Leserbriefe zu „Russland handelt auch aus Notwehr“ und „Die weißen Tauben sind müde“
Im zweiten Teil der Leserbrief-Sammlung zu den Artikeln zum Ukraine-Krieg und den politischen Reaktionen in Deutschland weist Tobias Riegel in seinem Beitrag darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine bereits seit acht Jahren laufe. Aus humanitärer Sicht seien die Zustände im Donbass nicht akzeptabel. Außerdem habe wegen eines sich abzeichnenden NATO-Beitritts und/oder einer schweren Bewaffnung der Ukraine aus russischer Sicht Gefahr im Verzug bestanden. Der russische Kriegseinsatz sei daher teilweise als Notwehr einzuordnen. Jens Berger stellt hier fest, dass die Falken stark seien wie nie. Mit Verweis auf das Buch „Die Schock-Strategie“ von Naomi Klein wird aufgezeigt, dass sie die „russische Invasion in die Ukraine“ als einen „Schock“ genützt hätten, um Fakten zu schaffen. Die Hochrüstung mit 100 Milliarden Euro sofort und nun zusätzlich „Jahr für Jahr mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes“ wird als ein Beispiel benannt. Danke auch für diese zahlreichen Leserbriefe. Hier eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.
Zu Russland handelt auch aus Notwehr
1. Leserbrief
Leider hat sich in Deutschland fast keiner mit der 8 Jahre andauernden Vorgeschichte auseinandergesetzt, die in der Bemerkung Putins gegenüber Scholz mündete, dass im Donbass ein Genozid am russischen Volk stattfindet. Scholz hat dies dann auf der Münchner Sicherheitskonferenz in einem Interview als lächerlich bezeichnet, was ihm in Russland auch die einfachen Bürger sehr übel genommen haben. Die Schreiber hätten nur den Artikel „Donbass- Das war auch nach deutschem Recht ein Genozid“ von Dagmar Henn vom 23.02.2022 in RTDE lesen müssen. Nach den vom „kollektiven Westen“ allgemein anerkannten Regeln (und auch nach Völkerrecht; nur die Bestätigung durch die UNO fehlte noch, aber die hat den Wertewesten ja auch nie gestört) ist Genozid ein Grund, um einzugreifen und es zu verhindern.
Außerdem hat Selenskij in München seine vom Westen stehend beklatschte Rede gehalten, in der er ankündigte, dass sie den nuklearfreien Status aufgeben und Atomwaffen bauen wollen. Dies wurde in Russland sehr ernst genommen und Verteidigungsminister Shoigu hat gegenüber Putin sehr klar dargelegt, dass die Ukraine wesentlich schneller als andere Staaten (wie z.B. der Iran) solche Waffen bauen kann, da alle technischen Voraussetzungen noch aus sowjetischen Zeiten dafür vorhanden sind, einschließlich Gaszentrifugen zur Anreicherung von Uran, das in der Ukraine abgebaut wird. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die nordkoreanischen Langstreckenraketen und Atomsprengköpfe von ukrainischen Spezialisten entwickelt wurden. Deshalb ist dies nach den vom „kollektiven Westen“ allgemein anerkannten Regeln (die von Israel schon Jahrzehnte reklamiert werden) der zweite Grund, um in die Ukraine einzumarschieren.
Ein dritter Grund ist auch von Putin formuliert worden, indem er sagt, dass die Kiewer „Regierung“ durch einen gewaltsamen Putsch an die Macht gekommen ist und deshalb keinerlei Legitimation hat, was vom „kollektiven Westen“ in vielen Ländern, wo ihnen nicht freundliche Regierungen an die Macht kamen, ebenso gesehen wird.
Der vierte Grund ist die offen faschistische Entwicklung in der Ukraine, die in dem Aufbau faschistischer Freiwilligenbataillone mündete, die dann sogar in die Streitkräfte integriert wurden. Diese drohen schon seit vielen Jahren, eine „dreckige A-Bombe“ zu bauen oder ein AKW in die Luft zu sprengen.
Diese Bataillone sind heute auch diejenigen, die erbittert Widerstand leisten, weiterhin zivile Objekte beschießen, schwere Waffen, wie Raketenwerfer und großkalibrige Mörser, in Wohngebiete (u.a. in Kiew und Charkow unter Anleitung amerikanischer Geheimdienstler) stellen, Zivilisten als menschliche Schutzschilde verwenden und kriegsunwilligen eigenen Soldaten beim Verlassen der Positionen in den Rücken schießen. Sie stellen auch den wesentlichen Teil der über 60000 Mann starken Gruppierung (die vom Westen immer übersehen wurde, wenn er sich über Truppenkonzentrationen der Russen an den ukrainischen Grenzen aufregte), die schon seit mehreren Monaten an der Grenze zu den „Separatisten“ stand und sofort nach der Anerkennung von diesen durch die RF als selbständige Staaten, eine Angriffsoperation gegen diese neuen Republiken startete, weshalb diese Republiken Putin um militärische Hilfe baten, die ihnen laut mit der RF abgeschlossenem Vertrag, zustand.
Deshalb hat Putin diese Spezialoperation zur „Entnazifizierung und Demilitarisierung“ der Ukraine gestartet. Er hat nach allen „westlichen Regeln“ gespielt und wird diese Argumente dem Westen bei allen Verhandlungen (vom russischen Außenministerium ist u.a. ein Material vorbereitet wurden, in dem Zitate von jahrelangen öffentlichen Äußerungen der führenden ukrainischen Politiker über die Nichtanerkennung der Ergebnisse der Minsker Verhandlungen dokumentiert sind) solange um die Ohren hauen, bis er die geforderten Sicherheitsgarantien für Russland bekommt. Wenn nötig, wird er weitere militärisch- technische oder militärische Maßnahmen durchführen. Wenn man Putin genau zugehört hätte, hätte man fast alle seine Handlungen vorhersehen können, denn er hat sie, mehr oder weniger öffentlich, angekündigt. Mit seiner üblichen Überheblichkeit und dem äußerst niedrigen Niveau seiner heutigen Politiker, hat sich aber im Wertewesten keiner diese Mühe gemacht und Putin lieber als machtgeilen, unbeherrschten, wahnsinnigen Tyrannen „auf Steroiden“ dargestellt, obwohl Putin, zum großen unbewussten Glück des Westens, eher genau das Gegenteil davon ist.
Putin wird weiterhin viel Druck auf den „kollektiven Westen“, aber vor allem auf die USA, ausüben, um die geforderten Sicherheitsgarantien zu bekommen, denn, im Gegensatz zu den westlichen Politikern, macht er das, was er einmal gesagt hat.
Wir leben in einer interessanten Zeit des Umbruchs der gesamten Weltpolitik und man sollte Putin besser genau zuhören, wenn er etwas zur Politik sagt.
Mit besten Grüßen
H.Münch
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
ich möchte Ihrem Artikel ausdrücklich zustimmen, jedoch darauf hinweisen, das der US-Einfluss bereits deutlich früher begonnen hat.
Victoria Nuland erklärte bereits am 13.12.2013 in einer MONITOR Sendung zu sehen, dass man (USA) bereits mehr als 5 Milliarden USD ‘investiert’ hätte, in die Ukraine.
Bereits am 20. November 2013 fragte bzw. warnte Oleg Tsarov, ukrainischer Parlamentarier, vor einem Bürgerkrieg, mit (durch) direkte Beteiligung des US-Botschafters in der Ukraine Geoffrey Pyatt [jener US-Botschafter der mit Frau Nuland später das berühmte ‘Fuck the EU’ Telephonat geführt hat].
Unter US-Beteiligung, sogar unter Aufsicht des Botschaftrs Pyatt würde in Kiev das Unternehmen ‘TechCamp’ lanciert, welches einen Bürgerkrieg in der Ukraine vorbereiten soll.
Oleg Tsarov: youtube.com/watch?v=y9hOl8TuBUM
Man war sich in der Ukraine also jederzeit bewußt über die Geschehnisse.
Also ja, der Krieg war unter den gegebenen Umständen zwangsläufig.
Und ich bin überzeugt davon, dass auch kein anderer russischer Präsident eine wie auch immer geartete NATO-mitgliedschaft der Ukraine akzeptieren würde.
Und wie immer leidet als einzige, die einfache Bevölkerung, hier der Ukraine, die, egal wo sie politisch steht, doch zumeist der Wunsch einigt, nach einem friedlichen Leben, für sich selbst und die Familie.
Herzliche Grüße
Guido Huster
3. Leserbrief
Hallo Nachdenkseiten, hallo Herr Riegel,
dem Artikel „Russland handelt auch aus Notwehr“ kann ich (fast) völlig zustimmen.
Was wir aber bei dieser Gelegenheit zu unserer Freude lernen ist, dass Deutschland wohl das reichste Land der Welt ist.
Schon bei Corona haben wir gelernt, dass für uns (!) 1000 Milliarden ein Pappenstiel sind und jetzt können wir erfahren, dass auch weitere 100 Milliarden für die Aufrüstung ein Klacks sind:
zdf.de/nachrichten/politik/scholz-regierungserklaerung-ukraine-krieg-100.html
Ggf. kann man auch da noch eine Null dranhängen, wie haben’s ja.
Gleichzeitig machen wir eine „Säuberung total“ und werfen alles auf den Müll, dass „russisch“ ist.
Es soll ja Leute geben, die als Touristen eine russische Puppe mitgebracht haben: Vorschlag, alle verbrennen, zusammen mit allen Büchern russischer Autoren.
Wenn Wahnsinn einmal Konjunktur hat, dann gibt es keine roten Linien mehr und alles muss durchgeschnüffelt werden, um bloß nichts übrig zu lassen, das als „Feind“ verstanden werden könnte.
(Russische Musik? Russischer Dirigent in München? Das geht gar nicht).
Das alles passt bestens zum „Neuen Normal“ und löst große Begeisterung aus, wie zum Beispiel bei den 100 000 Friedensdemonstranten in Berlin, denen Kriege bislang wurscht waren, nur nicht wenn es gegen Russland geht bzw. Russland – nach Jahren von abgelehnten Versuchen eine gemeinsame Sicherheit aufzubauen – keine andere Möglichkeit mehr sah, als die, die gerade zu beobachten ist.
