Leserbriefe zu „Sommer der Freiheit – Verboten!“
In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass es immer schwerer werde, Kritik an der Regierungspolitik auf der Straße zu äußern. Auffällig sei dabei, dass „vor allem die politische Linke und Medien aus dem linken Spektrum“ die Einschränkung der Bürgerrechte verteidigen würden. Wolf Wetzel weist darauf hin, dass die Querdenker eine „heterogene Zusammensetzung“ habe. Die deutsche Linke brauche aber „Corona-Leugner“ als Gegner, weil man ansonsten sehr genau begründen müsse, warum gerade eine Linke bei der „Wiederherstellung unserer Grundrechte“ nicht dabei sei. Danke für die interessanten Leserbriefe. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Hallo Herr Wetzel,
Ich war am 1. August in Berlin. Es war meine erste Demo für die Wiederherstellung der Grundrechte.
Mein politischer Background war immer links (Hausbesetzer Ende der Achtziger Jahre, Grün Wähler bis zum NATO Krieg im Kosovo, Nichtwähler und schließlich die Linke bis zu Corona (inzwischen ist die Linke unwählbar).
Nach anfänglicher Skepsis und bedingt durch dramatische negative Veränderungen in der Gesellschaft (drohende Impf Apartheid, autoritär und repressiver Überwachungsstaat, Spaltung der Gesellschaft, den Berichten von Bekannten über tödliche und schwerwiegende Nebenwirkungen der Impfung, Impfdruck auf Eltern und Kinder) habe ich diesmal keine Sekunde überlegt und bin nach Berlin gefahren.
Mein Fazit:
Die Querdenker in die rechte, antisemitische Ecke zu stellen ist eine dreiste glatte Lüge und entbehrt jeglicher Grundlage.
Es war bunt, es war total friedlich (von den Demonstranten), es war Party, es waren alle Altersgruppen und alle Kulturen anwesend, eine ganz tolle, herzliche Stimmung, es ist die Mitte der Gesellschaft.
Jeder Journalist und jeder Linke und Gewerkschafter muss nur einmal zu so einer Demo hinfahren als Beobachter um sich seine eigene Meinung zu bilden.
Die Zahlen über die Anzahl der Teilnehmer ist nicht ernst zu nehmen.
Es waren ganz sicher viele zehntausend Teilnehmer.
Polizeigewalt habe ich nicht mitbekommen. Die zahlreichen Videos belegen, das die Gewalt ausschliesslich von der Polizei ausging.
Die Demoteilnehmer wollten nur einfach laufen und keine Provokation.
Damit komme ich zu Ihrem Artikel. In den zahlreichen Gesprächen, die ich geführt habe, war das zentrale Anliegen die drohende Impf Apartheid und der Gesundheitspass, also genau das wogegen in Frabkreich massenweise demonstriert wird. Die Einführung auch in Deutschland ist nur eine Frage der Zeit.
Ich gehe nicht davon aus, das die Linke und die Gewerkschaften hierzulande (von einzelnen Ausnahmen abgesehen) noch einen Schwenk hinbekommen.
Es gab zahlreiche Möglichkeiten zur Abgrenzung von der Regierung.
- Das schwedische Modell mit Eigenverantwortung
- der aussagelose PCR Test
- die Intensivbetten Lüge
- die Inzidenzzahlen ohne Berücksichtugung der Tests
- der Impfdruck auf Genesene
- der Impfdruck auf Eltern und Kinder
- die Etablierung von Masken, Test und Impfung als Wirtschaftszweig, wo ganze Branchen profitieren und damit die Pandemie am Laufen halten
- die Wiedererlangung von Grundrechten durch eine experimentielle Impfung, für die es nur eine Notfallzulassung gibt.
Warum wird die Pandemie nicht beendet?
Die Risikogruppen sind seit Monaten geschützt, für Menschen bis 40 Jahren stellt Corona keine gefährliche Erkrankung da.
Die Linke hat zu allem Ja und Amen gesagt (bis auf Sahra Wagenknecht).
Es ist so erschreckend das die wenigen guten kritischen Kommentare abseits der alternativen Medien ausgerechnet aus der Bild Zeitung und der AFD gekommen sind.
