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  1. Die bestellten Berater
  2. Null-Fälle-Strategie soll Deutschland aus der Corona-Krise führen
  3. “Drittklässler werden weder richtig lesen können noch die Buchstaben kennen”
  4. Das Leiden der anderen
  5. Topökonomen warnen vor Wirtschaftslockdown
  6. Pflegeheime und Covid-19. Fragen über Fragen diesseits und jenseits der Hoffnung, mit den Impfungen wird alles vorbei sein
  7. Ausgenutzt und abgezockt – Werkverträge in der Fleischindustrie
  8. Corona-Pandemie in Uruguay: “Ungleichheit wird wieder sichtbar”
  9. Nach dem Brand in Moria: Das Elend der Geflüchteten auf Lesbos
  10. Menschenhandel mit Vietnamesen: Gefangen in moderner Sklaverei
  11. Kampfdrohnen: Kritik
  12. CDU-Chef Laschet: Assadist und Putinist?
  13. Zu guter Letzt: Spahn sieht erste Lockdown-Erfolge

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Die bestellten Berater
    Der Sinn von Expertenanhörungen sollte es eigentlich sein, dass verschiedene Seiten ihre Sicht auf die Dinge darstellen können. Das gilt zum Beispiel für Anhörungen im Bundestag, bei denen die Fraktionen unterschiedliche Fachleute aus Wissenschaft und Praxis einladen. Hier aber, bei diesem für das Land existenziellen Thema, entscheidet letztlich das Kanzleramt darüber, wer eingeladen wird – und wer nicht. Es sieht so aus, als wäre hier vor allem jene Expertise gefragt, die Merkels Regierungskurs unterstützt: die Verschärfung der Maßnahmen. […]
    Die Zusammensetzung dieses wichtigen Gremiums ist also nicht das Ergebnis eines demokratischen Abstimmungsprozesses. Die Ministerpräsidenten können zwar Vorschläge machen, aber zu kritisch dürfen diese Wissenschaftler nicht sein.
    So wollten die SPD-Länder diesmal auch Klaus Stöhr einladen. Der ehemalige SARS-Forschungskoordinator der Weltgesundheitsorganisation hält das Ziel der 50er-Inzidenz selbst bei einem harten Lockdown für unrealistisch. Er plädiert für differenziertere Maßnahmen, insbesondere einen deutlich stärkeren Schutz der Risikogruppen. Außerdem ist er gegen die Schließung von Kindergärten und plädiert für offene Grundschulen, weil dort digitaler Unterricht nicht ausreichend möglich ist. Aber solche Argumente wollen die Verfechter eines schärferen Lockdowns offenbar nicht hören. Stöhr kam nicht auf die Einladungsliste.
    Im Gegensatz zu Bundestagsanhörungen, die der umfassenden Meinungsbildung dienen, hat diese Beraterrunde offenbar eine andere Aufgabe: Sie soll die gewünschten Argumente liefern und Druck auf die Ministerpräsidenten ausüben. Die Vielfalt an Positionen, die die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte über die Corona-Politik inzwischen erreicht hat, wird dort nicht abgebildet. Vor allem wird der grundsätzlichen Frage, ob die Lockdown-Maßnahmen in den vergangenen Wochen erfolgreich und notwendig waren, wenig Raum gegeben.
    Quelle: DER SPIEGEL

    Anmerkung Christian Reimann: Interessant und lesenswert. Von solchen Kommentar-Inhalten bedarf es jedoch offenbar noch mehr, um insbesondere das Bundeskanzleramt zu überzeugen.

    Ergänzung Albrecht Müller: Bei SPON ein kritischer Beitrag, ein Lichtblick!

    dazu: BKK-Chef Knieps: „Im Kanzleramt herrscht in Sachen Corona Bunkermentalität“
    RND: Es ist zu hören, dass auf die Autoren der Thesenpapiere aus dem Kanzleramt erheblicher Druck ausgeübt worden sei, sich nicht mehr zu äußeren. War es so?
    BKK-Chef Knieps: Ach, Druck würde ich das nicht nennen. Ja, es gab frühzeitig eine Bitte aus dem Umfeld der Kanzlerin, das zu beenden. Ich habe Merkel mitteilen lassen, dass wir Bürger seien, keine Untertanen. Leider ist es nach wie vor so, dass insbesondere im Kanzleramt eine Bunkermentalität vorherrscht. Dort wird allein auf Virologen gehört, und dann auch immer auf dieselben. Abweichende Ansichten oder Ratschläge anderer wissenschaftlicher Disziplinen werden bis heute ignoriert. Dabei ist gerade in schwierigen Zeiten wie diesen jede fachkundige Stimme dringend notwendig.
    Quelle: RND

