Leserbriefe zu „Der Kampfbegriff einer super großen Koalition: Verschwörungstheoretiker!“
Albrecht Müller hat sich in diesem Beitrag mit dem Begriff „Verschwörungstheorie“ auseinandergesetzt. Auch unsere Leserschaft hat sich über diesen Begriff Gedanken gemacht. Diese sind in zahlreichen und interessanten Leserbriefen formuliert worden. Für die eingereichten Leserbriefe bedanken wir uns sehr. Hier eine Auswahl der Zuschriften. Zusammengestellt von Christian Reimann. Ergänzende Anmerkung Albrecht Müller: Gelegentlich veranlassen uns Leserbriefe zu Korrekturen. Im konkreten Fall muss ich eine Bemerkung über die vermutete Haltung der Redaktion der NachDenkSeiten zur Debatte um 9/11 korrigieren. Das geschieht im Rahmen dieser Leserbriefsammlung und beim ursprünglichen Artikel. Danke vielmals für die kritische Begleitung.
1. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
Ihr Beitrag hat mich wieder sehr berührt und mir gleichzeitig das Dilemma deutlich gemacht, in dem nachDenkliche Menschen stehen, zu denen ich mich immer gezählt habe.
Das Dramatische an der Situation ist meines Erachtens der Riss, der durch die Gesellschaft und leider auch durch die Familien geht.
Das Bedürfnis nach umfassender Information und offener Diskussion scheint sehr unterschiedlich ausgeprägt zu sein.
Selbst im Freundeskreis und auch in der Familie begegnet mir der Begriff “Verschwörungstheorie”, neulich schon beim Versuch, mit meiner Tochter über Bill Gates und die Problematik des Impfens zu sprechen.
Als Totschlagargument wird dann oft Professor Dr. Drosten angeführt, der so wunderbar klar sei, und damit wird jede Diskussion abgewürgt.
Wer kann schon gegen den Chefvirologen (“Ideologen”) mit eigenen Argumenten dagegenhalten.
Ich frage mich ernsthaft, woher die Angst der Politik und der Mainstreammedien kommt, dass kritische Menschen, hinterfragende Menschen und Demonstrationen für Grundrechte und gegen Impfzwang von vornherein diskreditiert werden. Wer so scharf verurteilt, zensiert und Youtube-Videos löscht bzw. zum Löschen beauftragt, muss ja große Angst haben, denn wer sich seiner Position sicher ist und eine natürliche Autorität und Souveränität verkörpert, kann natürlich auch andere Meinungen, Ansichten und Denkansätze respektieren und aushalten.
Das Thema Covid 19 Virus, vor dem ich durchaus Respekt habe, ist doch so komplex, dass man nur im Disput mit den verschiedenen Fachdisziplinen zu bestmöglichen Lösungen kommen kann. Und ja, Wissenschaft ist Streit, immer gewesen. Und die Diskussion muss doch zwangsläufig nicht nur virologisch sondern auch von Epidemiologen, Statistikern, Juristen etc…. geführt werden.
Respekt für die sehr späte Nischensendung Markus Lanz – hier kann man zum Glück, manchmal, einen größeren Expertenkreis hören, der das Bild runder macht.
Ihre Beobachtung über die Anstalt, eine Kabarettsendung, die ich immer sehr geschätzt habe, kann ich nur teilen. Auch ich bin entsetzt, über die platte und wenig differenzierte Verurteilung der sogenannten “Verschwörungstheoretiker” und vor Monaten von dem geschätzten Dr.Wodarg. Ich hoffe sehr, dass sich das Niveau der Anstalt wieder in Richtung investigativer Journalismus anhebt.
Ich habe einen schönen Satz gehört: Die Verschwörungstheoretiker von heute waren die Investigativjournalisten von gestern. Insofern darf man sich als kritisch denkender Mensch auch geadelt fühlen.
Möglicherweise wäre die Aufdeckung des Watergateskandales in unserer heutigen Zeit kaum noch möglich gewesen.
Mein Vater, der ein großer Bewunderer von Willy Brandt war, sagte mir 1989, als ich vor dem Mauerfall erstmals von einer Besuchsreise aus dem Westen kam und stolz die mitgebrachten Spiegel-Exemplare und die ZEIT präsentierte: “Glaube nicht alles, was du dort liest, bilde dir immer deine eigene Meinung.”
Ich glaube, er wäre mit dem Format der NachDenkseiten und insbesondere der Diskussionsmöglichkeit, die sie anbieten sehr einverstanden.
Ich grüße Sie herzlich
Dr. Sebastian Hinz
2. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
Daniele Ganser oder Ken Jensen gelten als Verschwörungstheoretiker. Nun sind Sie auch dabei, also in guter Gesellschaft.“Verschwörungstheoretiker“ wird für mich zu einer Empfehlung.
Mit freundlichem Gruß
Martin Minner
3. Leserbrief
Lieber Herr Müller, liebes Nachdenkseiten-Team,
ich bin schockiert, dass Sie, Herr Müller, offenbar öffentlich mit dem genannten Wikipedia-Eintrag vorgestellt wurden. Sieht man eben dort unter dem Stichwort Verschwörungstheorie nach, so fällt sofort dessen Verklammerung mit Illuminaten, Antisemitismus und Holocaust, eine angebliche Verbreitung in der islamischen Welt bis hin zur Herrschaftslegitimation des Stalinismus ins Auge. Kurz: alles was irgendwie für irgend jemanden “bäh” ist, wohnt diesem ideologisch überladenen Begriff inne. Wikipedia hilft kräftig mit, diese argumentative Abrissbirne in ihrer Zerstörungskraft zu stärken. Es erscheint weder gegenüber Ihnen noch den Nachdenkseiten angemessen, damit zu hantieren. Ich hoffe, Sie konnten das klären? Bei ein Paar Zuhörern wird leider etwas davon hängen geblieben sein.
