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- Testpflicht jetzt auch für Geimpfte!
- Karl Lauterbach widerspricht sich nun schon im Minutentakt
- Corona-Infektion: Die Crux mit den Genesenen
- Coronazahlen und Wahlkampf: Nichtstun ist keine Option
- Corona-Ansteckung
- Behörden täuschen Öffentlichkeit über Corona-Haftungsklauseln
- Leider zu teuer: Menschliche Medizin
- Streit um Notdienste: Verdi setzt Vivantes-Warnstreik aus – erneut Verhandlungen
- Streik bei der Bahn: Vom harten Job eines Lokführers
- „Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr“, sagt Arbeitsagentur-Chef Scheele
- Nato-Waffen in Taliban-Hand
- Als der BND die Mudschaheddin unterstützte
- Gut geschmiert
- Die Entdeckung des Klimawandel
- Aus dem Jahr 2010: Schweinegrippe – “Die Welle hat begonnen”
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Testpflicht jetzt auch für Geimpfte!
Infektionsschutzrecht ist bekanntlich Gefahrenabwehrrecht. Die Rechtfertigung, Geimpften mehr Rechte zu geben als Ungeimpften, beruht daher darauf, dass diese Personen im juristischen Sinne nicht “gefährlich” sind. Übertragen aber auch Geimpfte in relevanter Weise das Virus, so fällt der Grund für ihre Bevorzugung weg. Insofern wäre die richtige Fragestellung bei der letzten MPK Anfang August nicht gewesen, ob Schnelltests weiterhin kostenfrei sein sollen, sondern ob von nun an sich auch Geimpfte “freitesten” müssen. Die andere Möglichkeit – dass alles geöffnet wird und sich niemand mehr testen lassen muss – scheint für fast alle politischen Entscheidungsträger aktuell nicht in Betracht zu kommen (einzig Teile der FDP bringen diese Option aufs Tapet).
Aber was heißt das nun – ausgehend von der Prämisse, dass Geimpfte in relevanter Weise zum Infektionsgeschehen beitragen – konkret?
“Die Prävention einer Infektion ist die wirksamste, kostengünstigste und damit wichtigste Maßnahme zum Schutz vorübertragbaren Krankheiten”, steht gleich zu Beginn der Begründung des Infektionsschutzgesetzes (BT-Drs. 14/2530). Dass die Politik es mit der Prävention seit Beginn der Pandemie ernst meint steht außer Frage. Hiervon ausgehend würde eine Testpflicht für Geimpfte eine wirksame und einfache Lösung des Problems darstellen (so auch führende Mediziner, etwa Weltärztepräsident Montgomery, der Immunologe Watzl oder der Epidemiologe Scholz – jeweils mit etwas anderen Ansätzen).
Zwar ist zuzugeben, dass das Risiko einer Übertragung im Vergleich zu einem Ungeimpften immer noch erheblich verringert ist und daher auch juristisch zwischen diesen beiden Gruppen unterschieden werden könnte. Indes gibt es zwischen Testen und Nichttesten keinen Zwischenbereich (möglich wäre höchstens in bestimmten Fällen von Nichtgeimpften einen PCR-Test und von Geimpften “nur” einen Schnelltest zu verlangen). Und die Testpflicht bei Geimpften von weiteren Voraussetzungen (etwa Symptomen) abhängig zu machen, dürfte aufgrund der vielen asymptomatischen Infektionen wenig zielführend sein. Nimmt man dann noch die zuletzt so oft bemühte “Schutzpflicht des Staates” ins Visier, ist letztlich nur ein Ergebnis möglich: Sowohl aus epidemiologischer als auch aus juristischer Sicht muss schnellstmöglich eine grundsätzliche Testpflicht auch für Geimpfte eingeführt werden.
Will man aber weiterhin – allein um den Anreiz des Impfens zu erhöhen – hierauf verzichten, handelt man nicht nur rechtswidrig im Sinne einer ungerechtfertigten Ungleichbehandlung, sondern nimmt auch billigend einen Anstieg der Infektionen in Kauf.
