Leserbriefe zu „Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet – Teil 1“
Florian Warweg macht in diesem Beitrag darauf aufmerksam, dass es einen konzertierten Versuch der Bundesregierung gebe, eine Informations-Gleichschaltung zu etablieren. Zu diesem Zweck hätten die Bundesministerien Medien (z.B. Spiegel und Stern), westliche Social-Media-Konzerne, Bildungseinrichtungen und die sogenannten „Faktenchecker“ eingebunden. Das gehe aus einem an die NachDenkSeiten geleakten internen Regierungsdokument hervor. Der erste Teil des Leaks konzentriere sich auf die Auswertungen der Ausführungen zur Rolle des BMI (Innenministeriums), des AA (Auswärtigen Amtes), des BPA (Bundespresseamtes) und der BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien). Ein zweiter Teil zur Auswertung des Leaks wird nächste Woche veröffentlicht werden. Danke für die interessanten Zuschriften. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Sehr geschätzter Florian Warweg, sehr geschätzte NDS-Redaktion,
Ihnen allen sowie insbesondere dem Whistleblower gebührt mein Dank für diese Demokratie fördernde und in den heutigen Zeiten leider zudem als mutig zu bezeichnende Veröffentlichung!
Verantwortungsbewußte Menschen/Beamte in höherer Position sollten sich – wenn sie noch einen Funken Anstand, Menschlichkeit und Selbstachtung am Leib haben – an dem Leak ein Beispiel nehmen und dafür sorgen das die Öffentlichkeit auch erfährt an welchen im Zweifel NICHT kommunizierbaren Maßnahmen die Bundesregierung unter Hochdruck (mit Steuergeldern) “arbeitet” bzw. arbeiten läßt!
In meinen Augen ist die komplette deutsche Regierung (schon lange) auf Krieg mit Russland gebürstet und die Mehrheit der deutsche Bevölkerung wird durch die Propaganda in ihrer (noch) Ahnungslosigkeit behandelt wie der Frosch im Kochtopf der ganz langsam abgekocht wird – und somit mit in diesen Krieg hineingezogen wird. Würden all diese (meines Erachtens i.d.R. friedliebenden) Menschen in der Bevölkerung bemerken wie sie von dieser deutsche Kriegsmaschinerie instrumentalisiert werden, die Bundesregierung müssten ihr Vorhaben aufgeben! Denn es kommt immer auf die Masse an – genau deswegen gibt es Propaganda!
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
2. Leserbrief
Mein tiefer Dank gilt diesem Informanten!
Ich freue mich sehr darüber, dass es in den Verwaltungen noch Menschen gibt, die zutiefst erschrecken können.
Da kann man nur hoffen, dass sich noch einige weitere hinzugesellen, so dass eines Tages auch der Mainstream darüber berichten muss.
Hilde Floquet
3. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren vom Nachdenkseiten-Team,
ich lese seit einigen Jahren mit und möchte Ihnen eine kurze, generelle Rückmeldung und eine spezielle auf den im Betreff genannten Artikel geben:
Ich bin froh, die Nachdenkseiten entdeckt zu haben und schätze die kritische Sichtweise zu vielen Themen, die ich den anderen Medienformaten (ob Online, Print oder TV) sehr vermisse.
Davon ausgenommen sei “Die Anstalt” im ZDF und der ein oder andere Kabarettist.
Naturgemäß führt die Lektüre Ihrer Berichterstattung zwar bei mir regelmäßig zu Empörung, Aufregung und Kopfschütteln, dennoch lese ich immer wieder gerne eine andere Sichtweise und oftmals die einzige Sicht auf die Dinge, da diese ansonsten übverhaupt nicht erwähnt werden.
Der Artikel über das Dokumenten-Leak erweckt in mir aber erstmals ein neues Gefühl: und zwar das von Angst ! Langsam wird es mir unheimlich.
Ich bin Jahrgang 1964 und in den letzten Jahren wird alles, was Zeit meines Lebens Gültigkeit hatte, auf den Kopf oder in Frage gestellt.