Wer das verurteilt, sollte vielleicht sagen, was stattdessen hätte geschehen sollen. Mir fällt da nichts mehr ein.
Mit besten Grüßen,
Johannes Kießling
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
sehr geehrte Damen und Herren,
Russland handelt auch aus Notwehr. Es handelt im Bewusstsein Nothilfe für die bedrängten Menschen in der Ostukraine zu leisten. Das deutsche Strafgesetzbuch verwendet den Begriff der Nothilfe nicht, nennt „die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von […] einem anderen abzuwenden“ ebenfalls Notwehr (vgl. § 32 Abs. 2 StGB). Einen Angriff gegen sich selbst – Notwehr im verständigen Sinne – hatte Russland mit seinem Angriff am 24.02.2022 nicht abzuwenden. Nur ein unmittelbar bevorstehender, stattfindender oder fortdauernder Angriff auf Russland hätte einen (Gegen-)Angriff auf die Ukraine rechtfertigen können. Es lag also keine Notwehrlage vor, die einen Angriff gegen die Ukraine gerechtfertigt hätte. Und wo keine Notwehr, da auch kein Notwehrexzess, der ohnehin nur in Betracht kommt, wenn Russland die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschritten hätte (vgl. § 33 StGB).
Was wir in der Ukraine sehen, ist ein sog. „präemptiver Krieg“. Russland hat am 24.02.2022 die Ukraine angegriffen, um in der Folge nicht selbst Opfer eines Angriffs zu werden. Ulrich Arnswald hat den Begriff in einem Artikel des Magazins „der Freitag“ am 22.08.2003 vom sog. Präventivkrieg abgegrenzt und auch gleich Beispiele für „präemptive Angriffe“ der USA geliefert (Quelle). Er kommt zu dem Ergebnis, ein “präemptiver Krieg” – also ein Krieg, der das Aufkommen möglicher Gefahren bereits im Keim ersticken soll – sei völkerrechtlich nicht vorgesehen und somit untersagt. Kurzum, das Völkerrecht kenne weder Präemptivkriege noch -schläge/angriffe.
Ob sich an der Ablehnung des „präemptiven Krieges“ seit 2003 etwas geändert hat, Russland also rechtmäßig handelt, vermag ich nicht zu sagen. Nur eines steht fest. Die USA und ihre Verbündeten sind die Letzten, die sich über das Vorgehen Russlands echauffieren dürfen. Die USA und alle Koalitionäre der Willigen als Mittäter des Krieges gegen den Irak nicht und auch Deutschland nicht, das jedenfalls Teilnehmer dieses Krieges war, hat es doch mit der Bewachung von US-Liegenschaften Beihilfe (§ 27 StGB) geleistet.
Mit freundlichen Grüßen,
Lutz Lehnhardt
5. Leserbrief
Ich glaube, Putin stand an dem Punkt, wo er sich zwischen Christus und Crazy Horse entscheiden musste.
Soll er wie Christus immer weiter die andere Wange hinhalten?
Oder wie Crazy Horse erkennen, dass der Große Weiße Häuptling in Washington nie zufrieden sein wird, bis er nicht alles hat!
Und dass das Zurückweichen und Zurückweichen und Zurückweichen nicht den ersehnten Frieden bringt – sondern es erst endet, wenn es kein Zurückweichen mehr gibt, weil es den Roten Mann nicht mehr gibt.
Ist vielleicht theatralisch – mein Beispiel.
Aber der Große Weiße Häuptling in Washington hat sich seit damals nicht geändert.
P.S.: ICH könnte dennoch nie einen Krieg befehlen … In den Geschichtsbüchern sind es immer die großen Dinge, die großen Ideale, die dort stehen. Dabei besteht die wirkliche Geschichte doch aus Millionen von Einzelschicksalen, Gesichtern, Augenblicken … und Augen, die weinen, weil der Papa nicht mehr nach Hause kommt – aus nichts anderem.
Martin
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel, sehr geehrte Redaktion der Nachdenkseiten,
vielen Dank für diesen Artikel, dem ich zustimme. Und vielen Dank für Ihre Ehrlichkeit, dass über diesen Kommentar kein Konsens in Ihrer Redaktion herrscht. Ich erlebe gerade in meinem Freundeskreis genau die gleiche Situation.
Doch der Westen trägt selbst ursächlich für diese katastrophale Situation mit die Verantwortung. Und anstatt einer gründlichen Selbstreflexion und Analyse, um deeskalierend handeln zu können, wird weiter geschürt. Unser oberste Diplomatin Baerbock übt sich in martialischer Rhetorik und spricht von „wahnhaftem Handeln Putins“ und ähnlichem, andere folgen ihr. Doch dem nicht genug.
In dieser hoch brisanten Situation kommt heute auch noch die Präsidentin der EU-Kommission von der Leyen um die Ecke und spricht sich mit pharisäerhaften Mimik für den Beitritt der Ukraine zur EU aus: „Sie sind einer von uns und wir wollen sie drin haben.“
Haben die denn alle den Verstand verloren. Die führen uns in den Abgrund.
Dr. Petra Braitling
7. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
ich sehe das ähnlich wie Sie. Man braucht jedoch für keine der Seiten [USA, UK, NATO, EU, Baltikum, Polen für und mit der Ukraine versus Russland] Partei zu ergreifen, sondern einfach sagen, dass es diese Interessensgruppen gibt.
Freundliche Grüße
Uwe Ruckriegel
8. Leserbrief
Sehr geehrter geehrter Herr Riegel,
Ihr Artikel macht mich unfassbar wütend! „Russland handelt auch aus Notwehr“, schon allein mit dem Titel legitimieren Sie das völkerrechtliche Handeln Putins, was Sie im Artikel teilweise etwas abfedern. Wenn es Putin um den Schutz der Bevölkerung im Donbass gegangen wäre, hätte er diesen besetzt und evtl. noch die bisherige Gefechtslinie verschoben. Das hat er aber aus gutem Grund nicht, was durch seine kruden Ansprachen deutlich wird. Er spricht der Ukraine, die keine Aggression gegen den Staat Russland zeigte und diesen genauso wenige wie die NATO bedrohte, die Legitimität eine Staates ab. Nennen Sie mir einen Grund, warum die Ukraine ihre Zukunft und die Auswahl ihrer Zugehörigkeit nicht selbst in die Hand nehmen darf! Auch ich würde mich dem Westen zuwenden und nicht einem Land, der seit 8 Jahren im Donbass „undercover“ gegen die Ukraine kämpft und große Freiheitseinschränkungen zum Machterhalt einer Elite vornimmt.
Putin kann es nicht zulassen, dass sich die Ukraine, eingebettet in der westlichen Welt, besser entwickelt als sein Land. Damit würde er seine Macht nicht erhalten können. Dieser nur von Putin provozierter Krieg markiert eine Zeitenwende und der Westen reagiert in seiner einzig möglichen Weise! Langfristig hat Putin seinem Land mehr als keinen Gefallen getan…und das Bild eines in die Ecke getriebenen Präsidenten…damit machen Sie es sich zu einfach! Die anderen Erklärungen passen leider nicht in Ihre verschobene Weltvorstellung.
Übrigens, dass Sie RT DE als Quelle zitieren spricht für mich Bände…Die Übernahme der Sprache und Begrifflichkeit des Kremls der letzten Tage zeigt, wer hier die Ansagen macht.
Beste Grüße
Tobias Mayer
9. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
Ihr Artikel ist in der Redaktion nicht Konsens? Ist doch normal. Dass Sie das erwähnen, ist ein Signal für den erbärmlichen Zustand der deutschen Gesellschaft. Wer Verständnis für die Position Russlands zeigt, ist ein Ketzer. Und ein aufrechter Ketzer steht zu seiner Position, bemüht sich aber andere nicht da mit hinein zu ziehen.
Was mich betrifft, ich stimme Ihnen in allem zu. Russland handelt im Sinne von “Gefahr im Verzug”? Sicher und nicht nur das. Acht Jahre lang hat Russland zugesehen. Vor kurzem wurde dann der NATO-Beitritt der Ukraine realer und Putin hat die berühmten “Roten Linien” gezogen. Und von Konsequenzen gesprochen, sollten sie vom Westen nicht ernst genommen werden. Der Reaktion darauf war von Kiew die Forderung nach atomarer Bewaffnung und vom Westen (Schulz) “NATO-Beitritt steht zur Zeit nicht auf der Tagesordnung”. Pardon, aber so spricht man mit kleinen Kindern, “darüber wollen wir jetzt nicht reden”, aber doch nicht mit einer Weltmacht. Russland hat in der Folge wie angekündigt Konsequemzen gezogen. Wenn jetzt die deutsche Presse von einem “unberechenbaren Putin” spricht, kann ich mich nur angeekelt abwenden, ob so viel Heuchelei und Realitätsverlust.
Was mir noch aufgefallen ist, Sie schreiben: “Die Ukraine ist ein Vasallenstaat mit starken demokratischen Defiziten.” Das kommt mir bekannt vor. Da gibt es doch noch einen Staat in Mitteleuropa, auf den das zutrifft, die Hauptstadt heißt Berlin.
Ich verkneife mir, über die deutsche Politk in diesem Kontext zu schimpfen. Die Fakten hatten sie ja genannt. Was die Zukunftsperspektive betrifft, bin ich optimistisch wie Sie. Russland hat sich bisher immer berechenbar und professionell verhalten. Ich hoffe, es geht darum, wie angekündigt, die militärische Infrastruktur der Ukraine zu vernichten und das Land von den Nazi-Banden zu befreien.
Herzliche Grüße,
Rolf Henze
10. Leserbrief
Vielen Dank, Herr Riegel, für Ihre wie immer sehr klaren Worte.
“Wer Waffen in Kriegsgebiete liefert, will, dass da ein Krieg stattfindet. Sonst würde er Diplomaten entsenden.”
