nachrichten dann zu irgendwelchen Vorkommnissen in den USA (Erdbeben, Trump, Drogen…).

Gestern mag ein zugegeben krasses Beispiel sein, aber es ist doch zu fragen: Gibt es kein anderes Ausland mehr auf der Welt? Hätte nicht ein Sammelartikel zum Besuch Selenskys Genüge getan (von einer kritischen Analyse wagt man ja nicht einmal mehr zu träumen)? Oder ist es einfach an der Zeit, die Tagesschau in „US-Schau“ umzubenennen und ihren Netzauftritt zur Regionalausgabe der „Stars and Stripes“ zu erklären? Solche Gedanken kommen einem, wenn man öfters durch den Tagesschau-Auftritt scrollt oder sich abends mal wieder zum Schauen durchringt. Naja, so ist es wohl, wenn man in einem Land lebt, dessen Medien immer am Puls des Hegemonen sein wollen und dessen Regierung in der Rolle des demütigen Bücklings wirklich aufzugehen scheint.

Zum Vergleich noch ein Screenshot von orf.at. Bei den österreichischen Nachbarn hat man sich immerhin ein wenig abgesetzt. Siehe Anhang zweiter Teil.

Mit besten Grüßen
MM

Anhang [PDF]

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