Leserbriefsammlung zu Einkreisung Russlands, zur Ausdehnung der NATO, zur Verlegung der britischen Truppen nach Deutschland und zum Geburtstag der NachDenkSeiten

Ein Artikel von:

Diese LBS fasst die Leserbriefe zu mehreren Artikeln zusammen. Zu: Die NachDenkSeiten haben heute Geburtstag, zu «Ich halte es für wichtig, dass wieder Brücken gebaut werden», zu Die Eskalation des Konflikts zwischen West und Ost läuft auf Touren – maßlos und verantwortungslos. Wie so oft, schreiben unsere Leserinnen und Leser interessante Gedanken auf. Schon der erste Leserbrief beginnt mit einer wichtigen Information, mit dem Hinweis auf die Pressekonferenz des früheren deutschen Außenministers Genscher mit dem amerikanischen Außenminister Baker im Jahre 1990. Viele NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser werden dies kennen, viele nicht. Auch die anderen Leserbriefe sind interessant. Albrecht Müller.


1. Leserbrief

Hallo, Redaktion!

Mich wundert, dass hinsichtlich der Einkreisung Russlands durch die USA und die Nato der Originalton der 1990-er Pressekonferenz in Washington kaum je im Wortlaut zitiert wird. In Gegenwart des US-amerikanischen Außenministers Baker stellt der deutsche Außenminister Genscher eindeutig klar, dass die Nato sich nicht nach Osten ausdehnen werde (hier).

Schöne Grüße !
Alexander G. Roklum


2. Leserbrief

Hallo liebe Redaktion der NachDenkSeiten,

ich gratuliere euch recht herzlich zu eurem Geburtstag!

Allerdings sehe ich es nicht so, daß ihr einen “Stich ins Herz” erhalten habt, ganz im Gegenteil. Ihr habt dazu beigetragen, daß bei vielen Menschen der Denkapparat angeworfen wurde und ihr ihn bei Menschen, bei welchen dieser bereits läuft, deutlich geschärft habt.

Laßt euch weder verunsichern noch ins Bockshorn jagen!

Daß die Ablehnung von Kriegen bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung vorhanden ist, solltet ihr euch bitte mit auf das Konto schreiben. Nicht ohne Grund ist unsere Politik so “zurückhaltend” und versucht, Kriegsbeteiligung über die Bande “NATO” zu “rechtfertigen” (inklusive Grundgesetz-widrigen Auslandseinsätzen!). Es ist bezeichnend, daß eine SPD, welche echte Weimarer Reformationen durch Meuchelmorde verhindert sowie den ersten Angriffskrieg von deutschem Boden aus nach dem 2. Weltkrieg mitzuverantworten hat, jetzt sogar wieder den Kanzler stellen soll. Aber sei’s drum: Letztendlich ist es völlig egal, welche Personalie in welchem Amt sitzt, solange das Amt genau das tut, was von ihm von der Finanzwirtschaft erwartet wird. Es gibt allenfalls in Nuancen Spielräume, ansonsten erleidet jemand einen unerwarteten Tod, wie das jüngst in Polen mit einem nicht unerheblichen Teil der Regierungsmitglieder geschehen ist.

Der aktuelle, in meinen Augen 3., Weltkrieg findet allerdings nicht mit Waffen, sondern mit Desinformation, politischer Willkür und Spritzen statt. Die verheerendsten Folgen werden wir nicht in Kürze erleben, sondern in einem Zeitraum von wenigen Jahren. Aus meiner Sicht passiert in der Politik nichts aus Zufall, niemand wird “getrieben” (schon gar nicht von der Presse, mit der sie sich in elitären Zirkeln absprechen!), es sei denn, daß jemand von vorgeschalteten Stellen gekauft, genötigt oder erpreßt wird. Geld ist ein sehr mächtiges Medium, wenn man es als Druckmittel verwendet. Immerhin hängen Existenzen davon ab, denn ohne Geld kann man heutzutage leider nicht überleben. Wer zahlt die Miete, wer das Essen? So mancher Bonus (“Puff-Reisen” für VW-Betriebsräte) kann da sprichwörtlich mentale Berge versetzen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch dafür, daß ihr euren Lesern, wie mich zum Beispiel, eine Stimme gebt. Das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht, wenn man sich Medien anschaut, die “auf Linie” sind und unliebsame Stimmen aussperren. Ich gebe zu, daß ich, im Vergleich zum Gros der übrigen Bevölkerung, eine Haltung einnehme, die man als “radikal” bezeichnen könnte. “Radikal” meint im Sinne des Duden (und auch in meinem Sinne) allerdings:

ra|di|kal  Adj. [frz. radical spätlat. radicalis = mit Wurzeln versehen (vgl. spätlat. radicaliter [Adv.] = mit Stumpf u. Stiel, von Grund aus), zu lat. radix, Radieschen; 2: unter Einfluss von gleichbed. engl. radical]: 1. a) von Grund aus erfolgend, ganz u. gar; vollständig, gründlich
© Duden

Genau das ist auch mein Motto:

Man muß die Probleme dort anpacken, wo sie entstehen, und nicht an den Symptomen herumdoktorn. Das bringt nichts. Weitere Definitionen bezüglich “radikal” sind nicht meins. Diese hier paßt genau so.