  2. Null-Fälle-Strategie soll Deutschland aus der Corona-Krise führen
    Infektionen auf null bringen und konsequent eindämmen: Führende Forscher schlagen der Kanzlerin einen No-Covid-Plan vor. ZEIT ONLINE veröffentlicht das Papier exklusiv. […]
    Mit einer solchen Strategie werde “die Dauer des Lockdowns nicht auf ein bestimmtes Datum terminiert, was willkürlich erscheint und frustrierende Verlängerungen nach sich zieht, sondern sie endet mit dem Erreichen der Ziele”, heißt es im Positionspapier. Somit könnten auch Familien, Schulen und Wirtschaftsbetriebe sicherer für die Zukunft planen. […]
    Der Vorschlag der Forscherinnen und Forscher besteht aus drei Kernelementen: Nachdem die Infektionszahlen auf null gesenkt seien, müsse vermieden werden, dass Sars-CoV-2 erneut in dann virusfreie Gebiete eingetragen wird. Das soll durch ein System grüner Zonen erreicht werden sowie durch konsequente Mobilitätskontrollen, Tests und Quarantäneregelungen. Schließlich müssten neue lokale Ausbrüche sofort und rigoros bekämpft werden. Die Autoren berufen sich darauf, dass eine ähnliche Strategie unter anderem in Australien und Neuseeland erfolgreich gewesen sei. Führende Expertinnen aus diesen Ländern seien zudem bereit, die deutsche Politik bei Bedarf zu beraten. […]
    Demnach würde es in Deutschland grüne Zonen geben, also solche, in denen es keine Neuinfektionen mehr gibt. Dort könne die Bevölkerung dann schrittweise zur Normalität zurückkehren. Außerhalb dieser Regionen würden weiterhin strenge Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen sowie strikte Quarantäneregeln gelten. Hinzu kämen eine effiziente Teststrategie und die schon laufende Impfkampagne. Somit, so das Ziel der Strategie, würden schrittweise immer mehr Regionen grün werden. Sobald wieder neue Fälle aufträten, müssten lokal wieder zeitlich begrenzte Maßnahmen in Kraft treten.
    Quelle: Zeit Online

    Anmerkung André Tautenhahn: Dieser No-Covid-Plan erstaunt doch sehr. Er ist vielleicht als Drehbuch für eine düstere Netflix-Serie zu gebrauchen, aber sicherlich nicht als Vorschlag für die Realpolitik. Schon die Annahme, dass Familien, Schulen und Wirtschaftsbetriebe sicherer für die Zukunft planen könnten, wenn der Lockdown nicht an ein konkretes Enddatum geknüpft würde, sondern an das Erreichen von Zielen, ist haarsträubend. Was ist denn, wenn diese Ziele gar nicht erreicht werden?

