Gestern haben die NachDenkSeiten ihren Lesern ein hervorragend gemachtes Video des Informatikers Marcel Barz vorgestellt. Heute wurde das Video bereits von YouTube wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Community-Richtlinien gelöscht. Eine Sicherheitskopie ist zurzeit noch verfügbar; niemand weiß, wie lange. Offenbar unterdrückt YouTube mittlerweile jede Kritik am gängigen Corona-Narrativ. Das ist ein nicht hinzunehmender Eingriff in die Pressefreiheit. Wo sind eigentlich die Verteidiger der Pressefreiheit, die immer wieder – zu Recht – Eingriffe in anderen Ländern lautstark beklagen, wenn im eigenen Lande mittlerweile wirklich fast jedes Video, das sich kritisch mit der Corona-Politik auseinandersetzt, von der Videoplattform gelöscht wird, die nahezu ein Monopol hat? Von Jens Berger.
Was hat Marcel Barz Schlimmes verbrochen? Gar nichts. Er hat in seinem Video vielmehr ausführlich und wissenschaftlich vollkommen nachvollziehbar verschiedene Aussagen zu Corona anhand von Daten überprüft. Dabei kam er in einigen Punkten zu Ergebnissen, die den gängigen Behauptungen widersprechen, die als Begründung für die Maßnahmen herangezogen werden. Falschaussagen oder Fake News sind dabei für mich, der sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt hat, nicht erkennbar. Ähnliche Informationen hatten auch die NachDenkSeiten bereits in den beiden Artikeln des Statistikers Günter Eder publiziert – „Ein statistischer Blick auf die Übersterblichkeit in Zeiten von Corona“ und „Verlorene Lebenszeit durch Corona – eine weitere Säule wankt“. Zum Themenbereich „Intensivbettenbelegung“ hatten sich Tobias Riegel und Ralf Wurzbacher auf den NachDenkSeiten ihre Gedanken gemacht.
Gemäß der „Community-Richtlinien“ von YouTube müssten wohl auch diese – und viele andere – Artikel der NachDenkSeiten gelöscht werden. Nur gut, dass wir unseren eigenen Server haben. Das ist in einer Gesellschaft, in der die Freiheit der Meinung und die Freiheit der Presse – darunter fallen auch alternative Medien – durch die Verfassung garantiert ist, ein handfester Skandal. Doch der Aufschrei bleibt aus. Während jeder Eingriff in die Meinungs- und Pressefreiheit in Ländern, die von Medien und Politik gerne als „autoritär“ bezeichnet werden, auf oberster politischer Ebene immer wieder thematisiert und kritisiert wird, nimmt man die systematische Verletzung der Meinungs- und Pressefreiheit im eigenen Land durch einen US-Konzern hin, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? “ (Matthäus 7,3)
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, dass YouTube ein Privatunternehmen ist. Aufgrund seiner Marktstellung hat YouTube ein Quasi-Monopol als Plattform für Videos im Internet. In dieser Funktion erfüllt YouTube eine gesellschaftliche Aufgabe. Wenn YouTube nicht willens oder nicht fähig ist, diese Aufgabe verfassungskonform zu erfüllen, besteht Handlungsbedarf seitens des Staates. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Meinungs- und Pressefreiheit in dieser Form massiv unterhöhlt wird. Dieses Thema gehört auf die politische Tagesordnung – und zwar sofort, bevor es zu spät ist.