Quelle: LTO - Karl Lauterbach widerspricht sich nun schon im Minutentakt
Bei Maischberger fiel Karl Lauterbach kürzlich noch dadurch auf, dass er mit voller Überzeugung das Gegenteil dessen sagte, was er am Vortag mit voller Überzeugung gesagt hatte. Inzwischen widerspricht er sich im Minutentakt. (…)
Am Sonntag um 20:35 Uhr twitterte der SPD-Gesundheitsexperte:
“Lange Bahnfahrten, zB im Abteil, können bei der Delta Variante zur Ansteckung führen. So können ungeimpfte Infizierte sogar Geimpfte gefährden. Daher wäre die 3 G Regel hier richtig. Andere Bereiche, wo es um Freizeit geht, sollten zunehmend sogar der 2G-Regel unterliegen.“
Die Geimpften müssen jetzt also vor den Ungeimpften geschützt werden. Warum, das erklärte er im nächsten Tweet, noch in der gleichen Minute:
“Diese Studie aus Israel zeigt klar, dass die Impfung mit BionTech im Vergleich zur durchgemachten Infektion sehr viel schneller an Wirkung verliert. Wie lange der Schutz vor schweren Fällen wirkt ist unklar. medrxiv.org/content/10.110″- Wir lernen also von Karl Lauterbach: Impfungen schützen nicht lange vor dem Infiziert-werden und vor dem Andere-Infizieren, wie kurz oder lang ist unklar.
- Wir lernen, dass deshalb die Geimpften vor den Ungeimpften geschützt werden müssen.
- Weil die Impfung so schlecht, sprich nur so kurz wirkt, müssen die Ungeimpften noch stärker durch alltägliche Diskriminierung und Aussperren zum Impfen genötigt werden.
- Karl Lauterbach will die 2G-Regel, also Zugang nur für Geimpfte und Genesene, ohne jeden Test.
- Das bedeutet: Ungetestete Geimpfte, deren Impfschutz laut Lauterbach schon verblasst sein könnte, dürfen alles und dabei anstecken, wen sie wollen und so viele sie wollen. Negativ-getestete Ungeimpfte dürfen nichts. (Dabei sind laut Lauterbach sogar die Schnelltests sehr zuverlässig.)
Diese Argumentation ist so verworren und zirkulär, dass man gar nicht weiß, wo mit dem Entwirren anfangen. Ich will es trotzdem versuchen.
- Wenn Geimpfte wenig geschützt sind und andere anstecken können, ist das ein Argument dagegen, sich auf Durchimpfen der Bevölkerung als gangbaren oder gar alleinigen Weg zur Erlösung von Corona zu versteifen, nicht dafür.
- Es ist ein Argument dagegen, derart strikt zwischen Geimpften und Ungeimpften zu unterscheiden, wie Kanzlerin und Ministerpräsidenten und -innen das beschlossen haben, und wie Lauterbach das noch verschärfen will, nicht dafür.
- Wenn man Tests für wirksam und nötig hält, ist es ein sehr starkes Argument dafür, auch Geimpften Testpflichten aufzuerlegen.
- Um Lauterbachs Empfehlungen zu rechtfertigen, müsste plausibel gemacht werden, dass ein negativ getesteter Ungeimpfter deutlich eher infiziert und ansteckend ist als ein ungetesteter Geimpfter. Zu dieser Behauptung hat sich meines Wissens noch nicht einmal Karl Lauterbach verstiegen. (…)
Karl Lauterbach ist so selbstgewiss, dass er keinerlei Angst davor hat, sich zum Narren zu machen. So twitterte er am Samstag mit Foto an seine halbe Million Follower, wie er bei einem Spiel von Bayer Leverkusen mit einem Impfteam vor Ort war und kaum Impfwillige fand.
