Leserbriefe zu „Stoppt den Test-Irrsinn!“
In diesem Beitrag fordert Jens Berger, den „Test-Irrsinn“ zu stoppen. Die vielen Tests zu zahlreichen Anlässen wie Einkäufe und Urlaub sind nicht nötig und sollen der Erhöhung der Impfbereitschaft dienen. Die Anzahl der Test-Zentren steigt, aber andere Wirtschaftszweige leiden unter diesen Maßnahmen. Den Preis für diesen „Test-Wahnsinn“ zahlen u.a. Gastronomen und Hoteliers sowie die Krankenkassen und die Steuerzahler. Danke für die interessanten Leserbriefe. Hier nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Liebe NDS,
sehr interessanter Beitrag, den Sie da veröffentlichen. Hierzu noch ein paar Anmerkungen, die Sie so unter Nennung meiner Initialen gern veröffentlichen können. Rückfragen immer gerne an mich:
Es geht bei der gesamten Testerei NUR und ausschließlich um ein Riesengeschäft.
Wieso ist das so?
=> Welcher vernünftige Mensch würde einen Test verwenden (über die grundsätzlichen Bedenken wie ct-Werte, etc. möchte ich mich hier nicht auslassen), der zwar bei einem positiven Befund indiziert, man sei mit COVID19 infiziert, aber bei einem negativen Befund nicht garantiert, man sei nicht mit COVID19 infiziert?!
Wenn man das Kleingedruckte der verwendeten Tests liest, dann findet man regelmäßig diese oder eine gleichlautende Passage.
=> Der Test kostet im Einkauf bei großen Mengen 2 EUR, wird jedoch für mehr als 60 EUR verkauft. Eine derartige Marge dürfte man ansonsten nur im Handel mit Betäubungsmitteln haben.
Wir sind derzeit in Großbritannien bzw. Irland, hier sind noch deutlich höhere Margen zu erzielen (teilweise 2 EUR/149 GBP).
=> Schuldner der jeweiligen Verträge ist neuerdings in vielen Fällen der Staat selbst, das heißt es besteht für den Handel eine ausgezeichnete Bonität.
=> Über meine berufliche Tätigkeit war ich an Vertragsverhandlungen über 20m (Schnell-)Tests monatlich (!) beteiligt zwischen einem privaten Unternehmen und der Bundesrepublik. Meiner Einschätzung nach dürfte hier eine deutlich zweistellige Anzahl von derartigen Konstellationen in Deutschland und auch europaweit existieren.
=> Mit den Tests soll offenbar den Gastronomen bzw. anderen Leidtragenden der Pandemiemaßnahmen ein Geschenk gemacht werden. Wenn man sich ansieht, wer bei einigen der großen Anbieter im Hintergrund steht, dann kommt man zu diesem Schluss.
Vgl.: Das Münchner Pacha, welches sich mittlerweile als Test- und Impfzentrum zu etablieren versucht oder auch die Gärtnerplatzalm am gleichnamigen Münchner Platz. Wenn man Samstag am Spätnachmittag zwei Mal in zwei Stunden vorbeigelaufen ist, sieht man entweder Mitarbeiter in “Hochrisikomontur” zum Testen oder Barkeeper für den Aperol Sprizz danach.
Eine vergleichbare Maßnahme gibt es beispielsweise in Großbritannien für die Hotellerie: Wenn man aus bestimmten (natürlich Hochrisiko-!) Gebieten einfliegt, muss man in eine zehntägige Hotel-Quarantäne gehen die nichts Anderes als eine staatlich verordnete Geldverbrennung ist und man bewacht die spärlich Einreisenden (<20 Personen) mit enormem Aufwand (25 Sicherheitskräfte Tagschicht/25 Sicherheitskräfte Nachtschicht).
Bitte teilen Sie mir mit, wenn Sie hierzu noch weitere Ausführungen benötigen. Zusammenfassend kann man feststellen:
Tests sind die neuen Masken und derzeit besteht hier aus den dargelegten enormen geschäftlichen Interessen keinerlei Ausstiegsmöglichkeit
Meines Erachtens nimmt jedoch auf Grund des nicht unerheblichen finanziellen Aufwands das Aufkommen an Fälschungen von Test-Dokumenten erheblich zu.
