Leserbriefe zu „Was geht die Amis unsere Gasversorgung an? Nichts!“

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In diesem Beitrag wird die Einigung der Bundesregierung mit den USA bezüglich der Gasversorgung hinterfragt. Es wird grundsätzlich infrage gestellt, dass Deutschland Projekte mit anderen Ländern von der Zustimmung und dem Wohlwollen der USA abhängig macht. Ohne fundierte Kritik werde dieser Vorgang von deutschen Medien und politischen Parteien „durchgewunken“. Man benimmt sich, wie Vasallen das zu tun pflegen. Deutschland sei in der Außen-, Sicherheits- und Energiepolitik nicht frei. Danke für die interessanten E-Mails. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe. Darin enthalten sind sehr gute ergänzende Informationen. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Geschätzter Albrecht Müller,
 
bitte sehen Sie es einem alten Dickkopf wie mir nach, dass ich Ihren Kommentar zu dem üblen Kompromiss im Gasstreit etwas zu ergänzen versuche:
 
Ich fürchte, Sie liegen falsch, denn Deutschland ist noch immer – und inzwischen seit über 75 Jahren – großmehrheitlich von durchschnittlich 35.000 GI`s  BESETZT, darf sogar ca. 20 US-Atombomben bewachen und beschafft dafür soeben wieder einige moderne US-Atombomben-Trägerflugzeuge!
 
Und alle von einem der extrem seltenen US-Truppenabzüge „beglückten“ Landräte und Bürgermeister sind „tot-traurig“ darüber, vermutlich weil sie noch immer nicht begriffen haben, dass sie ein noch nicht vollstrecktes Todesurteil „aussitzen“, falls es zum Krieg mit Russland kommt, woran besonders die CDSU und die Massenmedien sehr  interessiert zu sein scheinen, befürworten sie doch freudig die weitere AUFRÜSTUNG der Bundeswehr, egal welche schwachköpfige Freundin der Kanzlerin dort gerade Kriegsherrin spielen darf!
 
Merke: Die BRD-Mehrheiten in den Parlamenten des Bundes- und der Bundesländer sowie den Massenmedien, besonders ARD und ZDF, sind einstimmig auf KRIEGS-Kurs!
 
Und noch eine weitere „Richtigstellung“ sei mir gestattet: Diese Parlamente ebenso wie  die Massenmedien benehmen sich damit nicht nur „wie Vasallen“, sie bekennen sich freudig dazu und zahlen sogar noch sehr viel Geld dafür  – was anderen Orts dann fehlt!
 
SOO IST die BRD nach über 15 jähriger Herrschaft einer ehemaligen SED-Jugendfunktionärin, die im Garten des Weissen Hauses in Washington, damals noch als CDSU-Oppositionsführerin,  sich zum IRAK-Überfall bekannte und versprach, als Kanzlerin an derartigen völkerrechtlich eindeutig widerrechtlichen Überfällen auf andere Staaten aktiv mitzuwirken, was sie ja auch bis zum heutigen Tag z.B. in Syrien und im Jemen tut und bis zum vermutlich baldigen Ende ihrer Kanzlerschaft auch weiter tun wird!
 
Ich hoffe natürlich, Sie ebenso wie Ihr Lebenswerk, die  NachDenkSeiten,  bleiben mir zumindest noch solange erhalten, wie ich sie lesen und zumindest halbwegs verstehen kann.
Trotz meines einige Jahre höheren Lebensalters rechne ich mir dafür Chancen aus, und zwar sowohl weil ich hier in Portugal „weiter vom Schuß“ entfernt bin als Sie, sondern auch als nicht geimpfter CORONA-Pandemie-Leugner nicht mehr außer Landes reisen darf!
 
Dass es in meiner Lebenszeit sogar noch DAZU kommen würde, hätte ich mir vor eineinhalb Jahren auch noch nicht vorstellen können. Aber damals hatte das BVG auch noch einen anderen Präsidenten! Und was „Präsidenten“ so alles  versemmeln können, zeigt(e) sich überdeutlich bei Bafin, RKI und soeben auch beim BundesUmweltamt BUA.
 
