Bei der Durchsicht alter Akten stieß ich auf einen Vortrag, den ich ziemlich genau vor acht Jahren, am 16.7.2014, gehalten habe. Das mir vom Arbeitskreis Frieden in Offenbach an der Queich gestellte Thema lautete: „Wie ist es möglich, dass 25 Jahre nach dem Fall der Mauer der kalte Krieg zurückkehrt? Welche Rolle spielen die Medien in dieser Entwicklung?“ – Dieser Text ist auch aus heutiger Sicht interessant. Deshalb geben wir ihn Ihnen hiermit zur Kenntnis. Der neue Kalte Krieg ist keine Erfindung von Herrn Biden und Frau Baerbock. Schon Anfang der Neunzigerjahre hat der Westen damit angefangen, die 1989 erreichte Verständigung zwischen West und Ost wieder in „Wohlgefallen“ aufzulösen. Albrecht Müller.
Schon Gorbatschow wurde enttäuscht. Dann führte der Westen den Jugoslawien-Krieg. Es gab die Konferenz von Bratislava mit dem klaren Bekenntnis, Russland aus dem gemeinsamen Europa hinauszuwerfen. Putin hat zunächst immer noch auf Zusammenarbeit gesetzt, sichtbar zum Beispiel an der Rede im Deutschen Bundestag vom 25. September 2001. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz von 2007 war dann erkennbar, dass er die neue Konfrontation bemerkt und verstanden hatte.
Diese und andere Elemente der Vorgeschichte der jetzigen Situation sind wichtig, wenn man den Ablauf insgesamt richtig verstehen will. Deshalb die Veröffentlichung der alten Rede. Das ist das erste Dokument einer Serie von früheren Texten, die für die Beurteilung des Geschehens immer noch relevant sind und für NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser interessant sein könnten.