Mir fallen viele Diskussionen ein, die ich in letzter Zeit verfolgt und geführt habe. Aluhüte und Verschwörungstheorien, so weit man sieht. Es gibt ein klares Problem: Kampfbegriffe werden auf allen Seiten und in allen politischen Lagern verwendet. Es gibt offenbar einen allgemeinen Konsens, dass man damit arbeiten darf. Auch die Nachdenkseiten sind nicht ganz frei davon – ich erinnere nur an den Video-Beitrag von Berger, Shahyar und Kirner. Die generelle Frage ist, wie man mit Andersdenkenden umgeht und was man damit erreicht, diese gleich von vorne herein für blöd zu erklären. Eine besonders markante Spur der Vernichtung wurde in den letzten Wochen im Zuge der Corona-Krise gezogen. Medienportale, Intellektuelle, ja, die Bevölkerung ganzer Städte wurde verunglimpft. Da will wohl jemand nicht mit uns diskutieren? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Sie beklagen sich über die Anstalt. Bei genauerem Hinsehen zeigt die Sendung doch nur, dass Selbstreflektion dort sehr wohl stattfindet, die Macher aber nicht aus der Informationsblase herauskommen, in der alle im öffentlichen Diskurs noch akzeptierten Parteien gefangen sind. Von der Prämisse, das Virus sei eine neue, und damit völlig andere Gefahr als seine vielen, größtenteils unerforschten Verwandten, gehen fast alle aus. Die zweite Prämisse, der Mensch könne etwas dagegen tun, ist ebenso allgemein akzeptiert. Die Dritte schließlich lautet: normale Menschen sind einfach zu dumm, ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu schützen. Es brauche demnach den Gesetzgeber, der neuerdings, ohne auf die Nebenwirkungen zu achten, beliebig drastische Abwehrmaßnahmen ergreifen darf. Es brauche Pharmakonzerne, die nur mit unendlich viel Geld eine zuverlässige (?) und nebenwirkungsfreie (?) Impfung zeitnah (?) hinbekommen – tatsächlich ein unrealistisches Ziel, an dem man sich nicht erst in den 18 Jahren seit SARS die Zähne ausgebissen hat. Die guten alten Coronaviren sind eben molekulare Gestaltwandler, denen nicht ohne Weiteres beizukommen ist.
Hören Sie doch mal in sich selbst und in Ihre Redaktion hinein, ob jemand an den genannten Prämissen zweifelt? Was halten Sie von Leuten (wie mir), die das aus tiefster Überzeugung und Erfahrung tun? Ihre eigenen Beispiele greifen gut, sei es Daniele Ganser, die Lohnpolitik, das Russland-Bashing oder die Märchen zur privaten Altersvorsorge. Ich ergänze – Sie verzeihen bitte die Kürze – Douma: gelogen, Bana al-Abed: gelogen, Skripal: gelogen, Amri: gelogen, NSU: gelogen, WTC7: gelogen, MH17: gelogen. Wieso sollte die von ganz weit oben verkündete Geschichte vom bösen Virus denn stimmen? Was ich Ihnen sagen will mag zugegebenermaßen etwas umständlich klingen. Ich hoffe aber dennoch, weil ich Ihre Klugheit genau wie die Ihres Teams sehr schätze, auf einen Teilerfolg.
Freundliche Grüße
Andreas Schell
4. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich finde es verständlich, dass Sie sich zu der aktuell groß aufgebauschten Debatte um die “Verschwörungstheorien” einen Abwehrreflex niederschreiben mussten. Mitunter hatte sich die Medienlandschaft schon so sehr darauf eingeschossen, und der Zeitpunkt hätte passender nicht gewählt sein können. Doch kann ich aktuell nur wenig dazu beitragen, dem Thema bei anderen die Schärfe zu nehmen – das liegt an vielen Dingen, die sich in der Debatte verselbstständigt haben, auf der ein wie der anderen Seite der beiden Streitlager. Und da ich Ihnen schon mal einen Leserbrief gesendet hatte, der dazu Stellung nahm, hätte ich diesen gar nicht nachschieben müssen, allerdings gibt es immer noch zu viel Diskussionsbedarf, den ich als nicht geklärt ansehe. Dazu möchte ich folgend detaillierter eingehen:
- Ganz will ich den Begriff “Verschwörungstheoretiker” nicht ablegen, da er im Zusammenhang mit Personen wie Xavier Naidoo oder Attila Hiltmann für mich passt. Was die beiden da teilweise verbreiten, kann man lange nicht mehr mit Logik und Nachvollziehbarkeit erklären. So sehr ich auch Wert auf Sachlichkeit in einer Debatte lege, kann ich nicht anders als die beiden als “Spinner” abzustempeln. Naidoo ist schon lange in Gefilde abgedriftet, die sehr viele richtigerweise als gefährlich betrachten, und wenn ein Prominenter Dinge raushaut, die später als Motivation für rechte Anschläge genannt werden, dann kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die “Mainstreammedien” sich das ausgedacht hätten, um eine False Flag zu setzen. Auch Hiltmann sollte vorsichtig sein, da seine pauschalen Aussagen die Leitmedien zu einer kraftvollen Gegenreaktion animieren, die viel mehr Abnehmer findet, was eben ungefiltert aufgenommen wird.
- Sonderfall Ken Jebsen: ich werde Ihnen, Herr Müller, nicht vorschreiben, sich von Herrn Jebsen fernzuhalten (da Sie schon erwähnten, dass sie ihn gut kennen und schätzen). An anderer Stelle hatte ich es Ihnen schon geschrieben, erwähne es aber gerne noch mal – Herr Jebsen sollte den Aktivisten ablegen und sich auf den Journalisten beschränken. Wenn man beides vermischt, kommt ein Video wie das “Gates kapert Deutschland”-Video heraus, das faktisch auch falsche Schlüsse gezogen hat (80% Spenden der WHO sind eben nicht auf Gates zurückzuführen, sondern nur knapp über 10 %). Man macht sich angreifbar, wenn man in solche Fettnäpfchen tritt. Das sollte auch in den “alternativen Medien” kritisch beäugt werden, und da bin ich auch auf Linie der “Mainstreamtreuen”, die der Gegenseite vorwerfen, sie würden die Leitmedien pauschal als Schuldigen hinstellen und jedem “Alternativen” alles abkaufen. Auch bei KenFM bin ich skeptisch genug geworden, obwohl ich seine Formate für sich betrachtet gut finde und er mir schon interessante Denkansätze geliefert hat. Doch mit seiner Aktivisten-Schizophrenie macht er es mir schwer, unparteiisch zu bleiben – im Prinzip dasselbe wie die anti-russische Haltung des transatlantischen Bündnisses. Dazu kommt, dass Herr Jebsen in einer “Me, myself & Media”-Folge dazu aufrief, die Leitmedien nicht zu meiden und skandiert dann auf einer Demo Sätze wie “Schuld sind die Medien!”. Was denn nun?