Lauterbachs Team hatte nicht berücksichtigt, dass der Verein gemäß Lauterbachs 2G-Regel auf schäbige Weise all seine ungeimpften Fans ausgeschlossen hatte. Und die Geimpften waren wenig überraschend nicht sehr geneigt, sich spontan noch einmal impfen zu lassen.
Solange ein derart getriebener und verwirrter Geist von einer Regierungspartei bei einem so wichtigen Thema als ihr „Experte“ herumgereicht wird, ist er gemeingefährlich und diese Partei aus meiner Sicht nicht wählbar.
Quelle: Norbert Häring - Corona-Infektion: Die Crux mit den Genesenen
Ein Antikörpertest reicht laut Rechtsverordnung nicht aus, um als genesen zu gelten. Diese Regelung widerspricht den Standards unabhängiger Wissenschaft.
Millionen von Menschen haben seit Anfang 2020 bemerkt oder unbemerkt eine Corona-Infektion durchgemacht. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind sie dadurch gut gegen Sars-CoV-2 geschützt – sogar besser als zweifach Geimpfte. Doch gegen jede Logik will Merkels Regierung auch Genesene dazu bringen, sich impfen zu lassen. Anerkannte Nachweise für Immunität nach einer Infektion wurden dafür eigens zu Beginn der Impfkampagne per Verordnung für ungültig erklärt.
Die Worte von Jens Spahn klangen eindringlich und besorgt. Die Impfkampagne sei bisher zwar erfolgreich, so der Bundesgesundheitsminister kürzlich in einer Sendung der ARD. Es reiche jedoch noch nicht, um sicher durch Herbst und Winter zu kommen. Daher sein dringender Appell: „Bitte lassen Sie sich impfen. Sie impfen nicht nur für sich alleine. Sie impfen auch zum Schutz von anderen und vor allem zum Schutz von uns als Gesellschaft, als Gemeinschaft.“ Alle Geimpften könnten sich sicher sein: Für sie werde es keine neuen Beschränkungen, keinen erneuten Lockdown geben. Das sei bundesgesetzlich geregelt.
Die Impfung – der Schutz vor Krankheit und Tod. Die Impfung, der Weg zurück in ein Leben ohne Angst, ohne Stress, ohne Einschränkungen und ohne weitere verheerende wirtschaftliche Schäden. Genau das denkt auch Martin S., als er sich im Mai 2021 gegen Sars-CoV-2 impfen lassen will. Bis dahin hat der 66-jährige Unternehmensberater keinen Zweifel daran, dass die Bundesregierung in dieser Pandemie im Großen und Ganzen das Richtige tut. Er glaubt, dass man sich auf die Angaben des Robert Koch-Instituts verlassen kann. Er vertraut den Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Medien und denkt, er ist damit ausreichend und gut informiert. Doch dann kommt alles anders.
Quelle: Berliner Zeitung - Coronazahlen und Wahlkampf: Nichtstun ist keine Option
Gesundheitsminister Spahn will die Corona-Inzidenz aus dem Gesetz streichen. Das dürfte weniger epidemiologische denn wahlkampftaktische Gründe haben. […]
Doch gesundheitspolitische Überlegungen dürften bei der Abkehr von der Inzidenz ohnehin weniger relevant sein als der Wahlkampf von CDU-Chef Armin Laschet. In dessen Bundesland steigt die Inzidenz derzeit nämlich mit großer Geschwindigkeit an: NRW liegt mit einem Wert von über 100 bundesweit an der Spitze und müsste eigentlich handeln. Doch indem jetzt auch der CDU-Gesundheitsminister die Inzidenz für irrelevant erklärt, hilft er mit, von Laschets Versagen bei der Coronapolitik abzulenken und notwendige Gegenmaßnahmen herauszuzögern.