Ich kann mir nicht vorstellen das der Grossteil der politischen Linken in nächster Zeit bei der angedrohten Zwei Klassen Gesellschaft an einer Seite mit den Leuten demonstrieren wird, die sie vorher so aggressiv diffamiert haben.
Abspaltungen wie die freie Linke, deren Fahnen in Berlin zahlreich zu sehen waren, sind wohl eher die Ausnahme.
freie-linke.de/mitteilungen-der-freien-linken/aufruf-der-freien-linken
Die Kontaktschuld ist bei den Linken wichtiger als Inhalte.
Die Linke hat sich wichtiger Themen beraubt. Sie wird sich für genderfreie Toiletten einsetzen und für eine korrekte Gendersprache, aber im Alltag bei sich anbahnenden unfassbaren Diskrimierungen wie die Impf Apartheid wird sie die Regierung unterstützen und das auch noch als Kampf gegen Rechts verkaufen.
Ich wünsche mir sehr, das es anders kommt.
L.M
2. Leserbrief
Liebes Team von den NDS,
mit wenigen Einschränkungen stimme ich der Argumentation von Wolf Wetzel in o.g. Beitrag zu.
Aber, weshalb „werden (die Querdenker) zurecht dafür kritisiert, dass sehr viele, sehr disparate und widersprüchliche Beweggründe zusammenkommen und nebeneinanderstehen. …Denn man kann nicht gleichzeitig links und rechts anspielen.“ Besonders letzterem Satz stimme ich zu. Nur, es stimmt nicht, dass „ein Teil der (institutionellen) Linken … derselben Meinung wie die Regierung (war)“, sondern der gesamte Apparat ausgenommen einzelne Personen. Und wie grenzt man sich eigentlich bei Anti-AKW u.a. Umweltdemonstrationen oder bei BLM- und LBGT-Demos gegen Rechte ab ?
Völlig unverständlich ist mir folgender Absatz: „Denn wenn es sich um eine Corona-Diktatur handelt, dann muss man fragen, was dann noch Demonstrationen für eine Funktion haben sollen, warum man Gerichte anruft, um das Demonstrationsrecht zu verteidigen? Die totale Widersprüchlichkeit ist nicht zu übersehen – und auf Dauer so wenig glaubhaft wie das, was die Regierung verkündet.“ Ja, was sollen Andersdenkende denn machen ? Klar ist, dass die Gefahr besteht, dass Teile der Protestierenden in ihrer Hilflosigkeit radikalisiert werden. Das gab es schon einmal mit der Entstehung der RAF. Natürlich unterstelle ich Wolf Wetzel nicht, dass er das wünscht. Aber für Teile der herrschenden „Eliten“ wäre das sicher willkommen oder sie würden es zumindest billigend in Kauf nehmen.
Ich lese gerade Wolfgang Wodargs „Falsche Pandemien“. Enttäuschend ist, dass die Mehrheit der deutschen Intellektuellen sowie die Apparate von LINKE und DGB sich den sachlichen Argumenten der nichtkonformistischer Leute gegenüber verschließen und sich stattdessen bei den Mächtigen anbiedern. Erwartungsgemäß natürlich auch die Bündnisgrünen und die SPD. Für mich persönlich haben alle vorgenannten Organisationen jegliche Reputation verloren und auch viele meiner Gesprächspartner greifen leider nach dem vermeintlichen Anker AfD.
Die einzige Alternative sehe ich in der Basisdemokratischen Partei. Natürlich gibt es die Gefahr, dass diese Partei – ähnlich der LINKEN und den Grünen gekapert wird. Gegenwärtig ist das Hauptproblem, dass die BASIS durch die gleichgeschalteten Medien von ÖRF, privaten Großmedien bis hin zu früher linken Medien wie dem ND totgeschwiegen werden.
Mit freundlichen Grüßen
R. S.
3. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Wolf Wetzel,
Ihrem Artikel, “Sommer der Freiheit – Verboten!” möchte ich noch folgendes beisteuern.
Für mich sind diese Teile der Linken eigentlich keine Linken, denn sie stehen eindeutig auf der Seite der Maßnahmengewinner, nämlich den Konzerneigentümern der Pharma- und Digitalbranche, die sich über zig Milliarden Gewinn freuen können, während die Armen rund um den Globus unter den Verlusten leiden, die von den Maßnahmen verursacht wurden und daran sterben.