Herzlich grüßt und wünscht Ihnen GUTE GESUNDHEIT
Rolf Schmid (87)


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

verstehe sehr wohl Ihr Echauffement und ich teile es im Grunde auch, kann aber nicht verhehlen, daß ich sowohl die Eingangsfrage als auch so manche von Ihnen vertretene Position diesbezüglich nicht unterstützen kann. Vor allem: Sie argumentieren mir in dieser Angelegenheit viel zu nachsichtig, pardon. Hat nicht diese Frau vier Mal die Schwurhand erhoben und davon gesäuselt, sie würde fürderhin den Nutzen des deutschen Volkes mehren und auch Schaden von ihm wenden? Und anstatt wenigstens dieses eine Mal noch kanzlereidsgerecht die Armbrust zu spannen und auf den Apfel auf Sauers Scheitel zu zielen – verdonnert sie das deutsche Volk weit über die demnächst ablaufende Amtszeit hinaus und vielleicht bis ans Ende aller Tage ins Obligo gegenüber dem Lehensherr.

War ja nicht das erste Mal, dass so etwas geschah, ohne dass das verfassungsrechtliche Prozedere beachtet worden wäre. Was diese Frau uns und unsere Kindeskinder noch mal kosten wird, nicht auszudenken. Nein, mit den Abermilliarden für einfach so teilweise über Nacht ausgesponnene, dahingeplapperte Entscheidungen, mit der Folge von Entschädigungen jeglicher Art – für die Energiekonzerne z.B. – ist es alles andere als getan. Mit der Zusage von den 2% vom BIP – und vermutlich hinter der Hand gerne auch das Doppelte – auf einem NATO-Treffen aus Geberlaune per Handschlag wie beim Pferdehandel, dürfte sie sowieso den Vogel abgeschossen haben, was betragsmäßig so mir nichts dir nichts auf das Volk zukommen dürfte. Ob Frau Dr. phys wußte, zu wieviel Nullen sie da nickte? Tja, auf Sicht fahren ist eben immer a bisserl teurer.

Was geht die Amis unsere Gasversorgung an? Vor noch gar nicht so langer Zeit war davon auszugehen, dass es dem Weltenherrscher vor allem darum ging, den europäischen Markt für sein Fracking-Gas zu begeistern, zu sichern bzw. zu retten. Die overseas ganz, ganz seltenen think-tanks dürften dann doch irgendwann einmal dahintergekommen sein, dass das wahrlich nicht die Lösung sein kann. Zum einen, weil soviel von dem verseuchten und verschmutzten Produkt nie und nimmer bereitstehen würde wie benötigt, es dem homeland auch nicht gut bekommen würde, die Produktionsweise. Schlimmer aber noch, dass das Fünfeck doch nicht ganz soviele carrier strike groups zur Verfügung haben würde, um den ganzen benötigten Transportschiffen Begleitschutz gewähren zu können und sie unversehrt immer wieder hin und zurück zu bringen. So waren wenigstens die ganzen tollen Übungen – u.a. mit der Fregatte Hessen – zu etwas nütze: löbliche Erkenntnisförderung.

Eine bessere Antwort auf Ihre Frage hätten Sie heute unter den „Hinweisen“ auf den Nachdenkseiten finden können. Mit der Rezension von Stefan Barons „Ami go home“ wurde m.E. eine treffliche Argumentation dafür geliefert, warum die Kanzlerin – Frau Merkel-Liebeskind – sich bisher so rigoros für den Erhalt von Northstream II „verwendet“ hat. Gewiß nicht, um als Abschiedsgeschenk am imperialen Hofe der widerspenstigen Zähmung vortanzen zu können. Es geht um mehr, um viel mehr. Wann, wenn nicht jetzt, so kurz vor dem finalen Amtsende, kann die bis dato mächtigste Frau der Welt ihren Einfluss über den Tag hinaus geltend machen. Ermangelte es doch bis gerade eben eines „robusten“ Grundes, dem „Russen“ baldmöglichst an den Zwickel fahren zu können. Den hat man jetzt, warum auch immer „der Russe“ per Gashebel-Drosselung – und sei sie noch so zurückhaltend – seine Energie als Waffe einzusetzen gedenkt und Frau Nuland dies als „aggressive Handlung gegen die Ukraine“ zu werten bereit, fähig und in der Lage ist.