- Die Corona-Pandemie ist nicht nur in realpolitischen Dingen wie der Fleischindustrie-Skandal oder der Applaus-Affront gegenüber unserer Pflegekräfte eine Zäsur. Gerade mit dem Lockdown zeigte sich effektvoll, wie berechnend die Leitmedien agieren können, wenn eine Leitlinie wie das Maßnahmenpaket unter allen Umständen durchgedrückt werden soll. KenFM mit dem Compact-Magazin gleichzusetzen war schon im ideologischen Sinne falsch, und mit einfachen, kritischen Bürgern während der “Hygiene”-Demos genauso zu verfahren, war schlichtweg unverschämt. Sich dabei noch im Ton zu vergreifen und mit der typischen Arroganz rhetorisch um sich zu schlagen, zeugt für mich nicht von der nötigen, journalistischen Distanz. Dennoch finde ich es zweifelhaft, Bill Gates als rotes Teufelchen zu zeichnen, der uns angeblich chippen will; auch die “Impfpflicht” war so nicht gegeben. Man hätte gut daran getan, solche Annahmen erst mal selbst zu überdenken, bevor man sie ausspricht und nicht noch den “Maßnahmen- und Impftreuen” Futter für weitere Verunglimpfungen zu liefern.
- Der Ton der Leitmedien hat sich mittlerweile etwas gewandelt. Herr Jebsen wird in dem Zusammenhang immer weniger direkt erwähnt, und Bill Gates wird auch nicht mehr pauschal als Heiland gefeiert. Auch in anderen Dingen wird nun auf einem anderen, mir eher zusagenden Niveau diskutiert, und auch in den Leitmedien hat sich schnell eine offenere Berichterstattung eingeschlichen. Eigentlich wie ein stilles Eingeständnis, vorher nicht gleich so berichtet zu haben. Ähnlich hat sich diese Selbstkritik (die natürlich nicht öffentlich beim Wort genannt wird) bei der Flüchtlingskrise eingemogelt gehabt, Gegenmeinungen etwas ernster zu nehmen. So zumindest mein Eindruck. Und da würde ich so manch “Alternativen” raten, dies wohlwollend zu behandeln als sich noch die Wunden zu lecken. Das würde die Diskussion noch offener gestalten anstatt die Lagerbildung zu verfestigen.
- Wikipedia: ich stimme Ihnen hierbei voll zu, weil das Thema um die Administratoren und deren Einflussnahme auf den Informationsgehalt bestimmter Artikel auch schon breitflächig Anlass zur Kritik gibt. Nicht nur die inflationäre Verwendung des Begriffs “Verschwörungstheorien” ist einer enzyklopädischen Plattform unwürdig, auch die Lobbyisierung des Portals zieht immer weitere Kreise. Hierzu würde auch helfen, die Definition des Begriffs bezüglich bestimmter Themeninhalte genau einzugrenzen.
- Es stört mich nämlich schon länger, dass Ängste, Kritik und Vorausnahmen pauschal in die Ecke geschoben werden, nur weil sie keine beschlossene Sache und vielleicht nicht mit Fakten belegbar sind. Erfahrungswerte aus der Vergangenheit können in aktuellen Ereignissen einfach ausgeklammert werden. Beispiel war der Umgang mit Corona und der Vergleich mit Influenza und der Schweinegrippe, wo man eventuell etwas vorsichtiger mit dem Thema Impfen umgehen könnte, und doch wird Bill Gates erst als Posterboy und Hoffnungsträger undifferenziert angehimmelt, ungeachtet seiner Macht über Entscheidungen an den Schaltstellen des Gesundheitssystems und Profiteur von Zahlungsrückgängen seitens der Nationen an die WHO. Im Grunde betreiben die Medien nur eine Nachbereitung und lassen sich immer weniger auf Gedankenspiele ein, mal abgesehen von der Abhängigkeit zu Verlagen und Sprachregelungen, die den geistigen Horizont immer mehr einengen und für mich auch beweisen, wie wenig Wert auf Ideen und Innovationen gelegt wird.
Bleibt zu hoffen, dass der gesellschaftliche Spalt nicht noch weiter auseinanderklafft. Es gibt dafür zu viele Schnittmengen zwischen den Lagern, auch wenn alles dafür getan wird, sich abzugrenzen und die Deutungshoheit zu erlangen. Ich hatte und habe die NDS bisher in ihrer Funktion als Watchblog und verbindenden Vermittler bisher immer wohlwollend wahrgenommen und hoffe, dass Sie sich nicht durch blinden Aktionismus von dieser Rolle entfernen. Beißreflexe gab es zuhauf, auf der ein und der anderen Seite der Meinungslager, und die brauchen wir nun wirklich nicht, die wichtigen Themen anzugehen. Ob Sie meine Einschätzungen nun aufgreifen oder nicht, bleibt natürlich Ihnen überlassen, aber ich hoffe, ich konnte etwas zu der Diskussion beitragen, ohne als Querulant wahrgenommen zu werden. Dazu ist es mir zu wichtig, zu einen statt zu spalten.
Mit freundlichen Grüßen,
S.W.
5. Leserbrief
Lieber Albrecht Müller,
ein leider sehr treffender Koalitionsbegriff. Umso schwerer ist es, dagegen eine ergänzende oder gar andere Meinung zu vertreten. Und umso leichter scheint es, sich in eine Koalition gleichförmiger und gefühlter „Realitätstheoretiker“ zu begeben, auch für Wikipedia. Zum Glück gibt es Dich und die NachDenkSeiten.
