Leserbriefe zu „Covid-19 – ein europaweiter Zahlenvergleich zeigt, wie unbegründet und manipulativ der derzeitige Alarmismus ist“
In diesem Beitrag hat sich Jens Berger erneut mit den Covid-19-Zahlen befasst. Sie sind im Vergleich zu Mitte August noch undramatischer. Und das ist nicht lediglich in Deutschland so, sondern in ganz West- und Mitteleuropa. Jens Berger weist auf die veröffentlichten Zahlen anderer Staaten hin. Abschließend fordert er: „Es ist an der Zeit, Covid-19 endlich nicht mehr auf der Grundlage von geschürten Ängsten und Emotionen, sondern auf der Grundlage harter und alles andere als besorgniserregender Zahlen und Fakten zu führen.“
Zahlreiche Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben auf diesen Beitrag reagiert und uns ihre Eindrücke und Meinungen mitgeteilt. Für die gesendeten Emails bedanken wir uns sehr. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.
1. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
vielen Dank für Ihren Beitrag, der ja auch eine Fleißarbeit ist.
Eine Anmerkung – und es ist immer die selbe – möchte ich aber doch machen, obwohl ich mit Ihren Aussagen weitestgehend übereinstimme:
Nach wie vor unterscheiden Sie nicht zwischen “Infektion” und positivem (PCR-) Testergebnis, obwohl es gerade dazu sehr viele seriöse Quellen gibt. Ein positiver Test ist keine nachgewiesene Infektion, wenn keine weiteren diagnostischen Untersuchungen hinzukommen. Der PCR-Test ist zudem fehlerbehaftet, was sich insbesondere bei der – gegebenen – geringen Prävalenz dramatisch auswirkt, und vor allem übersensitiv, so dass selbst gesundheitlich völlig unbedeutende, weil nicht (ggf. nicht mehr) ansteckende RNA-Trümmer regelmäßig zu “positiven” Ergebnissen führen, die aber wertlos und irrelevant sind. Das zeigt sich ja auch deutlich in den von Ihnen gefundenen statistischen Daten.
All Ihre Spekulationen im letzten Teil Ihres Artikels sind insofern bedeutungslos, obwohl einzelne Zhesen durchaus zutreffen können. Die Hauptursache für die stark rückläufigen Statistiken dürfte schlicht der sein, dass das Virus kaum noch vorkommt. Was wir im Moment als “Neuinfektionen” verkauft bekommen, dürften in der übergroßen Mehrzahl Testfehler bzw. resultierende Fehldiagnosen sein. Sehr aufschlussreich sind hierzu übrigens auch die neueren Daten aus Schweden.
Mit freundlichem Gruß,
Dr. H. Demanowski
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Demanowski,
Wie Sie sicher wissen, teile ich diese Einschätzung zu den PCR-Tests nicht. Natürlich ist es richtig, dass ein PCR-Test nicht immer eine Infektion nachweist. Da bei einem positiven Test in der Regel (zumindest ist das die Empfehlung des RKI) mindestens ein konfirmatorischer Test durchgeführt wird. Zudem schlagen die Tests idR ja auch nur bei einer relevanten Virenlast auf … das Virenfragmente in Spurenmenge den Test anschlagen lassen, wäre zumindest mir neu. Richtig ist jedoch, dass der Test keine Auskunft darüber gibt, ob die Person wirklich erkrankt ist und/oder infektiös ist. Aber das spielt für die Betrachtungen in meinem Artikel auch keine Rolle, da ich wohlweislich nur von Infektionen, nicht aber von Erkrankungen spreche.
Zum Thema PCR und FPR hatte ich mich bereits in der letzten Leserbriefsammlung zum Thema (in der auch eine Leserbrief von Ihnen zu finden ist) geäußert …
Lieber Herr Behnke,
mit dem Thema falsch-positive PCR-Tests habe ich mich ausgiebig beschäftigt, aber aufgrund der schlechten Datenlage habe ich es nicht angeführt. Ich kann Ihnen kurz meine Kritikpunkte dazu nennen:
Der Instand-Ringversuch war ein Zertifizierungstest und die Fehlerrate bezieht sich auf einzelne Teilergebnisse auf den verschiedenen Gensequenzen.
Lt. RKI reicht für einen positiven Befund ein Test auf einer einzigen Gensequenz aber nicht aus. Für positive Ergebnisse und negative Ergebnisse trotz widersprechender Anamnese empfiehlt das RKI einen konfirmatorischen Test auf einer anderen Gensequenz.
Nur sehr wenige Testkits hatten beim Instand-Versuch Fehler auf mehreren Gensequenzen. Ob diese Kits in Deutschland überhaupt im Einsatz sind, ist unbekannt.
Bei guter Laborpraxis werden verschiedene Testkits zur Bestätigung des Ergebnisses verwendet.Daher ist bei vorschriftsmäßigen und gut durchgeführten Tests das Risiko einer FPR zwar rechnerisch vorhanden, aber sehr gering und weitaus kleiner als 1,4%.
Die eigentliche Frage ist, ob die Empfehlungen des RKI und die Branchenempfehlungen auch befolgt werden. Wir hatten dazu in Stichproben bei Labors und Gesundheitsämtern nachgefragt und feststellen müssen, dass dies nicht immer der Fall ist. Dies zu beziffern ist jedoch für mich unmöglich seriös machbar. Hier müsste das RKI oder das Gesundheitsministerium aktiv werden. Das passiert jedoch nicht.
…
Beste Grüße
Jens Berger
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
herzlichen Dank für all die Zahlen, die mein Gefühl untermauern. Der Alarmismus ist gewiss total verfehlt. Als DLF-Hörer kriegst Du Wutausbrüche, wenn in einer Kontrovers-Sendung wie am Montag drei Studiogäste mit gleicher Grundhaltung sitzen. So werden Querdenken-Demonstranten natürlich zu Spinnern bis Nazis. Schlimmer aber finde ich die realen Auswirkungen. Immer noch regieren die Landesfürsten via Verordnung. Die Erinnerung an Brünings / Hindenburgs Zeiten kommt automatisch. Erstaunlich, wie klaglos sich die Legislative abschalten lässt. Es herrscht die pure Willkür. Wir erleben das bei den Besuchsregeln zum Altenheim. An der Dialysemaschine bin ich einer anstrengenden Stoffwechsel-Reinigung ausgesetzt. Bislang „soll“ ich dabei Maske tragen und ein Großteil der Patienten tut es. Da ich es nicht muss, kann ich es noch vermeiden. Das kann sich jederzeit ändern. Stadtfürsten werden wie in Dortmund zu Königen und behandeln bspw. die Obdachlosen wie Dreck bzw. als wären sie nicht da. Gegen diese Willkür mag es den Rechtsweg geben, doch wer will den ständig beschreiten und allenfalls ein Einzelfall-Urteil erwirken. Kürzlich klagte sich eine Dortmunder Familie raus aus der Quarantäne. Doch das Gesundheitsamt will weitermachen wie bisher. Längst müssten alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden, wenn Tatsachen noch eine Rolle spielten. Die selbst ernannten faktenbasierten Entscheider handeln nur mehr aufgrund von der geschürten Angst. Und der erschreckenden Obrigkeitshörigkeit. 70 Jahre Demokratie haben nichts hinterlassen. 30 Jahre im Osten plus vorhergehender Wende auch nicht. Das ist erschreckend. Würden Sie darauf wetten, dass Merkel nicht mehr antritt?
