Am 27. August erschien in deutschen Tageszeitungen eine ganzseitige Anzeige unter der Überschrift „Fakten-Booster“. Das war eine ausgesprochen kuriose Anzeige. Ich habe daraufhin beim Bundesministerium für Gesundheit angefragt, was diese Anzeige gekostet hat und wo sie erschienen ist und ob es zum gleichen Thema Fernseh- und Hörfunkspots gab. Heute kam die Antwort mit der Auskunft, dass wir Steuerzahler für diese Aktion über 5 Millionen € bezahlen. Es folgt zu Ihrer Information die komplette Antwort. Albrecht Müller.
„Die Anzeige wurde in den Wochenendausgaben der regionalen Tageszeitungen, in Anzeigenblättern und in türkischen Zeitungen geschaltet. Die Gesamtkosten für diese Schaltung betragen 5.144.820,98 €; die Kosten trägt das Bundesministerium für Gesundheit.
Planungen und Schaltungen der Werbemittel in den digitalen und klassischen Medien erfolgen durch die beauftragten Agenturen (Rahmenvertragsagenturen des Bundes), aufgrund von Vorgaben (sog. Briefings) des BMG. Anhand dieser Briefings, die zum Beispiel Festlegungen bezüglich der anzusprechenden Zielgruppen, der einzubeziehenden Regionen oder der Intensität enthalten, gestalten die beauftragten Agenturen die Schaltungen (sog. Flights).
Die detaillierte Ausgestaltung der Flights obliegt den Agenturen. Angaben darüber, welche Publikationen im Einzelnen gebucht wurden und welche Kosten dabei im konkreten Einzelfall entstanden sind, liegen hier daher nicht vor.
Teil der Kommunikationslinie „Fakten-Booster“ sind auch Hörfunkspots, die regelmäßig im zeitlichen Zusammenhang mit der Anzeigenschaltung ausgestrahlt werden und die Inhalte der veröffentlichten Print-Anzeigen aufgreifen. Fernsehspots sind nicht Teil der Kommunikationslinie „Fakten-Booster“.“
Bei der Beurteilung dieser Anzeigenaktion sollte man auch beachten, dass unter Werbefachleuten eigentlich klar ist, dass eine solche einzelne Anzeige nahezu nichts bewirkt. Vermutlich war die Wirkung auch nicht das Hauptziel dieser Aktion, vermutlich ging es vor allem darum, die Printmedien mit dieser Geldausgabe freundlich zu stimmen – sozusagen eine Aktion zur Stabilisierung des erstaunlichen Ansehens von Herrn Lauterbach.