  3. “Drittklässler werden weder richtig lesen können noch die Buchstaben kennen”
    Sozial benachteiligte Kinder werden durch den Fernunterricht endgültig abgehängt, das bringe fatale Spätfolgen mit sich, kritisiert “Arche”-Chef Bernd Siggelkow. […]
    SZ: Herr Siggelkow, sind die aktuellen Schulschließungen richtig oder falsch?
    Bernd Siggelkow: Ich wünschte mir, die Schulen würden wieder aufmachen, aber dafür müsste natürlich vorher die Pandemie ein bisschen eingedämmt werden.
    Wie funktioniert das Homeschooling aus Ihrer Sicht?
    So gut wie gar nicht. Eigentlich hätte man die letzten Monate nutzen müssen, um in unserem Schulsystem etwas grundlegend zu verändern. Aber ich sehe da nur ein grandioses Durcheinander und zum Teil die blanke Ohnmacht. Ob aus ärmeren oder reicheren Familien, von nahezu überall hört man, dass sie einfach nicht mehr weiterkommen. Und die Kinder, die wir in der Arche betreuen, also die Kinder, die sozial benachteiligt sind, deren Eltern Hartz IV beziehen oder die vielleicht aus Migrantenfamilien stammen, wo die deutsche Sprache nicht so gesprochen wird, dazu die vielen Kinder von Alleinerziehenden, kurzum alle, die es ohnehin schon vor der Pandemie schwer hatten: Die werden jetzt endgültig abgehängt.
    Woran merken Sie das?
    Man merkt das an den Aufgaben. Diese Kinder hatten schon zu normalen Zeiten Schwierigkeiten, im Unterricht mitzukommen. Jetzt sind sie alleine. Sie sind zu Hause und wissen oft überhaupt gar nicht, was sie machen müssen. Vielen von ihnen fehlt ein funktionierendes Internet oder überhaupt ein Laptop. Oft haben sie auch gar keinen Kontakt zu ihren Lehrern. Theoretisch müssten die Lehrkräfte jeden Tag bei jedem Kind anrufen und sich nach dem Stand der Dinge erkundigen. Wir haben hier aber teilweise erlebt, dass sich Lehrer sechs Wochen bei ihren Kindern nicht gemeldet haben. Das war schon im ersten Lockdown so und wir merken auch beim zweiten Lockdown, dass sich die Kommunikation der Schulen mit den Kindern oft darauf beschränkt, dass Arbeitszettel abgeholt werden können. Oder dass mitgeteilt wird, wo die Kinder ihre Online-Aufgaben machen sollen. Das hat mit Unterricht im eigentlichen Sinne wenig zu tun.
    Quelle: Süddeutsche
  4. Das Leiden der anderen
    Das Coronavirus trifft vor allem die Ärmeren. Aber die Schweizer Politik und Wissenschaft interessiert das kaum.
    Tanja Krones ist empört. “Es ist doch klar wie Kloßbrühe: Auch hier in der Schweiz sterben vor allem die Armen an Corona!” Krones ist leitende Ärztin und Medizinethikerin an der Universität Zürich. Spricht sie in diesen Wochen und Monaten mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die in den hiesigen Spitälern arbeiten, erfährt sie immer dasselbe: Dass das Virus jene Menschen besonders hart treffe, die weniger privilegiert seien. Menschen, die sich nicht ins Homeoffice zurückziehen können, weil sie an der Supermarktkasse oder in einer Produktionsstraße arbeiten. Neu sei dieses Wissen ja nicht, sagt Krones: “In der Schweiz will das aber noch immer niemand hören.”
    Quelle: Zeit Online
  5. Topökonomen warnen vor Wirtschaftslockdown
    Die Industrie lahmlegen, um das Virus kleinzukriegen? Bloß nicht, sagen Deutschlands führende Wirtschaftsforscher in einer SPIEGEL-Umfrage. Das sei eine Lehre aus dem ersten Shutdown. (…)
    »Eine Zwangsschließung von Unternehmen würde nicht nur die unmittelbar betroffenen Unternehmen hart treffen, sondern könnte die Lieferketten unterbrechen und damit erhebliche Kosten für die gesamte Wirtschaft verursachen«, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dem SPIEGEL. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), schrieb: »Würde man in einem großen Stil die Produktion lahmlegen, hätte das gravierende Folgen für die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr.« (…)
    Laut Sebastian Dullien, dem Wissenschaftlichen Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), hätte eine weitgehende Schließung angesichts der labilen Verfassung vieler Betriebe schwerwiegende Folgen: »Die Gefahr von Pleiten und Entlassungswellen wäre dann deutlich größer als im Frühjahr.« Nach Berechnungen des IMK gingen zwei Drittel des Wirtschaftseinbruchs im ersten Halbjahr 2020 direkt auf Produktionsrückgänge im verarbeitenden Gewerbe zurück.