Herzlichen Dank auch für Deine klare und noch versöhnliche Kritik an der „Anstalt“. Es schmerzt zu sehen, wie sich ein kritisches Format nach dem anderen verbiegt, seine Bissigkeit verliert und in die „super große Koalition“ umschwenkt.
Den tolpatschigen Schwaben in der letzten Einstellung der Sendung mit einem Stapel Bücher zu zeigen, quasi als Hausaufgabe und Strafarbeit für die widerstreitende Meinung, weist einmal mehr auf die Überheblichkeit des Bildungsbürgertums hin. Die Empathie für die Alltagsrealität der Mehrheit der Menschen, scheint auch in diesem Umfeld nicht mehr vorhanden. Insofern ist die Koalition mit Merkel an dieser Stelle gut nachvollziehbar und folgerichtig. Auch das Aufleben von scheinalternativen Parteien, da Kritik am Mainstream im vorgegebenen Parteirahmen immer schwieriger wird.
Leider ist es erforderlich, auch dieses satirische Format des ZDF kritischer zu begleiten, damit es noch einen unabhängigen Anker in dieser von abhängigen Medien und Formaten geprägten Welt gibt. Die Verschwörung gegen den „Mann und die Frau von der Straße“ kann man getrost der gefühlten „Intelligentia“ überlassen, die aber gerade damit die eigene Begrenzheit im Denken und das Verhaftetsein in der eigenen Filterblase dokumentiert.
Viele herzliche Grüße,
Harald Martin
6. Leserbrief
Sehr geehrter Albrecht Müller,
Wenn man weder positiv sinnvolle Taten noch Belege vorzuweisen hat, wie die Medien, die Politik bleibt wegen mangelnder Bildung, Verstand nur der Schuß ins Blaue: Verschwörungstheoretiker oder Spinner. Wer Ihnen und den Nachdenkseiten den Stempel der “Verschwörer” aufklebt, ist amüsant und zeigt nur, das Sie eine unbequeme “Störquelle” sind. Es geht nur noch um Lügen, Märchen, Hetze und Manipulation. Dem ganzen Quatsch kann man nur Gelassen entgegen sehen.
Die Angst ihnen laufen die Leser und Förderer davon entgegne ich, wer nicht zwischen Verschwörung und Tatsachen unterscheiden kann, ist ein bedauernswerter Dummkopf und glaubt sicher auch es gibt hoch technologisch entwickelte Aliens. Es gibt eine Form der Internet Krankheit, viel zu lesen, aber unfähig zu sein zu selektieren, um festzustellen wo ist der Unsinn, wo die Tatsache.
Bei meiner einfachen Schulbildung stelle ich fest, das die Nachdenkseiten miserabele “Verschwörungstheoretiker” sind, die bekannte Tatsachen lediglich aufarbeiten und sinnvoll ergänzen. Den Finger auf die Wunde legen. Ein wenig Satire, die man als solches kennzeichnet für Deppen, ergeben eine Seite, in der man sich gut informieren kann. Nämlich die Nachdenkseiten, die ich nicht missen möchte. Lassen sie sich als Gebildeter von solchen reichlich dummen Mätzchen nicht aus der Ruhe bringen. Dazu besteht kein Grund. Ich finde es amüsant, wenn Leute zu den Nachdenkseiten: “Was ist das für Mist” von sich geben.
Für alle die so “klug” sind. Hat und wird es jemals eine Regierungsform geben, die den Meisten gerecht sein würde? Allein der geistige Schaden vom Besitztum wird immer eine Klassen Bildung erzeugen. Reiche und Arme, was letzten Endes der Weg in eine Sackgasse ist. Das ist der Grund warum alle bisherigen Kulturen, Kleine wie Große untergegangen sind. Leider hat man nichts dazu gelernt. Unterm Strich wird die Erde immer ein alberner Kindergarten sein. Die Armen denken nur daran, wie sie sich den Bauch füllen können und die Reichen kriegen ihre dreckigen Hälse nicht voll.
Seit 50 Jahre sehe ich weder Entwicklung, noch Fortschritt noch irgendetwas worauf man stolz sein könnte. Der Sinn des Lebens ist, dem Leben eines jeden einen Sinn zu geben. Doch alles was man zu Wege bringt, ist nur dumm vor sich hinzuleben und der nachfolgenden Generation zu überlassen, wie sie mit den Folgen zurecht kommen, um selbst weiter nur Mist zu bauen. Das ist nicht Intelligent sondern zu tiefst erbärmlich und zeigt nur den modernisierten Neandertaler, nicht den intelligenten Menschen.
Vergeuden Sie keine Zeit mit Albernheiten von Dummköpfen und tun Sie unbeirrt was nötig ist. Informieren, Aufzeigen und Berichten. Ein “Störsender” zu sein, vermittelt ganz klar, so “falsch” macht man es wohl nicht und zum Denken anzuregen kann nicht schaden. Aber erwarten sie weder Intelligenz noch Verstand vom possierlichen Erdenbürger, der mit seinem Leben und Dummheit genug gestraft ist. Das gilt auch für viele Wohlhabende, die Narren sind und es nicht mal merken.
Ich höre im Radio gern mal den Klassik Sender. Irgendwo wo bei 101, sowieso. Ein typischer Sender von Wohlhabenden für Wohlhabende. Ich habe dort nie einen Anruf eines einfachen, armen Zuhörers erlebt. Nur die schöne heile Märchenwelt der Wohlhabenden und ach so besseren Menschen. Das Ganze verkleidet in “Kunst”. So wird es aber nie eine lebenswerte Welt geben, in dem das Leben eines jeden einen Sinn ergibt. Was wir Leben nennen ist nur Ressourcen – und Zeitverschwendung, sowie dämlicher Egoismus. Oder wie ich sage: “Spielt schön weiter, das Ergebnis steht ohnehin fest.” Ich sehe nämlich nichts anderes.
Mit freundlichen Grüßen
F. B.
7. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Müller,
Ihr Artikel „Der Kampfbegriff einer super großen Koalition: Verschwörungstheoretiker!“ hat mich gelinde gesagt entsetzt und zugleich zornig gemacht!