Bisher dachte ich, dass die Art der manipulativen Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien und der “freien Presse” (man muss es ja wirklich in Anführungszeichen setzen) einem vorauseilenden Gehorsam geschuldet gewesen wären.
Doch dass nun koordiniert daran gearbeitet wird, die Bürger des Landes derart einseitig zu beeinflussen (und das bereits in den Schulen ???? !!!) macht mir wirklich Angst.
Vor einiger Zeit hatte Albrecht Müller (ich bin mir nicht sicher, ob er es gewesen ist) sinngemäß geschrieben, dass er sich frage, ob sich der Aufwand überhaupt lohne, wenn er sähe, wie uninformiert das Gros der Bevölkerung sei.
Nun, ich kann Ihnen versichern, das ich sehr sehr froh bin, mich auf den Nachdenkseiten informieren zu können und würde die Frage nach dem”sich lohnen” absolut mit “ja” beantworten.
Ich habe eben einen monatlichen Dauerauftrag über 5,- Euro als meinen bescheidenen Beitrag zur Unterstützung Ihrer Arbeit eingerichtet.
Bitte bleiben Sie motiviert und berichten auch weiterhin.
Herzliche Grüße
Thomas Tenta
4. Leserbrief
Moin!
Die “Nachdenkseiten” schätze ich sehr, gerade in diesen Zeiten.
Auch den Beitrag “Dokumenten-Leak: Wie die Bundesregierung an einer „Narrativ-Gleichschaltung“ zum Ukraine-Krieg arbeitet” las ich mit großem Interesse.
Am Ende fiel mir doch fast der Kinnladen herunter!
Den Informanten wolltet ihr anonym halten, beschreibt ihn aber dermaßen detailliert, daß es leicht wird, ihn innerhalb der Behörde zu finden.
Selbst wenn ihr damit versucht haben solltet, eine falsche Spur zu legen, wird das künftig andere davon abschrecken, euch Vertrauliches mitzuteilen!
Mit soldiarischen Grüßen,
Rainer Gatz
Anmerkung Florian Warweg: Hier handelt es sich um ein Missverständnis des Lesers. Die Anspielung und Beschreibung am Ende galt dem Verfasser des internen Papieres der Bundesregierung (dessen Namen man aus den Metadaten des Worddokuments herausfinden kann), nicht aber um den Whistleblower.
5. Leserbrief
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich bin gewohnt, Artikel “gegen den Strich” zu lesen.
Das habe ich bei diesem Artikel getan.
Es kommt auf die Sichtweise des Lesers an.
In zitierten Text des Dokuments finde ich nur, dass es eine Abwehrinitiative gegen russische Desinformation ist. Also eine Verteidigungshandlung. Jetzt könnte man aufhören zu fragen und sagen: Was könnt Ihr dagegen bloß haben?
Der Teufel steckt a) in den Beteiligten und b) in der Natur der Sachen “Meinung” und “Informationsauswahl”.
Bei a) weist Ihr darauf hin, wer die Beraterfirmen sind. Hm…
Bei b) ist klar, dass man erst mal festlegen muss, was Desinformation ist und was Information. Wenn man also unerwünschte Information als Desinformation deklariert, sind Eure Befürchtungen berechtigt.
Euer Whistleblower hat das scheints auch spontan so empfunden.
Aber eine Planung zur Gleichschaltung der Medien sehe ich nicht notwendigerweise. Die Mainstream-Medien schalten sich durch Parteilichkeit gegenseitig gleich.
Aber darum gibt es ja Euch.
Mit freundlichem Gruß
Eberhard Schneider
6. Leserbrief
Es folgen Hinweise zum Informantenschutz, die eher für die redaktionelle Arbeit hilfreich sein können.
Als Elektriker bin ich nur nur Laie.
Aber …
- Professionelle Medien veröffentlichen ihre Dokumente nicht.
- Anhand des Layouts, der Formatierungen, des Bearbeitungsstandes kann man sehr genau herausbekommen, zu welcher Uhrzeit an welchem Rechner diese Datei kopiert wurde.
- Und natürlich ist auch bekannt, wer zu diesem Zeitpunkt an diesem Rechner eingeloggt war und auch, wer tatsächlich davor gesessen hat.
