Leserbriefe zu „Impfen fürs Vaterland – Blomes Offenbarungseid“ und „Mit Umfragen in die Konformitäts-Falle“

Ein Artikel von:

Jens Berger bezieht in diesem Beitrag Stellung gegen die „Spiegel“-Kolumne von Nikolaus Blome, in der er u.a. mit den Worten „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ die gesellschaftliche Ächtung Nicht-Geimpfter gefordert hat. Jens Berger hält diese Forderung für „nicht nur ethisch, sondern auch epidemiologisch hochproblematisch“. In einem anderen Beitrag hinterfragt Lutz Hausstein die regelmäßigen Umfrageergebnisse, die eine große Zustimmung der Bevölkerung zu den „Corona-Maßnahmen“ belegen sollen.
Zahlreiche Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben diese Beiträge gelesen und uns Emails gesendet. Dafür danken wir sehr. Es folgt eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.


Zu: Impfen fürs Vaterland – Blomes Offenbarungseid

1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

was bei der Impfdebatte ganz ausgeblendet wird, ist eine mögliche Unverträglichkeit der Impfstoffe durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Ich bin chronischer Schmerzpatient und nehme zur Zeit unterschiedliche Schmerzmedikamente zu mir. Dazu noch ein Medikament bezüglich Herzrhymusstörungen.

Im laufe der Jahre gab es immer wieder heftige Wechselwirkungen. Wenn jetzt vorrangig alte und ‘vorbelastete’ Menschen geimpft werden sollen, sehe ich da für diese Menschen schwarz. Wird durch einen Corona Impfstoff ggf. ein wichtiges Medikament in seiner Wirkung gehemmt, oder ganz neutralisiert, ist dem Menschen den es betrifft wohl kaum noch zu helfen. Der Impfstoff soll ja eine Langzeitwirkung haben, das bedeutet, dass über längere Zeit z.B ein lebenswichtiges Herzmedikament nicht wirken kann.

Ich bezweifle sehr, dass in dieser kurzen Testphase der Impfstoffe, kaum in diese Richtung getestet wurde.

Und noch ein Problem wird auftauchen. Medikamente werden an jungen  Menschen getestet.
Schon bei ‘normalen’ Medikamenten kommt es bei älteren Patienten zu folgenschweren Komplikationen z.B. durch eine zu starke Wirkung.

Mir wird etwas unwohl bei dem Gedanken, dass möglicher Weise sogar ein schrecklicher Hintergedanke bei den Impfbefürwortern dabei ist. Bei dem was gerade in der Welt geschieht, wäre es nur ein weiterer kleiner Schritt in die totalitäre Herrshafft.

Was einem Angst macht: Dass zur Zeit niemand wirlich Anstallten macht, gegen diesen Wahnsinn tatsächlich effektiv etwas zu unternehmen.

Schau ma ma!
Volker Abel


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger, liebes Team der Nachdenkseiten,

Heute laß ich Ihren Artikel “Impfen fürs Vaterland – Blomes Offenbarungseid” und habe mich sehr über Ihren kritischen Beitrag gefreut, zeigt er doch einmal mehr, wie die herkömmlichen Medien polarisieren. Denn bereits gestern habe ich den Spiegel-Artikel des Herrn Blome gelesen und mich beim Lesen so sehr über den Artikel geärgert, dass ich direkt im Anschluss eine kurze Nachricht an die Spiegel-Redaktion verfasst habe – eine Antwort dahingehend steht noch aus. Nachfolgend zitiere ich Ihnen meine Nachricht an den Spiegel. 