Der Ehegatte – von Victoria Nuland, nicht der von Angela – wird ihr schon sagen, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Manchmal ist es doch gut, bei Wikipedia nachzulesen. Dann vergeht einem nicht nur der Appetit, an unseren Freunden von overseas noch was Positives finden zu wollen. Schlimmer noch, Barons (s.o.) Teufel an der Wand vom WW3 kann wohl kaum noch groß wegargumentiert werden. Bei soviel Infantilität wie sie bspw. Mister Kagan an unverdaulichem Senf so abzudrücken vermag, jener Senf der dann in den zusammen geklöppelten Mythen transatlantischer Kampfeinheiten auch hierzulande seinen Eingang findet und zu alternativlosen Handlungsanleitungen avanciert, wird wohl reichlich Früchte tragen.

Mit Verlaub, Herr Müller, wir, die wir doch längst in fortgeschrittenem Alter angekommen sind, sollten uns damit begnügen, nur noch die Hoffnung zu pflegen, dass der Krug an uns vorüber gehen möge. Für die anderen werden doch die Annalenas, die Annegretsche, die Norberts und Heikos und wie sie sonst alle heißen mögen sorgen. Alles wird gut! Ganz bestimmt!

In diesem Sinne mit freundlichem Gruß
Michael Kohle


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,
 
als Diplomat, der sein Handwerk noch unter H.-D. Genscher (und Willy Brandt) gelernt hat, kann ich bestätigen, dass unsere Pipeline die Amerikaner nicht nur nichts, sondern einen feuchten Staub bzw. “xxx” angeht.
 
Deutsche Politiker haben m.E. das höchste Maß an Peinlichkeit (höfliche Formulierung) erreicht. Leider nun auch noch Graf Lambsdorff, immerhin einige Zeit mein jüngerer Kollege, den ich im Wahlkreis hier wählen muss, wenn ich nicht die Unsäglichen Drei, die AfD oder eine Splitterpartei bevorzuge. Das ist selbst für einen gestandenen Verschwörungstheoretiker kein Thema mehr – es ist Dummheit, die auf augenscheinliche Überforderung nicht nur unserer Politiker basiert. Zu Ihrem früheren Artikel betr. US-Maßnahmen in D darf ich noch ergänzen – was völlig vergessen wurde – dass uns unsere NATO-Brüder in den USA über viele Jahrzehnte nicht einmal erlaubten, eigene Computer-Prozessoren zu entwickeln – während die USA selbst schon Hochleistungsrechner (Cyber-76 von CDC) an Moskau lieferten. Wenn wir über Namibia sprechen, sollten wir auch einmal die neokoloniale – ebenso selbst verschuldete wie aufgezwungene – Vergangenheit Deutschlands gegenüber den USA aufrollen – von wegen gleichberechtigter Partner.
 
Wie sich Herr Biden noch vor wenigen Jahren über die Ukraine ausließ, als die Geschäfte seines Sohnes dort schlecht liefen (“highly corrupt bastards” etc.), ist wohl auch gelöscht worden.
Dass die Ukraine jedoch der größte – und tatsächlich korrupteste – Waffenproduzent der ehem. Sovietrepubliken war, und bis heute ist, und dass die liebenswerte “demokratische” Frau Timoschenko zwar bei uns hoffiert wurde, aber wohl nicht dafür, dass die Ukraine einer der beliebtesten (und illegalsten) Waffenlieferanten der myanmarischen/burmesischen Militärjunta war, kann man sogar in offenen VN-Papieren nachlesen. Auch der BND sollte nicht immer nur gescholten, sondern auch von Herrn Lambsdorf genutzt werden (mit dem Kollegen Kinkel lief dies sehr gut), dies einmal ausführlich nachzulesen – wofür sonst brauchen wir einen Auslands-Geheimdienst?
 