Quelle: tazAnmerkung André Tautenhahn: Schon richtig, nur warum sollte das bisherige Festhalten an der Inzidenz nicht derselben Logik gefolgt sein? Das eine wie das andere war opportun. Laschet ist auch nicht der einzige, der „notwendige Gegenmaßnahmen“ hinauszögert. Die Grenzwerte werden ja gerade überall überschritten und die sich daraus ergebenden Maßnahmen aber, die meist in Stufenplänen festgehalten sind, nicht mehr angewandt, im Übrigen auch deshalb nicht, weil Obergerichte da bereits einen Riegel vorgeschoben haben.
- Corona-Ansteckung
Wie hoch ist das Corona-Ansteckungsrisiko im Bus, im ICE oder auch in Schulen tatsächlich? Das wissen wir bis heute nicht. Denn bisher gibt es keine Studie, die vor Ort und in der Situation untersucht hat, wann und vor allem wo wir uns mit Corona anstecken. Auch welche Gefahr von Kindern ausgeht, sollte längst untersucht worden sein.
Quelle: WDR - Behörden täuschen Öffentlichkeit über Corona-Haftungsklauseln
Haftpflichtig seien die Impfstoffkonzerne und nicht der Bund, insistiert das BAG. Doch das erweist sich als warme Luft.
Infosperber warf den Behörden vor, «um den Brei herum zu reden», wenn es darum geht, wer bei allfällig später auftretenden Impfschäden die Haftung übernimmt. Am 8. August informierte Infosperber über den geheimen Vertragsentwurf von Pfizer mit dem Staat Albanien: «Knebelverträge sollten 10 Jahre geheim bleiben». Kernstück des Pfizer-Vertrags ist ein völliges Ausschliessen jeglicher Haftungsfolgen. Wahrscheinlich setzte Pfizer gleichlautende Klauseln auch in den Verträgen mit der Schweiz und mit Deutschland durch. Die Behörden verweigern eine Offenlegung der Haftungsklauseln.
Jedenfalls stellt auch der Vertrag, den die EU-Kommission am 26. August 2020 mit AstraZeneca über die Vorbestellung von Impfstoffen abschloss, die Impfstoffhersteller materiell von jeglicher Haftung frei. Die Klauseln sind anders formuliert als im geleakten Vertragsentwurf von Pfizer, aber nicht weniger umfassend. Siehe die Faksimiles am Schluss dieses Artikels.
Quelle: Infosperber - Leider zu teuer: Menschliche Medizin
Vierzig Jahre lang habe ich als Arzt gearbeitet und in dieser Zeit viel erlebt: Oft konnte ich helfen, immer wieder war ich auch machtlos. Ungezählte Patienten haben mein Leben bereichert, einige wurden Freunde.
In diesen vier Jahrzehnten hat die Medizin gewaltige Fortschritte gemacht. Das Wissen in den Arzt- und Heilberufen hat sich um ein Vielfaches vermehrt. Wir können immer mehr Krankheiten immer besser bekämpfen. Doch dies ist nur die eine Seite des Fortschritts. Die andere Seite gibt weit weniger Anlass zu Euphorie. Das Medizinsystem steht unter ökonomischem und bürokratischem und zeitlichem Druck. Mit der Erfindung der Fallpauschalen ist die Marktwirtschaft in die Krankenhäuser eingezogen.
