Waffen für den Frieden. Panzer für den Frieden. Raketen für den Frieden. Die Kriegstreiber sind mitten unter uns. Unaufhörlich versuchen sie, den Bürgern weiszumachen: Nicht die Diplomatie, sondern der Weg des Krieges führt zum Frieden. Sie erklären uns: Feuer löscht man am besten mit Benzin. So sieht die längst von jeder Scham befreite Kriegstreiberei aus. Die Kriegstreiber sitzen in den Redaktionen, im Parlament und den Universitäten. Unaufhörlich geben die Freunde der Ukraine vor, sich für die Ukraine einzusetzen, den Ukrainern zu helfen. Wer diese Freunde hat, braucht keine Feinde mehr! Ein Kommentar von Marcus Klöckner.
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
Podcast: Play in new window | Download
Sagen wir es doch geradeheraus: Den Kriegstreibern sind die ukrainischen Soldaten, die mit ihrem Gesicht im Sand verrecken, völlig egal. Die ukrainischen Soldaten haben für die Kriegstreiber nur den Wert von Kämpfern, die sie gegen ihr verhasstes Russland in Stellung bringen können – vom sicheren Schreibtisch aus.
Ihr Einsatz für Waffenlieferungen bedeutet, dass irgendwo in der Ukraine ein 18-jähriger ukrainischer Soldat mit einer gelieferten Waffe einem 18-jährigen russischen Soldaten den Kopf wegschießt. Das nehmen die Kriegstreiber hin – ohne auch nur mit der Wimper zu zucken!
Die Kriegstreiber sitzen in Talkshows mit der Maske der moralisch Gerechten. Und sie sitzen in den Redaktionen mit den Stahlhelmen vor ihrer Tastatur. Sie sprechen von „unseren“ Werten, die es zu verteidigen gilt. Sie sagen, in der Ukraine gehe es um Freiheit und Demokratie. Die vorgeblich „Guten“ sollten die Worte „Werte“, „Freiheit“ und „Demokratie“ besser nie mehr in den Mund nehmen.
Es soll nicht vergessen sein: Alleine von 1965 bis 1970 haben die moralisch Überlegenen 4,5 Millionen Tonnen Bomben auf Vietnam geworfen. Vom Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange, das bis heute noch zu furchtbaren Missbildungen bei Neugeborenen führt, ganz zu schweigen. Im ersten Irak-Krieg haben die moralisch Gerechten innerhalb von 40 Tagen 90.000 Tonnen Bomben auf das Land geworfen. In Afghanistan waren es zwischen 2006 und 2018 rund 50.000 Tonnen Bomben. All das Leid, die Zerstörung, all die Opfer. Wofür? Für Frieden, Freiheit, Menschenrechte? Wer das glaubt, glaubt wohl auch, der Mond ist ein großer Käsekuchen. Wir sehen in diesem Krieg das, was immer in Kriegen zu beobachten ist. Die Entdifferenzierung der Wirklichkeit.
Die Kriegstreiber zeichnen ein Bild vom „bösen Russen“. Ein Bild, das durch und durch manipulativ und propagandistisch ist. Eiskalt ignorieren sie die Realität. Warum hat die CIA mindestens seit 2014 ukrainische Soldaten ausgebildet? Warum unterstützen NATO-Länder die Ukraine mit zig Milliarden? Warum bezeichnen sie den Krieg in der Ukraine nicht als das, was er ist? Nämlich ein Stellvertreterkrieg!
Gewiss nicht aus reiner Barmherzigkeit. Nicht aufgrund der angeblichen „Werte“, aufgrund von Freiheit und Demokratie. Das Geld und die Waffen sind der Versuch, Russland – den großen Gegner – zu schwächen. Die Ukraine dient dabei als Stellvertreter.
„Unsere Freiheit“ hängt nicht von Panzerlieferungen ab, die die „Guten“ gegen Russland in Stellung bringen. Unsere „Freiheit“ hängt von Politikern und Bürgern ab, die sich dem Wahnsinn eines aufziehenden Dritten Weltkriegs entgegenstellen. Wenn die Kriegstreiber fordern: „Mehr Waffen!“, dann müssen sie, die tatsächlich Guten, rufen: Waffen nieder!
Titelbild: Volodymyr TVERDOKHLIB/shutterstock.com