Sie stehen auch auf der Seite der Unterdrücker, die uns von (von uns Steuerzahler bezahlte), schwarzgekleideten, gut ausgerüsteten und trainierten Schlägertrupps verprügeln lassen wenn wir für unsere Freiheit und unsere Grundrechte demonstrieren.
Sie stehen auch nicht auf der Seite des Rechts, wenn Verfassungsrichter immer noch von den Politikern eingesetzt werden, die jetzt massiv gegen das Grundgesetz verstoßen.
Während dem Souverän und dazu gehören auch die Demonstranten, Kontaktschuld vorgeworfen wird, wenn auf einer Demonstration auch nur ein Nazi gesehen wurde, darf ein Verfassungsrichter die Nähe zur Kanzlerin suchen und mit ihr ein gemeinsames Abendessen genießen ohne korrumpiert zu werden, wo es doch eigentlich Aufgabe der Judikative ist, die Legislative zu kontrollieren anstatt mit ihr zu kuscheln.
Wer massive Einschränkungen unserer Grundrechte befürwortet, kann nicht mehr auf dem Boden unserer Verfassung stehen.
Der Verfassungsschutz sollte sich einmal die Beziehungen der Judikative (Staatsanwälte, Richter) zur Politik anschauen, um seiner Aufgabe gerecht zu werden.
Unser Rechtsstaat wurde meiner Meinung nach durch die Maßnahmen bis dato außer Kraft gesetzt, wobei ich mich durch die Debatte über die Erteilung unserer Grundrechte nur an Geimpfte, bestätigt fühle.
Die Agenda des Neoliberalismus will den Staat schwächen, was durch die erhebliche Staatsverschuldung bedingt durch die Maßnahmen erreicht wurde und die Stärkung privatwirtschaftlicher Akteure vorantreiben, was durch die Maßnahmen sehr gut gelungen ist.
Insgesamt betrachtet, hat das Kapital (Milliardäre) durch die Maßnahmenpolitik einen enormen Machtgewinn erzielt, während die Zivilgesellschaft (durch den Reinfall auf das Solidaritätsgesäusel der Herrschenden) am Boden liegt.
Wer solche Politik unterstützt, kann nach meinem Verständnis linker Politik, niemals links sein.
Für mich sind diese Teile der Linken eindeutig neoliberal gehirngewaschen oder Anhänger eines Neostalinismus (Zero Covid oder anderer Zwangsmaßnahmen) den ich ablehne.
Die herrschenden Politiker (also die Ausführenden der Kapitalinteressen) haben es durch die Maßnahmenpolitik jedenfalls geschafft die Linke zu spalten und erheblich zu schwächen.
Von mir bekommt die Partei “die Linke” im Bundestag keine Stimme mehr, weil sie nicht die Interessen der kleinen Leute vertreten, sondern sich an die Seite der Stiefellecker international agierender Konzerne gestellt hat.
Mit freundlichen Grüßen
JD
4. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten!
Der genannte Artikel zeigt, dass bei uns auch politisch Linke die sogenannten Querdenker als Gegner feindselig angehen. Das wird an Beiträgen in der Zeitschrift ND gezeigt. Ich möchte darauf hinweisen, dass sich auch die Tageszeitung “junge Welt” in dieser Richtung bewegt. Zu erkenen ist das z.B. in dem Artikel “Querdenker im Niedergang” der Ausgabe vom 2.4. auf Seite 4 . Der Artikel ist formal informativ, im Ton aber schadenfroh. Er beschreibt die Berliner Ereignisse vom Wochenende wohl auch nicht objektiv.
Die “junge Welt”, die ja aus teilweise skurilen Gründen als verfassungsfeindlich eingestuft wird, sollte – was Demonstrationen und Demonstrationsverbote angeht – ihre Haltung überdenken. Sie schneidet sich sonst ins eigene Fleisch.
Herr Wetzel, der ja auch für die “junge Welt” schreibt, sollte dieser Zeitung das klar machen. (Vielleicht tut er es ja bereits.)
Grüße
von
M.K.
5. Leserbrief
Wolf Wetzel schreibt:
„Ich kenne keine präzise Analyse aus Querdenkerkreisen, die sich wirklich die Mühe macht, die Merkmale für eine Diktatur zu benennen, eine entsprechende Staatsanalyse vorzulegen.“
Wenn er keine kennt, sollte er sich mal „wirkliche die Mühe machen“, die Corona-Ausschüsse von 1-63 anzuhören.