Alle in Europa lebenden Menschen sollten endlich die Tatsache anerkennen, dass Russlands Sicherheitsinteressen in keiner Hinsicht von europäischen (auch asiatischen) Sicherheitsinteressen zu trennen sind.
Als Friedensbewegung sollten wir alle deutlich machen, dass in unserem Namen kein weiteres Öl ins Feuer gegossen werden darf, dass wir Abrüstung und ein Ende des US-Machtinstruments NATO wünschen. Die NATO dient in keiner Hinsicht der Sicherheit und dem Frieden. Sie gefährdet diesen massiv, was jeder, der mit offen Augen durchs Leben geht, sehen kann. Die imperialistischen Interessen der USA richten sich nicht nur gegen Russland, sie richten sich in gleichem Maß gegen Europa, alles andere ist törichte Illusion.
Die Eskalation bis zum Krieg in der Ukraine hätte unbedingt vermieden werden müssen, er muss sofort gestoppt werden, nicht mit Sanktionen und Aufrüstung, sondern mit Einsicht und gegenseitigem Verständnis. Ich möchte Ihre Worte unterstreichen: “Nicht nur aus Respekt vor einem europäischen Nachbarn und vor der deutsch-russischen Geschichte, sondern auch aus Selbstschutz.”
Besorgte und herzliche Grüße,
Brigitta Küster-Sartori
11. Leserbrief
Liebes Nachdenkseitenteam,
dem Artikel von Tobias Riegel kann ich auch nicht zu 100% zustimmen. Dennoch möchte ich euch bitten und auch ermutigen, solche Artikel weiterhin zu veröffentlichen. Es sind hier durchaus interessante Aspekte benannt, die in der weiteren Debatte zu berücksichtigen sind.
Die zentrale Frage aus meiner Sicht ist, warum Putin diesen Krieg vom Zaun gebrochen hat. Dieser Krieg ist, ähnlich wie Afghanistan, eigentlich eine Falle der USA. EU-Europa und Russland sollten auseinanderdividiert werden, dies ist mit der russischen Operation perfekt gelungen. Die Sanktionen treffen Russland und die EU in ähnlicher Weise. Die Vorteile liegen eindeutig auf Seiten der USA, ihr kapitalistischer Hauptkonkurrent Europa ist erst mal mit Krieg und Aufrüstung beschäftigt, der Weg für das Frackinggas ist frei, wahrscheinlich wir die EU bei den USA kräftig Rüstungsgüter, wie die F35, einkaufen usw..
Warum macht es Putin trotzdem? Hatte er keine anderen Möglichkeiten Druck aufzubauen? Kann er tatsächlich auf die Geschäfte mit dem Westen verzichten? Ist die Kooperation mit China schon ausreichend stabil? War es ein Alleingang Putins, wie steht der Rest der russischen Führung zu dieser Aktion?
Viele offene Fragen. Es wäre gut, wenn hier noch weitere Artikel kämen, um diesen Fragen nachzugehen
Viele Grüße
Jürgen Schmid
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Schmid,
das sind hochinteressante Fragen. Doch leider müssen wir die Antworten darauf schuldig bleiben. Ganz einfach, weil wir sie selbst nicht wissen. Auch wir stehen da vor einem Rätsel.
Beste Grüße
Jens Berger
12. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
die Militäraktion Russlands gegen die Ukraine ist eines jener aktuellen Probleme, die man nicht mit einem einfachen “Ja” oder “Nein” beantworten kann. Natürlich polarisieren solche Fragen und ich finde es auch gut so, nur sollte man sich aber auch die Zeit nehmen, eine gegenteilige Meinung in Ruhe zu durchdenken und abzuwägen.
Die USA, NATO und nicht zuletzt die EU errichteten ganz bewusst und zielgerichtet nach den Maidan – Ereignissen über der Ukraine eine Art “Käseglocke”, unter der sich Militärmissionen der USA und der NATO, aber auch ein Genozid an der russischen Bevölkerung im Donbass über Jahre hinweg ungestört entwickeln konnten.
Man kalkulierte durchaus richtig, dass sich hier eine günstige Möglichkeit auftat, um auf die Dauer Russland mit dem Rücken an die Wand drücken zu können.
Als ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser “Käseglocke” diente sich die Medienlandschaft des Westens an, die ohnehin in wenigen Eigentümerhänden konzentriert ist. Eine ausgezeichnete Voraussetzung, um bewusst über wesentliche Zusammenhänge und Fakten zu schweigen oder verzerrt aber einheitlich zu berichten, um weltweit die Ansichten und Meinungen der Massen zu beeinflussen. Diese Tatsache wurde offensichtlich von Russland massiv unterschätzt. Die Auswirkungen des Krimproblems analysierte man schlicht unzureichend.
Aktuell führte scheinbar die Unwirksamkeit der letzten außenpolitischen Aktivitäten zu einer erhebliche Nervosität. Es stellt sich die Frage, wie Russland sich den Weg nach Abschluss seiner speziellen Militäraktion vorstellt, sofern es einen Abschluss gibt. Im Moment ist nichts von einem politischen Lösungsansatz zu spüren oder zu hören. Die postulierte Zielstellung einer “Entmilitarisierung und Entnazifizierung” kann doch nur greifen, sofern innerhalb der ukrainischen Bevölkerung dieses Problem relativ breit auch als solches erkannt und kritisiert wird.
Darüber konnte ich bisher leider keine Informationen erhalten.
Insofern ist es fraglich, ob es sich hier um einen gerechten Krieg handelt. Vielleicht wären andere Maßnahmen, allerdings sehr langfristige, sinnvoller und damit zielführender, auch in der Auseinandersetzung mit den USA, der NATO und EU. Ich könnte mir darunter die ökonomische Entwicklung Sibiriens und Südrusslands bei gleichzeitiger militärisch-defensiver Absicherung des riesigen Landes als Außenseiter vorstellen.
Manfred Heyn
13. Leserbrief
Sehr geehrte Macher der NDS, sehr geehrte Leser der NDS,
wir erleben und durchleben gegenwärtig schwere Zeiten. Bestürzung vermischt sich mit Empörung, Enttäuschung, Frust, Zorn und Ratlosigkeit. Und zweifellos sind es die sog. Russlandversteher, die davon doppelt betroffen sind und die es in Zukunft außerordentlich schwer haben dürften, mit Ihren Argumenten im Freundeskreis und noch viel weniger in der öffentlichen medialen Wahrnehmung durchzudringen. Und Sie als diejenigen, die seit Jahren auch exponiert in der Öffentlichkeit für ein Verständnis russischer Interessen werben, dürfte die Entwicklungen der letzten Tage besonders getroffen haben. Jens Berger hat wohl sehr zutreffend den Vergleich mit den müden weißen Tauben bemüht.
Viele Beiträge vor allem in den sozialen Medien verweisen durchaus zu Recht auf die Verantwortung des Westens insbesondere mit Hinblick auf die NATO-Osterweiterung, die permanente Zurückweisung russischer Vorschläge, die zunehmende Dämonisierung Putins und Russlands sowie das Schüren des Ukrainekonfliktes selbst. Richtig ist auch der Verweis auf die üblichen Doppelstandards in der Bewertung kriegerischer Einsätze des Westens sowie der omnipräsenten exterritorialen Sanktionen.
Dennoch sollten wir innehalten.
Ich bin schockiert über die Inkaufnahme vieler toter Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten, der Zerstörung auch ziviler Infrastruktur, der Verursachung von Flüchtlingsströmen durch die russische Regierung – und das alles in einem sog. Bruderkrieg.
Ich bin wütend, dass ich den Leuten, die schon immer gewusst haben wollen, dass Putin ein Verbrecher ist, in dieser aufgeheizten Situation kaum noch etwas entgegenhalten kann.
Ich bin entsetzt darüber, dass Russland nicht widerstehen konnte, in die langfristig und sorgfältig vom Westen ausgelegte Bärenfalle zu tappen und die rationale und kluge Außenpolitik der letzten Jahre militärischen Allmachtsphantasien zu opfern.
Und ich bin ratlos, wie auf dieser Grundlage das eigentliche Ziel dieser „militärtechnischen Operation“ eine „Entnazifizierung“ bzw. „Demilitarisierung“ der Ukraine gelingen soll (wenn sich auch die russische Kriegführung zumindest bisher deutlich von der der NATO abhebt, wenn ich nur an die mehrmonatige Bombardierung Serbiens im Jahr 1999 erinnern darf, bei der zielgerichtet die gesamte zivile und wirtschaftliche Zerstörung des Landes in Kauf genommen wurde).
Der eigentliche Verlierer ist Russland, das auf absehbare Zeit als der Paria der Weltpolitik wahrgenommen werden wird und sich extremen wirtschaftlichen, militärischen aber auch sozialen Herausforderungen gegenüber sieht, bis hin zur Gefährdung der staatlichen Stabilität.
Nicht zu vergessen die ohnehin schmalbrüstig gewordene Friedensbewegung, insbesondere in Europa, nicht zu vergessen dessen Bürger, die das Ganze mit höheren Kostenbelastungen schultern müssen.
Gewinner ist zweifelsfrei die USA und der gesamte militärisch-industrielle Komplex. Plötzlich sind die westlichen Reihen geschlossen, die Daseinsberechtigung der NATO einschließlich deren weitere! Erweiterung (Finnland, Schweden?) gilt als ausgemacht, die USA haben den Rücken frei für die Auseinandersetzung mit China, es werden gigantische Summen in die Militärhaushalte der Länder gesteckt und auch die europäische Gasversorgung wird auf (amerikanisches) LNG umgestellt werden. Und ich befürchte, da kommt noch einiges dazu.
Wie weiter?
Ralf Jacob
14. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel,
vielen Dank für Ihren Artikel/Kommentar dem ich mich VOLLUMFÄNGLICH anschließe! Insbesondere dem von Ihnen verwendeten Begriff der “Notwehr” und Ihrer Formulierung “Russland ist in einen seit acht Jahren wütenden Krieg eingetreten.”!