Viele Grüße sendet Thorsten Peitzmeier
3. Leserbrief
Guten Tag Herr Berger
Nachdem Sie zu Beginn der Pandemie eher im Panik–Modus zu sein schienen [mein subjektiver Eindruck], haben Sie sich inzwischen zu einem echt hilfreichen Aufklärer entwickelt. Dafür mein aufrichtiger Dank, Richard Erig
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Erig,
diesen Schuh ziehe ich mir an. Im April hatten wir (das machen meine letzten Artikel zum Thema ja auch sehr klar) aber auch ein ganz anderes Infektionsgeschehen und vor allem ganz andere Zahlen aus den Krankenhäusern. Die Lage ist nun eine vollkommen andere. Es mag sein, dass ich damals zu panisch war … aber damals gab es auch noch nicht die Daten, die es heute zum Glück gibt. Auch ich kann meine Schlüsse immer nur auf Basis der mir bekannten Daten ziehen. Insofern sehe ich meine frühere Einschätzung auch nicht unbedingt als Fehler. Wichtig ist jedoch, seine Position und Einschätzung immer anhand der bekannten Daten zu überprüfen und ggf. auch zu revidieren. Das habe ich gemacht und komme heute zu einem ganz anderen Ergebnis. Mit diesem Prozess stehe ich übrigens nicht allein. Meine Frau ist Krankenschwester, einige unserer Freunde sind Ärzte, die sich mit genau diesem Thema beschäftigen. Auch sie waren im Frühjahr eher im „Panikmodus“, vertreten heute aber durch die Bank weg eine Position, die Sie wohl als „aufklärerisch“ bezeichnen würden. Wenn die Messe irgendwann gelesen ist, werden wir als Gesellschaft einiges aufarbeiten müssen. Das betrifft auch und vor allem Politik und Medien, bei denen zum übergroßen Teil die kritische Selbstreflexion noch nicht eingesetzt hat.
Beste Grüße
Jens Berger
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
um es gleich vorweg zu sagen, ich gehöre zu den FFP2-Masken Befürworter. Ich fühle mich in meiner Freiheit nicht eingeschränkt oder ehrlicherweise: nur ein wenig. Dass das Virus tödlich sein „kann“, das ist, so glaube ich, unbestritten! Warum regen wir uns so auf und warum befinden wir uns gleich in einer Diktatur, wenn wir einen Mund-Nasenschutz tragen sollen? Ich assoziiere damit etwas völlig anderes! Ein Blick nach Belarus, der zeigt eine „geknüppelte“ Gesellschaft in einer unmenschlichen Lage; ein Diktator aller schlimmster Sorte, der treibt dort sein Unwesen und begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit!
Weltweit wird an einem Impfstoff geforscht, der dann das Tragen von Masken erübrigt. Die aufgeheizte Debatte, das Verunglimpfen der Befürworter oder Gegner, das verabscheue ich zutiefst! Deshalb komme ich wieder zurück zur FFP2 Maske. Wer „sich und Andere“ schützen möchte, der sollte sie tragen, wer dazu nicht bereit ist, der lässt es. So einfach ist das für mich!
Und wären von Anfang an genügend FFP2 Masken vorhanden gewesen, wäre vielen Menschen Leid und Tod erspart geblieben, der Lockdown hätte vermieden werden können, aber wir wurden wissentlich getäuscht!
Da nützt den Verantwortlichen, die um den Missstand fehlender Schutzausrüstung – Masken etc. – wussten, die Bitte um Verzeihung gar nichts. Im Gegenteil, mich macht es unglaublich wütend! Politikverdrossenheit, Demos und Krawalle – warum wohl! Die Antwort liegt auf der Hand!
Ihre Recherche stelle ich nicht infrage! Dennoch, diese verwirrend vielen Zahlen, die helfen meiner Ansicht nach nicht, um zu einem befriedigenden und objektiven Ergebnis zu kommen. Ich denke, es ist tatsächlich eine Gewissensfrage und da helfen keine Statistiken, die so oder so bewertet und interpretiert werden – je nach Überzeugung!
Viel Erfolg mit Ihrem neuen Buch!
Mit freundlichen Grüßen
M.R.
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
danke für Ihre umfangreiche Zusammenstellung. Sie bestätigen, dass – wie seit Monaten wird in den alternativen Medien, Corona-Ausschüsse etc. aufgezeigt – wir hinsichtlich der Faktenlage betreffend “Bedrohung durch Coronavirus” von offizieller Seite und den MSM nach Strich und Faden belogen werden.
Ihr Schlußsatz führt zu der Frage: Cui bono? Unser politisches System hat abgewirtschaftet, es soll nur keiner merken. DDR 2.0 steht vor der Tür und die Mehrheit applaudiert.
Mit freundlichem Gruß
Rolf Schönenberg
6. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
eine tolle Fleißarbeit, das nenne ich Journalismus, der bei den Leitmedien vollkommen abhanden gekommen ist. Nur tauchen bei mir beim Lesen immer wieder dieselben Fragen auf, vielleicht können Sie mir helfen.
Warum spricht man bei den “positiv Getesteten” von Infizierten? Die “positiv Getesteten” sind doch nicht infiziert und die Infizierten noch keine Erkrankten. Nach meinen Erkenntnissen aus stundenlangem Zuhören des sog. Corona-Ausschusses mit Anwälten wie Dr. Füllmich, Mediziner Dr. Wodarg und vielen verschiedenen Experten können demzufolge doch nicht die immer höhere Anzahl der Tests, die als vollkommen ungeeignet bezeichnet werden, Grundlage für die einschneidenden Maßnahmen der Politik sein. Je mehr getestet wird, desto höher die Anzahl der “falsch positiv” Tests. Die ergeben bei der nicht 100-prozentige Sensitivität etwa die Anzahl, die täglich als “neu Infizierte” in den öffentlich-rechtlichen Medien.
Nein, lieber Jens Berger, das Virus ist für mich nur Mittel zum Zweck. Was 9/11 für die geostrategischen und ökonomischen Ziele unserer Westlichen Wertegemeinschaft war und ist, ist das Coronavirus für die Weltwirtschafts- und Finanzeliten derzeit.
Der Politik ist es gelungen einen wissenschaftlichen Diskurs unter den besten Experten zu verhindern. Die Diskussion erfolgt jetzt nicht für ein “Für” und “Wider” sondern in der Bevölkerung über “Gut” und “Böse”. Die Gegner werden von der Politik und den willfährigen Leitmedien definiert.
Welche Erbärmlichkeit z.B. ARD und ZDF an den Tag legen, ist der Bericht über die “Erstürmung des Parlaments durch die Rechtsradikalen”. Nach meinen Informationen hat genau die Gruppe eine Demonstration beim Senat angemeldet und auch genehmigt bekommen mit einem Podium in unmittelbarer Nähe der Reichstagtreppe. Infamer geht die Berichterstattung nicht mehr.
Seit Wochen versuche ich, schon mit mehreren Bitten, an das Baden-Württembergische Staatsministerium, eine belastbare wissenschaftliche Expertise über die Gefährlichkeit des SARS-CoV-2 zu erhalten. In meinem langen beruflichen Leben habe ich gelernt –Keine Maßnahme ohne Grundlage-. Eine Antwort steht bis heute aus.