Er könnte auch mal bei Wolfgang Wodargs Seite reinschauen oder das Schwarzbuch von Jens Berger oder Flo Osrainiks Corona-Dossier durchlesen.
Wenn er dann festgestellt hat, dass der Ausnahmezustand und die „Maßnahmen“ keinen gesundheitlichen Sinn ergeben, sollte er sich fragen, wie man die Zwangsmaßnahmen anders als mit dem Begriff „Diktatur“ bezeichnen kann.
Mit freundlichen, aber leicht angesäuerten Grüßen
Bernhard Meyer
Anmerkung Jens Berger: Lieber Bernhard Meyer,
in meinem Buch kommt der Begriff „Diktatur“ nicht vor. Aber ich halte diese Debatte auch für nebensächlich, da es Demonstranten natürlich erlaubt sein muss, auch unerlaubt zuzuspitzen Wir sind hier ja nicht im Politik-Seminar.
Beste Grüße
Jens Berger
Antwort des Lesers B.M.: Lieber Herr Berger,
Danke für Ihre Antwort.
Es geht mir aber nicht um das Wort „Diktatur“, sondern die eigene Antwort darauf, was es dann ist, wenn man erkannt hat, dass es der Obrigkeit gar nicht um die Gesundheit gehen kann. Und da liefert auch Ihr Buch genügend Material. Und auch viele Artikel in den freien Medien.
Wenn der Ausnahmezustand kein definiertes Ende hat: Wie nennt man es dann völlig unüberspitzt, wenn nicht Diktatur?
Schöne Grüße
Bernhard Meyer
6. Leserbrief
Liebes Leserbriefteam, lieber Wolf Wetzel,
vielen Dank für Ihren sehr interessanten Artikel, dem ich voll zustimme und anmerke, dass Deutschland und “die Welt” nicht mehr zu retten sind. Ihr Artikel und eine Zusammenfsssung der “Hinweise des Tages” von heute, zeigen deutlich, dass demokratisches Verhalten, offene Diskussionen zu Frieden und Gerechtigkeit gar nicht mehr möglich sind weil das nicht gewollt wird! .Ja! Die USA und Deutschland, bzw. die NATO-Länder wollen keinen Frieden! Sie brauchen den Krieg, weil sie nur Konkurrenz kennen. Das ist im Sport so und im täglichen Leben. Jeder andere ist ein Gegner, wenn er nicht zur selben Gedanken-Sippe gehört und sich unterwirft!
Michael Lukas Moeller, der Begründer der Selbsthilfegruppen in Deutschland, Frankfurt, Gießen, hat mal in einem seiner Bücher geschrieben, dass jede Familie so etwas wie eine Sekte sei, weil sie ähnlich strukturiert sei. Es gäbe Verhaltensweisen und Einstellungen, die nicht nach außen kommen dürfen und bei Strafe verboten sind.
So ähnlich verhalten sich die Nato-Länder und Deutschland speziell zu Amerika als Unterwerferin bei gleichzeitiger, strenger Machtausübung über die EU-Länder durch die deutsche Kommissionspräsidentin v.d.Leyen, von Merkel mit Tricks in dieses Amt gehievt. Regt sich also Widerstand in der EU gegenüber den Corona-Gesetzen wie jetzt in Frankreich und Macron sich mit seiner Gesetzgebung an Deutschland in etwa angepasst hat, gehen sie dennoch anders damit um und machen die Gegner nicht schlecht. Gewerkschaften und die Mehrheitsgesellschaft halten zusammen. Sie haben unter Nazi-Deutschland gelitten und stehen auch auf gegen diesen Amerika hörigen “Muttersohn” Macron, der sich auch von Merkel hat kräftig auf Linie bringen lassen. Zur Disziplinierung der anderen EU – Staaten wird Deutschland von den kriegssüchtigen USA gebraucht und missbraucht! Biden gegen Kuba, Biden gegen China und Russland! Amerika will Krieg, braucht den Krieg. Ist quasie seine DNA – Eroberung! Sektiererisch werden Andersdenkende verfolgt und diffamiert oder umgebracht!