Herr Lambsdorff könnte aber auch schlicht bei Wikipedia nachlesen…: “Der russisch-ukrainische Gasstreit ist ein über Jahre hinweg immer wieder aufflammender Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der sich um die Fragen der Erdgaslieferungen an die Ukraine und die Fragen des Transits nach Europa dreht.
Der Konflikt begann erstmals im März 2005 mit der russischen Ankündigung, die alten sowjetischen Handelsmuster aufgeben zu wollen, wonach die Preise für beide Leistungen miteinander verrechnet wurden und häufig extrem vergünstigter, nicht marktorientierter Preispolitik unterlagen. Der Streit hatte eine große internationale Bedeutung, weil über die Ukraine im Jahr 2005 etwa 65 Prozent des russischen Gasexports nach Europa flossen (im Jahr 2010 waren es rund 75 Prozent) und weil die Ukraine selbst einer der größten Importeure von Gas war.”….(Zitat von Wikipedia übernommen)
Solange die FDP Marktwirtschaft propagiert, sollte sie Verständnis dafür haben, dass die “bösen Russen” angesichts eigener wirtschaftlicher Probleme 2005 endlich einmal die massive Subventionierung des (korrupten Waffenlieferanten und “Bruderstaates” Ukraine zugunsten weltweit üblicher (WTO-konformer) Preise modifizieren wollte (zu dem Thema könnte ich ihm die Rede Otto Graf Lambsdorffs vor vielen Jahren in Singapur schicken). Bis vor Kurzem war die Ukraine ein “Rogue State” – nun ein kleiner Schritt nach Westen, und wir haben einen neuen Freund – und unsere NATO-Flotten hinter dem Bosporus. Das ist keine nachhaltige Friedenspolitik, wie sie Genscher erkämpft hat, sondern – sorry – modische Anpassung an vermutete Mainstreams, keine liberale, sondern neo-liberale Hegemonialpolitik.
 
Die Auseinandersetzung damals sorgte dafür, dass auch Westeuropa – aufgrund der widerspenstigen Ukraine – in die Krise einbezogen wurde. Man mag Schröder nun verdammen, aber er wusste, dass wir noch nie von Russland, aber immer wieder von diversen anderen (neuerdings demokratischen) Staaten hereingelegt bzw. instrumentalisiert wurden. Die Ukraine – gerade einmal ein wenig aus dem übelsten Lager des ehem. Ostens auf einem neuen Weg – nun gleich als “vertrauenswürdigen Verbündeten” zu sehen oder gar gegen Russland auszuspielen, hätte Genscher niemals mitgetragen – so wahr ich noch jung, jedoch einer seiner Sprecher war.
 
Bösartige Kurzfassung: da der Außenpolitiker und – zusammen mit Brandt, später dank Kohl auch endgültig – Friedensstifter Genscher nicht wie Jesus wieder auferstehen kann, sollten zumindest seine Nachfolger endlich wieder liberale Politik betreiben – und das heißt allen voran nicht “Nibelungentreue”, sondern eine eigenständige, liberale Außenpolitik. Die ersten guten Ansätze zu Corona reichen noch nicht für mehr.
 
Mit freundlichen Grüßen – weiter aus der Bonner “Quarantäne”,
H. Rudolf
 


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

absolut gar nichts! Es ist wirklich zum Fremdschämen, wie tief der Kotau unserer Regierung und Medien vor dem selbsternannten Hegemon wieder ausgefallen ist. Ich finde nicht genug Worte. um meiner Empörung über solche, ganz ungeniert an den Tag gelegte Unterwürfigkeit, Feigheit  und Mangel an Rückgrat unserer Repräsentanten Ausdruck zu verleihen. 

Wir dürfen unser Gas also nur zu ganz bestimmten, von der US-Regierung auferlegten, Bedingungen aus Russland beziehen und haben uns verpflichtet, über unseren Lieferanten Sanktionen zu verhängen, wenn dieser sich nicht an die von den USA vorgegeben Restriktionen und Auflagen halten sollte. Mehr Eingriff in die Souveränität eines Staates geht nicht, und CDU/CSU, FDP und Grüne jubeln darüber! Werden die USA demnächst darüber bestimmen, mit welchen Staaten wir überhaupt noch Handel treiben dürfen?  Im Fall von Kuba ist das ja bereits untersagt.

Wo bleibt der Aufschrei der Medien? Die einschlägigen Berichte sprechen einer ausgewogenen Berichterstattung Hohn und offenbaren einmal wieder, wie unsere Medien, insbesondere die ÖR, mit ihrem Auftrag umgehen.

Weit ist es gekommen mit unserer Souveränität. Es ist zu erwarten, dass der Hegemon nun, da er angesichts mangelnden Widerstands gegen seinen Eingriff in die Rechte eines freien Staates (sind wir das noch?), Blut geleckt hat und bei nächster Gelegenheit wieder zuschlagen wird.
Dass Biden insbesondere der Ukraine zu Dank verpflichtet ist, ergibt sich daraus, dass der damalige Präsident Poroschenko auf Druck Bidens sen. dafür gesorgt hat, dass Bidens Sohn, Hunter Biden, wegen eines Korruptionsskandals in der Ukraine nicht angeklagt wurde, womit Biden in einem sattsam bekannten Video prahlt.