Ihnen und der ganzen Mannschaft der NDS alles erdenklich Gute. Es wird noch richtig spannend.
Herzliche Grüße,
Volker Spuhn
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
Ihr skeptischer Blick von oben auf Ihren Artikel ist berechtigt Das Problem an den ganzen Vergleichen sind die grundlegenden Zahlen die man nicht gerade als Fakten bezeichnen kann und die Vergleiche mit anderen Ländern eigentlich unmöglich machen, weil jeder diese Zahlen anders erstellt.
Zum einen gibt es die Zahl der positiven Testfälle die mit Hilfe des PCR Tests ermittelt werden. Der Test sucht nach SARS2 Schnippseln um festzustellen ob dieser Virus beim Getesteten vorhanden ist, er kann aber nicht feststellen ob die Schnippsel für eine Erkrankung reichen oder ob es Reste einer Erkrankung sind. Das ist die erste Unsicherheit die man bei dieser Zahl mit einer +-XX % Abweichung ausdrücken müsste.
Das zweite ist die Sensitivität des Testes, das heisst wie empfindlich der Test „eingestellt“ ist bei der Suche nach den Schnippseln. Ein empfindlicherer Test findet mehr Schnippsel, vielleicht sogar welche von Tieren, ein weniger empfindlicher Test findet vielleicht sogar gar keine. Soweit ich informiert bin habe ich noch keine Angaben darüber gefunden mit welcher Sensitivität in Deutschland gearbeitet wird, oder ob das sogar von Labor zu Labor verschieden ist, und natürlich auch von Land zu Land. Da dies auch eine einfache Möglichkeit der Manipulation sein kann wundert es mich das von der WHO kein Grenzwert festgelegt wurde um gleichmässigere Zahlen zu erhalten. Auch diese Unsicherheit müsste man mit einer +-XX % Abweichung ausdrücken, oder die Bestehende vom ersten Beispiel erhöhen.
Ausserdem gibt es mittlerweile hunderte verschiedene Tests, zusätzlich Möglichkeiten der falschen Handhabung … alles in allem kann ich die uns als „Infiziertenzahlen“ angebotenen Werte nicht mehr als brauchbar betrachten weil die +- Abweichungen einfach zu hoch werden. Und ich bin mir mittlerweile auch nicht mehr sicher was ich noch mit der Infiziertenrate, welche die Testanzahl mit einbezieht, anfangen kann.
Und dann sind da die Zahlen der Coronatoten, wie bekannt ist sind auch diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen schon allein durch den Unterschied ob an oder mit Corona gestorben wurde. Ausserdem noch erwähnenswert ist die teilweise kreative Handhabung in Krankenhäusern und Ämtern die zum Beispiel aus einem bei einem Motorradunfall Getöteten ein Coronaopfer machen um die Corona-Fallpauschalen einzusacken (oder EU-Hilfsgelder). Auch hier ist ein Ländervergleich eigentlich nicht wirklich möglich.
Bei den Krankenhausaufenthalten oder Intensivstationsaufenthalten mag die Sache nicht ganz so schlimm sein, zumindestens in Deutschland, für andere Länder mag ich da lieber keine Prognose abgeben.
Es tut mir leid wenn ich Ihre schönen Statistiken kaputt gemacht habe aber ich wollte nur klarstellen das das was man uns als „offizielle” Zahlen verkauft eigentlich ziemlich schwammige Zahlen sind die weit nach oben oder unten abweichen können. Tendenzen daraus ableiten kann man eigentlich auch nur wenn dieser Bewertungsrahmen über den ganzen Bemessungszeitraum gleich ist, was ja leider selbst vom RKI nicht eingehalten wurde.
Trotzdem vielen Dank für Ihre Mühe.
Viele Grüße
Ingo Erik Moltzen
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Moltzen,
ich kann diese Argumentation nicht wirklich nachvollziehen. Natürlich könnte man sich mit den positiven Fallzahlen in einem separaten Artikel beschäftigten. Einige ihrer Punkte treffen da zu, andere nicht. Aber im Zusammenhang mit dem Artikel, den Sie hier kommentieren, sehe ich da ehrlich gesagt keine Relevanz. Es geht im Artikel ja um die Darstellung der stark rückläufigen schweren und tödlichen Verlaufsfälle in allen mittel- und westeuropäischen Ländern und weniger um die positiven Fallzahlen und schon gar nicht um einen internationalen Vergleich oder eine Interpretation dieser Fallzahlen. Bei den Punkten „Todesfälle“ und „Intensivfälle“, um die es eigentlich geht, gibt es in der Tat nationale Unterschiede bei der Definition, aber – und darauf käme es ja an – keine großen Unterschiede innerhalb der jeweiligen nationalen Definitionen über den betrachteten Zeitraum. Man kann also z.B. nicht so ohne weiteres die britische Intensivbettenbelegung mit der italienischen vergleichen, aber sehr wohl die britische Belegung aus dem April mit der britischen Belegung im September. Und genau das habe ich gemacht.
Beste Grüße
Jens Berger
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
herzlichen Dank für die, wie immer guten Darstellung.
Corona wird jetzt medial und politisch abgeschaltet. Nachdem sich Medien und Politik für nichts und niemals entschuldigen, sucht dieses dubiose Gespann nach anderen auswälzbaren Themen. Da gibt es immer was: Herr Navalny, Weißrußland, Brexit, Brand in Moria, später US-Wahl, Insolvenzen, anstehende Massenentlassungen usw. . und so fort.
In der Heute-Sendung um 17 Uhr am 9. September kam Corona nur noch mit der Meldung der Durchschnittszahlen der letzten sieben Tage vor.
Bitte weitermachen wie bisher.
Beste Grüße
Götz Kleine
9. Leserbrief
Liebes Team von den Nachdenkseiten,
der aktuelle Artikel von Jens Berger zu den dezeitigen Cvoid19-Zahlen reiht sich ein in eine ganze Serie äußerst hilfreicher Beiträge zur Versachlichung des Themas! Für diesen Artikel und generell für Ihre Arbeit an dieser Stelle zunächst vielen herzlichen Dank!
Die Nachdenkseiten haben mir vor Jahren schon geholfen aufzuwachen und die Politik und die Medien mit anderen Augen zu betrachten und Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Mein Bild der Politik, der Medien aber auch der Eliten in Wirtschaft und Gesellschaft ist heute ein ganz anderes.
In den letzten Wochen und Monaten haben mich die NDS davor bewahrt zu verzweifeln. Sowohl bei der Arbeit als auch privat bin ich zum aller größten Teil von Menschen umgeben, die nichts, aber auch wirklich gar nichts in irgend einer Weise hinterfragen oder sich die Mühe machen, einmal selbst nachzudenken, oder sich abseits der Mainstream Medien zu informieren und sich eine eigene (!) Meinung zu bilden. Es herrscht ein derart vereinfachtes Weltbild vor, dass es einem Angst und Bange wird! Die GEZ-Medien werden als die einzig glaubwürdigen, seriösen, die Wahrheit vermeldenden, Informationsquellen angesehen. Jeder Hinweis auf alternative Medien wird mit dem nachgeplapperten Totschlagargument “Verschwörungstheorie” abgewürgt. Eingebettet in ein wohlig warmes Umfeld aus Einfamilienhaus, Homeoffice, gut bezahltem, sicheren Job regt man sich über die “dummen” Demonstranten in Berlin auf, die “uns” jetzt alle gefährden mit Ihrem Egoismus und Ihrem unsolidarischen Verhalten. In dieser Umgebung fällt es natürlich leicht, für eine Fortführung oder gar Verschärfung der Maßnahmen einzutreten.