Deutsche Politk ist durch die krankhafte Annährung und Anbiederung von deutschen Politikern an die USA, auch durch die diversen Thinktanks, eingebunden in das amerikanische Sektenverhalten, was sich gleichzeitig dann auch hier im politischen Alltag niederschlägt. So die wahrscheinlichen Absprachen von Senat und Justiz in Berlin. Man kennt sich im Senat noch aus der DDR Diktatur und die Seilschaften bestehen mit Sicherheit auch noch heute. Ich habe mir mal einige Biografien aus dem Senat angesehen – es stinkt geradezu in Himmelsrichtungen, wie die sich gegenseitig verstärken um anderen “Freiheit des Sommers” zu rauben und auch für die Zeit danach. Diese Sektierer stecken fest in ihrer “Sekte” und haben auch noch den Anspruch, ganz Deutschland in diese hinein zu zwingen. Beispiel: Jens Spahn!. Auch ein Sektierer der amerikanischen Politik und deren Ableger, der keine Skrupel hat, nun auch Kindern und Jugendlichen – gegen die Empfehlung der STIKO – auszusprechen und massive Reklame zu machen. Dass die Leitmedien auch zu diesem Sekten-Zirkus gehören wollen – liegt auf der Hand denn nur so behalten sie Macht oder bekommen sie.
Und “die Linken?” Sind auch nur Menschen, deren ideolgisches Gerüst so schwach ist, dass sie sich auch nach einer Sekte sehnen, die sie hält und trägt – und das heißt: Mitmachen! Lange genug dabei – nicht immer nur die Schmuddelkinder sein – das haben die Linken nun begriffen, und Sahra Wagenknecht gut weggebissen, jetzt sind sie endlich dabei: Sekte ist doch gar nicht so schlimm…..
Beste Grüße
Karola Schramm
7. Leserbrief
Sehr geehrter Wolf Wetzel, sehr geehrte NachDenkSeiten-Redaktion,
als mittlerweile politisch/geschichtlich interessierter Mensch (als Jugendlicher/junger Erwachsener war dies nicht so) und in den vergangenen 10-15 Jahren darüber hinaus auch politisch etwas aktiver/engagierter Mensch (links), möchte ich mich zum oben genannten Artikel kritisch äußern.
Authentisch dem politisch linken Spektrum zugehörige Haltungen von Menschen/PolitikerInnen, Organisationen und nicht zuletzt von Parteien zeichnen sich meines Erachtens dadurch aus, konsequent (!!) die Interessen/Bedürfnisse der (hart) arbeitenden bzw. lohnabhängig beschäftigten Menschen zu vertreten, zu verteidigen, zu fordern und zu erweitern! Einschränkend möchte ich persönlich anmerken, dass im Neoliberalismus diesbezügliche eine Abgrenzung “nach oben” erfolgen muss, die i.d.R. bei der untersten Vorgesetztenebene (i.d.R. auch lohnabhängig beschäftigt) beginnt, welche sogenannte Assessment-Center erfolgreich durchlaufen haben und somit nach Auffassung des Arbeitgebers geeignet sind dessen Interessen konsequent zu vertreten (welche i.d.R. im unversöhnlichen Gegensatz zu denen der “untergebenen” lohnabhängig Beschäftigten stehen).
Echte politisch linke Haltungen stehen m.E. im krassen/unversöhnlichen Gegensatz zur (weltweit angestrebten) kapitalistischen/neoliberalen/neofeudalen Herrschaft, in welcher das Profitstreben oberste Priorität hat und die Bedürfnisse der arbeitenden/lohnabhängig beschäftigten Menschen bzw. der Begriff “Humanität” m.E. lediglich eine Worthülse darstellt und als Vorwand dient/missbraucht wird – oft auch um Angriffskriege zu führen. Diese kapitalistische Weltherrschaft soll m.E. momentan mit Gewalt (unter einem humanitären Deckmantel) durchgesetzt werden!
Zum Ausdruck bringen möchte ich hier, dass das authentisch linke Spektrum nicht nur groß (und leider all zu oft uneins) ist – von der Überwindung des Kapitalismus hin zu einem demokratischen Sozialismus über z.B. den Ordoliberalismus (m.E. z.B. Sahra Wagenknecht) bis zum rechten Rand der Sozialdemokratie. Es gilt also genau hinzuschauen!