“Sehr geehrter Autor des oben erwähnten Beitrags,

anstelle auf eine staatlich verordnete Impfplicht zu pochen, wäre es angemessen und Ihre journalistische Pflicht, eine Debatte über die Vor- und Nachteile der angestrebten Impfung zu führen. Dass es bisher kaum valide Daten über die geplanten Impfstoffe gibt, sollte nicht an Ihnen vorbeigegangen sein. Äußern sich sowohl Herr Wieler als auch Herr Lauterbach mit völlig unzureichender Kenntnis über Wirkung, Nebenwirkungen und Ähnliches. Hingegen lassen sich vielzählige Kritikpunkte und wissenschaftlich fundierte Informationen über die potentielle Gefährlichkeit der Impfung finden. Informieren Sie doch bitte Ihre Leser und Leserinnen darüber, dass die geplanten Impfstoffe mit Risiken verbunden sind und Impfstoffe der Vorsorgepflicht unterliegen. Denn es wird ein Medikament an völlig gesunde Menschen verabreicht. Dass das Corona-Virus bedrohlich sein kann, Menschen krank macht und versterben lässt, ist äußerst dramatisch. Jedoch stehen die Zahlen der Corona-Erkrankten bzw. der an/mit Corona Verstorbenen in keinerlei Verhältnis mit dem durchaus kühnen Plan, Millionen bis Milliarden Menschen bewusst dem Risiko unbekannter Impfnebenwirkungen auszusetzen – per Pflicht. Wer diese Impfung möchte, sollte sie nach gut aufgeklärter Einwilligung erhalten. Wer sie nicht möchte, sollte weder als unsolidarisch gebrandmarkt noch aus der Gesellschaft und dem (sozialen) Leben ausgeschlossen werden. Das ist unmoralisch und unethisch.
Setzten Sie sich bitte mit dem derzeiten wissenschaftlichen Stand hinsichtlich der Impfung kritisch auseinander, anstatt solche haarsträubenden Beiträge zu verfassen. Sie als Journalist haben die Aufgabe, aufzuklären und auf Versäumnisse der Politik hinzuweisen und nicht Ihre persönliche (fragwürdige) Haltung als journalistisch wertvollen Beitrag zu vermarkten. Der Leser und die Leserin möchte sich selbst ein Bild machen, nachdem er/sie ausreichend über das Geschehen informiert wurde und ist kaum interessiert an der polarisierenden Einzelmeinung eines Autors. Wo bleibt hier journalistische Sorgfaltspflicht? Noch nicht mal vernünftig recherchiert wurde, wenn nach wie vor die Annahme vertreten wird, Corona sei eine besonders bedrohlich Krankheit – hat selbst die WHO sie bereits vor längerer Zeit im Bereich der jährlichen Influenza eingestuft.
Das ist kein Journalismus, was Sie machen, das ist Populismus und Sie sollten sich schämen dafür, dass Ihr Berufsstand schon seit Jahren überwiegend die Politik hofierend, unterirdisch, unkritisch, unreflektiert und wirklich schlechte Meinungsmache betreibt, anstatt für stichhaltige Informationen und für Aufklärung in der Bevölkerung zu sorgen.”

Im Laufe des gestrigen Tages fiel mir dann wieder ein, dass der Spiegel durch die Gates-Stiftung mit nicht gerade geringen Beträgen gefördert wird. Eine impf-ablehnende oder zumindest eine deutlich kritische Haltung zum geplanten Einsatz der Corona-Impfung ist in diesem Zusammenhang wohl nicht zu erwarten.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen danken, dass Sie, Herr Berger, Ihre breite und kritische Leserschaft auf den unsäglichen Spiegel-Artikel aufmerksam gemacht haben und einmal mehr deutlich wird, wie es um die (Leit)Medienlandschaft bestellt ist. Ihre Arbeit ist immer, aber gerade in diesen Zeiten, unglaublich wichtig.

Vielen Dank und liebe Grüße, 
Josefine Schmidt


3. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

Vielen Dank für diesen Artikel “Impfen fürs Vaterland – Blomes Offenbarungseid”!

Die ungeheuerliche Aussage des Herrn Blome im SPIEGEL: “Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.” ist ein erneuter Tiefpunkt deutscher Debattenkultur. Wer immer noch nicht gemerkt hat, wohin die ‘Corona-Plandemie’ treibt, nämlich in einen Faschismus leidvoll bekannten Ausmaßes, der sollte spätestens jetzt sich fragen, ob er noch in den ‘Spiegel’ schauen mag. – Frei nach Walter Jens: “Intulektuelle müssen sich einmischen und warnen. Das wenige, was wir tun können, das kann man von uns auch erwarten, sonst mag man nicht mehr so gerne in den Spiegel schauen.” – Gemeinsam sind wir stark! Bieten wir dieser ‘Corona-Diktatur’ die Stirn! Mischen wir uns ein und warnen wir!
 
Widerständige Grüße!
Helene+Ansgar Klein


4. Leserbrief

Hallo und guten Morgen,
 
die ganze Debatte ist überflüssig. Konzentrieren auf das Wesentliche. Und das Wesentliche ist der Beginn der Impfkampagne.
 