Ich war drauf und dran, Ihnen direkt nach der Lektüre gestern Nachmittag zu schreiben. Nun habe ich es mir in langen Jahren zur (guten) Gewohnheit gemacht, einem aufgebrachten Impuls nicht gleich nachzugeben, sondern erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen, um nicht übers Ziel hinaus zu schießen. Aber es bleibt dabei, auch heute Morgen hat sich an meiner Einschätzung Ihres Artikels nicht geändert.
Sie glauben diesen unsäglichen Verschwörungstheoretiker-Wikipedia-Mist korrigieren zu können, indem Sie schreiben „[…] Die Behauptung ist durch nichts zu belegen. Wir, die Redaktion der NachDenkSeiten, haben nichts derartiges verbreitet. […]“
Mit Verlaub, Herr Müller, allein der Umstand, dass Sie als „Frontmann“ der Nachdenkseiten Ken Jebsen ein – wie ich finde hervorragendes – Telefon-Interview gegeben haben, befördert Sie doch selbst qua „McCarthy-Kontaktschuld“ zum großen Verschwörungstheoretiker. Ob Sie das nun wollen, oder nicht. Sie WISSEN doch, dass das eine Auszeichnung ist und Ihre Leser wissen das auch. Oder halten Sie diese für derartig dumm, nicht erkennen zu können, dass dieser Verleumdungsbegriff gerade in der jetzigen Zeit auf nun wirklich alle angewendet wird, die nicht die Meinung(smache) ALLER Leitmedien nachblöken? Wozu also dieser komische Rechtfertigungsversuch. Als ob irgendwelche Fakten überhaupt noch irgendjemanden der genannten Leute und deren Nachfolger erreichen würden. Fragen Sie mal bei Herrn Prof. Bhakdi etc. nach! (Übrigens: Dessen noch gar nicht erhältliches Buch „Corona Fehlalarm?“ ist schon jetzt der amazon-Bestseller Nr. 1! Verlinken werde ich dahin nicht. Unter buchkomplizen.de ist das Buch zu finden.)
Sie schreiben weiter „[…] Wir haben allerdings auf Quellen hingewiesen und auch auf Personen, die Verschwörungstheoretiker genannt werden: Zum Beispiel auf Daniele Ganser und seine Vorstellung vom Vorgang 9/11. Wir haben das getan, weil unsere Leserinnen und Leser auch seine und ähnliche Positionen kennen sollten und weil es gute Gründe gibt, hinter die offizielle Version ein paar Fragezeichen zu setzen. Wenn ich in der NachDenkDeiten-Redaktion fragen würde, dann würde wahrscheinlich eine Mehrheit die offizielle Version teilen. Aber wir halten zum Beispiel die Arbeiten zum Beispiel von Daniele Ganser über die Kriege des Westens für so gewissenhaft und verdienstvoll, dass wir ihm jedenfalls wegen seiner Sicht der Vorgänge vom 11. September das Etikett Verschwörungstheoretiker nicht anhängen würden.“ (Unterstreichungen und Hervorhebungen durch mich)
Herr Müller, ist das wirklich Ihr Ernst? Daniele Ganser hat eine „Vorstellung“ zu 9/11? 9/11 ist ein „Vorgang“?
Das KANN DOCH WOHL NICHT WAHR SEIN! Ganser hat über Jahre wissenschaftlich (sic!) zum Einsturz des WTC7 gearbeitet und diesen FAKT, der praktisch vollkommen unbekannt war bzw. verschwiegen wurde, öffentlich gemacht.
Herausgearbeitet hat Daniele Ganser, dass das WTC7 entweder durch Feuer oder Sprengung einstürzte und darauf basierend eine neue Untersuchung der TERRORANSCHLÄGE vom 11. September 2001 gefordert.
Heute WISSEN wir durch die langjährige Studie von Prof. J. Leroy Hulsey et al., University of Alaska Fairbanks, dass das WTC7, das nicht von einem Flugzeug getroffen wurde, NICHT durch Feuer eingestürzt ist. [files.wtc7report.org/file/public-download/A-Structural-Reevaluation-of-the-Collapse-ofWorld-Trade-Center-7-March2020.pdf]
Ausgehend von der zugrundeliegenden Arbeitshypothese „Feuer oder Sprengung“ bleibt also logischerweise nur noch Sprengung übrig, die insoweit als bewiesen zu gelten hat! Alles andere ist kompletter Bullshit!
Herr Müller, das ist keine „Vorstellung“ von Herrn Ganser, das ist schlicht die Wahrheit. Ihre Semantik ist nichts anderes als eine gemeine Verleumdung! Und das ausgerechnet bei Daniele Ganser, das ist unerträglich! Anstatt ihm den Rücken zu stärken, fallen Sie ihm durch Ihre Wortwahl in denselben!
Alles aber auch wirklich alles, was wir heute nicht nur geopolitisch erleben, liegt in den Terroranschlägen vom 11. September 2001 begründet. Wir Werte-Westler führen mit der Begründung 9/11 verbrecherische Kriege, alle sogenannten Demokratien haben permanente freiheitsbeschränkende Sondergesetze dauerhaft etabliert und leben in der Total-Überwachung. Und Sie bezeichnen das vollkommen verharmlosend als „Vorgang“?
Seit fast 19 Jahren sind deutsche Soldaten nun wegen 9/11 im Krieg in Afghanistan und wie in jedem Krieg wird auch dort gestorben. Auch wenn wir das nicht mehr zu sehen bekommen. DAS ist für Sie ein Vorgang?
Nein, das ist ein verbrecherischer Krieg!, der natürlich wie immer auf dem Rücken der kleinen Leute ausgetragen wird. Und SIE wissen das! Also hören Sie auf, von einem „Vorgang“ zu reden! 9/11 begründet dieses endlose Morden der westlichen Wertegemeinschaft und vieles vieles andere mehr.
Und die Mehrheit Ihrer Redaktion, so schreiben Sie, steht vermutlich hinter der offiziellen Story von 9/11?
Ernsthaft?
Ich kann oder besser ich will mir das lieber nicht vorstellen! Und doch muss ich ja wohl Ihre Einschätzung als gegeben zur Kenntnis nehmen. Also alles umsonst, was Mathias Bröckers, Ansgar Schneider und – ja auch – Daniele Ganser so akribisch zum Terror von 9/11 auf den Nachdenkseiten ausgeführt haben?