So wie ich heute viele, ehemalige dem linken Spektrum zuzuschreibende Menschen/PolitikerInnen, Organisationen oder Parteien, nicht mehr diesem linken Spektrum im obigen Sinne zuordnen würde, wurde von mir das “Neue Deutschland” und seine Anhänger noch nie diesem authentisch linken Spektrum zugeordnet. Für mich sind das “Neue Deutschland” (in seinen Anfängen ca. 1946 SED-Presseorgan) und dessen Anhänger ewig gestrige sogenannte Stalinisten die in gewisser Weise dem diktatorischen Sozialismus der DDR (Stalinismus) nachtrauern. Der Stalinismus der DDR ist m.E. klar zu differenzieren von z.B. heutigen Bestrebungen eines “Demokratischen Sozialismus”.
Bei mir entstand im Artikel etwas der Eindruck, dass das “Neue Deutschland” mehr oder weniger stellvertretend für das linke Spektrum steht und dem wollte/möchte ich widersprechen.
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
8. Leserbrief
Hallo Liebe NDS,
ein Gedanke nur zu den linken Angriffen gegen den Begriff ” Corona Diktatur “.
Es sind doch die gleichen Leute , die ständig und immer wieder die ” DDR- Diktatur usw ” schwrubeln.
Denn die “Diktatur-Merkmale” unterscheiden sich doch wohl kaum noch , ich erspare mir die Aufzählung und den Vergleich. Jeder mit etwas Hirn und Erfahrung kann sich seine Beispiele selbst raussuchen und finden kann man genug.
Erinnern will ich mal an die , anscheinend vergessenen Maßnahmen des Frühjahrs 2020.
Diese sorgten dafür , daß wir wieder in einem Untertanenstaat leben. Mich verfolgen die Bilder des Diederich Heßling ( hervorragende Darstellung durch W.Peters ) der seinem Kaiser hinterher rennt , wenn ich an vieles hier im Lande denke.
Daß die Linken und das ND , in Grenzen auch die Junge Welt , an dem Coronanarrativ der Mächtigen fleißig mitstricken macht mich unglaublich wütent. Aber man ( diese Leute ) zeigen , daß sie “in diesem Land angekommen” sind …
Schade eigentlich
MfG F. Weiß
9. Leserbrief
Zunächst zu meiner Person und zur Einordnung: Ich bin über 70 Jahre alt und habe einige entsprechende Vorerkrankungen. Ich leugne nicht, dass es ein Problem mit Covid-19 gibt und bin seit Mai komplett geimpft (was aber eher private Gründe hat). Ich rechne mich nicht zur Gruppe der Quer-Denker, aber ich bestehe darauf, Selbst-Denker zu sein. Und ich werde ziemlich fuchsig, wenn meine Grundrechte eingeschränkt werden.
Ich war am 1.8.2021 Teilnehmer der Protestaktionen gegen die Einschränkung von Grundrechten. Ob sogenannte Querdenker neben mir standen, weiß ich nicht und ist mir auch ziemlich egal. Ich zitiere in diesem Zusammenhang mal SED-Wendehals und Innensenator Andreas Geisel, dem im Oktober 2018 zum Vorwurf gemacht wurde, dass er zusammen mit Linksradikalen und Extremisten an der Unteilbar-Demo teilgenommen hat: “Wenn ich als Demokrat gefordert bin, gehe ich auf die Straße. Und ich lasse mich nicht davon hindern, dass auch Extremisten die Möglichkeit nutzen, dort ihre Meinung zu sagen.” Von Extremismus waren die Demonstranten am 1.8. allerdings so weit entfernt wie ein Normalbürger von den Drogendealern im Görlitzer Park.
Zum Nachdenken: Ohne “Gesetzesbrecher” hätte es nie die Französische Revolution gegeben und auch keine Friedliche Revolution in der DDR. Natürlich waren auch die Demonstrationen am 17. Juni 1953 verboten. Und riefen nicht die Bürgerinitiativen und selbst die Grünen schon in den 70er Jahren “Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt” oder “Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht”?