Da man sich ausschließlich in der eigenen Filterblase aus Hart aber Fair, Anne Will, oder, was mich immerwieder innerlich zum schmunzeln bringt, der Heute Show (!) bewegt und informiert, fühlt man sich auf der Seite der Guten, Verantwortungsvollen, Solidarischen und blickt herab auf die “Spinner” und “Covidioten” (Frau Esken hat hier – wie passend – Ihre Maske fallen lassen).
Ein Aspekt der, auch unter Berücksichtigung der von Jens Berger aufgezeigten tatsächlichen Bedrohungslage, aus meiner Sicht zu kurz kommt ist die Frage, warum die Maßnahmen trotz alledem weiterhin aufrecht erhalten, oder gar verschärft werden? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Regierung und der ganze dahinter stehende Stab aus Beratern und Wissenschaftlern die Zahlen anders interpretieren können als von Herrn Berger dargestellt. Die einzig schlüssige Erklärung ist für mich, dass sich die Politik durch die ganze Panikmache in Zusammenarbeit mit den Medien derart verrannt hat, dass man als einzigen Ausweg ohne Gesichtsverlust jetzt nur noch den rettenden Impfstoff ansieht. Würde man nun Rückgrat beweisen und der Bevölkerung bezüglich der tatsächlichen Bedrungslage reinen Wein einschenken, würde sich die überwältigende Zustimmung zur Arbeit der Regierung aufgrund des vorherrschenden Angst- und Panik-Narrativs ins Gegenteil verkehren. Mit dem “Durchregieren” wäre erstmal Schluss.
Danke für eure Arbeit und macht bitte weiter so!
O.S.
Anmerkung Jens Berger: Liebe/r O.S.,
Schönen Dank für diesen tollen Leserbrief, der genau die Wirksamkeit der medialen Meinungsmache schildert, die wir immer wieder ankreiden und an der auch wir stellenweise verzweifeln. Schönen Dank auch für das aufbauende Lob, das ich gleich an die Kollegen, denen es ja auch gilt, weitergeleitet habe. Ich möchte Ihnen aber noch kurz zu der von Ihnen aufgeworfenen Frage am Ende des Briefes antworten. In diesem Artikel hatte ich mich mit voller Absicht in diesem Punkt zurückgehalten. Dazu müssen Sie wissen, dass viele unserer Leser in der gesamten Coronafrage sehr gespalten sind. Mit dem gestrigen Artikel wollte ich vor allem die Leser, die durch den Alarmismus von Medien und Politik verängstigt sind, mit ruhigen, sachlichen Fakten ansprechen. Hätte ich dies mit einer Bewertung der Motive kombiniert, hätten viele dieser Leser intern abgeschaltet und den Artikel geistig in eine Schublade gepackt, in die er m.E. nicht landen sollte. Der aufklärerische Effekt würde dann ausbleiben. Das heißt aber nicht, dass wir diese Frage ausklammern wollen. Im Gegenteil. Wir werden genau auf diesen Punkt noch eingehen … vielleicht werden ich das selbst machen, vielleicht einer der Kollegen.
Liebe Grüße
Jens Berger
10. Leserbrief
Hallo Team,
hallo Jens Berger,
ein großes Dankeschön an alle für die geleistete Arbeit. Gott sei Dank gibt es noch Linke.
Ergänzend zu den Seiten von worldometers möchte ich auf die Seite ourworldindata.org/coronavirus-testing verweisen.
Die Länderauswahl wäre ourworldindata.org/coronavirus-testing#source-information-country-by-country
Gerade mit Frankreich kann man schön vergleichen.
Worldometers -> worldometers.info/coronavirus/country/france/
Ourworldindata -> ourworldindata.org/coronavirus-testing#france
Btw
Mir fällt auf, dass Politiker immer die Masken absetzen, wenn sie zum Volk sprechen. Vorbildlich und Corona konform ist das nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Henze
11. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
vielen Dank für diese Fleißarbeit die den Beweis erbringen soll, wird „ dieses Katastrophenjahr 2020 wohl das Jahr mit den wenigsten Todesfällen in dieser Dekade in die Geschichte eingehen.“
ICH stimme ihnen insgesamt konsequent zu! Doch was werden Ihnen jetzt die Masken-Befürworter sagen? „Jaha, das kommt daher, dass wir alle eine Maske getragen haben und vorher nicht.“ So. Und dann sitzen wir in der Falle, weil diese Maskenbefürworter über Zahlen und Statistiken gar nicht erreichbar sind!
Dieser ganze grausame, politisch gewollte und inszenierte Masken- Schwindel an unseren Kindern in den Schulen und Kitas, an den alten Menschen in Pflegeheimen, ja an der ganzen Gesellschaft filtert jetzt die heraus, die schon immer Berührungsängste hatten, die schon immer hyperempfindlich gegen alles was schmutzig oder unhygienisch war(siehe auch Helikopter-Eltern), auch Gerüche gehören dazu und die schon immer autoritätsgläubig waren und sich den Schutz der Regierung als fürsorgliche Mutter – oder Vater – gewünscht haben, die sagen wo es lang geht.
Es sind die, die immer schon mit lebhaften, schwatzhaften, lauten, nicht hören wollenden Kindern und Jugendlichen Probleme hatten, auch in den Schulen, sich Lehrpersonal regelmäßig aufregte über diese Laissez-faire Erziehung und diese verfluchten, weil sie Kindern Rechte zugestand, die sie selber nie in ihrem Leben erlebt haben. Sie kennen nicht die Selbstbestimmung, sondern nur die Fremdbestimmung. Und wenn diese Menschen meinen, sie würden selber entscheiden wenn sie mal ins Kino gehen, (jetzt als Beispiel) steckt mit Sicherheit der bestimmende Wunsch eines Freundes/Freund oder Partners dahinter.
Ich halte dieses unsägliche, abartige, krankhafte Verhalten unserer Bundesregierung und der Länder-Regierungen für eine Reaktion auf über Jahrzehnte geduldete pädagogische Freizügigkeit unseren Kinder und Jugendlichen gegenüber!
Nur so lassen sich diese drakonischen, schädlichen, uneinsichtigen Erziehungs-Maßnahmen – die Corona ihnen nun bietet – unauffällig durchsetzen.
Denken Sie an die Meinung des ehemaligen Verteidigungsministers De Maiziere, die er über unsere Soldaten hatte. Schwächlinge, keine Lust auf Abenteuer, Hotel Mama und Familie lieben. Oder die des Alt-Bundespräsidenten Gauck über die „glücksüchtige Gesellschaft, die sich an keine Kriegs-Krüppel gewöhnen will (mit meinen Worten).
In diesen Aussagen, die stellvertretend für die Hälfte der Bevölkerung sind, vielleicht sogar mehr, machen deutlich, wie tief der Hass auf das eigenen Leben ist und der Neid auf diese Kinder und Jugendlichen, die in Liebe und Freiheit groß werden durften und sie nicht!
