Beschlossen auf dem Bundesparteitag der Freien Demokratischen Partei in Freiburg vom 25./27. Oktober 1971.
Die hier veröffentlichten Freiburger Thesen der FDP waren ein gewaltiger Schritt der FDP in eine fortschrittliche, aufgeklärte und für Sozialstaatlichkeit offene Richtung.
Eine wichtige Rolle spielte bei der Formulierung und Durchsetzung der Freiburger Thesen der FDP-Politiker Karl-Hermann Flach. Siehe hier. Er starb 1973 im Alter von 43 Jahren.
Spätestens 1982 war dann die Entwicklung der FDP hin zu einer für soziale Fragen aufgeschlossenen Partei beendet. Konsequenterweise traten damals dann vornehmlich jüngere Politikerinnen und Politiker wie Matthäus-Maier und Verheugen aus der FDP aus. Das Lambsdorff-Papier (Siehe Serie alter interessanter Dokumente hier), das dann kennzeichnend war für die Linie der FDP, hatte mit den Freiburger Thesen nur noch wenig zu tun.
Die FDP-nahe Naumann-Stiftung kommentierte das Freiburger Programm zum 50. Jubiläum erstaunlich freundlich:
Zurück in die Zukunft: Die Freiburger Thesen des Jahres 1971 sind eines der populärsten Parteiprogramme in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Sie stellen das wohl avancierteste Zukunftsmodell des Liberalismus nach 1945 dar. Die darin enthaltenen Aspekte der Demokratisierung der Gesellschaft, der Reform des Kapitalismus, der Mitbestimmungs-, Eigentums-, Vermögens- und Umweltpolitik sind auch heute viel diskutierte Themenfelder. 50 Jahre nach Freiburg schlagen wir ein neues Kapitel auf und diskutieren die Bedeutung und Innovationskraft der Freiburger Thesen für die Gegenwart.