Ich sah keine Reichsflagge und keine AFD-Fahne, dafür einige Deutschlandfahnen (bisher nicht verboten, kommt vielleicht noch), mindestens eine israelische Flagge, Regenbogenfahnen und rote Fahnen der “Freien Linken”. Die einzigen Extremisten, die gesichtet wurden, waren polizeiliche Schlägertrupps. Deren Aktionen wurden von den Demonstranten – hört, hört – mit “Nazis raus”-Rufen quittiert. Irgendwie blöd für unsere einspurigen Qualitätsmedien, den Bundespräsidenten Steinmeier und die restlichen Schmalspurpolitiker. Und dumm auch für all die anderen Nazi-Jäger und geistigen Türsteher: Kein Feindbild mehr da!? Egal, Scheuklappen auf und Brett vor den Kopf, dann stimmt es wieder mit der Orientierung.
Ich habe keinen Demonstranten gesehen, der aktiv gegen einen Polizisten vorgegangen ist, um diesen zu verletzen. Umgekehrt stimmt das leider überhaupt nicht. Ich selbst machte mehrmals Bekanntschaft mit Polizeifäusten. Es reichte, Fragen zu stellen. Zum Beispiel an der Kreuzung Wilhelmstraße/Unter den Linden. Eine Polizeikette hatte alles Richtung Brandenburger Tor abgeriegelt. Das schien immer noch nicht ausreichend. Die Kette wollte die Versammelten weiter zurückdrängen. Auf meine Frage: “Wohin?” erhielt ich die Antwort “Bis zum Alex”, verbunden mit einem Fauststoß von einem der Bürger in Uniform.
Als dann die Protestierenden sich einfach umdrehten und freiwillig den Weg zum Alex einschlugen, war das der Polizeigewalt aber auch nicht recht. Das ist schon eine Frechheit, wenn die Bürger auf einmal ihr Tun selbst bestimmen. Wie die Hasen rannten und fuhren die Ordnungskräfte davon, um die nächste Kreuzung abzuriegeln. Gelang natürlich nicht. Den Preis mussten einige noch nicht durchgeschlüpfte Demonstranten zahlen. Ich sah Frauen zitternd und in einer Art Schockzustand am Boden liegen. Männergewalt gegen Frauen mit staatlicher Duldung. Was für Helden! Von unseren Steuergeldern bezahlt, genau wie der RBB mit seiner Abendschau. Wer sich ein nicht zwangsfinanziertes Bild vom Geschehen machen möchte, dem empfehle ich dringend die Videos von Boris Reitschuster.
Von den Linken, den Grünen und schon gar nicht von den Sozialdemokraten können wir irgendwas erhoffen, im Gegenteil. Diese Drückeberger stehen nicht auf Seiten der Verteidiger von Grundrechten, sondern sie verschanzen sich hinter Polizisten, die wie hochgerüstete, seelenlose Roboter daherkommen und sich auch so benehmen. Eigentlich ist das die konsequente Fortsetzung der diktatorischen Politik, die schon zu DDR-Zeiten vertreten wurde: Die Partei(en) und der Staat haben immer recht. Und alle, die anderer Meinung sind, müssen bekämpft werden. Es ist nicht schwer, zu erraten, wie diese selbsternannten Demokratiespezialisten agieren und agitieren werden, wenn der Impfzwang direkt oder indirekt durchgedrückt werden soll – unterstützt von den verbalen Schlägertrupps im Internet und in den Qualitätsmedien. Insgeheim wird vermutlich schon der antifaschistische Schutzwall geplant, um Geimpfte und Nichtgeimpfte voneinander zu separieren. Aber natürlich “hat niemand die Absicht, eine Mauer zu bauen”.
Ich zitiere Karl Marx:
“Die Geschichte wiederholt sich immer zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce.”
Karl hatte wenigstens Grips. War ja auch ein alter, weißer Mann…
DIESE Linken haben keinen Respekt verdient, und es darf durchaus bezweifelt werden, ob das überhaupt Linke sind. Ein besonders negatives Paradebeispiel ist Bodo Ramelow, der Möchtegern-Trump von Thüringen. Sahra Wagenknecht hat diesen elitären und abgehobenen Menschenschlag in ihrem neuen Buch “Die Selbstgerechten” wirklich sehr treffend beschrieben.
Dem italienischen Linksintellektuellen Ignazio Silone wird das Zitat zugeschrieben: “Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.” Leute, wehrt Euch und bewegt vor allem mal den Hintern!
Jürgen P.
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