    »Die Industrieproduktion darf nicht kippen«, mahnte auch Ifo-Präsident Clemens Fuest. »Die Wertschöpfung hier ist besonders hoch.« Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer und Torsten Schmidt, Konjunkturchef des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI, halten einen Industrie-Shutdown ebenfalls für falsch.
    Quelle: DER SPIEGEL
  6. Pflegeheime und Covid-19. Fragen über Fragen diesseits und jenseits der Hoffnung, mit den Impfungen wird alles vorbei sein
    Für die Erkenntnis, dass gerade die Pflegeheime in unserem Land besonders brutal getroffen werden (können) vom Corona-Virus und dass in den betroffenen Einrichtungen eine große Schneise des Todes geschlagen wurde und wird, dafür muss man nun wirklich keine Belege mehr abliefern. Seit Monaten liegen diese Erkenntnisse vor – und auch die über die sowieso schon, also bereits vor Corona intensiv beklagte und diskutierte, mit Blick auf viele Heime nur noch als skelettös zu bezeichnenden Personalausstattung, die seit dem Frühjahr 2020 in einem bis heute anhaltenden Dauermarathon versetzt wurde mit außergewöhnlichen Belastungen und zahlreichen neuen Aufgaben verbunden mit einen eigenen sehr hohen Risiko für die Pflegekräfte, ohne dass es – von partiellen Hilfestellungen abgesehen – eine systematische und nachhaltige Aufstockung des Personals gegeben hat.
    Man kann das, was hier angesprochen wird, auch in den kalten, nackten Zahlen zum Ausdruck bringen. Beispiel Berlin: »Der in der Corona-Pandemie viel beschworene Schutz der vulnerablen Gruppen ist in Berlin offensichtlich nicht gelungen. In Alten- und Pflegeheimen der Stadt sind bislang 1.034 Bewohner an oder mit dem Coronavirus verstorben. Das sind fast 60 Prozent aller in Berlin seit Beginn der Pandemie registrierten Todesfälle. Fast 6.000 Bewohner und 2.622 Beschäftigte haben sich angesteckt. Damit findet fast die Hälfte des amtlich registrierten Infektionsgeschehens in den Pflegeheimen statt. Insgesamt leben etwa 30.000 Menschen in den Einrichtungen«, so Joachim Fahrun und Julian Würzer in ihrem Beitrag Berliner Pflegeheime sind die Hotspots der Pandemie. Die in diesem Artikel zitierten Zahlen stammen aus einem internen Lagebericht der Senatsgesundheitsverwaltung vom 14. Januar 2021.
    Quelle: Aktuelle Sozialpolitik
  7. Ausgenutzt und abgezockt – Werkverträge in der Fleischindustrie
    Seit Januar sind Werkverträge in der Fleischindustrie verboten, um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Doch das Gesetz erlaubt Ausnahmen.
    Quelle: ZDF
  8. Corona-Pandemie in Uruguay: “Ungleichheit wird wieder sichtbar”
    Erstmals seit 15 Jahren gibt es in Uruguay wieder Suppenküchen. In der Corona-Krise sind viele Einwohner auf Lebensmittelspenden angewiesen. Unterstützung kommt aber nicht vom Staat, sondern von Nachbarn.
    Wenn Jaqueline Recalde von zu Hause losfährt, weiß sie noch nicht, mit wie vielen Lebensmittelspenden sie zurückkommen wird. In den sozialen Medien hatte sie vorher Werbung gemacht und getrommelt, damit es sich lohnt. Denn die Menschen sind es in Uruguay nicht mehr gewöhnt, dass andere auf Essensspenden angewiesen sind. Das Land hatte die extreme Armut zuletzt ganz gut in den Griff bekommen – bis Corona kam.
    Die Spenden, die die 37-jährige Mutter bei Nachbarn abholt, sind für eine der Suppenküchen in Montevideo gedacht, der Hauptstadt des Landes. Recalde arbeitet dort ehrenamtlich. “Seit 15 Jahren gibt es in Uruguay keine “ollas publicas” mehr”, sagt sie, keine öffentlichen Töpfe, wie man die Suppenküchen in Uruguay nennt. “Es gibt zwar viele Menschen, die inoffizielle Jobs haben und nicht als berufstätig registriert sind, aber eigentlich kommen trotzdem alle ohne Hilfe zurecht”, sagt Recalde.
    Quelle: Tagesschau
  9. Nach dem Brand in Moria: Das Elend der Geflüchteten auf Lesbos
    Ohne Heizung und warmes Wasser, weggesperrt hinter Stacheldraht: 7500 Menschen leben im Lager Kara Tepe auf Lesbos, darunter 37 Prozent Kinder. Sie leiden am meisten unter der Situation. 50 von ihnen versuchten im letzten Jahr, sich zu töten.
    Naiem Mohammadi schließt die Fensterläden im Kulturzentrum Mosaik auf Lesbos. Die Polizei soll nicht erfahren, dass eine Journalistin die beiden Geflüchteten um den Plastiktisch interviewt, sonst müssen alle eine Strafe von 300 Euro zahlen. Griechenland befindet sich in einem strengen Lockdown.
    Quelle: Deutschlandfunk Kultur