In Wahrheit hängt also die Mehrheit Ihrer Redaktion den nur pathologisch zu nennenden Verlautbarungen von George Bush und Dick Cheney an, die bis heute übergreifend in allen Ländern offizielle Staatsdoktrin ist und von allen sogenannten Leitmedien unangefochten verteidigt wird. Wider besseres Wissen!
Dafür gibt es aus meiner Sicht nur einen einzigen auf sie dann nun tatsächlich wirklich zutreffenden Begriff:
VERSCHWÖRUNGSTHEORETIKER!
Mit entsetzten Grüßen
Helmut Breier
Anmerkung Albrecht Müller: Für diesen kritischen Leserbrief bin ich besonders dankbar. Er gibt mir Gelegenheit, einiges richtigzustellen:
- Ich schätze Daniele Ganser sehr. Keinesfalls wollte ich seine Arbeit und seine Erkenntnisse durch eine bestimmte, vom Leserbriefschreiber Breier kritisierte Wortwahl kritisieren.
- Korrigieren will und muss ich eine in meinem Artikel formulierte Einschätzung. Anders als ich vermutete, würde eine Mehrheit der NachDenkSeiten-Redaktion die offizielle Version des Vorgangs 9/11 nicht teilen. Hier die Positionsbeschreibung von Jens Berger, die mehrheitlich wohl geteilt würde: „Ich gehöre zu den LIHOP-Verschwörungstheoretikern, also denen, die glauben, dass die Regierung Informationen ignoriert und damit die Anschläge indirekt herbeigeführt hat. Die MIHOP-Thesen, die eine aktive Beteiligung der US-Dienste implizieren, teile ich genau so wenig wie die offizielle Darstellung.
Zu den Begrifflichkeiten LIHOP und MIHOP:
de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorien_zum_11._September_2001#Von_der_Regierung_zugelassen_(LIHOP)
de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorien_zum_11._September_2001#Von_der_Regierung_veranlasst_(MIHOP)
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
mit diesem Artikel beschreiben Sie ausgezeichnet, wie sich kritisch denkende Menschen derzeit fühlen: attackiert, ausgegrenzt, verleumdet, eingeschüchtert, missverstanden und vor allem ohnmächtig, sich dieser Vorwürfe zu erwehren. Sie haben den Punkt erfasst – das sind immer alles anonyme Vorwürfe und diese werden über die gängigen Medien lanciert – durch die Bank weg.
Es bleibt uns einfach nichts anderes, als weiter unseren kritischen Weg zu gehen.
Ich mache jetzt einfach nur eines, wenn man mich als Verschwörungstheoretiker hinstellt, ich sage einfach nur noch “Crypto AG? Schweiz?” – Na, klingelt es jetzt? Als vor vielen Jahren erste Informationen an die Öffentlichkeit kamen, hiess es überall: kann nicht sein, Verschwörungstheorie etc.
Tja, was damals als Verschwörungstheorie hingestellt wurde, das ist jetzt für jeden lesbar und sichtbar geworden. Die, die als erste sich dazu äusserten, waren über Jahre hinweg Verschwörungstheoretiker. Es stellt sich heraus: sie hatten recht. Und wer entschuldigt sich jetzt für die Verleumdung? Wer wird rehabilitiert? Danke, vergessen wir es.
Bleiben Sie kritisch, nicht nachgeben!
Mit freundlichen Grüssen
E. Richter
Anmerkung Albrecht Müller: Im anregenden Sinne von E. Richter kann ich noch ergänzen: ich sage nur noch Gladio und verweise auf den mörderischen Anschlag von Bologna. Siehe hier.
9. Leserbrief
Lieber Albrecht Müller,
nicht vorstellen kann ich mir – selbst mit größten Mühen – , dass Leser der NDS sich wegen des Verschwörungstheorie-Vorwurfs sich von ihnen, den NDS, abwenden. Der Begriff ist inzwischen so inflationär und, als Totschlagsargument verwendet, unsinnig, dass Mensch, sofern er/sie noch denkt/nachdenkt, sich eher noch weiter vom Mainstream entfernt. Die LeserInnen Ihrer Zeilen schätze ich so ein, dass sie tatsächlich noch nachdenken wollen und nicht durch diese „Argumente“, die ja ein Nachdenken ausschließen, daran gehindert werden wollen. Auch als Kritiker der völkerrechtswidrigen Politik der israelischen Regierung gegenüber Palästina sind Sie z. B. Antisemit und Verschwörungstheoretiker. (Das hätte ich wohl nicht schreiben sollen, ohne die NDS noch mehr in diese Ecke zu drücken; auch Leserbriefe zählen.)
Passen wir weiter auf, unterlassen das Denken nicht und nehmen die Möglichkeiten der Aufklärung wahr! Vielleicht gewinnen wir ja weitere Nachdenker ?.
Beste Wünsche & friedvolle Grüße!
Dieter Kaltenhäuser
10. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Albrecht,
ich weiss nicht so recht über was Sie sich so aufregen und muss Ihnen widersprechen. Natürlich verbreitet NDS Verschwörungstheorien, Sie sind berechtigterweise skeptisch bei vielen vom Mainstream verbreiteten Nachrichten und versuchen für den “normalen” Menschen nicht sichtbare Zusammenhänge zu sehen und wichtige Details hinzuzufügen und zu erklären. Die daraus entstehenden neuen Theorien über diese Sachverhalte sind meist erstmal Verschwörungstheorien, aber genau diese skeptische Betrachtung braucht es um aufmerksam zu bleiben und die Welt selber zu verstehen.
Wir sollten den Begriff der Verschwörungstheorie wieder sachlich sehen und nicht nur einer bestimmten Personengruppe zuordnen. Im Moment werden die Überbringer der Verschwörungstheorien diffamiert damit man sich nicht mit den Theorien auseinandersetzen muss, wir sollten stattdessen diese Theorien als Denkanregung verstehen, als eine alternative Theorie. Ich hoffe das Sie auch weiterhin als alternatives Medium skeptisch bleiben und alternative Meinungen wiedergeben, gerne auch Verschwörungstheorien … was wirklich wahr ist können wir ja oft genug nicht gleich erkennen.
