Klar, die englische Sprache ist wichtig für die Verständigung. Aber muss das so sein, wie bei Deutschlandfunk Kultur, also einer Kultursendung in einem Sender, der nach unserer Nation benannt ist? Am vergangenen Freitag gab es kurz nach 17:30 Uhr im Deutschlandfunk Kultur ein Stück zur documenta, immerhin zu einem wichtigen kulturellen Ereignis unseres Landes. Es wurde angekündigt, dass die documenta, als „documenta fünfzehn“ nächstes Jahr wieder stattfindet. Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta, der Kasseler Oberbürgermeister, sprach korrekt von „documenta fünfzehn“. Der Deutschlandfunk selbst firmierte um auf englische Sprache, also documenta fifteen. Noch schlimmer: Die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann, sprach in einem kurzen Interview dreimal von „location“, als sie die Räume meinte, in denen die documenta präsentiert werden sollte und sie führte auch noch den Begriff „ticketing“ ein. Bei so viel Fremdgehen wollte dann der Deutschlandfunk auch nicht zurückstecken und nahm auch diesen fremden Begriff auf. Albrecht Müller
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Mit diesem Beitrag will ich nicht Deutschtümeln. Das liegt mir völlig fern. Aber es ist doch eine berechtigte Frage, ob in einem Sender, der sich Deutschlandfunk nennt, und ob von der Generaldirektorin einer wichtigen kulturellen Einrichtung und in einer Kultursendung eine solche Verhunzung der deutschen Sprache stattfinden sollte. Wenn so etwas geschieht wie am Freitag Spätnachmittag – ist das dann Gedankenlosigkeit oder Wichtigtuerei?
Mit diesem Beitrag wollte ich dazu anregen, unsere Sprache nicht zu verhunzen, beim Deutschen zu bleiben, wenn es ausreicht, und Englisch oder eine andere Sprache zu sprechen, wenn es nötig ist.
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