Hinzu kommt auch noch das Wissen dieser Maskenbefürworter in den Regierungen, dass traumatisierte Kinder die besten Soldaten werden!
Denken Sie an den rumänischen Diktator Nicolae Ceausescu, der die härteste Armee der Welt hatte. Er rekrutierte diese Soldaten aus Waisenhäusern.
Denken Sie an die beiden amerikanischen Bush-Politiker, die regelmäßig von ihren Vätern windelweich geschlagen wurden.
Und denken Sie an den jetzigen Präsidenten Trump, der seine Erziehung, weil schwer erziehbar, in einer Armee-Schule bekommen hat.
Und dann denken Sie an all die Menschen, die in Deutschland, vorher geteilt und dann vereint, eine rabiate, schlagende, gewaltvolle Erziehung hinter sich haben, in der ihnen die symbolisch wie Wirbelsäule gebrochen und damit auch eigenständige Denken verboten wurde.
Alle diese Menschen können es auf den Tod nicht haben, wenn Kinder und Jugendliche sich so verhalten, wie sie es im Westen sowieso und vom Osten-DDR – erst nach der Wende – erlebt haben, nämlich eine liebevolle Erziehung, die den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entspricht und auf Verständigung und liebevolle Zuneigung angelegt ist.
Immer wieder habe ich gehört: Kinder brrrrrauchen eine harte Hand! Kinder brrrrauchen Drill!
Diese ganze Nicht-liebevolle Erziehung in der Bevölkerung schlägt nun kräftig durch. Sie ist gespeichert in den Zellen und im Unbewussten.
Mich wundert, dass so wenig Widerstand gegen diese Regierungsmaßnahmen weder vom deutschen Kinderschutzbund kommt – ist dieser doch – oder sollte sein – der Anwalt von Kindern und Jugendlichen – noch von den beiden großen Kirchen, auf deren Fahnen explizit die Liebe zu Kindern – wie Jesus sagte: Lasset die Kindlein zu mir kommen – und die Nächsten-Feindes-Liebe steht!!
Von unserer Bundesregierung unter Merkel ist nichts zu erwarten und wie es im Parlament aussieht, haben wir gesehen. Auch da scheint ein sehr großer Mangel an Empathie und Liebe zur Demokratie, zu alten und kranken Menschen und zu unseren Kindern und Jugendlichen zu herrschen!
Kürzlich las ich von einem Psychoanalytiker, dass, wenn in Deutschland nur 2/3 der Bevölkerung ihr Leben reflektierten, es gut um uns stünde. Das scheint nicht der Fall zu sein.
Jetzt wird von Erwachsenen und von Politikern unreflektiert wiederholt, was sie selber als Kinder erlebt hatten. Der Neid auf diese Kinder und Jugendlichen lähmt ihr Denken und das Fühlen haben sie sowieso verlernt.
Wem als Kind mal die Seele aus dem Körper geprügelt wurde oder sonst wie zerstört wurde, der macht das, was wir jetzt sehen! Offene Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, verbrämt als Fürsorge und Schutz!
Ich schreibe das nicht einfach so daher; habe selber, wie viele andere, Gewalterfahrungen hinter mir und den Mut gehabt, wie viele Eltern, Mütter und Väter meiner Generation, sich diese genau mit fachlicher Hilfe anzuschauen um aus der Spirale der Gewalt herauszukommen in der diese Bundesregierung samt Parlament immer noch stecken, denn anders ist deren Beharren auf diese Gewalt, die sie selber gar nicht als Gewalt erkennen können, nicht zu erklären.
Ich hoffe inständig, dass es weiter große Demonstrationen von friedlichen und liebenden Menschen gibt, die weiter darauf drängen, dass Bundesregierung und Parlament endlich von diesem unsinnigen und blödsinnigen, und gewalttätigem Maskenzwang ablässt.
Beste Grüße
K.S.
12. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Zusammenstellung, auch für Ihre Überlegungen für Gründe für diese Zahlen. Was mir aber nicht klar ist, warum Regierung und Mainstreammedien auch weiterhin Angst schüren. Da würden mich ein paar „Spekulationen“ auch sehr interessieren.
Ich bin sehr froh, dass es die Nachdenkseiten gibt.
Dieter Berghoff
13. Leserbrief
Guten Abend Herr Berger
Danke noch einmal für Ihren Artikel. Als jemand, der sich selbst viel mit Statistik befasst, bin ich bereits seit Ende Juni für Deutschland auf den Umstand aufmerksam geworden, dass es zwischen den Zahlen der positiven Tests und den Todes- sowie Intensivzahlen eine immer größere Diskrepanz gibt. Es wird Zeit, dass die Menschen dies verstehen und darüber nachdenken, gerade weil immer nur plump von den Medien die Zahl der positiven Tests als “Infiziertenzahl” verkauft wird, obwohl sie durch die Ausweitung der Tests als auch durch den kleinen Anteil falsch-positiver Tests verzerrt werden kann (Siehe Jens Spahn Aussage im ARD Hauptstadtstudio: Jens Spahn – Viel mehr falsch Positive als tatsächlich Positive (ARD Hauptstadtstudio)).
Ich persönlich habe auch über viele Erklärungansätze nachgedacht, halte bisher aber einen für am plausibelsten, der von Ihnen sogar gar nicht genannt wurde:
Die Viren unterliegen einer inneren, jahreszeitlich und geografisch bedingten Saisonabhängigkeit, wie z. B. möglicherweise auch Influenzaviren. So wie bestimmte Insekten eben zu ihrer Zeit auftauchen, tun das möglicherweise auch Viren. So findet die Grippe zum Beispiel auf der Südhalbkugel zwischen Juni und September statt. Des erklärt auch, warum andere geografische Zonen (Der Süden der USA, Brasilien, Israel, …) tatsächlich mehrere reale und tödliche Wellen haben, die dann aber möglicherweise abgeschwächt sind, wir in Mittel-Europa aber nicht. Vielleicht ist das auch eine Erklärung, warum die Zonen in der Nähe des Mittelmeers, wie Spanien und Südfrankreich, tatsächlich auch einen kleinen, aber stärkeren Anstieg der Todesfälle erleben als wir.
Ich hatte mich, um die Coronavirenkrise besser einordnen zu können, auch mit den Influenza-Viren befasst. Dabei ist mir aufgefallen, dass diese, obwohl es mehrere gängige Erreger gibt, die allesamt mutieren, merkwürdigerweise nie ein Erreger bei herauskommt, der die Immunschwäche der Menschen im Frühling oder Sommer ausnutzt. Also hier bei uns in Europa nicht. Sie kommen fast immer im Winter und manchmal im Herbst. Aber warum? Wieso schafft es keine Mutation in den anderen Zeiten hochzukommen, selbst wenn das Wetter etwas anders ist? Diese Frage finde ich sehr spannend.