Fasziniert war ich von eurer Leserbrief-Sammlung bezüglich des Artikels von Jörg Phil Friedrich — hervorragend zusammen gestellt. Nicht nur, daß ihr meinen Leserbrief veröffentlicht habt (ein dickes “Danke!” dafür, ich fühle mich geehrt), so habe ich auch viele neue Erkenntnisse aus den vielen anderen Zuschriften gewonnen, die mir bisher nicht bewußt waren — was übrigens stellvertretend für alle Leserbriefe gilt. Da waren Zuschriften dabei, die aus meiner Sicht ganz klar wissenschaftliche Kriterien erfüllten. Grotesk, daß so etwas nicht von einem hoch dotierten Krisenstab aus der Bundesregierung bekannt gegeben wird, deren Expertise elitär sein müßte — und doch sind sie nichts anderes als Feigenblätter, um das herrschende (sic!) Narrativ nicht in Frage zu stellen.

Es ist bezeichnend, wenn Medien wie die NachDenkSeiten diffamiert werden, beweisen sie doch jeden Tag aufs Neue, daß sie das tun, was man gemeinhin “Demokratie” nennt:

die Teilhabe des, wie man so schön sagt, “gemeinen Volkes”. Hier versinken Leserzuschriften nicht zu Dutzenden unter einem Artikel, sondern sie SIND die Artikel selbst. Auf diese Idee muß man erst einmal kommen. Toll!

Ihr habt schon mit “Die im Dunkeln sieht man nicht” denjenigen Menschen eine Stimme gegeben, die man sonst nicht wahrgenommen hätte. Das ist wichtiger Teil der Aufklärung, wenn nicht sogar DER Teil, ohne den Aufklärung überhaupt nicht möglich ist.

Ich bin stolz darauf, euch -wenn auch mit einem nicht besonders großen, monatlichen Obulus- zu fördern. In der Masse sind wir stark! Das ist auch genau das, was den Souverän, das Volk per se, ausmacht, denn WIR sind Viele, die “Regierenden” nur Wenige! Wenn dem König kein Untertan mehr folgt, dann ist er ein sehr einsamer König. Überhaupt kann die Menschheit nur durch Kooperation überleben. Welcher Idiot hat die Konkurrenz gesellschaftsfähig gemacht?!

Wenn es euch nicht gäbe, dann hätten wir schon längst wieder einen Krieg von deutschem Boden aus. Macht euch das bitte bewußt, egal, ob ihr Berger, Müller, Reimann, Sorg oder Schmitt, Meier, Schulze, Bernadette heißt!

Ich stelle euch einen Kasten Bier und eine leckere Torte hin. Feiert! Vergeßt den “Stich ins Herz”! Das trübt nur die Sinne und macht depressiv. Besinnt euch bitte auf die positiven Werte im Leben. Ich weiß das, weil sie genau das sind, was mich in diesen (sprichwörtlich) kranken Zeiten am Leben erhält.

Macht bitte nicht den Fehler, indem ihr euch selbst schlecht macht! Das fällt auch auf eure Leserschaft zurück, indem sie die Pathogenität der Depressivität übernehmen. Ihr habt eine Vorbildfunktion. Seid euch dessen bitte bewußt! Negative Signale auszusenden können manchmal helfen, aber nur in sehr speziellen Situationen. Keinesfalls solltet ihr dazu übergehen, euch selbst schlecht zu machen! Ihr sollt euch natürlich auch nicht über Gebühr loben; das wäre genauso fatal. Ich denke, daß eure bisherige Balance genau richtig ist, aber sie -im Moment- zu eurem Negativen ausschlägt.

Auch wenn ihr die, zugegebenermaßen groß gesteckten, Ziele, die ihr euch selbst auferlegt habt, nicht erreichen konntet, zumindest nicht bisher, so habt ihr doch einen großen Anteil daran, Menschen mit euren vielfältigen Artikeln zu erreichen. Ohne diese Artikel gäbe es keine Aufklärung, und ohne diese Aufklärung wären viele Menschen der massen-medialen wie politisch gesteuerten Propaganda anheim gefallen, so, wie das zuvor im 3. Reich unter Göbbels geschah. Denkt euch einfach mal weg und sinniert, wie die Welt ohne euch wäre. Ich täte behaupten: einen ganzen Schwung unvernünftiger, gesteuerter, trister und, vor allen Dingen, weniger engagiert! Allein die Tatsache, daß wir (sie alle & ich) uns austauschen, via eMail, Leserbriefe-Beiträge zu Artikeln, die ein großflächiges Portfolio von Menschen darstellen, die ich hoch schätze, gibt den Menschen Kraft, hält die Demokratie (oder was davon übrig ist) am Leben und sorgt dafür, daß wir als Gemeinschaft, die alle unter dem selben Himmel leben, nicht auseinander bricht.

