Zwänge zum Tragen einer Maske sind nicht mehr haltbar. Darum sind die maskenlosen Auftritte von Politikern und Journalisten zu begrüßen – auch wenn manche von ihnen sonst heuchlerisch den Bürgern die Maskierung vorschreiben. Sie zeigen der von Panikkampagnen verängstigten Bevölkerung, wie einige der Panikmacher die Gefahr selber einschätzen: als offenbar nicht sehr hoch. Das kann verängstigten Bürgern helfen, auch selber von einem unangemessenen Gebrauch der Maske Abstand zu nehmen. Die jüngsten Vorgänge sollten also nicht in Forderungen münden, dass sich nun die Politiker an die eigenen falschen Regeln halten sollen – sondern darin, dass diese falschen Regeln endlich abgeschafft werden: und das zuallererst bei allen Kindern und Jugendlichen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
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In den vergangenen Tagen sorgten Berichte über nicht maskierte Politiker und Journalisten für Aufregung, fotografiert unter anderem in Regierungsfliegern. Die Empörung wird dadurch gesteigert, dass einige der Abgelichteten bei anderen Gelegenheiten wohl auf einen Maskenzwang pochen würden. Vielen Bürgern kommt bei solchen Vorfällen sicherlich George Orwells Satz aus „Die Farm der Tiere“ in den Sinn, von den Geschöpfen, die gleicher sind als die anderen. Dieser Impuls ist gerechtfertigt, die dokumentierte Heuchelei ist nicht zu leugnen und nur schwer erträglich, unabhängig von möglichen rechtlichen Ausnahmen bei Regierungsflügen.
Trotzdem sollten die etwa in diesem Artikel gezeigten Bilder nicht dazu führen, jetzt den „Maskenzwang auch für die Heuchler“ durchzusetzen, sondern im Gegenteil: Die Verweigerung der „Schutzmaßnahmen“ durch das Personal, das diese Maßnahmen teils selber propagiert, kann eben diese Propaganda beschädigen. Die anscheinende Heuchelei der politisch-medialen „Elite“ könnte hier also einen Weg aus der Sackgasse aus Panikmache und unangemessenen Maßnahmen weisen: Wenn die Bundesregierung auch auf den Feldern der Energie, des Sozialen, der internationalen Entspannung oder des Klimaschutzes momentan großen Schaden anrichtet – einige Regierungsmitglieder übernehmen wenigstens bei der Frage der überfälligen Demaskierung der Gesellschaft nun die Rolle der Avantgarde, und sei es unfreiwillig.
Maske ist keine Kleinigkeit
Wer eine Maske tragen möchte, soll das tun. Meiner Meinung nach ist aber ein Maskenzwang nicht jene „Kleinigkeit“, als die er oft dargestellt wird. Bei Kindern und Jugendlichen sowieso nicht, bei dieser Gruppe ist ein Maskenzwang rundweg abzulehnen. Darüber hinaus ist es höchste Zeit, dass alle Corona-Maßnahmen aus allen Schulen verbannt werden und dass bei diesem Thema endlich auf „die Wissenschaft“ gehört wird (etwa hier oder hier oder hier) , die so oft ins Feld geführt wird.
Aber auch für viele Erwachsene, bei denen man das Risiko für körperliche sowie kommunikative und psychische Beschädigungen nicht so dramatisch sehen würde wie bei Kindern und Jugendlichen, ist der Maskenzwang eine größere Zumutung, als das oft dargestellt wird: Für viele Bürger ist der Maskenzwang mittlerweile (noch mehr als seine körperlichen Auswirkungen) ein vergiftetes Symbol: eine öffentliche Unterwerfung unter eine Politik, die sie als unverhältnismäßig, als nicht von seriösen Daten gestützt und als zerstörerisch ablehnen.
Titelbild: sunfe / Shutterstock