Ich habe daher zu den Corona-Viren geforscht, und diesen spannenden Beitrag gefunden:
Common coronaviruses are highly seasonal, with most cases peaking in winter months sciencedaily.com/releases/2020/04/200407164949.htm
Hier wird von der Uni in Michigan untersucht, wie sich 4 gewöhnliche Coronaviren verhalten. Alle haben eine Saisonabhängigkeit, die zu einem Abebben Ende April führt. Zwischen Juni und September tauchen sie fast nie auf. Und das, obwohl man sie in den letzten 10 Jahren untersucht hat und sie frei “laufen gelassen” wurden. Auch liegt Michigan in einer vergleichbaren geografischen Zone wie Europa. Die Studie trifft keine Aussage, ob es bei Sars-Cov-2 auch so ist, hält es aber offenkundig für möglich, und aufgrund der aktuellen Entwicklung halte ich es für naheliegend, dass es so ist. Auch hier stellt sich die Frage, warum die Erreger, trotz Mutation die von mehrereb Varianten ausgeht, nicht in anderen Jahreszeiten präsent sein können.
Für wahrscheinlich halte ich diese innere Saisonabhängigkeit auch deshalb, weil der Schaden in den europäischen Ländern so unterschiedlich ist, aber die Ausbreitunggeschwindigkeit der Krankheit, die durch die Maßnahmen ja überhaupt nur beeinflusst werden kann, unabhängig von der Durchseuchung relativ identisch war. Man kann zum Beispiel sehen, dass die Todesrate in Schweden und den USA vergleichbar schnell ansteigt, und nur wenige Tage nach der deutschen Todesrate anfang April nach unten kippen, obwohl es keine besonderen Maßnahmen gab, die dieses starke Kippen erklären können. Man erkennt nur ein schnelleres Abebben in Deutschland danach. Wieso hat die geringere “Durchseuchung” in Deutschland nicht zu einem stärkeren Hochkommen nach den Öffnungen beigetragen, während die Rhino-Viren laut RKI-Daten, die zu allen Zeiten aktiv sind, jetzt im Sommer jn Deutschland plötzlich so stark geworden sind?
Siehe Abb. 3, Seite 4: influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-36.pdf
Ich denke, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit stark von einer inneren, jahreszeitlich und geografisch bedingten Aktivität der Viren selbst ausgeht, und nur bedingt von anderen Faktoren.
Zu den Faktoren Mutation möchte ich noch anmerken, dass ein Virus sowohl in Richtung stark als auch schwach mutieren kann. Wie sehr diese Stärke dabei verändert wird, ist wohl noch fraglich. Aber ich glaube nicht, dass der Virus in Deutschland plötzlich massiv Ende Juni mutiert ist (Auffälliges Auseinanderdriften von Positiven Tests und Todeszahlen). Zudem könnte eine schwache Mutation ja eigentlich nur dann flächendeckend entstehen, wenn Menschen mit schwachen Mutationen häufiger diesen Virus übertragen. Da die Tödlichkeit der Krankheit aber vermutlich in einer Größenordnung von 0,3 – 0,6% liegt und man auch mit tödlichem Verlauf noch viele PErsonen ansteckt (Pfleger, Ärzte, …) glaube ich nicht, dass es eine spürbare Tendenz in Richtung einer schwächeren Mutation gibt.
Aus meiner Sicht sollte daher der Faktor “Saisonabhängigkeit” im Hinblick auf einen naturbedingten inneren Antrieb des Virus selbst jetzt besonders in Augenschein genommen werden.
MfG
Jochen Schölermann
14. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Berger,
zunächst einmal vielen Dank für ein weiteres Stück wertvolle Aufklärungsarbeit über den wahren Stand der Corona-“Pandemie”.
Sie trägt maßgeblich dazu bei, denen, die sich mit der Materie kritisch auseinandersetzen WOLLEN, a) die Angst vor der vermeintlichen “Pandemie” zu nehmen und b) die Berichterstattung der Leitmedien unter einem anderen Licht erscheinen zu lassen.
Noch 3 Anmerkungen zu den Zahlen:
- Was mir generell auffällt ist, das es in den wenigsten offiziellen Quellen zu den Auslandzahlen die Kennzahl “Positivrate” (also das Verhältnis der positiven Tests zu den Durchgeführten Tests in einem Zeitraum) out-of the Box gibt. Dies macht es schwer, die Ereignisse im Ausland auf die schnelle einordnen zu können.
- Des Weiteren erfährt man auch nichts über die “offizielle” Teststrategie im jeweiligen Land. Wurde im Frühjahr wahrscheinlich überall “nur” Menschen mit Symptomen getestet, so stellt sich jetzt im Herbst die Frage, wo und nach welchen Kriterien in den jeweiligen Ländern diese immens hohe Anzahl von Tests durchgeführt werden….und warum diese just gegen Ende August massiv ausgeweitet wurden (Wenn ich VT wäre würde ich sagen: Eine Win-Win Situation –> Der Tourismusbranche die Umsätze aus dem Sommergeschäft sichern und den vermeintlich unverantwortlichen Touristen die Schuld für die notwendigen Härten im Herbst zuschieben – clever, aber das glaube ich natürlich nicht ;-))
- Generell gilt für die Leitmedien: Fokussierung auf die Schockwirkung der “Anzahl neuer Infektionen”, am besten noch Infektionen prominenter Personen (neulich las ich: Usain Bolt an Corona erkrankt!!). Von der Genesung dieser, also den “Closed Cases” wird dann nicht mehr berichtet (Wie geht es Usain heute???). Schlagzeilen von asymptomatischen, schnell genesenen prominenten Fällen sind unerwünscht, machen wahrscheinlich keine Auflage. Der mir einzig bekannten Fall journalistischer “Nachsorge” ist der DLF, der sich im Nachgang mal gefragt hat, was aus den 2000 infizierten Tönnies Mitarbeitern geworden ist: deutschlandfunk.de/covid-19-was-aus-den-infizierten-bei-toennies-wurde.676.de.html?dram:article_id=483414
Basierend auf meinen persönlichen Eindrücken über die Berichterstattung der letzten 6 Monate würde ich empfehlen: Wer sich über Corona informieren möchte, sollte die Leitmedien meiden, und sich lieber in den auf den Nachdenkseiten, Multipolar, Corona-Transition oder auch KenFM über den Stand der Dinge informieren. Und wenn alternative Medien dann auch noch mit “geächteten” Wissenschaftler, Ärzte und Denkern reden, statt nur über diese, wie es die Leitmedien tun (Ken Jebsen mit Sucharit Bhakdi: Eines der besten Interviews die ich gesehen habe!!!) – dann weiss ich wo ich Journalisten noch Ihre Rolle als 4. Gewalt wirklich wahrnehmen.
Vielen Dank an Sie Herr Berger und an das ganze NDS Team
Viktor Csepregi
15. Leserbrief
Liebe NDS-Redaktion,
Deutschland geht´s gut? Folgt man Herrn Bergers Zahlenbeispielen, geht es Deutschland (gesundheitlich) besser als uns Frau Merkel glauben machen will. Die Zahlen sind allerdings nicht ganz so beruhigend, wie die angeblich kritischen, alternativen Medien es uns suggerieren wollen. Die Zahl der Infizierten nimmt laufend zu, wenn auch nicht so steil wie im April. Das Musterländle der Covid-Bekämpfung ist Neuseeland, deren Zahlen sind erheblich besser als in Deutschland. Erreicht durch drakonische Maßnahmen, die bei uns nicht gern gehört werden. Harter früher Lockdown, Grenzen dicht, Ausgangssperren, Schulschließungen, Massentestungen, konsequente Kontaktnachverfolgung etc. Deren Wirtschaft hat kaum gelitten. Was weiterhin übersehen wird: Corona ist etwa für 75 % der Bevölkerung (für nahezu alle, die unter 50 Jahre alt sind) recht “harmlos” (oder weniger gefährlich) – für Menschen ab 60 Jahre aufwärts (immerhin mehr als 20 Mio.) aber äußerst gefährlich und oftmals tödlich. Für politisch links Denkende ist “Freiheit” immer eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Rettung von Menschenleben sollte eine höhere Priorität haben als die Steigerung des BIP. Einschränkungen im öffentlichen Interesse (z.B. AHA-Regeln) sind hinzunehmen und haben Vorrang vor individuellen Freiheitsrechten. Dennoch muss deutlicher herausgestellt werden, dass die Maßnahmen zu Bekämpfung von Covid immer nur vorübergehenden Charakter haben, dass sie nicht scvhleichend zur “Normalität” werden.
