In einer Mediensammlung werden Corona-Meldungen ausschließlich aus großen Medien in kritischer und teils entlarvender Weise miteinander verknüpft. Das Projekt hat auch Schwächen, aber der aufrüttelnde Effekt ist zu begrüßen. Von Tobias Riegel.
Die Mediensammlung „Corona – Selbst Verstehen“ folgt einem interessanten Ansatz: Hier werden Meldungen und Artikel zur Corona-Politik ausschließlich aus großen und etablierten Medien zusammengefasst und in zum Teil entlarvender Weise miteinander kombiniert. Zudem werden auch Artikel aus der Vor-Corona-Zeit (etwa zur WHO, Bill Gates oder zur Schweinegrippe) präsentiert, was den massiven Umschwung im Tenor der Berichterstattung großer deutscher Medien seit März 2020 deutlich macht.
Es gibt auch problematische Aspekte: Zum Teil sind möglicherweise (auch bei den lockdown-kritischen Beiträgen) Falschmeldungen in die umfangreiche Sammlung eingeflossen, ich habe sie nicht alle überprüfen können. Außerdem ist die Zusammenstellung auf eine maximale Wirkung ausgelegt, erinnert also in der Machart zum Teil an Boulevard-Techniken. Möglicherweise sollte man manche Meldungen nicht einfach in dieser Art verknüpfen? Unterm Strich denke ich aber, dass die aufrüttelnde und teils verblüffende Wirkung des Dokuments höher einzuschätzen ist als die Gefahr einer (erneuten) Manipulation.
Die Bürger sollen sich beim Thema Corona doch in „seriösen“ Medien informieren…
Ein Problem der Mediensammlung ist auch, dass hier teils solche Medien als Stütze der eigenen Position herangezogen werden, denen man an anderer Stelle zurecht jegliche Seriosität abspricht. Müssten die lockdown-kritischen Meldungen ebenso unter Verdacht stehen wie die Panik-Meldungen? Andererseits ist ein Leitsatz der aktuellen Meinungsmache, sich beim Thema Corona doch in den etablierten, „seriösen“ Medien zu informieren – das wird hier praktiziert. Dass viele große deutsche Medien etwa durch ihre Unterstützung von westlich angefachten Kriegen oder einer ungerechten Wirtschaftsordnung bereits vor Corona ihre Seriosität teilweise eingebüßt hatten, wird bei dieser Forderung unterschlagen. Ebenso der Fakt, dass sich weite Teile der deutschen Medienlandschaft seit Corona noch zusätzlich zu den bereits vorher bestehenden Kritikpunkten einer unhaltbaren Panik-Berichterstattung verschrieben haben.
Interessant ist, dass viele der hier präsentierten Artikel von vor 2020 auf einer Linie waren, die die gleichen Medien heute als „verschwörerisch“ diffamieren. Auch die Kombination aus steilen Panik-Thesen einerseits und Artikeln, die von der Realität eingeholt wurden, andererseits, kann entlarvend sein.
Positiv könnte das Dokument bei jenen Bürgern eine kritische und aufrüttelnde Wirkung entfalten, die gegenüber Alternativmedien noch Berührungsängste haben, wenn die Sammlung mit einer gebührenden kritischen Distanz genutzt wird. Wir präsentieren hier einige Screenshots aus der umfangreichen Sammlung.
Zum Thema Kinder und Corona
Zum Thema Intensivbetten
Zum Thema soziale Kollateralschäden
Zum Thema angebliche Zustimmung
Zum Thema Protestverbot (interessant auch bezüglich der Demo am 1. August in Berlin)
Vor Corona: frappierende Parallelen zur Schweinegrippe
Vor Corona: Zwischen Alarmismus und Wirklichkeit