Im Zuge meiner zahlreichen Gespräche habe ich eine Unzahl von Tests gesehen und diese weisen trotz ihres enormen Preises keinerlei Sicherheitsmerkmale auf und werden auch von den Verantwortlichen nur rudimentär geprüft.
FL
2. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
zu Ihrem Beitrag
“Stoppt den Test-Irrsinn!”
möchte ich mir nur eine kleine Anmerkung erlauben.
Sie schreiben
“Nach jüngsten Erkenntnissen der Wissenschaft kann sogar unserer banaler durch Rhinoviren ausgelöste Schnupfen in sehr seltenen Fällen zu einer tödlichen Entzündung des Kehlkopfs führen.”
Das möchte ich noch um folgenden Hinweis ergänzen, dass sowohl Rhinoviren (die häufigsten Erkältungsviren) als auch die bekannten humanen Coronaviren (zweithäufigste Erkältungsviren) innerhalb der gleichen Risikogruppe wie bei SARS-CoV-2 durchaus öfters schwere und tödliche
Krankheitsverläufe auslösen können. Siehe dazu
Mit besten Grüßen
Marco Merten
3. Leserbrief
Leserbrieferedaktion, lieber Jens Berger,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Buch, auf das ich schon sehr gespannt.
Was mir jetzt fehlt in Ihrem Bericht von heute, wer denn die Betreiber dieser Testzentren sind. Ich denke, dass es da auch um eine Menge Geld geht.
Außerdem bin ich bereit zu wetten, dass, wenn wir, bzw. die Bundesregierung gar nichts getan hätte, wir jetzt auch da stünden, wo wir jetzt stehen: Die Grippewelle flaut ab. Auch Corona ist letztlich eine Grippewelle, nur heißt das Virus Sars Cov 2, stammt aber aus der Gruppe Influenzaviren, die uns immer schon begleiten.
Ich stimme mit Ihnen überein, dass hinter diesem ganzen Getöse Nudging, Erziehung die Spaltung der Gesellschaft steht. Warum nun der Abbau aller Grundrechte, nicht nur in DE, in Frankfreich ist es ja auch so schlimm?
“Kein Rechtsanspruch auf Demokratie auf alle Ewigkeit”
“Politik ohne Angst, Politik mit Mut – das ist heute erneut gefragt. Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten. Und wenn sie sich behaupten sollen, dann müssen wir bereit sein, die Weichen richtig zu stellen. Auch da sind wieder Widerstände zu überwinden.”
Quelle: Merkels Rede am 16.06.2005 zum 60-jährigen Bestehen der CDU
Die Weichen werden gestellt, Menschenrechte und Demokratie fallen der Globalisierung und dem Finanzkapitalismus zum Opfer!
Widerstände? Fehlanzeige!”
Sie hat gehalten, was sie versprochen hat.
Viele Grüße
Karola Schramm
4. Leserbrief
Sehr geehrter Her Berger,
gern habe ich auch diesen Artikel von Ihnen gelesen und möchte einen Gedanken hinzufügen:
Wenn überhaupt Tests, dann doch nur, um Menschen vor Infektionen zu schützen, welche diesen Schutz wünschen. Da es inzwischen als gesichert angesehen werden kann, dass auch Geimpfte und Gesundete das Virus weitergeben können (es besteht keine sterile sondern lediglich klinische Immunität), wäre es notwendig, die impfwillig wartenden Menschen weiterhin zu schützen. Nach dieser Logik müssten ALLE Besucher von Einzelhandelsgeschäften, Theatern, Zoos, Biergärten und der Außengastronomie weiterhin getestet werden. Diese Tests könnte man erst beenden, wenn es nur noch impfunwillige ungeimpfte gibt, weil diese Menschen bewusst auf den Impfschutz verzichten und man unterstellen könnte, dass sie sich auf ihr Immunsystem verlassen möchten.