VG Michael Wrazidlo
16. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
danke für Ihren Artikel und die damit verbundene Arbeit.
Zu Ihrem letzten Absatz “Erklärungsversuche” möchte ich bitte zweierlei anmerken:
Was die Schwere von Krankheitsverläufen, die Anzahl der Hospitalisierungen und die Letalität angeht, wird die medizinische Behandlung angefangen beim Hausarzt eine Rolle spielen. Covid-19 wird ja im Unterschied zur Grippe nicht “nur” als respiratorische (untere Atemwege, Lunge) Erkrankung angesehen, sondern auch als Erkrankung der Gefäße (Endothelzellen); hierüber wird meines Verständnis nach auch die höhere Gefährlichkeit des Corona-Virus gegenüber der Influenza argumentiert.
Die Autopsien von Prof. Püschel haben ja diverse thrombotische Geschehen dokumentiert. Ich war am 4. Mai in einer Gerinnungsambulanz in Behandlung. Zu dem Zeitpunkt hat der behandelnde Arzt positiv Getestete bereits prophylaktisch mit Heparin (Gerinnungshemmer / “Blutverdünner”) medikamentiert. Will sagen, das gewachsene medizinische Wissen wird einige Infektionsverläufe positiv beeinflusst haben.
Zweitens ist nicht nur “positiv getestet” gleich “positiv getestet”, sondern Infektion auch nicht gleich Infektion, weil vermutlich bereits die Viruslast contra Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt. Eine geringere Viruslast bedeutet vermutlich auch einen glimpflicheren Verlauf. Leider geben der PCR-Test zumindest in der praktizierten Form keine Auskunft über die Viruslast. Bei der in meinen Augen bisher leider viel zu wenig thematisierten Viruslast könnte man dann möglicherweise auch das sogenannte “Präventionsparadox” ins Feld führen: geringere Viruslast aufgrund Präventionsmaßnahmen.
Was mich angeht, fürchte ich mich grundsätzlich nicht vor einer Infektion mit dem Corona-Virus, solange ich “nur” eine geringe Viruslast “abkriege”, aber auf eine Infektion mit mehreren hunderttausend Viren “auf einen Schlag” lege ich ehrlich gesagt keinen Wert.
Deswegen “don’t panic”, aber eine angemessene Umsicht walten lassen. Mehr als wünschenswert wäre in meinen Augen ein sachlicher Umgang mit dem Corona-Virus abseits von Lagerkämpfen von Alarmismus als auch Verharmlosung.
Viele Grüße
Stefan Eichardt
17. Leserbrief
Lieber Jens Berger,
ich möchte gerne sagen: nie war er so wertvoll wie heute.
Selbstredend ist das aufgearbeitete Zahlenmaterial ein Augenöffner.
Ich möchte – das tue ich als Filmemacher mit Kenntnissen in Dramastruktur – Ihnen von meiner Seite aus einen “weiteren spekulativen Erklärungsansatz” anbieten:
Nach der bestehenden Gesetzeslage hat der Bundestag die “epidemische Notlage von nationaler Tragweite” bis zum 31.03.2021 beschlossen.
Selbst ein Rechtgutachten, das die FDP in Auftrag gegeben hat (siehe Anhang, kennen Sie aber vermutlich schon), kommt zu dem mahnenden Schluss, dass von einer Notlage von nationaler Tragweite nicht mehr die Rede sein kann und den Bundestag durch die Blume auffordert, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen.
Meine Prognose – deshalb der Hinweis auf Dramastruktur – geht dahin, dass jetzt erfrischenderweise grosse Schritte gegangen werden, was die “Lockerungen” angeht. Das alles komischerweise alles noch im September. Am 1. Oktober beginnt offiziell die neue Virensaison 2020/2021, also mit Beginn der KW 40.
Aufgrund der herrschenden Testpraktiken und unterlassenen Untersuchungen seitens des RKI wird die errechnete Zahlengrundlage vermutlich noch im Oktober dazu führen, dass man die Notlage von nationaler Tragweite zwingend aufrecht erhalten muss.
So wird gewissermaßen die Ruhe vor dem Sturm generiert, um dann die Bevölkerung mit allen autoritären Mitteln zur nächsten und noch deutlicheren Raison zu rufen.
Denn, stutzig gemacht hat mich der Hinweis, dass selbst die BILD “umdenkt”. Aber tut sie das wirklich? Tut sie das nachhaltig und belastbar?
Ich hoffe, ich liege falsch mit meiner Prognose und Ihre (unermüdlichen) Recherchen bringen das ein oder andere Mitglied des Bundestages zum Nachdenken oder besser zum Handeln.
Es bleibt spannend!
Reiner Krausz
200819-Rechtgutachten-5-Abs-1-IfSG-Kingreen_0.pdf
18. Leserbrief
Hallo Herr Berger,
vielen lieben Dank für Ihren von mir erwünschten Artikel zum Thema COVID-19 Zahlenvergleich.
Sie haben zielgenau die Punkte recherchiert und reichlich dokumentiert, die eindeutig zeigen, dass es sich ganz etwas anderes hinter den Kulissen von COVID-19 abspielt. Erinnern Sie sich an das Buch von Jean Ziegler “L’empire de la honte” (Das Reich der Schande)? Meine Vermutung ist, dass neue Feudalzeiten ganz bestimmt jetzt auf uns sehr hart zukommen. Die Kosmokraten geben sich mit dem Hungerelend und der Schuldeneintreibung im dritten Welt nicht mehr zufrieden. Sie wollen mehr, immer mehr zerstören. Aber warum eigentlich? Bis heute bleibt mir diese Frage unbeantwortet, denn mir fehlen die wahren Gründe. Es sei denn, sie wollen aus uns eine reine individuelle Leistungsmaschine machen. Und der technologische Weg hierzu ist schon geebnet.
Transhumanismus wird diesen Weg genannt.
Vielleicht spinne ich, oder doch nicht?
Schöne Grüße
Thierry Vandries
19. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
zunächst einmal vielen Dank für Ihre übersichtliche Darstellung der Situation in den verschiedenen europäischen Ländern.
