Leserbriefe zu „„Mehr Kalten Krieg wagen!“. Über den Zynismus berühmter Medienmacher“

Ein Artikel von:

Hier wird auf die Kolumne des Spiegel-Kolumnisten Nikolaus Blome mit dem Titel „Mehr kalten Krieg wagen!“ und auf ein n-tv-Video mit ihm und seinem Kolumnisten-Kollegen Jakob Augstein hingewiesen. Dankenswerterweise hat unser Leser Wilfried Böckmann uns darauf aufmerksam gemacht. Albrecht Müller meint, es sei lehrreich, so zu erfahren, dass zwei Journalisten, „von denen wir Gutgläubigen meinen, es trennten sie Welten, durchaus gut miteinander auskommen“. Die Darstellung, Putins Russland sei der Aggressor, und die „gefährliche Aufforderung zu noch mehr Kalten Krieg“ führe zu Zugeständnissen bei den „vermeintlichen Friedensfreunden“. So habe die Behauptung, Putin sei ein „lupenreiner Diktator“, nun das „Qualitätssiegel ´Augstein´“ erhalten. Danke für die interessanten E-Mails. Hier eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.

1. Leserbrief

Liebes Team der Nachdenkseiten,

der unsägliche Beitrag von Nikolaus Blome im SPIEGEL vom 21. Dezember wird Ihnen nicht entgangen sein. Man ist ja vom ehemaligen “Sturmgeschütz der Demokratie” mittlerweile einiges gewohnt, aber diese Kolumne hat doch eine neue Qualität.

Ist das nun schlicht Volksverdummung oder schon Volksverhetzung oder ganz einfach Kriegshetze vom Allerfeinsten unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit?

Die Einordnung fällt mir schwer, zumal ich mich frage, ob der Autor wirklich glaubt, was er da von sich gibt, oder ob er sich nur als Lohnschreiberling einiger russophober Transatlantiker sein Weihnachtsgeld verdienen möchte.
Wie auch immer, hier ist gewiss ein neuer Tiefpunkt des bundesdeutschen Journalismus erreicht.

Dennoch sollten wir uns von solchen Gestalten nicht das Weihnachtsfest verderben lassen, dessen Botschaft lautet:

Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Ströder


2. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist erstaunlich, dass viele Leser/innen immer noch an den Unabhängigen Journalismus beim “STURMGESCHÜTZ der DEMOKRATIE” – Der Spiegel – glauben.

Mittlerweile haben auch einige Schweizer-Journalisten scheinbar den Weg zum “Rechten Glauben” beim Spiegel gefunden.
Aus allen Ecken der Redaktion riecht es nach Relotius und vor allem nach Vermutungen und Behauptungen, nie nach Beweisen.
Frei nach PLUTARCH : “Nur ordentlich verleumden, irgendetwas wird schon hängenbleiben !”

Und sehr witzig : Fast unter jedem Artikel der Hinweis, das schlecht und verkehrt recherchiert wurde !!!!

Aber einen exponierten Platz nimmt dort Herr Blome ein. Ein Axel-Springer-Jünger der Ersten Stunde.
Stets servil, wenn es um die US-Amerkanischen Freunde geht und stets ein Offenes Ohr für ihre Forderungen.

Mit dem Artikel im Spiegel, hat Blome die “Dicke Berta der Verbalen Kriegsführung” herausgeholt.
Ganz im Sinne der NATO=OLIV=GRÜNEN Baerbock und Habeck. Wobei Blome so perfide ist und deren Duktus fördert und unterstützt, Menschenrechte dieses Mal.

Wobei gefragt werden muss, haben sich Baerbock und Habeckt jemals zu Rassismus in den USA geäußert ? Wohl nicht . . . !

PUTIN ist kein Demokrat in westlichen Sinne, aber wer hat dafür gesorgt ?
Wer hat alles unternommen, ihn so darzustellen, als Monster und Mörder ( der gekaufte US-Präsident Biden- selber korrupt ) ?
Warum keine Sanktionen gegen Polen, Ungarn, die Türkei ?
Wer Preise an Leute wie Nawalny oder Tichanowskaja vergibt, sollte sich fragen lassen, CUI BONO ?

Blome ist ein Apologet von US-Interessen und Mitglied der Atlantik=Brücke, wie sehr viele aus Politik, Wirtschaft und Medien.
Was sind das für Menschen, die ihr eigenes Land / Volk den Interessen eines anderen Landes unterordnen ?