Ich kenne jede Menge junge Menschen, die sich den Impftermin kreativ “ergaunert” haben, weil sie endlich wieder ihren Spaß haben wollen. Vor Corona haben sie keine Angst. Ich denke, das ist die falsche Motivation, um sich einen Impfstoff injizieren zu lassen – egal wie gut erforscht er sein mag. Eine Impfentscheidung sollte auf Basis der Abwägung ausschließlich gesundheitlicher Risiken des Ja oder Nein erfolgen. Wenn so ein junger Mensch sagt “mir doch egal, ob das Zeug gut erforscht ist – ich will endlich wieder Party machen dürfen”, dann läuft was falsch. Ich bin in einem Alter, wo diese Risikoabwägung nicht mehr ganz so trivial ist und daher brauche ich etwas länger, um eine Entscheidung zu fällen. Nebenbei: “Ich warte noch ein wenig ab, was die laufenden Studien ergeben” ist keine endgültige Entscheidung und bei der momentanen Verfügbarkeit von Impfterminen noch das beste, was man tun kann, um nicht völlig durchzudrehen.
In Zeiten der Influenza war es niemals üblich, ungeimpfte von geimpften zu unterscheiden. Man wurde beim Besuch von Gastronomie und Kultur nicht einmal abgewiesen, wenn man augenscheinlich völlig “verrotzt” war. Wo sind wir falsch abgebogen?
Ich kann nur jedem ohne Impfung empfehlen, von Einzelhandelsgeschäften, Theatern, Zoos, Biergärten und der Außengastronomie Abstand zu nehmen, bis dieses “Nudging” ein Ende gefunden hat. Dass man sich als gesunder Mensch, der sein Immunsystem auf verschiedenste Weisen stärkt, in der Nase bohren lassen muss, bevor es ein Stück Freiheit für ein paar Stunden geliehen gibt, ist eine weitere Stufe der Absurditäten dieser Pandemie. Die gebeutelten Händler, Künstler und Gastonomen werden ein weiteres Mal schamlos missbraucht, um die Planlosigkeit der Politik zu decken und ein Impfkampagne zu stützen, die völlig verkorkst ist. Das haben sie ganz sicher nicht verdient und sie setzen sich bereits zur Wehr.
mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/gastronomen-halle-corona-lockerungen-100.html
Viele Grüße
Thomas Thrun
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
wieder mal ein wichtiger und erhellender Beitrag von Ihnen – danke dafür.
Einige Anmerkungen dazu habe ich jedoch:
Meines Wissens nach ist die bedingte Impfstoffzulassung der EMA (Notfallzulassung) daran gekoppelt, dass in den betreffenden Ländern eine epidemische Lage nationaler Tragweite herrscht. Die Feststellung dieser Lage wird in Deutschland auf gesetzlicher Grundlage getroffen, wie im Anhang zu diesem Brief aufgezeigt.
Zusammengefasst kann man daraus schließen, dass für die Feststellung der epidemische Lage nationaler Tragweite
- der Deutsche Bundestag die Feststellung dieser Lage künftig alle drei Monate überprüfen bzw. erneuern (§ 5 Abs. 1 Satz 2 IfSG) soll (Aktuell heißt das, dass die Rechtsverordnungen jetzt zunächst bis 30. Juni 2021 gelten.),
- die Gefahr einer Destabilisierung des gesamten Gesundheitssystems vorbeugend beachtet werden muss und
- die jeweilige Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen gemäß Vierten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite, medial bekannt als Bundesnotbremse oder Corona-Notbremse, Grundlage für das Gelten bzw. den Beschluss von Maßnahmen und Verordnungen bilden soll.
Je nach Umständen wird die Bevölkerung durch Vertreter von Regierung und Parlament, maßgeblich aber durch die Medien ständig über die Situation im Gesundheitswesen oder aber über die Anzahl der Neuinfektionen informiert.
Aktuell entspannt sich die Lage auf beiden Gebieten jedoch erheblich.
Benötigt man als Voraussetzung für die geplante Impfung von Kindern ab Juni/Juli jedoch lt. EMA die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite über den 30. Juni 2021 hinaus, scheint dies ausgehend vom aktuellen Trend problematisch zu werden. Hieraus ergeben sich für mich drei Fragen:
Plant die Bundesregierung jetzt deshalb eine Verlängerung der “epidemischen Notlage“?
(Siehe Medienbericht: Trotz sinkender Inzidenzen plant die Bundesregierung offenbar eine weitere Verlängerung der “epidemischen Lage von nationaler Tragweite” über den 30. Juni hinaus.)