Die Fallpauschale ist die Vergütung einer definierten Erkrankung und deren Behandlung in einer fest kalkulierten Zeit. Gilt sie zum Beispiel bei der Krankheit X für fünf Tage und der Patient braucht aber sieben Tage, um gesund oder guten Gewissens nach Hause entlassen zu werden, bedeutet das für ein Krankenhaus ab dem sechsten Tag rote Zahlen. Weswegen der Patient möglichst schon am fünften Tag wieder gehen muss. Oder ein anderer schon am dritten, damit sich die Kosten ausgleichen. Alle Patienten werden also nur noch nach der für sie vorhandenen Fallpauschale betrachtet. Weswegen es zum Beispiel anders als früher auch nicht mehr möglich ist, einen alten Menschen mit verschiedenen Erkrankungen zu einer Gesamtuntersuchung ins Krankenhaus einzuweisen. Was bei gehbehinderten oder bettlägerigen Patienten die einzige Möglichkeit wäre, diverse Arztbesuche mit Krankentransporten zu vermeiden. Ein Verfahren, das nicht nur aufwändige (und ungewisse) Genehmigungen der Krankenkassen voraussetzt, sondern auch extrem belastend für den Patienten ist und zudem eine Gesamtbetrachtung des Kranken und den Austausch zwischen den Fachrichtungen unmöglich macht. Auch wegen der Fallpauschalen erhalten gesetzlich versicherte alte oder schwerkranke Menschen kaum noch eine richtige ärztliche Versorgung. Das lässt sich nur noch für Privatpatienten regeln – wenn sie mehr haben als eine private Zusatzversicherung.
Quelle: Ossietzky - Streit um Notdienste: Verdi setzt Vivantes-Warnstreik aus – erneut Verhandlungen
Die Gewerkschaft Verdi hat den Warnstreik von Mitarbeitern des landeseigenen Vivantes-Konzerns am Montag nach wenigen Stunden gestoppt. „Wir setzen den Streik aus bis zur Entscheidung des Arbeitsgerichts am Dienstagmittag“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger. Vor der Vivantes-Zentrale sei ein Camp errichtet worden, allerdings nur für Mitarbeiter, die dort in ihrer Freizeit demonstrieren wollen. An der Charité werde weiter gestreikt, so Jäger.
Per einstweiliger Verfügung hatte das Gericht den Ausstand am Montag zunächst untersagt. In Krankenhausbetrieben könne ein Streik nur durchgeführt werden, wenn die medizinische Versorgung der Patienten in Notfällen gesichert sei; dies sei bislang nicht gewährleistet, so die Begründung. Am Dienstag ist eine Gerichtsverhandlung zu dieser Entscheidung geplant. […]
Am Campus Mitte der Charité steht währenddessen ein Ersatzteam. Mareen (35) arbeitet auf einer der Intensivstationen und streikt bereits seit 5 Uhr morgens. „Die Kollegen sind alle super sauer. Die wollen den Normalzustand nicht mehr hinnehmen.“ Sie selbst veranlasst zum Streiken, dass ihr Team ständig unterbesetzt sei. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen würden gar nicht den Patienten und Patientinnen gerecht werden. „Nun versuchen sie, im Streikfall auch noch eine Besetzung festzulegen, die noch besser ist als zu normalen Zeiten. Das geht gar nicht“, sagt sie über das Uni-Klinikum. Das heißt: Der Notfalldienst einiger Stationen sei besser besetzt als der übliche Regelbetrieb. Deshalb fordert Mareen, dass dringend mehr Personal eingestellt wird.
Quelle: Berliner Morgenpost - Streik bei der Bahn: Vom harten Job eines Lokführers
Wieder streiken die Lokführer der GDL. Und wieder wird viel über sie geschimpft. Doch wie sieht ihr Alltag aus? Lokführer Torsten Holz berichtet von schlecht bezahlter, durchgetakteter Schichtarbeit. Für GDL-Chef Weselsky hat er nur Lob.
Mit viel Fingerspitzengefühl steuert Torsten Holz den über 100 Meter langen Regionalexpress. Seine Hauptstrecke: einmal quer durch Ostdeutschland, Magdeburg – Frankfurt/Oder.
Der halbrunde Führerstand besteht aus einer Vielzahl von diversen Knöpfen, Schaltern und Hebeln, sieht wie eine Schaltwarte aus. Kleine Monitore informieren den Lokführer über Langsam-Fahrstellen oder Baustellen. Mit dem sogenannten Fahrschalter gibt er Gas und bremst.