In diesem Zusammenhang möchte ich hier gerne auf zwei Dokumentarfilme verlinken:
- “Ukrainian Agony – Der verschwiegene Krieg” von 2014 (1:42:04 Std)
- “Frontstadt Donezk – Die unerwünschte Republik” von 2016 (2:16:52 Std)
Die Hinweise auf die beiden Dokumentarfilme sollen/können nicht das völkerrechtswidrige, gewaltsame militärische aktuelle vordringen Russlands in die Ukraine rechtfertigen. Können aber – so meine Hoffnung/Vorstellung – bei vielen die sich bisher nicht so sehr mit der “Vorgeschichte” in der Ukraine insb. seit 2014 beschäftigt haben, zu einem gewissen Erkenntnisgewinn beitragen.
Begonnen hat alles jedoch schon mit dem seitens des “Westens” angestrebten Assoziierungsabkommens mit der Ukraine. Der Großteil des Textes ist im Grunde eine Absichtserklärung über gemeinsame strategische Ziele in der Außen- und Sicherheitspolitik mit dem “Westen”, sowie die Unterstützung seitens der EU für Reformprozesse in der Ukraine. Verhandelt wird das Abkommen seit ca. 2007, gescheitert unter Janukowitsch am 29.11.2013, gefolgt vom “Maidan” (ca. 01.11.2013 bis ca. 18.02.2014 mit vielen Todesopfern) Die meisten Punkte des “politischen Teils” des Abkommens sind dann im November 2014 vorläufig unter Poroschenko in Kraft getreten. Der “Maidan” brachte dann auch einen Machtwechsel hin zum westlich orientierten Poroschenko. Dieser Machtwechsel/Umsturz wurde m.E. von den USA (nach eigenen Aussagen) mit ca. 5 Milliarden Dollar unterstützt. Die Ukraine/Janukowitsch (Präsident bis 22.02.2014) war bis dahin insbesondere wirtschaftlich eher Russland sprich der Eurasischen Wirtschafts-/Zollunion zugewandt. Spannungen in dem Ausmaß wie sie heute existieren gab es damals nicht.
Ich denke und fordere, dass die “westliche” (NATO)Politik – so sie denn willig ist (was ich stark in Frage stelle) – nur zu einer friedlichen Lösung (z.B. eventuelle “Neutralität” der Ukraine) mit Russland (zurück)kommen kann, wenn die Beweggründe und Sicherheitsbedenken Russlands ernst genommen werden und dies öffentlichkeitswirksam und deutlich insbesondere durch die NATO-Staaten an Russland signalisiert/ausgesprochen wird!
Um so mehr Menschen in den westlichen Bevölkerungen die “Vorgeschichte” zu dem völkerrechtswidrigen Einmarsch erkennen, um so schwerer werden sich die westlichen Regierungen tun diese gegenüber Russland abzulehnen/zu ignorieren – so wie bisher auf sehr arrogante Weise geschehen!
Ergänzend möchte ich hier auf die Erklärung des kubanischen Außenministeriums zum Ukraine-Konfikt hinweisen welches Möglichkeiten zu einer friedlichen Lösung anstrebt – siehe Dateianhang!
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
15. Leserbrief
Danke, Herr Riegel. Die meisten werden sich nicht trauen, das offen auszusprechen. Dabei hat Russland das dutzendfach kommuniziert: Wir können nicht noch weiter zurückweichen.
Gruß RonB
16. Leserbrief
Hallo Herr Riegel,
ein großartiger Beitrag. Vielen Dank dafür.
Für Ihre Redaktions-Kollegen/innen mit anderer Auffassung nachstehend zwei Videotipps:
- Interview mit Daniele Ganser
- Ukrainian Agony – Der verschwiegene Krieg ( kompletter Film von Mark Batalai).
Auch die Historie der Berichterstattung auf den NDS seit 2014 lässt gar keinen anderen Rückschluss zu, als dass der “Werte-Westen ” die Hauptverantwortung für die Notwehrmaßnahme Russlands trägt.
Schauen Sie sich die Reden von Putin 2001 im BT und 2007 auf der MSK in München an.
Schauen Sie sich die NATO-Osterweiterung seit 1990 und schauen Sie sich an, wie die Leitmedien seit 2014 diese kriegerische Auseinadersetzung mit vorbereitet haben.
Der Putsch der USA in 2014 auf dem Maidan wird nicht als solcher benannt und die Rolle von Steinmeier dort nur ungenügend beleuchtet.
Zwei Vasallen-Staaten, die Ukraine und die BRD haben Hand in Hand alles dafür getan, dass diese Notwehrmaß-nahme zwangsläufig kommen musste.
Es gilt nun aufzuarbeiten, ob der Zeitpunkt geplant war, denn nachdem der tiefe Staat in den letzten 2 Jahren die Pharma-Mafia noch einmal hat Kasse machen lassen, hat es jetzt den Anschein, dass die Rüstungsindustrie dem System nach Ausbeutung ( 100 Milliarden Sonderfonds ) zzgl. über 2 % des BIP für Rüstung allein in der BRD den endgültigen Todesstoss bescheren wird.
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich es darüber hinaus schon als eine Art Bonmot bezeichnen, dass die Betrüger in den Redaktionsstuben der Hauptmedien uns zwei Jahre lang in Sachen ” Corona-Scnupfen ” vera… haben und diese Verbrecher der naiven deutschen Bevölkerung jetzt die Situation in der Ukraine erklären wollen.
Wie das alles funktioniert hat uns ” Corona ” gelehrt.
Schalke04 hat sich gaz aktuell dem Druck gebeugt und den Sponsor-Vertrag mit ” GAZPROM ” gekündigt.
Karnevalisten entsagen sich der geschäftsmäßigen guten Laune und Demos für den Frieden haben eine grundrechtlich andere Geschäftsgrundlage als Freiheits-bzw. Anti-Maßnahmen-Demos.
Ich kann gar nicht so viel essen wie ich k***en könnte.
In diesem Land könnte sich erst etwas ändern, wenn Medien wir die NDS und andere die Reichweiten der unterwanderten Hauptmedien haben.
Keine guten Aussichten !
Bleibt zu hoffen, dass die jenigen Ukrainer, die jetzt unproblematisch “Asyl ” von der BRD erhalten, zumindest bei Grenzübertritt nach Waffen durchsucht werden.
Die ukrainischen Nazis haben nämlich rund 25.000 Schusswaffen unter die Zivilbevölkerung gebracht.
Immer sehr erfrischend ist es übrigens festzustellen, dass die Redaktion der NDS den Pluralismus lebt und auch offen damit umgeht.
Glückauf
Michael Krater
17. Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion,
Sehr geehrter Herr Riegel,
Seit Wochen nun schreiben Sie immer wieder dasselbe (oder das gleiche ?)
Der Westen hat Russland in die Ecke gedrängt, für dumm verkauft und ist selbst an allem Schuld. Sie blenden (mit Absicht ? ) vieles aber aus.
Als die EU damals ein Abkommen mit der Ukraine abschließen wollte, hätte man natürlich mit Putin reden sollen.
Natürlich wollten die EU und die USA (Putin ausschließen und nur alleine) Geschäfte mit der Ukraine mache (Schwarz -Erde). Ja, nachdem Maidan gab es ein Parlament ohne Wahlen und da saßen Nazis drin. Ja Poroschenko hat dann Panzer in dies Ostukraine geschickt. Der Putsch gegen Janukowytsch war ein Verfassungsbruch. Das ist alles richtig. Man wollte in Wahrheit im „Hintergarten“ von Putin die Ukraine nicht nur zum Mitglied EU machen (das hätte Putin wohl noch zugelassen) nein, man wollte die Ukraine auch zum Nato Mitglied machen, still und heimlich. Eine Mitgliedschaft Russlands in der NATO wurde immer erfolgreich verhindert.
Aber ist das alles Grund genug für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg ? Sie reden jetzt ernsthaft von einer Notwehr Aktion, zumindest teilweise ? Sie legitimieren diesen Krieg und verharmlosen Putins Aktion. Krieg ist wieder Mittel zum Zweck geworden, im 21. Jahrhundert ! Erklären Sie das bitte mal den Menschen, die um ihr Leben fürchten. Putin handelt also in Notwehr und bombardiert deswegen die unschuldige ukrainische Zivilbevölkerung. Zynischer geht es ja wohl nicht mehr!
Die Ukraine hat doch Russland selbst nie angegriffen. Wenn sie natürlich der Meinung sind, die Ostteile in der Ukraine gehören bereits Putin, ja dann haben Sie Recht.
Jetzt behauptet Putin, er kämpfe gegen Nazis und dies sei eine Sondermission. Wo bleibt da die Empörung ? Ausgerechnet Putin, der die Menschenrechte im eigenen Land mit Füßen tritt, keine Pressefreiheit und Meinungsfreiheit zulässt, beschwert sich über die Zustände in der Ukraine ?, hier macht sich der Bock selbst zum Gärtner.
Putin spricht der Ukraine sogar ab, ein Staat zu sein. Das sagt ausgerechnet jemand, in dessen Land und unter dessen Führung in den vergangenen Jahren mehrere Journalisten und Oppositionelle eiskalt ermordet worden sind oder unter fadenscheinigen Behauptungen ins Gefängnis geworfen wurden. Aber hier stecken wohl dunkle Mächte dahinter. So was müsste mal in Deutschland passieren, was Sie dann wohl schreiben würden.
Über den Abschuss des Fluges MH 17 reden wir mal besser gar nicht erst. Auch wenn eine internationale Kommission im Abschlussbericht festgestellt hat, dass die Separatisten Schuld sind. Aber da haben wohl auch wieder dunkle Mächte ihre Finger im Spiel.
Putin und auch RT.de (ja habe ich gelesen, es ist ja nicht fair sich über etwas zu beschweren, wenn man sich das nicht mal selbst angetan hat) sprechen ernsthaft von einem Genozid. Ja sicherlich hat es in der Ostukraine Einschränkungen für „ Russen „ gegeben, aber ein Genozid wie in Ruanda, Srebrenica oder Auschwitz ? im Ernst ???
