Gestern brachte das ZDF um 20:15 Uhr die mit allen 3 Spitzenkandidaten geplante Sendung „Klartext“. Darauf folgte unmittelbar das Heute Journal. Diese Sendung begann nicht, wie von einer Nachrichtensendung zu erwarten wäre, mit Informationen über das Geschehen in Deutschland und in der Welt. Nein, das ZDF spiegelte dort 8 Minuten und 18 Sekunden lang die eigene, gerade abgelaufene Sendung „Klartext, Herr Laschet“. Wörtlich im Beitext: „Armin Laschet – Unions-Kandidat stellt sich Bürgerfragen“. Das ZDF arrangierte diesen Rückblick offensichtlich, um eine Laschet fördernde Botschaft loszuwerden: der CDU/CSU-Kandidat habe sich gefangen. Dazu trug in einem Interview ab Minute 5:30 bis 8:18 auch der politikwissenschaftliche Stichwortgeber Professor Korte bei. Albrecht Müller.
Wie kann man in einer Nachrichtensendung als Erstes über die gerade beendete Sendung des eigenen Senders berichten? Wie kann man dann auch noch so viel Zeit darauf verwenden? Diese Fragen muss man unabhängig davon stellen, ob es hier um Herrn Laschet oder um Herrn Scholz oder um Frau Baerbock geht. Für solcherart Sendungen brauchen wir keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wer so etwas arrangiert, ruiniert das eigene Ansehen. Dafür auch noch Gebühren zu verlangen, ist nicht erträglich. Wir zahlen Gebühren, um ein gutes öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio geliefert zu bekommen. Wir zahlen nicht für Wahlwerbung und auch nicht für Rückschauen auf das eigene Programm, wie wir das gestern Abend erlebt haben.
Die Öffentlich-Rechtlichen arbeiten konsequent am Ruin ihres Rufs.
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