Mal fordert er eine Flugverbotszone, mal will er Präventivschläge gegen Moskau, mal fordert er Atomwaffen für die Ukraine. Dann behauptet er wahrheitswidrig, die ukrainische Abwehrrakete, die zwei Polen getötet hat, wäre von Russland abgefeuert worden. Und jetzt fordert er, dass die NATO das von den Russen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor Sabotage schützen müsse. Das müsse die NATO tun, weil das für die ganze Welt wichtig wäre.
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Selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die wie viele andere Qualitätsmedien Kriegshetze betreibt, hat jetzt bemerkt: “Selesnski will die NATO in den Krieg ziehen.”
Mit seinen ständigen Forderungen nach Ausweitung des Krieges, nach einer Rückeroberung des Donbas und der Krim beweist Selenski nur eines: Er vertritt die ukrainische Bevölkerung schon lange nicht mehr, die mehrheitlich einen Waffenstillstand und eine Friedenslösung will, ungeachtet anderer Behauptungen in der Propagandapresse.
Für den Krieg trommeln immer nur die, die ihr Leben nicht selbst aufs Spiel setzen. In seinem berühmten Lied “Le déserteur” schrieb der französische Chansonier Boris Vian: “S’il faut donner son sang / Allez donner le vôtre / Vous êtes bon apôtre / Monsieur le Président.” Leobald Loewe hat das ins Deutsche übertragen: “Ihr schwört im Parlament, / man müsse Blut vergießen, / so lasset eures fließen, / verehrter Präsident!”
Man kann sicher sein, dass viele Ukrainer und Russen, wenn sie an ihre Präsidenten denken, ähnliche Empfindungen haben. Das ist ein uraltes Thema, von dem der Dichter Horaz sagte: “Dulce et decorum est / Pro patria mori.” Süß und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben – mit einer solchen “Ethik” starben über Jahrtausende unschuldige Menschen auf den Schlachtfeldern. Es ist Zeit für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, weil jeden Tag dieser verlogenen “Kriegsmoral” Ukrainer und Russen zum Opfer fallen.
P.S.: Am Montag ist mein Buch “Ami, it’s time to go! Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas” (Westend-Verlag) erschienen. Es ist ein Beitrag gegen den Krieg und dafür, dass sich endlich Vernunft und Menschlichkeit durchsetzen.