Mit freundlichen Grüssen
Ingo Erik Moltzen
11. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten Redaktion,
sie dürfen versichert sein, daß sich die Klugen Köpfe ihre Informationen immer von „Ausserhalb” holen.
Ihr weitreichender und umsichtiger Umgang mit Inhalten jeglicher Thematik, lässt sie sehr weit ausserhalb des „Mainstreams“ verorten. Sie haben nicht nur meine Wertschätzung, sie sind unverzichtbarer Bestandteil einer mittlerweile horizontalen Berichterstattung.
Sie sind zum Glück nicht allein.
Es ist für mich daher selbstverständlich, daß die Inhalte ihrer Themen, standardmässig, in meinem E-Mail-Verteiler zu finden sind.
Machen sie weiter wie bisher. Zuletzt zählt nur die unwiderlegbare Tatsache.
Beste Grüße
Rainer Mrochen
12. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
ich kann Ihren Frust über den Eintrag in Wikipedia voll verstehen.
Mir selbst geht es langsam aber sicher auf den Geist, wie durch die die Medien kontinuierlich einseitig über diese Demonstrationen berichtet wird, die angeblich nur von Verschwörungstheoretikern besucht werden. Diese sind garantiert auch dabei. Aber auf jeder Demo sind Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Das gibt es sogar im Bundestag.
Dabei werden kontinuierlich Interviews von Personen gebracht, die diese These natürlich drastisch bestätigen. Das ist so offensichtlich, dass eigentlich jedem klar sein sollte was hier bezweckt wird.
Selbst wenn von Teilnehmern vernünftige Argumente gebracht werden, wird das negiert. Steter Tropfen höhlt eben den Stein.
Inzwischen sind die Medien scheinbar etwas schlauer in der Vorgehensweise geworden. Ein Beispiel dafür ist aus meiner Sicht der Beitrag zu diesem Thema
“Spaltthema Hygiene-Demos: Wie Corona-Verschwörungstheorien langjährige Freundeskreise entzweien” in “Kontraste” vom 04.Juni 2020.
Über die “Anstalt” war ich auch etwas enttäuscht. Zumindest war aber der Beitrag zur WHO und: “Warum die “Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung” so viel Einfluss auf die globale Gesundheitspolitik hat” sehr aufschlussreich. Da wurden doch einige Verschwörungstheorien scheinbar bestätigt.
Außerdem: Wer im Januar 2020 gesagt hätte: uns steht eine Corona-Pandemie bevor, wäre garantiert als Verschwörungstheoretiker abgestempelt worden. Soviel dazu.
Hier soll scheinbar über das massive Versagen der Politik Anfang des Jahres abgelenkt werden.
Es ist schon frustrierend zu sehen, wie viele Journalisten noch unter das Niveau von Hofberichterstattern gesunken sind. Da war zumindest der Beitrag in T-Online: “Wie Deutschland die Corona-Pandemie verschlief” für mich ein Lichtblick.
Noch frustrierender für mich aber ist: Ein großer Teil der Bevölkerung glaubt diesen täglich einseitig berichteten Schwachsinn. Das merke ich selbst im Bekanntenkreis bei Bekannten und Freunden, die bisher Informationen der Medien immer kritisch hinterfragt haben. Zum Glück reden wir noch miteinander und es gelingt mir oft, auf die einseitige und teilweise falsche Berichterstattung hinzuweisen.
Sie im Fazit dazu zu bringen, dass das Gehirn wieder eingeschaltet wird.Fakten, die ihnen eigentlich bekannt sind, helfen dabei oft. Man muss sie nur dran erinnern.
Übrigens, “Glaube wenig, Hinterfrage alles, Denke selbst” ist schon immer meine Lebensphilosophie gewesen und hat mir im meinem Leben (70 Jahre) oft genug Widerspruch eingebracht (auch den Vorwurf ich wäre ein Verschwörungstheoretiker oder ein Schwarzmaler), aber oft genug auch geholfen. Selbst bei meiner lieben Frau.
Also lassen sie sich nicht entmutigen und machen Sie so weiter wie bisher.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Korcz
13. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
Sie machen es sich zu einfach, wenn Sie behaupten, dass die derzeitige (vermutlich massive) Kritik einer “super großen Koalition”, darunter viele ehemals treue LeserIinnen der NachDenkSeiten, an der Ausrichtung Ihres Mediums während der letzten Wochen auf die angebliche Vorliebe für Verschwörungstheorien zurückzuführen sei.
Ich jedenfalls glaube nicht, dass ein solcher Vorwurf berechtigt wäre.
Aber ich muss leider aus eigener Erfahrung sagen, dass kritische Meinungsäußerungen zu den Beiträgen der NDS, die – gestützt auf das fragwürdige Urteil von Medizinern, die die Gefährlichkeit des neuartigen Coronavirus und das Vorhandensein einer Pandemie von Beginn an in Zweifel zogen – den Kurs der Bundesregierung und der Länder zur Eindämmung der Ausbreitung von COVID-19 und den verhängten Lockdown mit all seinen unvermeidlichen “Nebenwirkungen” vehement ablehnten und den eigentümlichen Anti-Corona-Demonstrationen wohlwollendes Verständnis entgegenbrachten, kaum eine Chance hatten, als Leserbriefe veröffentlicht zu werden.
Und genau dies ist der Punkt: Sie waren von vornherein nicht gewillt, Diskussionen zuzulassen, sondern hatten sich darauf versteift, den Kurs der Regierenden und die damit zwangsläufig einhergehende vorübergehende Aussetzung bestimmter Bürgerrechte und Freiheiten zu verteufeln, was letztendlich darin gipfelte, all diejenigen, die die Maßnahmen an sich für richtig hielten, quasi als Merkels “Schoßhündchen” zu verunglimpfen.