M f G
B. Schroeder


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

beste Grüße sende ich Ihnen von der Elbe. Der genannte Beitrag von Ihnen lässt mich als ehemaligen Soldaten nicht mehr los. „Mehr Kalten Krieg wagen!“ fordert Herr Blome. Ich habe die Folgen des Kosovo-Krieges sechs Monate betrachten dürfen. Auf eigenen Wunsch habe ich über den Jahreswechsel 2005/06 am KFOR-Einsatz teilgenommen. Ich wollte die Folgen dieses Krieges mit eigenen Augen sehen. Er bildet den Abschluss der Balkanverheerungen und war ein Grund für mein späteres politisches Interesse. Damals noch Oberschüler, habe ich die Fernsehbilder noch in Erinnerung. Die Fernsehbilder des ’91 Irak-Krieges habe ich zwar auch noch in Erinnerung, ich habe sie mit 10 Jahren aber noch gar nicht verarbeiten können. Ich weiß nur noch, dass die grünen und schwarzen Bilder der Nachtsichtkameras eine ungeheure Faszination hervorgerufen haben. Wie viele Menschen bei der Bombardierung des Irak ums Leben kommen, konnte ich damals gar nicht verstehen. 1999 war das anders. Ich war nicht nur acht Jahre älter, sondern hatte auch die gesamten Balkan-Kriege verfolgt. Mitschüler vom Balkan, geflüchtet und/oder Schutz suchend, machten die Folgen der Balkan-Kriege sichtbar.

2005 habe ich dann ein Gesuch auf Auslandsverwendung gestellt. Meinen Wunsch mit eigenen Augen zu sehen, hat mein Vorgesetzter nicht verstanden. Ich hätte doch bestimmt Geldsorgen oder familiäre Probleme. Beides hatte ich nicht. Also wurde ich für sechs Monate in das Hauptquartier der KFOR als Fahrer entsandt. Sechs Monate durfte ich das gesamte Kosovo und Teile von (Nord-)Mazedonien durchfahren. Jeden Ort durfte ich besuchen. Aufgehalten hat mich niemand. Ab und zu habe ich Bericht über die Zustände im „Land“ erstatten müssen. Das Kosovo 2005/06 beschreibe ich als „Schrecken in der Schönheit“. Die Gräber der Getöteten waren noch relativ frisch. Sie wurden bewacht von Angehörigen der TMK (ehemals UCK). Die ganz oder teilweise zerstörten Häuser bildeten nicht mehr die Mehrzahl. Es wurde gebaut und gebaut. Trotzdem standen noch genügend zerschossene und ausgebrannte Häuser, damit ich mir ein Bild machen konnte. Es waren Bilder des Schreckens. Zerstörte Häuser in wilder und wunderschöner Natur. Es war ein ungeheurer Kontrast. Die albanischen Bewohner des Kosovo schienen sich an den Anblick gewöhnt zu haben. Da sie ihre Zukunft als Teil des sog. Westens gesehen haben, schien sie Folgen des Kriegs nicht besonders zu belasten. Serben und Roma sahen damals kaum noch eine Zukunft vor Ort. Das Elend der Roma, auf einer Mülldeponie in Mitrovica lebend, werde ich nie vergessen. Kinder mit Müllsäcken an den Füßen, damit das Gift der Deponie sie nicht zu schnell dahinrafft. Die Kinder vergesse ich nicht.

Tod und Elend sollen also wieder gewagt werden?! Entweder kennt Herr Blome weder Tod noch Elend. Oder er ist einfach dumm.

Mit freundlichen Grüßen,
Lutz Lehnhardt


4. Leserbrief

Was da diesen beiden entfährt, erinnert mich an Jesu Wort: Nichts, was ein Mensch zu sich nimmt, kann ihn vor Gott unrein machen, sondern das, was von ihm ausgeht. (Markus, 7,15).

Und weiter im Text: die Erklärung: „Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. (Markus 20 – 23).

Das sagt alles. Man kann sich mit Putin auseinandersetzen – d’accord. Man kann ich verurteilen – d’accord. Doch Putin ist und bleibt nicht Russland. Und wenn ich meine mehrfache Erfahrung mit in Russland lebenden Menschen mit denen dieser beiden Deutschen vergleiche, muss ich sagen, die Russen sind nicht annähernd so gehässig und nemetzkiphob wie diese Deutschen russophob sind. Ich habe liebenswerte und verständnisvolle und – vor allem – sehr gut gebildete Russen aus dem normalen Volk erlebt, die mir als Deutschen in Russland mit Achtung entgegentraten, das es mich zu Tränen rührte, denn einige von diesen waren Partisanen im 2. Weltkrieg und haben Schlimmstes von Seiten der Deutschen erlebt. Was diese beiden Deutschen denken, ist beschämend. Sie betrachten immer noch russische Menschen als „Der Russe“, reduzieren Russland auf Putin, was im Übrigen selbst Putin – geschweige denn irgendein Russe umgekehrt machen würde, nämlich von „Dem Nazideutschen, Merkelland ….“ zu reden.

Russen sind nicht alle gut, und Deutsche nicht alle schlecht. Es gibt in beiden Völkern diese und jene. Aber ein Volk auf ein paar Vertreter zu reduzieren, steht niemanden an. Da gilt das Wort: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“ (Matth. 7,1)

Mit solidarischen Grüßen
Gunther Troost

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