Sie schreiben, daß “Corona nie so gefährlich [war], wie es … kommuniziert wurde”. Nach meiner Einschätzung gibt es mittlerweile einen gewissen wissenschaftlichen Konsens über die Letalität (Infection Fatality Rate, IFR) von Corona/Covid-19. Dies wurde z.B. vor kurzem in der Zeitschrift Nature diskutiert, siehe hier, und der wahrscheinlichste Wert für die IFR liegt zwischen 0.5 und 1%. Dies ist kompatibel mit der von Ihnen zitierten IFR von 0.4% aus der Heinsberg Studie, insbesondere wenn man die große statistische Unsicherheit dieser Studie aufgrund der geringen Fallzahlen berücksichtigt. Beim Vergleich verschiedener Länder sollte auch berücksichtigt werden, daß Länder mit vorwiegend jüngerer Bevölkerung (etwa Indien) eine vier- bis fünf-mal niedrigere IFR als Länder mit vorwiegend älterer Bevölkerung (alle westeuropäischen Länder) haben, siehe z.B. die Tabelle in uni-goettingen.de/de/document/download/0af0dcfa623053908de337e1045cf612.pdf/COVID-19%20update.pdf.
Mit dieser IFR ist Corona aber immer noch fünf- bis zehn-mal tödlicher als eine saisonale Grippe. Ohne weitere Maßnahmen
müßten sich rund 2/3 aller Deutschen (also über 50 Millionen) infizieren, um “Herdenimmunität” zu erreichen – dies wären mit den obigen Werten für die IFR 250.000 bis 500.000 Tote alleine für Deutschland.
Es ist sehr erfreulich, daß die Zahl der Corona-Toten trotz Anstieg der Neuinfektionen deutlich abgenommen hat. Ich denke, Ihre Interpretation, daß dies auf eine hohe Dunkelziffer im März/April sowie die derzeitigen Neuansteckungen hauptsächlich bei Jüngeren mit geringer Letalität zurückzuführen ist, richtig ist. Ihre Schlußfolgerung dagegen, daß Restriktionen damit keine Grundlage mehr haben, halte ich für völlig falsch. Auch Jüngere haben Eltern und Großeltern – und wie wollen Sie denn verhindern, daß die Infektionen von den Jüngeren (welche selten schwer erkranken) zu den Älteren (welche deutlich häufiger schwer erkranken oder sterben) überspringen? Daß dies derzeit nur eingeschränkt geschieht, liegt doch gerade an den Restriktionen, welche die Einschleppung von Infektionen aus dem Ausland sowie die Verbreitung im Inland reduzieren. Im Grunde propagieren Sie hier eine Neuauflage des schwedischen Modells mit nur wenigen Restriktionen und gleichzeitigem Schutz der Älteren: Diese Modell ist aber bereits in Schweden krachend gescheitert, weil die Älteren eben nicht effektiv geschützt werden konnten, und entsprechend hat Schweden europaweit eine vergleichsweise hohe Zahl von Corona-Toten.
Es wäre schön, wenn Ihre Spekulationen (etwa zur Abnahme der Letalität durch Mutation des Virus) wahr wären. Doch soll man die Restriktionen aufgrund Ihrer Spekulationen aufheben? Was ist, wenn diese falsch sind? Übernehmen Sie dann die Verantwortung für die Toten?
Ihr Artikel wird vollends tendenziös, wenn Sie behaupten, “dass Covid-19 deutlich weniger Todesfälle mit sich gebracht hat als die Grippewelle und der Hitzesommer des Jahres 2018”. Dies mag für Deutschland mit seinem sehr glücklichen Verlauf der Pandemie stimmen, ist europaweit aber schlicht unwahr: Die Zahl von Toten (Übersterblichkeit) aufgrund von Covid-19 in den Ländern der Euromomo Netzwerkes liegt bei nahezu 100.000 oberhalb derer von 2018, siehe hier.
Nachdem eine Corona-Impfung mittlerweile in greifbare Nähe rückt, halte ich Ihre Forderung nach einer Aufhebung der Corona-Restriktionen für riskant und im schlimmsten Fall für ein Masenmordprogramm am älteren Teil der Bevölkerung.
Nachdenklich,
Matej Mayer
Anmerkung Jens Berger: Lieber Herr Mayer,
es macht m.E. keinen Sinn, die Sterblichkeit (IFR) als globale Konstante zu bestimmen. Hier gibt es national massive Unterschieden, die von einer nicht seriös zu bestimmenden minimalen Zahl in Indien (die IFR liegt hier unter einem Zehntel Promille) bis hin zu sehr hohen, aber ebenfalls nicht seriös zu bestimmenden Zahlen aus Ländern wie Peru reichen. Hier dürften vor allem die unterschiedlichen Schätzungen der Infiziertenzahlen für die Unterschiede verantwortlich sein. Es gibt aber auch andere Faktoren – z.B. die Kapazität der Gesundheitssysteme. In der Lombardei sind sehr viele Menschen an oder mit Corona gestorben, weil die Krankenhäuser keine Kapazitäten mehr hatten. Ist es sinnvoll dies mit dem September in Ländern wie Deutschland zu vergleichen, in denen die Kapazitäten vollkommen problemlos sind? Viel wichtiger bei Bewertung ist für mich jedoch die noch massiver auseinandergehende IFR zwischen verschiedenen Altersgruppen und Personen mit oder ohne Vorerkrankungen. „Nur“ weil die IFR für Über-80-Jährige mit multiplen Vorerkrankungen in der Tat extrem hoch ist, heißt dies ja nicht, dass die Krankheit generell sehr gefährlich sei. Das ist sie nämlich nicht. Ich hatte für einen älteren Artikel ja mal die Studienergebnisse dargestellt, die sich die Mühe machten, die IFR nach Alter/Geschlecht und Vorerkrankungen für eine Gesellschaft mit einem funktionierenden Gesundheitssystem zu ermitteln.
Für mich als Mitvierziger ohne Vorerkrankung in Deutschland beträgt die IFR somit 0,0035%. Sie werden verstehen, dass mir das keine große Angst macht. Die spezifische IFR ist für die allermeisten Bürger nun einmal sehr, sehr gering. Daher kann ich auch der pauschalen Aussage, Covid-19 sei so und soviel gefährlicher als die Grippe leider nicht zustimmen. Für alte Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wird dies so sein. Für den Großteil der Bevölkerung, der nicht an einer Vorerkrankung erkrankt ist, ist dies jedoch nicht der Fall. Und ich lasse mich hier sogar zu der Aussage hinreißen, dass für kleine Kinder die Grippe sogar gefährlicher ist als Covid-19. Zumindest deuten alle Zahlen darauf hin. Sie sehen, ich halte nicht viel von einer undifferenzierten Betrachtung einer „globalen“ IFR.
Wichtig ist, dass aus diesen massiv unterschiedlichen Gefährdungen auch die richtigen Schlüsse gezogen werden. Für mich kann dies nur heißen: Maximaler Schutz der Risikogruppen (aber nicht gegen deren Willen) und maximale Freizügigkeit für den Rest. Lassen Sie uns doch beispielsweise alle drei Tage das Personal von Krankenhäusern und Pflegeheimen testen aber keine Jugendlichen, die aus dem Urlaub zurückkommen. Lassen Sie uns Älteren und vorerkrankten Menschen empfehlen, im Zug oder in geschlossenen Räumen mit Infektionsgefahr eine FFP2-Maske zu tragen, aber nicht jungen Menschen unter freiem Himmel. Es muss niemand Angst vor einer zweiten Welle haben, wenn wir es hinbekommen könnten, die Risikogruppen zu schützen und den Rest sein Leben einfach leben zu lassen.
Beste Grüße
Jens Berger
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