Die Annexion der Krim war natürlich auch schon völkerrechtswidrig, egal ob die Krim mal zu Russland gehörte oder der Ukraine geschenkt wurde. Was spielt das für eine Rolle? Putin hat alle Gesetze und Vereinbarungen gebrochen. Der Ukraine wurde damals in den 1990ern die Souveränität versprochen und als unabhängiger Staat anerkannt. Die Ukraine hat dafür sogar auf ihre Atomwaffen verzichtet. Kennen Sie ein Land, das freiwillig auf seine Atomwaffen verzichten würde ?
(USA, Russland, Irsrael, China, Indien, Pakistan, Frankreich, Großbritannien ??)
Immer wieder kann man auch (bei Ihnen) lesen, die NATO hätte damals (2 +4 Gespräche usw. ) die UDSSR über den Tisch gezogen, von wegen man habe versprochen die Nato gen Osten nicht zu erweitern. Am Wochenende gab es dazu eine sehenswerte Sendung (Phönix / ARD ). Darin hat selbst Gorbatschow gesagt, das nie wirklich vereinbart wurde, dass die Nato sich nicht in Richtung Osten erweitern dürfe. Er fühle sich nicht für dumm verkauft. Oder ist Gorbatschow jetzt auch schon das Opfer dunkler Mächte ?
Putin hat doch die ganze Zeit diesen Krieg gewollt. Putin hat die ganze Welt angelogen und verarscht, Das ist die Wahrheit. Man muss ja Scholz, Baerbock und Macron nicht mögen, aber ich glaube, diese Leute wollten wirklich den Krieg verhindern. Putin hat diesen Politikern eiskalt ins Gesicht gelogen und für dumm verkauft. Während die UNO noch gesprochen hat, hat Putin Fakten geschaffen. Viel mehr Verachtung gegenüber der Weltgemeinschaft kann man nicht zeigen ! Haben Sie gestern Olaf Schol´z Rede gehört ? . Er hat ja Putin erst getroffen und er ahnte was passieren würde.
Noch bis zuletzt hat Putin behauptet, er plane keinen Krieg, das war gelogen. Wo bleibt da die Empörung ?
Ohne Putins Krieg hätte die deutsche Regierung doch niemals jetzt dieses 100 Mrd Euro Paket auf den Weg gebracht. Wobei ich auch der Meinung bin, dass man das Geld besser in unsere Infrastruktur stecken sollte. Allerdings muss man auch sagen, entweder wir halten und eine Armee oder auch nicht. Und wenn ich mir eine Armee leisten will, dann soll sie bitte auch gut ausgerüstet sein und ich schicke meine Soldaten nicht mit Wintersocken in den Kongo oder sie müssen bei einem Manöver selbst „ Peng Peng rufen, weil es keine Patronen mehr gibt. Das Problem bei der Bundeswehr ist nicht (nur das „fehlende“) Geld sondern die Strukturen. Aber das ist jetzt ein anderes Thema
Sie reden vom Sattelitenstaat ? Was hat jetzt wohl Putin mit der Ukraine vor ?, doch genau dasselbe (oder das gleiche ?). Was ist denn Belarus für Putin ?. Von Belarus aus werden Raketen in die Ukraine geschossen ? Wo bleibt da die Empörung ?
Sie können sich das alles schönreden, wie Sie wollen, aber Putin ist ein Kriegstreiber und Völkermörder, genau wie schon andere Figuren in unserer Geschichte.
Was ist aus dem Mann geworden, der mal im Bundestag eine wichtige Rede gehalten hat (2001) und vor seiner Amtseinführung (1999-2000) noch von Rede-und Pressfreiheit gesprochen hat ?
Ich möchte an dieser Stelle erklären, dass meine Kritik nur Putin und seine Vassalen betrifft , nicht das russische Volk, auch wenn Sie oder die Redaktion das jetzt als Putin Bashing verstehen mögen…
Viele Grüße
Jan Brandt
18. Leserbrief
Egal wie – es läuft immer schlecht für Russland. Aber auch für Europa. Wäre ein moderater Präsident an der Macht, würde der Westen diese Schwäche ausnutzen. Die Folge wäre irgendwann ein Osteuropa mit NATO-Stützpunkten bis zur russischen Grenze. Mehr Geld für Verteidigung stand sowieso auf der Agenda aller NATO-Staaten. Jetzt hat Russland einen Präsidenten, der sich in Sachen Sicherheitspolitik nicht über den Tisch ziehen lassen will. Aber auch diese Charatereigenschaft weiß der Westen für sich politisch auszuschlachten. Noch weiß man nicht wie Putin jetzt weiter agieren will. Das wird auch stark abhängig sein vom weiteren politischen Vorgehen des Westens. Es ist jedoch zu befürchten, dass es nicht wirklich besser aus geht als mit einem schwachen Präsidenten. Vielleicht mit einer Ost-West-Demarkationslinie die dann weiter westlicher verläuft, aber mit enormen Kosten und Nachteilen auf beiden Seiten des dann neuen “Eisernen Vorhangs”. Putin hat inzwischen gelernt, dass man dem Westen die Hand nicht zu reichen braucht. Der Westen ist nicht interessiert an einem Russland, das seine Politik selbst bestimmen will. Wahrscheinlich ist man vor allem seitens der USA sogar prinzipiell nicht interessiert an einer zu weitreichenden Partnerschaft der EU mit Russland. Aus einer solchen Partnerschaft könnte nämlich ein sehr starkes Europa erwachsen, das dann selbständiger agieren würde und in wichtigen Bereichen auch eigene, von den USA unabhängige Positionen vertreten oder womöglich politische Weichenstellungen vorgeben könnte, etwas, was man in den USA sicher um jeden Preis verhindern will. Koste es was es wolle. Aber was das an geht – läßt sich wohl ohne Zweifel sagen – sind die USA sehr gut aufgestellt. Ich weiß nicht ob es überhaupt europäische Thinktanks gibt, wo nicht amerikanisch-atlantische Zielsetzungen, sondern originär europäische diskutiert und definiert werden. Mir ist keine solche Organisation, weder national noch auf EU-Ebene bekannt. Wenn es diesbezügliche Organisationen gibt, ist die atlantische Achse gleich mit eingebaut und wird mit gedacht. Die Schwäche der EU ist die Uneinigkeit. Bislang hat immer Großbritannien für ein Gutteil dieser inneren Zerissenheit gesorgt. Inzwischen wird Großbritannien für diese Arbeit nicht mehr gebraucht (vielleicht haben sie sich ja auch darum aus der EU verabschiedet), weil die ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten in der EU diesen Part nur zu gerne übernehmen. Diese innere Uneinigkeit wird man mit der Aufnahme der Urkraine in die EU weiter verstärken, auch wenn es im Moment in der Auseinandersetzung mit Russland so aus sieht, als wäre man sich mal einig. Ein weiterer Glücksfall für die USA, die sich bereits für die Auseinandersetzungen mit China rüstet, wo wir dann als NATO-Staaten sicher auch in nicht all zu langer Zeit “Gelegenheit” haben, dann vielleicht auch mal “richtig mitspielen” zu dürfen. Die Welt wird nicht ruhiger werden nach dem Ukraine-Konflikt – egal, wie er aus geht. Er hätte aber durchaus vermieden werden können und müssen und die EU hätte hier eine entscheidende Rolle spielen können. Sie hat sich aber für den gegenteiligen Weg entschieden. Dafür braucht sie sich jetzt nicht auch noch selbst zu feiern.
Markus Schüßler
19. Leserbrief
Liebes NDS-Redaktionsteam,
dass in der aktuellen Ukraine-Krise die Meinungen auch bei euch scharf auseinandergehen, ist eigentlich gut: Es bedeutet, dass ihr nicht auch noch anfangt im medialen Einheitsbrei aufzugehen. Und ich finde es gut, dass ihr offen dazu steht, dass es unterschiedliche Bewertungen und Sichtweisen gibt. Auch in unserem Gesprächskreis ist es so, aber noch können wir miteinander reden.
Ich finde den Artikel von Tobias Riegel wichtig und gut: D.h. ich bin über den russischen Einmarsch deprimiert, aber finde ihn richtig, weil notwendig. Insbesondere aus zwei Gründen:
- dass endlich den Menschen im Donbas geholfen wird,
- dass dem Auf- und Ausbau der NATO-Bedrohung gegen Russland in der Ukraine Einhalt geboten wird. D.h. ich halte es für völlig nachvollziehbar, dass sich Russland schützen muss und sich endlich aktiv gegen die NATO-Wahnsinnigen wehrt, trotz des hohen Preises, den es dafür bezahlen muss.
Das Wahnsinnige wird übrigens im Multipolar-Kommentar „Schwarze Tage“ gut beschrieben in den Abschnitten „Arroganz der Macht“ und „Realitätsverlust westlicher Eliten“. Wenn die nicht gestoppt werden, droht nicht nur Russland größtes Unheil. Ich denke, Putins Einschätzung ist klug.
Und ich hoffe, dass die Aktion bald abgeschlossen werden kann und in Verhandlungen mündet.
Was die Spaltung unserer Gesellschaft betrifft, kann man jetzt sehen, dass es nicht nur an der Corona-Bedrohung liegt, das Gleiche passiert nun bei der Ukraine-Krise. Schon bei der Migrations- und Klima-Debatte geschah Ähnliches. Als Ursache sehe ich unsere Medien-Katastrophe. Die völlige Einstimmigekeit in wichtigen Fragen hämmert jeweils eine Sichtweise fest in einen großen Teil der Gesellschaft, während eine Minderheit zu unabhängigen Medien greift. Die Mehrheitsmeinung gerinnt so zu vermeintlich gesichertem Wissen, dass Widerspruch wie Ketzerei wirkt. Dadurch werden die Themen aus der Vernunft in den Bereich der Moral verschoben. Wer etwas anderes sagt, muss böse sein.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer
20. Leserbrief
Sehr geehrte NachDenkSeiten-Redaktion, sehr geehrter Tobias Riegel
Ja! Ja! Ja! Endlich einer der es ausspricht. Das war das erste was mir durch den Kopf ging, nachdem meine Schockstarre gewichen war und ich über die der russischen Regierung verbliebenen Handlungsoptionen nach der Absage von Blinken gegrübelt habe.
