Wie wir werden Sie auch vielen Menschen begegnen, die unhinterfragt glauben, was ihnen heute zum Gesamtkomplex Ukraine/Russland/NATO/USA aufgetischt wird. Wenn diese Ihre Mitmenschen noch ein bisschen bereit sind, hinzuschauen und zuzuhören, dann zeigen Sie ihnen doch zwei einschlägige Dokumente: ein Video mit Ausschnitten aus Monitorsendungen aus dem Jahr 2014 und einen Artikel der Süddeutschen Zeitung von 2019 über die Hintergründe der Wahl des jetzigen Präsidenten der Ukraine, Selenski. Albrecht Müller.
- Das Video, hauptsächlich angefüllt mit Sendungen von Monitor (WDR) aus dem Jahr 2014. Es geht um den Konflikt um die Ukraine, um den Maidan und was dort passiert ist. Inhalt, Tendenz und Tonlage unterscheidet sich diametral von der jetzigen gleichgerichteten Berichterstattung und Kommentierung. Das Video dauert 27 Minuten.
- Süddeutsche Zeitung vom vom 23.4.2019: Selenskys gefürchteter Helfer. Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomoisky ist bekannt für seine rabiaten Methoden. Im Wahlkampf tat er alles, um seinen Erzfeind Poroschenko stürzen. Davon profitiert der neue Präsident….
Von Florian Hassel, Kiew …
Auch als Kolomoisky, jetzt (2019, d. Verf.) in der Ukraine wichtigster Wahlhelfer des neuen Präsidenten Wolodymyr Selensky, zu Beginn des Krieges gegen Russland Anfang 2014 zum Gouverneur seiner Heimat, der Region Dnipro, ernannt wurde, pflegte er den robusten Stil, der ihn zu einem der gefürchtetsten Geschäftsleute des Landes gemacht hatte. Im Kampf gegen die Russen bezahlte Kolomoisky den Aufbau der Freiwilligenbataillone “Dnipro” und “Asow” und bot seinen Männern 10 000 Dollar für jeden gefangenen Russen. Wladimir Putin schimpfte er einen “schizophrenen Zwerg”. Anders als Lugansk oder Donezk blieb Dnipro unter ukrainischer Kontrolle – und Kolomoisky wurde für viele ein Held. Allerdings nicht für lange.
Etc.
Es ist erstaunlich, es ist fantastisch und bedrohlich, wie völlig anders die Mehrheit unserer Medien nur wenige Jahre später ausgerichtet ist. Da ist offensichtlich viel Medien- und PR-Arbeit geleistet worden. Es fällt im Video auch auf, wie anders, um wieviel differenzierter auch die zitierten Wissenschaftler und Experten damals noch gesprochen haben.