Wann wird in diesem Land wieder gehandelt anstatt sich um Kaisers Bart zu streiten. Und in Bezug auf unsere Freiheit bleibt zu bemerken, dass man sich nicht impfen lassen muss, jedoch die Reaktionen anderer in seine Rechnung einbeziehen muss. Und wie die sich gegenüber Ungeimpften verhalten, ist nach meinem Begriff von Freiheit, ausschließlich deren Sache.
Der „Staat“ , also wir, hat die Möglichkeiten bereitzustellen. Dafür zahle ich meine Steuern, sie sollen steuern, nicht bevormunden.
 
Wer also letztendlich so klug ist, oder auch nicht, sich impfen zu lassen, dem sollte dieser Vorgang nicht vorenthalten werden, anstatt, wieder einmal alles zu zerreden und die Menschen, nicht jeder hat eine naturwissenschaftliche Ausbildung, andauernd zu verunsichern.
 
„Die Deutschen“ werden noch eine Menge lernen müssen, bis sie den Stand und den Begriff „Demokratie“ verstehen.
 
Eine Bemerkung möchte ich hierzu noch machen, um Gottes Willen keinen Rat geben: Mal in die Schweiz schauen, ohne Scheuklappen natürlich.

Mit adventlichen Grüßen,
W.Schuckmann


Zu: Mit Umfragen in die Konformitäts-Falle

5. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten-Redaktion,
 
bitte höflich, meinen herzlichen Dank an Lutz Hausstein für dessen heutigen Beitrag auszurichten.
Ich beobachte das Geschehen auf den Nachdenkseiten seit längerer Zeit sporadisch – und in jüngerer Zeit durchaus kritisch hinsichtlich mancher in den Beiträgen getroffener Aussagen oder vertretener Linien.
 
Den von LH jedoch fand ich ein sehr positives Beispiel. Warum? Ich habe den Beginn der Pandemie aus dem benachbarten Ausland verfolgt – und in den ersten Tagen bereits den Kopf geschüttelt, was hier noch alles gelaufen ist rsp. noch laufen durfte (vom, wenngleich wegen vieler  internationaler Reiserestriktionen bereits zurückgegangenen kontinentalen wie interkontinentalen Luftverkehr bis hin zu einem Heimspiel der Fußball-Bundesliga vor einem vollbesetzten Stadion in der ersten Märzhälfte – keine 30km Luftlinie von Heinsberg entfernt). Daran wird wohl deutlich, dass ich alles andere als ein “Coronaleugner” bin und die Sache von Anbeginn an mit großer – und wie sich heute zeigt – leider berechtigter Skepsis eingeschätzt habe.
 
Meine Kritik am politischen  wie insbesondere auch administrativen Handeln (oder in mancher Hinsicht besser Unterlassen!) hält bis heute an. Dies mag auch mit zunehmend tieferen, vllt. überdurchschnittlichen Kenntnissen über Details und die Mikrobiologie zusammenhängen. Gleichwohl “erwische” ich mich bei Gesprächen darüber – trotz meiner eindeutigen Grundpositionen dem Virus und seinem Potential gegenüber – immer häufiger dabei, Meinungsäußerungen Einleitungen wie “also jetzt nicht falsch verstehen, bin ganz sicher kein ‘Covidiot’, aber…” und Ähnlichem voranzustellen.
 
Dies resultiert wohl aus dem inzwischen gewachsenen Eindruck sich zunehmend “verengender Meinungskorridore” – ist jemand (ungeachtet des Themas) ein “Arsch”, weil er bei Achgut veröffentlicht? Oder sollte man vor einem solchen Befinden nicht zumindest mal das Gelesene auf die Stichhaltigkeit der und die Faktenlage zur darin verfolgten Argumentation überprüfen? Um ggf. erst danach ähnlicher oder fundamental anderer Auffassung zu sein – noch bevor evt. Differenzen für derart dramatisch erachtet werden, dass man zum o. a. Urteil gelangt?
 
Es wird immer mehr vorschnell geurteilt, gedacht, gehandelt und somit: gespalten. Ein weiter öffentlicher und unvoreingenommener Diskurs als Grundlage jenes im Zweifel auch minimalen gesellschaftlichen Konsenses, der für eine freiheitliche Demokratie unabdingbar ist, schadet diese Entwicklung ungemein. Und auf Hintergrundaspekte, die sie befördern hinzuweisen, sollte man m. E. dankbar aufmerksam sein – womit sich der Kreis zum Eingang meines Schreibens schließt.
 