Da war nichts, Macron nichts, Scholz, sowieso eine Nullnummer… was blieb für Russland: sich weiter rumschubsen und mobben zu lassen. Wo sind sie eigentlich die Staatsmänner, denen UNSERE Interessen Staatsräson waren, die Adenauers, Brandts, Kohls und ja auch Schröders (Irak).
Wie einfach wäre es gewesen, Minsk II, vor 8 Jahren unterschrieben, nun endlich mit Leben zu füllen, ein Problem wäre schon mal weg. Aber nein, Verträge einhalten gilt nur für die anderen (und das kann nur der Wertewesten mit seinen stromlinienförmig ausgerichteten Medien: den Geschädigten auch noch die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben). Auch die Nato hätte doch zumindest über einen Nichtangriffspakt oder andere Sicherheitsgarantien verhandeln können. Nichts als leere Versprechungen und säbelrasselnde Kriegsrhetorik kam vom Westen und zum Schluss die Absage.
Und ich gebe hier ausdrücklich zu Protokoll: Auch ich bin fassungslos über den Einmarsch, er ist so falsch, so schlecht, so katastrophal und in seinen Auswirkungen noch viel viel schlimmer als seine Ursache, dieses komplette Staatsversagen Deutschlands unter Frau Merkel und Herrn Scholz, vom europäischen Versagen ganz zu schweigen.
Wenn diese (im vorgenannten Sinne) Versager so freigiebig mit Sanktionen die Verantwortlichen des Irakkrieges, der Einsätze in Syrien, Libyen usw. usf. überzogen hätten: DANN wäre die Welt ein friedlicher Ort und sie hätten alles Recht der Welt auch Russland zu sanktionieren… aber so kann man nur sagen: HOW DARE YOU!
Die im Artikel zum Ausdruck kommende Hoffnung kann ich leider nicht teilen. Die hätte man haben können, wenn es eine kurze Intervention gewesen wäre, diese Hoffnung hat sich inzwischen zerschlagen. Herr Selensky braucht doch jetzt nur noch abzuwarten.. der Druck auf Russland wird in die Unerträglichkeit getrieben und die große Gefahr ist jetzt: wer weiß zu welchen Kurzschlusshandlungen sich der russische Bär noch verleiten lässt, so in die Enge getrieben, wie er jetzt ist.
Aber was mir das Blut zum Kochen bringt: Schon wieder sind es die USA, die sich auf unsere europäische Kosten die Welt zurechtintrigieren. Denn eins ist doch jedem sonnenklar, der sich diesen Werdegang mit klarem Verstand anschaut: Hier sind keine Schlafwandler am Werk. Die Tragödie, die wir jetzt haben, ist mit strategischer Weitsicht und eiskaltem Kalkül betrieben worden:
- eigentlich das Unwichtigste zuerst: Nordstream 2 ist weg, sogar NS 1 steht zur Disposition. Prima Klima, jetzt gibts Fracking-Gas
- Wir haben wieder eine Blockbildung, wie vor 40 Jahren, die Gefahr einer echten europäischen Einigung mit einer winzigen Hoffnung der Ablösung des amerikanischen Herrschaftsanspruchs hat sich nun endgültig in Luft aufgelöst.
- Die Friedensgefahr ist endlich gebannt: Die Welt braucht wieder Waffen Waffen und noch mehr Waffen es ist ein reines Schlaraffenland für die Maschinisten und Händler des Todes.
Diesen geschichtsvergessenen Damen und Herren da oben, die Ihre (zurecht empfundene!!) Verantwortung als Deutsche über 6Mio ermordeten Menschen jüdischen Glaubens so staatstragend wie medienwirksam vor sich her tragen, aber 27Mio ermordete Russen nicht als Verpflichtung ansehen, sei eins gesagt:
Wenn Ihr jetzt auch noch die Lehren von Versailles vergesst, dann seid Ihr es, die in die Geschichtsbücher eingehen werdet, als die Sargträger der europäischen Geschichte. Sanktionen wie wir sie gerade sehen, können eine ähnliche katastrophale Wirkung entfalten wie ein Strangulationsvertrag im Namen des Friedens – womöglich noch viel schneller. Das, verdammt nochmal, sagt einem doch der gesunde Menschenverstand.
Wessen Interessen diese deutschen und europäischen Verantwortungsträger dienen, liegt auf der Hand. Tipp an alle Wähler: die Interessen Europas, sind es definitiv nicht.
Mit bitterem Gruß
Olaf Cremer
21. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
gestatten Sie mir vorab eine kurze allgemeine Anmerkung zu Ihrem Artikel.
Es sind Artikel wie der Ihre von heute, weshalb ich die Nachdenkseiten täglich lese und jährlich unterstütze.
Eine Sammlung verschiedener Meinungen, die man bedenkenlos äußern kann, ohne sich schlecht fühlen zu müssen, auch wenn sie, oder gerade weil sie vom Mainstream abweichen. Wir sind nicht alle einer Meinung; das wäre ja auch schlimm.
Inhaltlich bin ich dicht an Ihrer Ansicht, wobei mir schleierhaft ist, warum Russland diesen Weg eingeschlagen hat.
Es hätte bei der Vorbereitung des Einmarsches klar sein müssen, dass damit anti-russische Ressentiments bedient werden würden.
Es war sehr vorhersehbar, dass die USA und die EU Maßnahmen in Form von Sanktionen verhängen würden.
Warum hat Russland nicht den Weg über die Vereinten Nationen gewählt? Eine Vollversammlung wie seinerzeit mit dem schauspielerisch begabten Colin Powell, nur diesmal ohne Lügen. Drei Viertel der Welt hätte zugehört, hätte zuhören müssen.
So erleben wir die übliche Doppelmoral mitsamt sehr fragwürdiger Entscheidungen, die uns noch über viele Jahre nagativ begleiten werden. Ob uns diese Entscheidungen dem Frieden näher bringen, wage ich sehr stark zu bezweifeln.
Was hätten gerade wir als Deutsche für Möglichkeiten gehabt, sofern wir es denn wirklich gewollt hätten. Warum war Frau Baerbock bei Ihrem Besuch an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland nicht auch auf der anderen Seite?
Dann hätte sie sich vor Ort einen Überblick über die Folgen des Bürgerkriegs verschaffen und sich vor dem Hintergrund dieser tragischen Eindrücke verstärkt für den Frieden einsetzen können.
Statt dessen beschuldigt Frau Baerbocks Parteikollegin Russland einen “Vernichtungskrieg” gegen die Ukraine zu führen. Eine deutsche Co-Vorsitzende einer Regierungspartei wirft Russland einen Vernichtungskrieg vor. Hat die Frau eine Ahnung, was sie da von sich gibt? Ist ihr bewußt, was ein Vernichtungskrieg ist?
Sich gerade in einer solch aufgeheizten Situation derart zu äußern, läßt einen erschaudern. Aber damit steht Frau Lang leider nicht alleine.
Ich wünsche uns, dass wir noch die Kurve bekommen. In jeder Beziehung.
Viele Grüße
Stefan Wolff
22. Leserbrief
Lieber Herr Riegel,
erlauben Sie mir, dass ich mich kurz fasse:
- Krieg ist die brutalste und und gemeinste Form der Gewalt, die es gibt.
- Das Krim- und Donbass-Problem war aufgrund der kompromisslosen Haltung beider Seiten ungelöst, ein neuer Krieg also nur eine Frage der Zeit.
- Das Völkerrecht war historisch immer ein fragiles Institut. Es lebt ausschließlich davon, dass vor allem die Großmächte es tatsächlich bewahren. Die USA und ihre treuesten Verbündeten haben das Völkerrecht in vielen Kriegen seit den 90er Jahren (Kosovo, Irak, Libyen, Syrien) zerstört. Es ist daher absurd, auf die Einhaltung des Völkerrechts zu verweisen.
- Niemand weiß, was Putin-Russland wirklich will. Der “Westen” will Dominanz. Wenn es aber eine Chance auf langfristigen Frieden in Europa geben soll, dann muss ein europäischer Friedenskongress organisiert werden. Die Ukraine und Belarus können kein Teil des “westlichen” Lagers werden, solange Russland eine Großmacht ist.
- Russland darf nicht zerstört werden.
- Nach der heute (28.02.) erkennbaren militärischen Lage der Dinge muss die ukrainische Führung kapitulieren, um weiteres Elend von der Bevölkerung abzuwenden. Wer die Bevölkerung zum Kampf mit Molotow-Cocktails gegen Profi-Soldaten aufruft, schickt sie in den sicheren Tod.
Hae-Joo Chang
23. Leserbrief
Hallo, Herr Riegel !
Sie haben weitestgehend Recht mit Ihrer Analyse. Ich darf Ihnen folgenden Artikel empfehlen, der zeigt, dass die Russen von den USA an die Wand gedrückt worden sind und handeln mussten, weil keine Alternativen gegeben waren. Die hatte Herr Blinken als USA-Oberstratege des Ganzen sorgfältig zugebaut.
Freundliche Grüße
Alexander G. Roklum
24. Leserbrief
Ich finde es nachvollziehbar, dass es in der Redaktion unterschiedliche Einschätzungen gibt. Und ich finde es richtig, dass die Position von Riegel hier publiziert wird (nicht wie z.B. bei dem Dirigenten in München …)
Riegel bringt m.E. ernsthafte Argumente und verweist auf relevante Zusammenhänge. Im Ergebnis stimme ich seiner Einschätzung dennoch nicht zu. Riegel schreibt:
“Die Gegner des Einmarsches nehmen indirekt den Status Quo in Kauf: … .” Das ist richtig und als Vorwurf gemeint. Ich hätte demgegenüber den – negativen – Status quo ante dem Aggressionskrieg vorgezogen mit der Einschränkung: Nach meinem Wissensstand über den realen Status quo ante.