Quelle: Deutschlandfunk Kultur - „Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr“, sagt Arbeitsagentur-Chef Scheele
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, warnt davor, dass Deutschland die Fachkräfte ausgehen. Als Antwort auf die demografische Entwicklung fordert er gezielte Zuwanderung „für die Lücken am Arbeitsmarkt“.
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet, deutlich mehr Zuwanderer ins Land zu holen. „Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus“, sagte Scheele der „Süddeutschen Zeitung“ am Montag.
Durch die demografische Entwicklung nehme die Zahl der potenziellen Arbeitskräfte im typischen Berufsalter bereits in diesem Jahr um fast 150.000 ab. „In den nächsten Jahren wird es viel dramatischer“, betonte Scheele. Die demografische Entwicklung sei kritischer als die Transformation der Wirtschaft. „Ich verstehe nicht, warum darüber niemand redet.“
Deutschland könne das Problem nur lösen, indem es etwa Ungelernte qualifiziere, Arbeitnehmerinnen mit unfreiwilliger Teilzeit länger arbeiten lasse – und vor allem, indem es Zuwanderer ins Land hole. Das müsse die neue Bundesregierung alles anpacken. „Wir brauchen 400.000 Zuwanderer pro Jahr. Also deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Von der Pflege über Klimatechniker bis zu Logistikern und Akademikerinnen: Es werden überall Fachkräfte fehlen“, so der Arbeitsagentur-Chef.
Quelle: Welt OnlineAnmerkung unseres Lesers J.A.: Als Chef der früher einmal “Arbeitsamt” genannten Bundesagentur ist Scheele *eigentlich* dafür zuständig, Arbeitslose in Arbeit zu bringen und weniger dafür, den Arbeitgebern für ihre unwürdig bezahlten, viel zu wenigen freien Stellen billige Arbeitskräfte zu beschaffen. Auch könnte Scheele mal die allgemein unterirdische Bezahlung in Deutschland thematisieren. Bei aktuell 3,6 Millionen Arbeitslosen müsste er alles daran setzen, 400.000 Menschen aus der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt “zuwandern” zu lassen, und dieses Reservoir reicht nach seinen Berechnungen noch satte 9 Jahre. Dabei sind die über 1 Millionen Kurzarbeiter, Minijobber und andere atypisch Beschäftigte, die gerne mehr Stunden arbeiten würden, noch überhaupt nicht berücksichtigt – selbst nach der (fragwürdigen und sehr optimistischen) Annahme von Scheele gehen uns vor 2040 die Arbeitskräfte nicht aus. Kann der Arbeitsamtschef sich einmal für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzen und nicht ausschließlich für Arbeitgeberinteressen?
- Nato-Waffen in Taliban-Hand
Wie die Islamisten zur bestgerüsteten Terrorgruppe der Welt werden konnten
Schlimmer hätte es wahrlich nicht kommen können: Mit der Machtübernahme in Afghanistan gelangte die islamistische Terroreinheit der Taliban in den Besitz eines riesigen Arsenals hochmoderner Nato-Waffen. Diese können sie von nun an gezielt einsetzen zur Unterdrückung Andersdenkender und Andersgläubiger im Land und zur Sicherung ihrer Herrschaft.
Unkompliziert und kostenfrei – einfacher hätte dieser aus Nato-Sicht ganz und gar ungewollte Waffendeal nicht ablaufen können. Mit der nahezu reibungslos verlaufenen Machtübernahme fielen der „Islamischen Talibanbewegung Afghanistans“, kurz Taliban, in wenigen Tagen im August in gewaltigem Umfang Kriegsmaterial der US-Army und ihrer Verbündeten in die Hände. Dabei handelt es sich um Groß- und Kleinwaffen (wie Flugzeuge und Gewehre), um Rüstungsgüter (wie militärische Geländefahrzeuge) und um Munition in riesiger Menge. Da die afghanischen Regierungstruppen ihre Stellungen zumeist kampflos aufgegeben haben, verfügen die Taliban ab jetzt über ein erschreckendes Arsenal voll einsatzfähiger Hightechwaffen.
Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden, musste unumwunden eingestehen: Sicherlich sei „eine ganze Menge“ von US-Rüstungsgütern „in die Hände der Taliban gefallen“.(1) Der US-Fernsehsender CNN verkündete gar: „Taliban feiern ihr neues amerikanisches Arsenal“. Lang ist die Liste des Kriegsmaterials, das in den vergangenen 20 Jahren seitens der USA an das afghanische Militär geliefert wurde. CNN nennt moderne minenresistente Fahrzeuge (MRAPs), militärische Geländewagen des Typs Humvee, Black-Hawk-Helikopter, 20 Tucano-Kampfflugzeuge u.v.a.m. Allein zwischen 2013 und 2016 übergab die US-Army den verbündeten afghanischen Streitkräften u.a. rund 80.000 Fahrzeuge sowie mehr als 600.000 leichte Waffen wie M16- und M4-Gewehre.(2) Ergänzend nennt das Wall Street Journal M24-Scharfschützengewehre, die sich nun in Taliban-Händen befänden.(3)
Quelle: RüstungsInformationsBüro - Als der BND die Mudschaheddin unterstützte
In den 1980er-Jahren half der BND heimlich den afghanischen Aufständischen in ihrem Guerillakrieg gegen die Sowjets. Akten des Geheimdienstes geben exklusive Einblicke in die Operation “Sommerregen”.
Es gibt viel Kritik am Bundesnachrichtendienst (BND) in diesen Tagen. Die deutschen Spione hätten die Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan nicht vorhergesehen, hätten die Geschwindigkeit, mit der die Islamisten schließlich die Hauptstadt Kabul unter ihre Kontrolle gebracht haben, unterschätzt. “Der BND hat offensichtlich eine falsche Lageeinschätzung vorgenommen, so wie andere Dienste auch”, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas in der vergangenen Woche.
Quelle: Tagesschau - Gut geschmiert
Zahlreiche Unternehmensgründungen und -pleiten in der BRD. Berlusconi größter Investor für Berliner Startups
Klagend über Bürokratie und Steuerlast schauen die Wirtschaftsführer der BRD meist neidisch ins Silicon Valley. Milliardenschwere Hightechkonzerne von Weltformat, so was hätte man hierzulande auch gerne. Ein deutsches Facebook, Google oder Amazon, das wäre was. Dabei schießen die Startups längst wie Pilze aus dem Boden. Das Gros der Gründer hatte entweder schon vor der Gründung eine pralle Geldbörse. Oder Silvio Berlusconi im Rücken.
Der Reihe nach: Dass Deutschland europaweit einer der attraktivsten Standorte für junge, technologieaffine Unternehmensgründer ist, hat jüngst die Beratergesellschaft McKinsey herausgefunden. Analysiert wurde, wo die 1.000 erfolgreichsten unter den nach der Jahrtausendwende gegründeten Unternehmen ihren Sitz haben. Die meisten, 319, finden sich demnach in Großbritannien. Deutschland liegt, wenn auch etwas abgeschlagen, mit 149 Erfolgsgründungen auf Platz 2. Dicht gefolgt vom deutlich bevölkerungsärmeren Frankreich, wo 143 der erfolgreichsten Neugründungen registriert wurden.
Quelle: junge Welt - Die Entdeckung des Klimawandel
Der Mensch ist schuld an der Erderwärmung. Was heute sicher ist, war lange nur wissenschaftliche Theorie
Dass die derzeitige rapide globale Erwärmung von uns Menschen verursacht ist, daran zweifelt unter seriösen Wissenschaftlern wohl niemand mehr. Der neueste Bericht des IPCC lässt keinen Zweifel daran, dass vor allem die Emission von Kohlendioxid durch die Verbrennung fossiler Energieträger zu einer rasanten globalen Erwärmung führt. Klimawandelleugner wird er allerdings auch nicht überzeugen, denn der neue Bericht liefert zwar viele weitere Details zu diesem Prozess, grundsätzlich neue Argumente aber nicht. Wer daran zweifelt, dass es tatsächlich eine globale Erwärmung gibt, und meint, das Wetter sei eben veränderlich, den werden die Darstellungen der Wissenschaftler nicht beeindrucken.