Mit freundlichen Grüßen
Frank Martini


6. Leserbrief

Die diffamierenden Begriffe, die inzwischen allgemein akzeptiert sind, haben m.E. begonnen mit der …phobie . Die Homophobie ist eine Geisteskrankheit, die ausbricht angesichts von Schwulen und Lesben. Auch die Islamophobie ist eine Psychische Krankheit. Wer eine kritische Distanz pflegt , ist verrückt, ähnlich wie der Covidiot. Mit dem muß man sich nicht auseinandersetzen – ein billiger Schutz für die Denkfaulen und Rechthaber.

Die Maßlosigkeit und Grobheit in der politischen Sprache wurde leider auch in der SPD nicht erst seit Saskia Eskens gepflegt. Man erinnere sich nur : „in die Fresse“ von Andrea Nahles.

Inge Kirsch


7. Leserbrief

Der Autor beschreibt die Umfrage-Problematik anschaulich und gut nachvollziehbar. Plausibel ist seine Beobachtung: “Entgegen des stets verkündeten Narrativs, dass Beleidigungen und Hass ausschließlich von Kritikern der offiziellen Corona-Politik ausgehen würden, sind es gerade Leitmedien und Politiker, die Andersdenkende massiv beleidigen, diffamieren und im Extremfall sogar mit hate speech überziehen.”

Dem ist nicht zu widersprechen. Auch Geistes- und Fachautoritäten machen vor hate speech keinen Halt. Am 11.11.20 interviewten zwei Lokalredakteure der Frankfurter Rundschau den Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts Prof. Dr. René Gottschalk. Er sagte, ohne dass die Interviewer darauf angemessen reagiert hätten, zum Nutzen von häuslichen Geboten, die nach Meinung der Journalisten nichts bringen würden: “Doch, schon: 95 Prozent der Bevölkerung halten sich daran. Aber es gibt notorische Spinner, die sich auf der Hauptwache mit der Polizei Keilereien liefern. Oder diese Enthirnten, die in Leipzig zu 20 000 durch die Innenstadt ziehen.”

Es ist mindestens fahrlässig, mit den hier zitierten abwertenden Begriffen “Spinner” und “Enthirnte” zu agieren, weil deren Verwendung zeigen soll, dass ein Diskurs mit den so Benannten nicht nötig sei. Einem professoralen Leiter eines Gesundheitsamtes kann man Fahrlässigkeit in diesem Fall nicht unterstellen. Gottschalks Statement ist verbal betriebene Ausgrenzung, geduldet und gefördert durch den Journalismus.

Rudi Brenzinger
 
Quellenangabe:
fr.de/frankfurt/corona-gesundheitsamt-frankfurt-rene-gottschalk-interview-schulen-schliessen-90096409.html


8. Leserbrief

Lieber Herr Hausstein,

mit Ihrem Beitrag “Mit Umfragen in die Konformitäts-Falle” sprechen Sie mir aus der Seele, jedoch haben Sie damit ein Logikproblem nicht angesprochen, welches mir seit geraumer Zeit nicht aus dem Kopf geht.

Wenn eine überwiegende Mehrheit von sage und schreibe 87% hinter den Maßnahmen der Bundesregierung stehen, die Abstände penibel einhalten und auch artig den Mund- / Nasenschutz auf dem Gesicht haben, wie kann es dann zu einer explosionsartigen Steigerung der Fallzahlen von Neuinfizierten kommen? Wohlgemerkt: auch der größte Teil der “Maßnahmenkritiker” wendet selbstverständlich die Maßnahmen an, weil ein Vergehen ja immerhin strafbewehrt ist. Somit dürfte die Anzahl der “Maßnahmenverweigerer” ja eher im ganz geringen Prozentbereich sein, wenn man den Umfragen der Regierung Glauben schenken darf. Wer genau infiziert sich dann eigentlich massenhaft? Sind es ausschließlich die “Maßnahmenverweigerer”? Das würde zwar mit den absoluten Zahlen überhaupt nicht zusammenpassen, aber das dürfte durchaus im Sinne der Verteidiger der Maßnahmen sein, weil es aus deren Sicht ja “die Richtigen” erwischt hat. Wenn man dieser Logik aber weiter folgt, müsste in der Konsequenz die Anzahl der “Verweigerer” noch weiter abnehmen, denn entweder werden sie durch ihre Erkrankung geläutert oder, um es mal sarkastisch zu sagen, müssten die im wahrsten Sinne des Wortes ja aussterben … !? Oder ist der rasante Anstieg der Fallzahlen doch nur ein Beleg dafür, dass, -man wagt es kaum auszusprechen-, die Maßnahmen schlicht und ergreifend nichts nützen!? Von letzterem ist wohl auszugehens. Es ist nur noch grotesk.

Viele Grüße
Marco Müller

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