Jetzt haben wir einen Epochenbruch; auch ohne – das ist wahrscheinlich – Putin wird Russland auf lange Zeit europafeindlich sein und vice versa. Das gilt nur für den m.E. unwahrscheinlichen Fall nicht, dass die Oligarchen die Macht übernehmen und Russland wie die Ukraine in eine US-Kolonie verwandeln. Der administrative und akademische Mittelbau in Russland hält – nach meiner Wahrnehmung – den Westen incl. “Europa” schon länger für Betrüger und sucht den eigenen Weg (nach Asien). Diese Tendenz hat Putin versucht aufzuhalten und das ist jetzt vorbei. Russland kann dabei vom Regen West ind die Traufe China kommen. Allerdings sollte die Klugheit und der lange Zeithorizont Chinas nicht unterschätzt werden. Am Beispiel Russland und der Westen hat China sorgfältig studieren können wie man mit Russland auf Dauer nicht umgehen sollte.
Ob wir diesen Krieg ohne noch sehr viel gefährlichere Steigerungen überstehen / überleben werden, ist m.E. offen. Beunruhigend – eben wie 1914 – ist das allerorten mediokre politische Personal. Es herrscht ein Überbietungswettbewerb an Aggressionsschüben (verbal: “Damit brechen wir der Schlange das Genick” > der “hohe” Vertreter und voller Begeistung unsere AM “Das wird Russland ruinieren.”)
Wenn da nur diese kleine rote Knopf nicht wäre ….
Jürgen Kunze
25. Leserbrief
Gewiss hat der Westen zur Eskalation beigetragen, siehe dazu z.B. Scholl-Latour, «Russland im Zangengriff» (2006), und das wurde ja auch auf den NDS immer wieder und zu Recht ausführlich thematisiert.
Und den aktuellen Hurra-Patriotismus im Bundestag finde ich genauso unangenehm wie die Unterordnung unter US-amerikanische Geschäftsinteressen (Rüstung, Flüssig-Gas usw.)
Aber zur NATO-Osterweiterung: Wenn die osteuropäischen Staaten des Warschauer Pakts eigene Wege gehen wollten, marschierte die Armee der Sowjetunion ein (CSSR, Ungarn, DDR usw.), als deren Nachfolger sich das heutige Russland sieht. Das steckt immer noch in den Knochen. Um davor geschützt zu sein traten diese Länder der NATO bei, sobald sie wieder auf eigenen Füßen stehen konnten. Sogar Schweden und Finnland denken nun darüber nach. Wenn Russland sich davon bedroht fühlt, sollte es sich vielleicht fragen, warum seine Nachbarländer in der NATO Schutz suchen.
Die liberale westliche Gesellschaft mit der Betonung individueller Freiheit und Verwirklichung ist bei allen Schwächen (Macht der Konzerne, Lobbyismus usw.) für die meisten Menschen das attraktivere Lebensmodell als die erzreaktionäre Ideologie eines Putin, der sich vor kritischen Bürgern fürchtet und mit Gewalt die Sowjetunion, das Zarenreich oder gar den Kiewer Rus des 9. Jahrhunderts restaurieren will. – Auch bei uns träumen manche noch von Deutschland in den Grenzen von 1937, aber das ist Geschichte. Die Welt dreht sich weiter.
Putin mit Hitler zu vergleichen drängt sich durchaus auf: Zunächst kam die «Machtergreifung» durch die Rochade mit Medwedew und schließlich Verfassungsänderung. Die Besetzung der Krim erinnert an die Besetzung des Rheinlands 1936, die Vergabe russischer Pässe im Donbass an die Vergabe deutscher Pässe im Sudetenland 1938. Bei dieser Salami-Taktik wird die Staatengemeinschaft noch beschwichtigt. Dann fällt die Maske – Polen 1939 und Ukraine jetzt. Danach kam Frankreich dran, daran wird man in Georgien denken.
Der Putin von 2022 ist nicht der von 2001, der im Bundestag die Hand ausstreckte. Wie Hitler umgibt er sich nur noch mit zitternden Ja-Sagern – man erinnere sich an die peinliche Vorführung seiner Mitarbeiter vor einigen Tagen – und hat daher kein Korrektiv mehr. Ich halte ihn für einen Psychopath, der den Kontakt zur Realität verloren und sich wie ein Kampfhund in seinen Wahn verbissen hat. Der wesentliche Unterschied zu Hitler sind die Nuklearwaffen. Da hofft man fast auf einen Stauffenberg.
Was zur Zeit passiert ist unerträglich, deprimierend und beängstigend.
A.S.
26. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel,
danke, dass Sie sich von dieser entsetzlichen, letztlich US gesteuerten Antirussland-Hysterie nicht beirren lassen. Zum Ukraine-Konflikt sage ich nach wie vor, dass man einen Menschen wie Putin nicht ewig drangsalieren und beleidigen kann, um dann aufzuheulen, wenn er sich wehrt. Das “Reich des Bösen” (Ronald Reagan) ist nicht in Russland, das ist dort, wo die Hetzer und Kriegstreiber sitzen, die Russland seit Jahrzehnten schon ruinieren wollen und sich jetzt endlich am Ziel wähnen. Um die acht Jahre lang von Krieg heimgesuchten Menschen in der Ostukraine und die Zerstörung ihrer Städte und Dörfer hat sich hier niemand gekümmert. Unstreitig war das ein Genozid, und wenn Herr Scholz das nicht erwähnenswert findet, zeigt das, wo er wirklich steht, nachdem er zum Rapport bei dem Kriegshetzer Joe Biden war. Putin will nach seinen Bekundungen nichts anderes als Sicherheitsgarantien für sein Land, vor allem die Demilitarisierung der Ukraine und die Anerkennung der Krim. Anstatt darauf einzugehen, lassen Joe Biden und die anderen Kriegshetzer das Land vor die Hunde gehen.
Herzliche Grüße
Wolfgang Bittner
27. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
Ihrem Kommentar schließe ich mich an.
Wenn Sie schreiben, „Russland ist in einen seit acht Jahren wütenden Krieg eingetreten“, dann trifft dies die Realität. Und auch der Umstand, dass Russland (oder zumindest dessen Präsident) mit einer „neutralen“ Ukraine versucht, sich einen räumlichen Puffer zu NATO-verbündeten Staaten zu schaffen, ist nicht von der Hand zu weisen. Und ja, Herr Putin mag auch „imperiale“ Hoffnungen nach einer Rückkehr zu dem Staatsgebiet vor langer, langer Zeit hegen.
Aber die seit acht Jahren andauernde Bekämpfung alles Russischen in der Ukraine, vor allem die bürgerkriegsähnlichen Zustände in den nun selbst erklärten Republiken Donezk und Lugansk, durch die ukrainische Regierung, ist ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist. Egal, ob für Russen oder Angehörige anderer Staaten.
Wenn der ukrainische Präsident nun „freiwilligen Kämpfern“ die Einreise in die Ukraine ohne Visumspflicht ermöglichen will, dann zeigt dies , dass es die ukrainische Regierung mit (Kriegs-)Recht nicht so genau nimmt.
Und dass die EU-Kommissarin von der Leyen ein – aus meiner Sicht – durchaus wirtschaftliches Interesse an der Mitgliedschaft der ressourcenreichen Ukraine in der EU hat, zeigt mir, dass es bei dieser „Krise“ um mehr geht, als „nur“ eine Invasion Russlands in einen Nachbarstaat.
Dass diese Krise von deutschen und anderen Politikern/innen benutzt wird, um sich medial und politisch hervor zu tun, ist augenscheinlich und verursacht diese Hysterie, welche einen sachlichen und lösungsorientierten Umgang mit dieser Krise zwischen zwei Staaten verhindert.
Mit freundlichen Grüßen
T. Preuß
Zu Die weißen Tauben sind müde
28. Leserbrief
Man darf die Leute gar nicht erst zum Atemholen, zum Nachdenken kommen lassen. Das propagandistische Trommelfeuer wird massiv und umfassend vorgetragen, und die „Lösung“ – natürlich „alternativlos“ – wird gleich mitgeliefert. Das war schon vor zwei Jahren so, als „Corona“ über uns herfiel und Deutschland, das muss man leider sagen, für die Botschaft besonders empfänglich war. Nach dem gleichen Muster läuft es jetzt wieder ab, die Lösung heißt nun massive Aufrüstung, Sanktionen und noch mehr Sanktionen gegen die eine Seite, Waffenlieferungen für die andere Seite und jede Menge Kollateralschäden, die die Zivilgesellschaft und die einfachen Leute ausbaden müssen. Es fällt mir schwer, das nicht als gesteuert anzusehen.
Menschen, die durch solch massive Propagandakampagnen, wie wir sie bei Corona gesehen haben und aktuell wieder erleben, emotional überrollt werden, merken nicht mehr, dass ihre „Friedensdemonstration“ in Wahrheit das Narrativ der Kriegsfürsten bedient. Geschickt eingefädelt. Wahrlich, es sind Orwell’sche Zeiten, in denen wir leben: Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke! Krieg ist Frieden!
Von unserem Leser M.H.
29. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
vielen Dank für Ihren Beitrag, den ich noch um einen Gedanken ergänzen möchte. Die weißen Tauben sind nicht nur müde, sondern auch blind.
Auch wenn ich nicht zu den Demonstranten gegen die deutsche Coronapolitik gehöre, so sind deren Rufe nach Freiheit und Demokratie der vergangenen Wochen doch die gleichen wie die der 100.000 im Mitleid Vereinten, oder nicht? Es erscheint mir so scheinheilig. Verstoßen nicht alle gegen die Corona-Regeln? Wurde nicht bei ähnlichen Rufen aber anderer politischer Motivation ein Großaufgebot an Polizei zur Abschreckung aufgefahren und nun, wo die Rufe in eine andere, weil bösere Richtung rufen, ist das nicht mehr so? Da berichten wir in allen Facetten und empfinden Dankbarkeit für das menschliche Zusammenstehen, aber natürlich mit Maske…
Die Tauben sind blind. Die Medien sind hungrig nach Katastrophen. Und wir können nur zusehen und versuchen, ruhig und besonnen zu bleiben.
