Hinweis: Vorwärts auf dem Weg in den Lohnsteuerstaat.

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Kapitaleinkunftssteuer-Senkungs-Experten schlagen die Senkung des Steuersatzes für alle Kapitaleinkünfte auf 25% vor. Wen wundert es?

Steuersenkungen durch Rot-Grün um 60 Milliarden Euro, Entlastungen bei den Kapitalgesellschaften um 25%, eine weitere Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 25 auf 19%, eine effektive Steuerbelastung der privaten Kapitaleinkommen 7% unter dem EU-Durchschnitt, (siehe NachDenkSeiten) all das ist den „Experten“ um den „Wirtschaftsweisen“ Wolfgang Wiegard offenbar immer noch nicht genug.
Nach einer Vorabveröffentlichung des von der Bundesregierung für Herbst bestellten Gutachtens sollen Kapitaleinkünfte in beliebiger Höhe künftig mit höchstens 25% weitaus geringer belastet werden als das Einkommen eines normalen Arbeitnehmers. Mit dem sog. dualen System, das Arbeit mit bis zu 42% weitaus höher belastet als Kapital würde ein weiterer Sprung vorwärts in den Lohnsteuerstaat gemacht.
Am liebsten wäre den „Experten“ sogar eine „flat tax“, also eine Niedrigsteuer, die eine progressive Steuerbelastung nach Einkommen komplett abschafft. Der von der Verfassung gebotene Grundsatz der Besteuerung nach Leistung und das Sozialstaatsprinzip sollen also vollends außer Kraft gesetzt werden.
Welche steuerpolitischen Vorstellungen Professor Wiegard oder das von der Wirtschaft mitgetragene „Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung“ (ZEW) haben, das wusste man auch schon vorher, wenigstens dieses Gutachten hätte man dem Lohnsteuerzahler schon mal ersparen können.

Quelle: Der SPIEGEL
Eine Kritik von Sven Giegold von der Attac AG Steuern

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