- Von seinem Informanten veröffentlicht man keine Spezifika (Zitate, Meinungen, explizite Kenntnisse, …)
- Schon an Hand der Wortwahl und Diktion lässt sich leicht erkennen, welche Quelle zitiert wurde.
- Sie werden ebenfalls leicht in der Lage sein, den Gebrauch von Wörtern, Wortgruppen, Formulierungen, … ihren Kollegen, Freunden, Bekannten zuzuordnen.
Gehen Sie davon aus, dass Ihr Informant / Ihre Informantin den Behörden nun als Whistleblower bekannt ist.
Falls diese(r) nicht gefeuert wird, wird er/sie Ihnen künftig nur noch die Informationen geben (können) die Sie auch bekommen sollen.
Freundliche Grüße
S. R.
Anmerkung Florian Warweg: Der Whistleblower hat entsprechende Maßnahmen getroffen, die laut seiner eigenen Einschätzung es verhindern, dass Ort und Weg des Leaks nachvollziehbar sind. Dasselbe gilt für das Zitat. Zudem hat er bewusst seine Zustimmung erteilt, das geleakte Dokumente auch als Screenshot zu veröffentlichen.
7. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
ich bin mir nicht sicher ob diese Mail an “Leserbriefe” oder besser an “Redaktion” gehen soll.
Wie wäre es, wenn die Nachdenkseiten eine sichere Kommunikationsmöglichkeit einrichten würden speziell für Whistleblower/Hinweisgeber aus dem Kreis der Regierung/Behörden/Wirtschaft?
Und die Kontaktdetails zumindest unter den Artikeln von Florian Warweg veröffentlichen, um so den Kontakt und die Hürde für manche Hinweisgeber zu vereinfachen.
Zum Beispiel eine mit PGP-Schlüssel gesicherte E-Mail Adresse, XMPP-, Session- oder Briar-ID?
Früher gab es bei manchen Mainstream-Seiten die Möglichkeit als Hinweisgeber per PGP-verschlüsselte E-Mail Kontakt aufzunehmen.
Einige sogenannte alternative Medien bieten z.B. die Kontaktmöglichkeit über Session an.
Allerdings bin ich der Ansicht, dass man mit einer richtig eingerichteten PGP-verschlüsselten E-Mail als Whistleblower auf der sicheren Seite ist, um Kontakt aufzunehmen und interne Dokumente zu schicken.
Wäre vielleicht eine Überlegung wert. Denn die Internet-Kommunikation bei NDS wird bestimmt überwacht, oder wird irgendwann überwacht werden, wenn Florian Warweg öfter von Whistleblower eingereichte Dokumente berichten wird.
BG
E
8. Leserbrief
Sehr verehrter Herr Warweg,
als jahrelanger Leser der NDS habe ich es schon seit langem geahnt und war mir auch ziemlich sicher, dass da jemand im Hintergrund die Fäden ziehen muss. Die Nebelkerze, dass wenn eine Meinung veröffentlicht wird, dass dann alle anderen in gleicher Weise nachziehen, und somit eine Gleichschaltung zustande kommt, war mir schon immer sehr suspekt.
Nun habe ich Ihren Bericht über das Dokumentenleak mal an eine begüterte Verwandte weitergeleitet, worauf sogleich die Rückantwort kam:
“Das glaubst du doch selber nicht, bitte verschone mich mit solchen Nachrichten”
Und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass Sie zu diesem Leak nicht auch in entsprechendem Maße recherchiert haben; somit habe ich die Befürchtung, da ja alle Medien diese im Leak genannten Anweisungen erhalten haben werden, auch nicht darüber berichtet werden wird, sondern wie es in solchen Fällen üblich, als Verschwörungstheorie framen und das Ganze als Spinnerei abtun, wenn es denn überhaupt öffentlich wird.
Meine Verwandte ist dafür schon der richtige Empfänger.
Dennoch sind solch mutige Whistleblower extrem wichtig, zeigen sie uns doch, siehe Assange und Snowden, was wirklich um uns herum geschieht.
Viele Grüße
Ulrich Schneider