Das Verhalten der Bundeskanzlerin anlässlich ihres Besuchs beim US-Präsidenten ist beschämend und erinnert in ihrer Unterwürfigkeit an ihre Reise in die USA vor dem Irak-Krieg, um sich beim damaligen Präsidenten Bush dafür zu entschuldigen, dass Deutschland eine Kriegsbeteiligung ablehnte.
Anstatt alle Bedingungen Bidens abzunicken, hätte sie diese unter Hinweis auf die Souveränität des von ihr regierten Landes aufs schärfste zurückweisen müssen. Traurig ist, dass das ihrem Beliebtheitsgrad beim deutschen Volk nichts anhaben wird. Und noch trauriger ist, dass nach dem 
26. September nichts Besseres nachkommen wird.

Herzliche Grüße und vielen Dank für Ihre unermüdliche, unverzichtbare Arbeit!
G. Fernekes


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihre Empörung über us-amerikanische Drohungen und Erpressungen im Zusammenhang mit Nordstream 2 teile ich, auch die über deutsche Politiker, denen die Vasallentreue mehr am Herzen liegt als die Interessen des eigenen Landes und die Bewahrung des Friedens in Europa ist, ABER: bitte schreiben Sie nicht “die Amis”, wenn die US-Administration bzw. führende Vertreter:innen der US-Regierung gemeint sind! Die noch heute in Russland und vielen Nachfolgestaaten der Sowjetunion gepflegte saubere Unterscheidung zwischen der Bevölkerung eines Staates und deren Regierung sollten auch wir pflegen, gerade weil viele unserer Politiker:innen beides oft in einen Topf werfen und so (bestehende) Vorurteile stärken.

Mit freundlichen Grüßen
Volker Jansen


6. Leserbrief

Lieber Herr Müller, liebe Nachdenkseiten-Redaktion,
 
vielen herzlichen Dank für Ihre offenen und klaren Worte. Die Berichterstattung im Mainstream über NordStream2 ist für mich unfassbar. Kein einziges kritisches Wort zu der unverschämten Einmischung anderer Staaten in die Souveränität der Entscheidung unserer Energieversorgung. Weder hat der böse Onkel aus den USA noch Polen oder die Ukraine hier irgendetwas mitzureden, geschweige denn zu entscheiden. Wieso werden Ausgleichszahlungen an korrupte Nationen geleistet, warum stellt das niemand in Frage? Es wird so dargestellt, als sei das ein ganz ‘normaler’ Vorgang. Ja sind wir denn gänzlich das Protektorat der USA?

Der mir unbekannte Kommentator der heutigen Tagesthemen zu NordStream2, scheint sich durch vorauseilenden Gehorsam Meriten im Transatlantikerkreis verdienen zu wollen. Ein weiterer Einflußagent, von denen es schon viel zu viele gibt und die jederzeit ihre giftige Meinung verbreiten dürfen.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung eine solche Sichtweise teilt oder zustimmt.

Es ist zum Heulen!

Herzlichen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit, die Nachdenkseiten sind einfach unverzichtbar!!!
 
viele Grüße
S.Z.


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

betrachtet man die jüngsten Grundsatzdokumente der USA, der NATO und auch der EU so werden hier per sofort als Hauptgegenspieler China und Russland regelrecht in Stein gemeißelt. Unter diesem Blickwinkel gesehen, erscheint die verkündete Beilegung der Auseinandersetzung zu Nord-Stream-2 zwischen den USA und Deutschland eher folgerichtig. Die USA wollen unbedingt die Ukraine in der NATO wissen, da spielt das momentane Störfeuer Kiews wegen Nord-Stream-2 eine untergeordnete Rolle und wird wohl bald gänzlich verlöschen. Im Gegenteil ist damit zu rechnen, dass man mit Hilfe von Investitionen in den Energiesektor der Ukraine zur Wasserstoffgewinnung, eine Variante des Marshallplanes, in Szene setzen wird. Mit anderen Worten, man wird Zug um Zug versuchen, die Ukraine zu befrieden, um effektivere Einflussmöglichkeiten auf die innere Entwicklung Russlands zu bekommen.
Die Ergebnisse des Maidan – Putsches zeigen welch desaströse Entwicklung die Ukraine seither genommen hat. Dieser Umstand wirkt heute eher vorteilhaft für die Argumentation Russlands zur Ukraine, was bestimmt nicht im Sinne der Maidan – Aktivisten war. Denn von einer Vorbildwirkung der Ukraine für das russische Volk kann man gegenwärtig wahrlich nicht sprechen. Hier bietet sich die Vermutung an, dass die Administration der USA bemüht sein wird, zur Beilegung des Donbasskonfliktes die Ukraine ähnlich wie seinerzeit die Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln, um so ein Vorzeigeobjekt gegen Russland zu installieren. Vermutlich wird dies der US – Präsident dem Präsidenten aus Kiew bei seinem kommenden Besuch in Washington deutlich hinter verschlossenen Türen vermitteln. Was die Medien daraus machen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es ist zwar spekulativ, doch werden sicher auch einige Schreihälse der Republikaner mit Hilfe dieser Ideen zu beruhigen sein. Zusätzlich bietet sich hier ein wirtschaftlich determinierter Ausweg aus der festgefahrenen Situation in der Ukraine an.