An dieser Stelle sei mir noch eine Bemerkung zu den Gesprächsrunden der NachDenkSeiten erlaubt:

Gibt es diese noch? Es ist erstaunlich still um sie geworden, zumindest nach allem, was ich wahrgenommen habe. Wir sollten uns alle stärker vernetzen. Oder sind auch diese dem ominösen, alles beherrschenden “Corona-Virus” zum Opfer gefallen, ausblendend, daß es mindestens 2 Dutzend ARE-Viren gibt, die alle die gleichen Symptome auslösen können? Das wäre in der Tat schade und einem “divide et impera” leider sehr zuträglich. Ich bin zwar kein Twitter-Nutzer, aber ein “Hashtag” fällt mir spontan ein: #unteilbar

In diesem Sinne mit bestem Gruß,

Michael Schauberger
Bad Vibel

Anmerkung A.M. zur Frage nach den Gesprächskreisen: Es gibt sie noch. Aber sie sind unterschiedlich lebendig. – Es wäre gut, es würden sich ganz im Sinne der Einschätzung im letzten Absatz von Michael Schauberger mehr Menschen zusammentun. Angesichts von 2G an vielen Orten ist das auch dringend zu empfehlen. Wenn man sich nicht mehr mit Menschen zum Gespräch oder zum Disput trifft, oder auch nur zum Tee trinken, dann fällt viel wichtiges weg und aus.


3. Leserbrief

Guten Abend, werte Redaktion,

ich verstehe zwar sehr gut, warum die Nachricht über die Rückkehr der britischen Armee nach Deutschland am heutigen Tag Ihnen einen ‚Stich ins Herz‘ versetzt.

Leider ist der heutige Tag jedoch nicht nur durch diese traurige Nachricht geprägt. Zumindest aus meiner Sicht markiert die heutige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts den Anfang vom Ende der Bundesrepublik als Rechtsstaat.

Das ‚Notbremsen‘-Gesetz enthielt, wie Verfassungsjurist Prof. Muswiek minutiös dargelegt hat, etliche Eingriffe in das Prinzip der Verhältnismäßigkeit, das Föderalismusprinzip und in das Prinzip der Gewaltenteilung. Die Begründung der außergewöhnlichen Lage ist zudem – gerade nachträglich – leicht zu widerlegen, da zum Beispiel die übermäßige Krankenhausauslastung durch Covid-Fälle, auf die sie sich vor allem stützt, niemals vorhanden war, wie das auch vom Gesundheitsministerium offen zugegeben wurde. Die aus meiner Sicht skandalöse Entscheidung des Gerichts (wenn sie auch nach dem Verlauf der letzten Wochen keinesfalls unerwartet war), öffnet nun Tor und Tür für weitere weitreichende Ermächtigungen der Regierung mit ähnlich fadenscheinigen Begründungen – ganz offensichtlich gegen die Intention des Grundgesetzes, das ja gerade solche Möglichkeiten prinzipiell ausschließen wollte.

Gerade dieses Ereignisses finde ich am Geburtstag der NachDenkSeiten, die ich sehr schätze und seit Jahren täglich lese, ganz besonders unpassend und traurig.

Mit vielen Grüßen aus dem Saarland
Ralph Seidel


4. Leserbrief

Hallo Redaktion, besser an alle Menschen, die da hinter (standen) stehen,

vielleicht mal etwas total Ungeheuerliches:

Einfach nur, herzlichen Glückwunsch.

Ein Glas Sekt, ein kurzes Atemholen für die Beteiligten.

Für die Leser, ein Moment, um den Stift zu holen für die Überweisung oder die Tasten sinnvoll für eine Spende zu benutzen.

Der Russe wird heute nicht mehr kommen und die Briten müssen ja erst mal in Quarantäne.

Vielleicht braucht man zukünftig noch ein paar Psychodrops, natürliche (legalisierte) Aufmunterer aus der Planzenwelt oder andere gebraute HelferInnen, um weitermachen zu können.

Also, alles Gute für die nächste Zeit.

Mit freundlichen Grüßen
W.G.

Anmerkung der Redaktion: Danke vielmals für die freundliche Empfehlung.


5. Leserbrief

Liebe Nachdenseitenredaktion,

zum im Betreff genannten Artikel:

Wenn man sich die einfache Frage stellt, warum es überhaupt Migranten aus dem Irak, Syrien usw. gibt, erkennt man doch sehr schnell, daß die sogenannten Qualitäts- und Leitmedien eine erhebliche Mitschuld daran haben, -waren es doch sie, die weltweit die Lügen verbreiteten, die den USA und der Nato die moralische Legitimität für ihre völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Überfälle auf diese Länder lieferten.

Eine solche Anschuldigung würden diese medialen “Machthaber” mit Entrüstung zurückweisen, sind sie doch gut aufgehoben in den Netzwerken des transatlantischen Machtgefüges und tun sich darum leicht damit, ihre heuchlerische Verlogenheit vor sich selbst zu rechtfertigen.

Die Geschichte scheint zu beweisen: Die Menschheit schafft es nicht, den Modus des “Rechts des Stärkeren” zu verlassen, darauf müssen wir uns wohl einrichten.

Mit freundliche Grüßen
M. Häusler


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.

Rubriken:

Leserbriefe

Schlagwörter:

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!