Ihnen alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
K. Hofmann
30. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
Ihrem Artikel stimme ich voll umfänglich zu. Mein Gedanke zu den Ereignissen war, dass die Saat des Bösen (USA, NATO) aufgegangen ist. Vor dem Hintergrund von ca. 28 Millionen toten Russen im 2. Weltkrieg durch Nazi-Deutschland und der ermöglichten Wiedervereinigung Deutschlands durch Russland, kann ich nur schwer glauben, dass, nach dem nun doch plötzlich deutsche Waffen an die Ukraine geliefert werden um sie gegen Russland einzusetzen, Russland jemals wieder Vertrauen zu unserem Land fasst. Insofern wird man in Washington nun ein zweites mal in diesem Konflikt gejubelt haben. Ich bin verwundert über die Menschen die auf die Straße gehen und nun für den Frieden demonstrieren. Diese Demonstrationen wären schon vor langer Zeit notwendig gewesen. Warum man nun für die Ukraine auf die Straße geht verstehe ich ohnehin nicht. Schließlich hatte es die Ukraine aus meiner Sicht selbst in der Hand diesen Krieg zu verhindern. Für mich beweist das nur, dass die Propaganda unserer Hauptmedien ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Es ist zum verzweifeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Glahn
31. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
ich habe mich eben mal von change.org abgemeldet.
Ihrer völlig überzeugenden Analyse kann der Leser eingedenk Egon Bahrs seliger Worte (‘egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt’) – noch extra würzigen Senf zufügen:
Filmreif „Wie ein Zweiter Akt aus des Kaisers neue Kleider“:
Wenn die ausgemergelten, nur noch nackte Lederhaut und Knochen zeigenden Vorstände von Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann, Airbus, BAE Systems und Leonardo auf meiner Straße vorbei schlottern kommen, dann können Eure Ohren vornehm-mitnehmen: von meinem hohen Balkon der wehrhaften Demokratie herab meinen begeisterten Applaus, Applaus, Applaus! – für all diese balkenkreuz-tragenden Leidgeprüften, die noch selig der üppigen Leibesfülle FJSs gedenken!
Denn merke: „Ohne Taliban und Tuareg wären all diese Friedens-Pflegeberufe von Chefarzt ‘Dr. Iwan’ regelmäßig in den Keller geschickt und der Furie dort, dem Mindestlohn zum Fraße vorgeworfen worden!“ Sie alle aber wollen von ihm, dem Mindestlohn, zuverlässig ausgeschlossen bleiben, wenigstens um diesen betrogen werden! Nein, sie wollen die volle ganze Goldene Gans namens ‘Friedens(sicherungs)-Rendite’.
… Und sie werden uns allen noch dankbar sein, wenn unsere Volksvertreter ihnen in der Not endlich eine vollständige Taxonomie-Liste über alle denkbaren Raubtier-Arten feierlich überreichen würden (Panther, Tiger, Leopard, Marder, Puma u.v.a.m. … vielleicht noch offen: Amur-Tiger, Taiga-Dachs und Panzer IX?).
PS.: … eine ähnliche Hybris gab’s hier schon mal vor gut 100 Jahren, hießen: mit Flagge zeigen.über Hochseeflotte.nach Scapa Flow 1919!
… und aufgemerkt, aktuell scheint ja unser Bendler-Block den gesamten Hufeisenplan der Russen zu kennen, da sich Lambrecht zumaßt, das langsame Tempo zu ‘monieren’.
Logisch, dass auch ich mich nun – wie weiland Linke – vom Putin-Versteher zum Lambrecht-Versteher wandle.
(Konjunktur, geh’n sie mit auf diese Tour. Nehm’n sie sich ihr Teil, sonst schäm’n sie sich … nur , aus ‘lyrics’ vom ‘Fog-of-War-dunstigen’ … Hazy-‘Ostwald’-Sextett)
Ihr Hans-Jörg Kramer
32. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Dank für Ihren Artikel. Gleich 15o x kopiert und an das Kollegium verteilt. Man muss ja nicht alles selbst formulieren;-)
Wacker bleiben.
Herzlich
Frank Tofern
33. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
In Diskussionen mit friedensbewegten jungen Menschen, die den russischen Militäreinsatz in der Ukraine verurteilen, höre ich immer wieder unter Ausblendung der Kontextes dieses Krieges das Argument “Krieg ist keine Option”.
Die schrecklichen Folgen von Kriegen sind bekannt und deshalb ist es wichtig jeden Krieg zu vermeiden.
Aber leider hat sich die Einstellung, dass Krieg keine Option ist, im Bewusstsein der führenden Politiker dieser Welt noch nicht durchgesetzt. Deshalb gilt: Solange der Krieg für die Regierungen der NATO-Staaten, allen voran der USA eine Option ist, wird er auch für Russland und China eine Option sein.
Deshalb ist es immer noch wichtig, die Ursachen eines jeden Krieges und Interessen der kriegführenden Parteien nüchtern zu analysieren, um zu verstehen, wie Kriege in Zukunft vermieden werden können.
Was die Welt braucht ist eine globale Abrüstung und Politik zur Kriegsvermeidung.
Deshalb ist es wichtig, Politiker in Regierungsverantwortung zu wählen, die klug, ehrlich, fähig, souverän genug und in der Lage sind, sich für friedliche Lösung von Konflikten einzusetzen.
Wer von den gegenwärtigen Politikern in Deutschland erfüllt wohl gegenwärtig diese Kriterien?
Und welche Anforderungen stellt das an Bildung und Engagement der Jugend?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Günther
34. Leserbrief
Hallo liebe NachDenkSeiten/-Macher!
Sie recherchieren doch bekanntermaßen sehr viel. Sind Sie dabei auf Meldungen gestoßen, wie viele der sogenannten Friedensdemonstrationen der letzten Tage vorsorglich verboten wurden, weil Verstöße gegen Corona-Regeln zu erwarten waren? Und wie viele Bußgeldverfahren während der Friedensdemonstrationen wegen nicht getragener Masken oder nicht eingehaltenem Abstand eingeleitet wurden?
Nutzt das russische Militär GPS? Heute Vormittag war es abgeschaltet.
Was ich Präsident Putin (ich halte ihn immernoch für recht besonnen und finde ihm gebührt Respekt, ihn Präsident zu nennen) unter anderem ankreide ist, dass er es geschafft hat, was lange Zeit für kaum möglich gehalten wurde: die Berliner Regenbogen-Mafia ist endlich bereit, die amerikanischen 2% Rüstungsziele zu erfüllen. Das Ende des Aussetzens der Wehrpflicht wird vermutlich folgen.
Eine Befürchtung meinerseits: nachdem bis zur vorigen Woche kaum eine Nachrichtensendung verging, ohne dass knapp die Hälfte der Sendezeit unter dem Titel Corona stand ist das Thema fast zu 100% ausgeblendet worden. Welche Schweinereien kann man da jetzt unter dem Lärm der Ukraine und unter dem Radar der “vierten Gewalt” durchwinken? Rumpelstilzchens Buch wird wohl die geringste sein.
Mit freundlichen Grüßen
C. Günther
35. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
Sie haben leiser so recht mit Ihren Ausführungen. Unsere amerikanischen Marionetten haben die Gunst der Stunde sofort genutzt. Plötzlich war Geld in einer unvorstellbaren Menge da. Die Sektkorken dürften bei der Waffenindustrie geknallt haben und die USA wohlwollend auf ihre Vasallen geschaut haben.
Geht doch !
Nur wenn es um unsere marode Infrastruktur, um desolate Schulen, um soziale Belange geht, dann ist nie ausreichend Geld da, muss gespart werden, dann wird die schwäbische Hausfrau aus der Mottenkiste geholt.
Nun wird die Welt viel sicherer werden . Heute gehört ihnen Deutschland und morgen die ganze Welt. Unsere Bellizisten haben die Köpfe der Menschen , dank Propaganda gut im Griff.
Das Willi- Brandt- Haus sollte in ” Neue Wolfsschanze ” umbenannt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Jahn
36. Leserbrief
Lieber Herr Berger!
Sie haben recht, die weißen Tauben sind müde. Im Fernsehen gibt es nur noch Sendungen, wo mit vollem Programm gegen Präsident Putin gehetzt wird. In den Talksendungen treten brandgefährliche Militaristen auf und Herr Röttgen wird zum Herrn Lauterbach was die dauernde Fernsehpräsenz betrifft. Das Vordringen von Wladimir Putin in die Ukraine ist ein gefundenes Fressen für unsere mittlerweile einheitliche Kriegstreiberei, die Linke und die AfD eingeschlossen. Lieber Herr Berger, was diese angebliche Friedensdemonstration mit angeblich 100 000 Teilnehmern in Berlin betrifft, da muss ich Ihnen erheblich widersprechen. Auf den Plakaten kann man solche Hetzparolen wie “Stoppt Putin” und ähnliches lesen. Wer diese Leute zusammengetrommelt, weiß ich nicht. Gern beziehen sich unsere transatlantischen Hardliner auf diese angeblichen Friedensdemonstranten und loben sie in höchsten Tönen. Als ich die Bilder dieser Demo das erste Mal im Fernsehen sah, wusste ich sofort, dass ARD und ZDF begeistert darüber berichten. Die Bilder dieser Menschenansammlungen sollen dem deutschen Michel vermitteln, dass die Mehrheit der Deutschen hinter der Kriegsrhetorik steht. Das ist hoffentlich nicht der Fall. Ich glaube aber, dass die Friedens- und Demokratiebewegung mittlerweile leider durch unser System zerstört worden ist. Nur solche Blogs wie die Nachdenkseiten, der Anti-spiegel oder die Rationalgalerie können vielleicht diesen sterbenden Bewegungen noch etwas entgegensetzen.
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger
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