Neben dem Donbass steht weiterhin die Zuordnung der Krim auf der Agenda. Das Krimproblem besitzt die Eignung für ein Faustpfand des Westens zum Ausbau einer regel-basierten Doktrin, mit welcher man völkerrechtliche Aspekte im Zusammenleben der Völker ersetzen möchte. Vorerst reicht es aus, das Krimproblem am köcheln zu halten. Ob das Krimproblem als solches einen Beitritt der Ukraine zur NATO verhindern kann, hängt allein von deren Mitgliedern ab und dürfte schnell formal zu regeln sein. Immer nach der pragmatischen Devise, wo ein Wille ist auch ein Weg. Für Otto-Normalbürger steht nun die Frage der persönlichen Einschätzung bzw. Bewertung dieser “hohen” Politik für seine Sicherheit. Immerhin hört man von einer Reihe namhafter und erfahrener Politiker des öfteren den Vergleich der Gegenwart mit den historischen Gegebenheiten vor dem 1. Weltkrieg. Eine Teilantwort gibt es bereits, wozu um alles in der Welt muss die Ukraine in die NATO aufgenommen werden. Friedlicher wird die Welt dadurch auf keinen Fall.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Heyn


8. Leserbrief

Lieber Herr Müller!

Ich finde es ganz schön mutig, wenn Sie von Vasallentum sprechen, wenn wir uns von den Amerikanern vorschreiben lassen, ob wir russisches Gas beziehen dürfen. Es ist deshalb mutig, weil man dann gleich in die rechte Ecke zu Querdenkern, Reichsbürgern oder gar Anitsemiten gestellt wird. In den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg wurde man ja mit so einer Kritik dem linken Spektrum zugeordnet und da war dann von Antiamerikanismus die Rede. Das funktioniert heute nicht mehr, weil sich ja die neoliberale Mitte selbst als links bezeichnet und wirkliche Systemkritiker dann folglich eben nach rechts verschoben werden. Nun wurde das Vasallentum ja bereits von Adenauer gegründet. Er hätte ja selbst einen neutraleren Weg gehen können, wie das in etwa Österreich tat. Auch ist nicht ganz klar, ob dieser erste Nachkriegskanzler diese Unterwerfung unter das US-Imperium irgendwie noch freiwillig tat oder ob er dazu regelrecht gezwungen wurde. Manche behaupten ja, er wäre in keiner Weise an einer Bindung zur DDR interessiert gewesen, weil er in diesem Gebiet Deutschlands keine künftigen CDU-Wähler sah. Die dortige überwiegend protestantische Bevölkerung war wohl an einer streng katholisch geführten CDU wenig interessiert. Erst mit Willy Brandt wurde diese US-Unterwürfigkeit unterbrochen. Bei allen Fehlern die Gerhard Schröder machte, muss man ihm doch zu gute halten, dass er nein zum Irakkrieg sagte, was man sich von den heutigen SPD-Politikern nicht vorstellen könnte. Übrigens fand der damalige Außenminister Fischer dieses “Nein” falsch, was er ja kurze Zeit später zugab. Die damalige Oppositionsführerin Merkel fand die Ablehnung des Irakkrieges natürlich auch falsch. So wichen lediglich die Brandtsche Entspannungspolitik und das Schrödersche “Nein” von einer US-Unterwerfung ab. Schlimm ist aber, dass das Nordstream 2 – Projekt nicht z.B. in irgendeiner Talkshow thematisiert wird. Da haben unsere US-abhängigen Medien Angst davor, denn es könnte Stimmen geben, die das russische Gas befürworten. Man befasst sich da lieber mit den längst einseitig abgedroschenen Themen Coronapandemie oder eben Klima, wobei es auch hier natürlich keine Gegenmeinung gibt. Interessant ist auch, dass der derzeitige amerikanische Präsident im Vergleich zu seinem Vorgänger über alles als Heilsbringer gelobt wird. Nur das Magazin Monitor brachte einmal Kritik über ihn. Aber da hat  sich hinterher Moderator Restle wohl einiges anhören müssen. Mut wird bestraft und nicht belohnt. Es wird ja sogar so getan, als ob diese angebliche Einigung über Nordstream 2 mit Deutschland Herrn Biden zu Hause im Kongress auch einiges abverlangt hätte. Na es steht ja in der Vereinbarung in etwa drin, dass der russische Präsident irgendwie brav zu sein hat. Das mit dem “Bravsein” wird nicht lange gut gehen, denn dann wird in Russland mal wieder ein Regierungsgegner von CIA-Agenten umgebracht und schon hat man wieder einen Grund, das Gasprojekt erneut in Frage zu stellen. Übrigens ist ja auch Turkish Stream mit US-Sanktionen belegt. Hier wird vom US-Imperium die Türkei genau so wie Deutschland behandelt. Das sind halt die westlichen Werte. Man kümmert sich nur noch um die Interessen der amerikanischen Elite.
 