Wer wiederum zwar glaubt, dass das Klima sich gerade stark verändert, aber meint, das habe mit dem Menschen nichts zu tun, weil unsere Einwirkung auf die natürlichen Prozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen, den Eisschilden und den großen Vegetationsgebieten viel zu gering sei, wird im neuen wissenschaftlichen Bericht nichts finden, was ihn umstimmt.
Wenn also die neuesten Ergebnisse der Klimaforschung keine grundsätzlich neuen Argumente beinhalten, die Klimawandelleugner beeindrucken könnten, hilft es vielleicht, den Blick von den ganz aktuellen Forschungen zu lösen und zu fragen, wie lange die Wissenschaft eigentlich schon sicher ist, dass die Erhöhung der CO2-Konzentration in dem Ausmaß, wie wir sie gerade erleben, zu dramatischen Klimaveränderungen führen würde. Die Geschichte dieser Erkenntnis ist länger und vielfältiger, als man vielleicht glaubt.
Quelle: der Freitag - Aus dem Jahr 2010: Schweinegrippe – “Die Welle hat begonnen”
Der Leiter des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn, Prof. Christian Drosten sagte, es gebe eine drastische Zunahme der Erkrankungen in Süddeutschland. Er gehe davon aus, dass die Welle von Süden aus in einem Zeitraum von fünf bis sechs Wochen über Deutschland hinwegziehen werde. […]
Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. “Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.”
Am Freitagabend war in der Bonner Klinik eine 48 Jahre alte Mutter von vier Kindern an den Folge einer Schweinegrippeinfektion gestorben. Sie hatte keine bekannten Vorerkrankungen, die den schweren Krankheitsverlauf erklären würden.
RKI-Chef Hacker räumte ein, dass der Start der Massenimpfung gegen die Schweinegrippe schleppend verlaufe. Offizielle Zahlen gebe es aber nicht. Er erwarte, dass die Impfbereitschaft mit zunehmender Information über die Aktion steige.
Quelle: SüddeutscheAnmerkung JK: Aus dem Jahr 2010. Kommt einem irgendwie alles bekannt vor. Damals hatte man es schon einmal versucht. Jetzt hat es funktioniert. Mal sehen was über die Corona-Impfstoffe eines Tages ans Licht kommt. Aber man hat gelernt und weiß nun, wie die Menschen richtig in Panik versetzt werden können. Vor allem die Medien wurden jetzt von Anfang an eingebunden. Artikel wie den nachfolgenden wird man wohl zu Corona nie lesen können.
dazu: Grippemittel – Sargnagel für Tamiflu
Man muss die Ausdauer bewundern, mit der Tom Jefferson, Carl Heneghan und Peter Doshi durch die Welt von Medizin und Wissenschaft ziehen und – wie das Kind im Märchen “Des Kaisers neue Kleider” – immer wieder rufen: “Der hat ja gar nichts an!” Seit mehr als fünf Jahren weisen die Forscher mit deutlichen Worten und einer ebenso beeindruckenden wie anschwellenden Datenbasis auf einen der vielleicht größten und sicher kostspieligsten Medizinskandale hin.
Unermüdlich zeigen die Wissenschaftler aus Oxford und Harvard, dass die millionenfach von vielen Staaten eingelagerten Grippemittel Tamiflu und Relenza kaum einen Nutzen haben, dafür aber schwere Nebenwirkungen zeitigen können und längst nicht das halten, was ursprünglich von ihnen erwartet wurde.
Quelle: Süddeutsche