    Anmerkung unseres Lesers M.H.: Bilder und Berichte, die für sich sprechen! Und was macht die EU? – Anstatt sich für eine friedliche Welt insbesondere vor der Haustür einzusetzen, wird eine EU-Armee herbeigeredet und finanziert. Eine Schande für die EU, eine menschliche Tragödie was insbesondere den Kindern und Kranken auf Lesbos zugemutet wird!!

    dazu auch: Geflüchtete in Bosnien-Herzegowina Verlassen in der Kälte
    Sie versuchen, irgendwo einen Schlafplatz zu finden, irgendwie zu überleben. Hunderte obdachlose Geflüchtete versuchen, den harten Winter im Nordwesten Bosniens zu überstehen. Eine Katastrophe vor den Augen der EU.
    Quelle: DER SPIEGEL

  10. Menschenhandel mit Vietnamesen: Gefangen in moderner Sklaverei
    Seit Jahren schleusen vietnamesische Organisationen Landsleute nach Europa und beuten ihre Opfer hier aus, auch Kinder und Jugendliche. Das BKA sagt diesem Menschenhandel laut RBB-Recherchen nun den Kampf an.
    Chung* ist ein schmächtiger Junge. Seit einiger Zeit lebt er in Warschau an einem geheimen Ort. Wenn ihn die Angst überkommt, fängt er an zu zeichnen. Das beruhige ihn, erzählt er. Dabei wurden seine Peiniger längst verurteilt. Chung ist Waise. Nach dem Tod der Eltern nahm ihn seine Großmutter auf, bis auch sie starb. Um zu überleben, sammelte er Muscheln, Schnecken, Treibholz und Flaschen. Eines Tages kam ein Landsmann auf den damals 15-Jährigen zu und bot ihm an, ihn nach Europa zu schleusen, um sich dort ein besseres Leben aufzubauen. Chung willigte ein.
    Quelle: Tagesschau
  11. Kampfdrohnen: Kritik
    Ex-Major Florian Pfaff kritisierte in der taz die Anschaffung von Kampfdrohnen mit den Worten: „Wenn als Diskussion auftaucht: Soll die Bundeswehr nun auch Kampfdrohnen bekommen? Dann sagen wir, wofür man die normalen Aufklärungsdrohnen überhaupt verwenden kann, und dafür braucht man gar keine Kampfdrohnen. Wenn ich aber jetzt sage, ich brauche Kampfdrohnen, kann das nur den einzigen Zweck haben, fernab vom Gefecht Menschen töten zu wollen. Ich kann aber doch ein Todesurteil nicht nur deswegen vollstrecken, weil das im Ausland ist. Oder weil es ohne Gerichtsverfahren ist. Weil das sich ein paar wenige ausgedacht haben, wen wir da jetzt umbringen, das macht es doch nicht legal. Im Grunde sind das Morde, und Deutschland sollte sich daran nicht beteiligen.“
    Quelle: Informationsstelle Militarisierung e.V.
  12. CDU-Chef Laschet: Assadist und Putinist?
    Der Spiegel wirft ihm vor, dass er in früheren Beiträgen “die Regime-Propaganda” geteilt habe. Wer genauer hinschaut, entdeckt Realismus in Laschets Tweets
    Seit Samstag wissen die internationalen Medien von der Existenz Armin Laschets. Mit seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden bekommt der deutsche Provinz-Chef ein größeres Format, er wird relevant für Überlegungen zur deutschen Außenpolitik. Auch der Spiegel entdeckt Laschet neu unter außenpolitischen Maßgaben und tischt mit der Lage am Montagmorgen ein interessantes Bild von Laschet als “Assad-Verteidiger” auf.
    Wie immer bei Porträts und Karikaturen offenbart der Künstler auch viel von sich selbst. Bei der Konturenzeichnung, die der Spiegel-Auslandschef Mathieu von Rohr nun zu den außenpolitischen Positionen Laschets anfertigt, ist vor allem die außenpolitische Linie des Spiegel zu erkennen.
    Was die außenpolitische Ausrichtung Laschets anbelangt, so gibt es da einen kleinen Überraschungsmoment für diejenigen, die nicht alle Twitter-Beiträge der letzten Jahre vom Laschet gelesen haben. Der große Rest des Bildes von Laschet als Außenpolitiker ist noch im Entwicklerbad und da möchte der Spiegel mithelfen?
    Der Vorwurf, der dem neuen CDU-Vorsitzenden gemacht wird, lautet: Unterstützung eines brutalen Regimes und Verbreitung von Fake News:
    Quelle: Telepolis
  13. Zu guter Letzt: Spahn sieht erste Lockdown-Erfolge

    Anmerkung unseres Lesers U.M.: Manchmal gibt es auch in der Tagesschau Nachrichtenzusammenstellungen, die durchaus zum Schmunzeln anregen. Leider sind solche Highlights durch die ständige Aktualisierung der Seiten nicht von Bestand. Die Meldungsfolge war so sicher nicht beabsichtigt, trifft aber eventuell den Kern der Krise.

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