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger


9. Leserbrief

Liebe Nachdenkseitler
 
Das Auftreten “unserer” Bundesregierung und den ihr zugeordneten Medien ist einfach nur jämmerlich. Vertragsfreiheit, freier Welthandel …. die Werte des Wertewesten werden da mit Füßen getreten. Denken wir an die unabhängigere Energiepolitik von Helmut Schmidt zurück, dann möchte man ihn fast für einen antiimperialistischen Vorkämpfer halten.

Jetzt verpflichtet uns die USAdministration gar noch dazu das von ihnen installierte nationalistische und teils faschistoide Regime in der Ukraine zu finanzieren.
 
also Nachdenken
 
Armin Christ


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,
Liebes Team der NachDenkSeiten,
 
Zum Ende seiner Amtszeit teilte der erste Generalsekretär der NATO mit was er zu Anfang glaubte, warum die Organisation, die er später leitete, geschaffen wurde:

‚… die Sowjet Union rauszuhalten, die Amerikaner drin zu behalten und Deutschland zu unterdrücken.‘ Quelle siehe unten …

“keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.”

Dieser eine Satz scheint bis heute noch einer der wichtigsten Leitfäden der westlichen Politik zu sein. Bei der Politik der USA sowieso und sogar auch in Deutschland.
 
Für einen selbst-denkenden Bürger ist es nicht nachvollziehbar wie die Regierung des eigenen Landes einfach so nachgibt, einfach bereit ist das eigene Land zu verkaufen. Es ist völlig unverständlich wie gerade bei dem NS-2 Projekt derartig viele Politiker sich reinweg wie gut gehorchende Vasallen aufführen; wenn sie sich doch eigentlich für das Wohl des eigenen Landes und dessen Bevölkerung einsetzen sollten.

Wie kommt das?
 
Wie ist es möglich, daß die US-Amerikaner dies scheinbar immer wieder und ohne größere Probleme schaffen? Konnten die jedem auf den es ankommt genügend Dreck an den Stecken kleben, daß der nicht mehr abzuschütteln geht? Und wie sieht das aus bei den immer neu hinzukommenden Politikern? Sind die schon gleich von vornherein genügend unter die Fittiche genommen worden, wo’s langgeht?
 
Von meiner Ebene aus gesehen ist das alles zu hoch, zu undurchsichtig, zu … gibt es das Wort zu ‚vasallisch‘?
 
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Sprunk
 
NATO Quelle: nato.int/cps/en/natohq/declassified_137930.htm
 
Lord Hastings Lionel Ismay was NATO’s first Secretary General, a position he was initially reluctant to accept. By the end of his tenure however, Ismay had become the biggest advocate of the organisation he had famously said earlier on in his political career, was created to …
“keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.”


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