Sollen so viele Testzentren jetzt nicht nur deshalb errichtet werden, um die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu stimulieren, sondern auch um die Testzahlen noch weiter zu erhöhen, also um die Inzidenzzahlen für die fortlaufende Feststellung einer ‚epidemischen Notlage’ hochzuhalten?
Geht man davon aus, dass die Regierung es für erforderlich halten sollte, auch Kinder (Babys) bis zu einem Alter von 6 Monaten zu impfen, so stünde lt. Pfizer dieser Impfstoff frühestens erst im 1. bzw. 2. Quartal 2022 zur Verfügung, so dass die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite dann weit bis ins Jahr 2022 getroffen müsste.
Dies festzustellen dürfte nicht unwahrscheinlich sein. Betrachtet man den epidemischen Verlauf des vergangenen Jahres, so sanken die Infektionszahlen bereits vor dem Wirksamwerden der im März beschlossenen Maßnahmen, vermutlich auch aufgrund steigender Außentemperaturen und längerer Sonnenscheindauer. Im Herbst stiegen sie saisonbedingt wieder an. In diesem Jahr werden die sinkenden Infektionszahlen ausschließlich auf den Erfolg der Impfungen zurückgeführt und das saisonale Verhalten des Virus völlig ausgeblendet. Daher ist nicht auszuschließen, dass die Impfung, evtl. auch auf Grund von Mutationen, in der kommenden Herbst-/Wintersaison nur bedingt Schutz vor Neuinfektionen bieten wird und die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite erneut bis ins 2. Quartal 2022 hinein verlängert werden ‚muss‘.
All dies sind natürlich nur meine persönlichen Überlegungen, aber vielleicht helfen sie nicht nur mir, das künftige Geschehen auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten und einordnen zu können.
Eine kleine Kritik möchte abschließend dennoch loswerden:
In vielen Kommentaren, leider auch in Ihrem, hört man immer von dem Wunsch, mal wieder ein Bier trinken gehen zu können. Aus meiner Sicht gibt es aber bei vielen Frauen auch den Wunsch, sich mal wieder bei einem Kaffeekränzchen zu treffen. Also vielleicht das Augenmerk besser auf ein geselliges Beeinander richten; dass ist doch kein Genderhype, oder?
Auf alle Fälle möchte ich Ihnen und dem gesamten Team der Nachdenkseiten in jeder Hinsicht mein großes Lob aussprechen – aber das wäre eigentlich ein Grund für einen weiteren Leserbrief.
Also, machen sie bitte weiter so, mit besten Grüßen
A. M.
PS: Herrn Müller wünsche ich weiterhin gute Genesung.
6. Leserbrief
Es lohnt einfach der Blick dahin, wer da seinen Reibach macht und wer ihn bezahlt. Spätestens die Maskenaffären sollten uns aufmerksamer hinschauen lassen. Im ganzen Land entstehen Corona-Testzentren. Ein gutes Geschäft, denn der Bund zahlt. 21. Mai 2021 DIE ZEIT Nr. 21/2021 – dort wird beschrieben, wie die Schnellen zu noch schnelleren Geld kommen.
Natürlich ist das schnelltesten eine sinnlose Angelegenheit, insbesondere bei abnehmenden Infektionen.
Grüße Charles Melis
7. Leserbrief
Nochmal ich … gerade schreibt Jens Berger:
“Und den Preis dafür zahlen Gastronomen und Hoteliers und natürlich der Steuerzahler sowie die Krankenkassen”
Was bitte zahlen die Krankenkasen ? Quelle ? Fakten ?
Wer zahlt wirklich ?
fragende Grüsse
rs
PS:
Aber das ist wie bei den Masken – nur, weil die Berechtigungsscheine von den Kassen verschickt wurden (wobei die Kassen bei dieser Aufgabe kläglichst versagt haben !!!), haben die Menschen gedacht, die Kassen würden das finanzieren.
Völliger Quark. Selbst für das Porto haben die Kassen Geld bekommen !
Anmerkung Jens Berger: Die Testzentren werden aus dem Gesundheitsfonds der Krankenkassen finanziert.
Dieser wird mit Steuergeldern „bezuschusst“. Das heißt in der Praxis wohl, dass am Ende der Steuerzahler alles bezahlt.
Beste Grüße
Jens Berger
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