Hätten Sie, wie z.B. “Telepolis”, das gesamte Meinungsspektrum möglichst objektiv abgedeckt und damit den von den NDS erwarteten Diskurs zugelassen, wäre Ihr Beitrag “Der Kampfbegriff einer super großen Koalition: Verschwörungstheoretiker!” vermutlich niemals geschrieben worden.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Sichert
Anmerkung Albrecht Müller: Diese Einschätzung des Lesers Reinhard Sichert entspricht schlicht nicht der Wirklichkeit. Die NachDenkSeiten haben über weite Strecken den verschiedenen Positionen Raum gegeben. Jens Berger zum Beispiel war am Anfang deutlich auf Seiten der Bundesregierung. Ich persönlich habe den Lockdown prinzipiell für richtig gehalten, allerdings vor Missachtung der Nebenwirkungen gewarnt und die Einseitigkeit der Betrachtung der Bundesregierung beklagt (7. April). Anette Sorg hat in einem viel beachteten Beitrag notwendige Fragen an alle Seiten gestellt. Ich habe in einer frühen Phase ausdrücklich dafür geworben, dass die Kontrahenten Drosten und Wodarg doch einmal jeweils den anderen kritisieren und – wenn notwendig – auseinandernehmen sollten, damit unsere Leser und weit darüber hinaus begreifen können, was jeweils der andere denkt und falsch denkt.
14. Leserbrief
Es gibt für mich nur einen Weg: den Begriff ‘Verschwörungstheorie’ akzeptieren!
Schon ‘nachdenken’ ist die reine Verschwörung. Nur ‘nachplappern’ ist gut. Wenn sie dem Regime nicht folgen und etwas anderes sagen, ist es doch ‘Verschwörung’. Sich gegen diesen Begriff aufzulehnen ist verlorene Zeit. In der Zeit kann man lieber nachdenken.
Seit Jahren weiß ich, dass es immer das Interessantere ist, was mit Verschwörungstheorie abgekanzelt wird. Ich höre zu, wenn etwas so klassifiziert wird, und kümmere mich darum.
Nehmen wir es an! Es ist der Angstbegriff der kleinen Gehirne. Lachen wir über sie. Sie können nicht weiter denken. Es ist das Schöne an der Dummheit, dass man sie selbst nicht erkennt.
Verschwörungstheorie bedeutet: ‘Ich bin zu dumm darüber nachzudenken und will mich auch nicht damit beschäftigen und die anderen denken auch so.’ Es ist also ein Begriff der Dummbeutel, extra für sie gemacht. Und sie finden sich ganz toll damit.
Bleiben Sie gesund – auch im Kopf!
Andreas Hellmann
15. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
zu Ihrem Artikel fällt mir Bob Dylans neuste Ballade zum Mord an Kennedy ein:
Der Begriff „Verschwörungstheorie“ wurde im Zusammenhang mit dem Mord an J.F. Kennedy geprägt. Die unter Richter Earl Warren agierende „Warren-Commission“ zur Untersuchung des Attentats wollte damit Kritiker wie Mark Lane und Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison mundtot machen, da diese auf einige offenkundige Unstimmigkeiten aufmerksam machten.
Bis heute, fast 57 Jahre nach dem Mord, sind die Akten – entgegen dem „Freedom of Information Act“ (FOIA, 1946) und Trumps Ankündigung, sie 2017 für die Öffentlichkeit freizugeben – auf „Anraten“ von CIA und FBI zu Teilen unter Verschluss.
Vielleicht gelingt es der Kunst, was Medien und Forschung nicht zu gelingen scheint, da deren Bemühen mit dem Kampfbegriff „Conspiracy Theory“ seit Jahrzehnten erfolgreich im Keim erstickt werden kann.
Nobelpreisträger Bob Dylan bietet mit seiner 17-minütigen Ballade „Murder most foul“, die er pünktlich um Mitternacht zum „Earth Lockdown“ am 27. März 2020 veröffentlichte, ein beachtenswertes Gegengewicht zu Medien und Bildungseinrichtungen.
Der Titel, als Refrain und Schlussvers zu wiederholtem Anhören auffordernd, verweist nicht nur auf Shakespeare´s „Hamlet“ und den heimtückischen Brudermord aus Machtgier, sondern auch auf Stanley J. Marks gleichen Titel aus dem Jahr 1967, der im Untertitel noch deutlicher wird: „The Conspiracy That Murdered President Kennedy“.
Dylan will gegen das weltweite „Shut down“ 2020 sein Publikum dazu einladen, sich selbst über die Verschwörung gegen den US-Präsidenten aufzuklären. Sein Song besteht weitgehend aus Zitaten und Anspielungen, womit er eine Anleitung bietet, den Stichworten nachzugehen, selbst zu recherchieren und sich ein eigenes Bild zu machen. Im Kontext der Ballade erhalten Kennedy´s Worte einen völlig anderen, hintergründigen Sinn:
„Don’t ask what your country can do for you“.
In einer Zeit, in der die meisten Menschen zwar die Möglichkeit haben, zu allem das Internet zu befragen, aber eben gar nicht mehr wissen, wonach sie fragen müssten, ist Dylan´s Kunstgriff verblüffend genial: Gerade in der Isolation des „Lockdown“ hat jeder Muße, sich eingehend mit diesem Lied zu befassen. Dylan ersetzt die vom Gesetzgeber eingeschränkte Kommunikation durch einen „digitalen“ Diskurs auf der Grundlage des „common sense“, an dem sich jeder selbstbestimmt beteiligen kann.
Mit normalem Menschenverstand kann jeder sich selbst bewusst machen: Wer von „Verschwörungstheorie“ redet, will damit eine tatsächliche Verschwörung verbergen oder ihn treibt die Angst, sich mit etwas auseinanderzusetzen, wovon er keine Ahnung hat. „Selbst verschuldete Unmündigkeit“ ist feige und bequem, sagte schon Immanuel Kant in seinem Artikel „Was ist Aufklärung“ in der „Berlinischen Monatsschrift“ 1784.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitta Küster-Sartori
16. Leserbrief
Hallo NDS-Redaktion, lieber Herr Müller,
vor ein paar Jahren hatten wir in verschiedenen Briefwechseln zu ” Agenda2010 – Themen ” – ganz allgemein formuliert – die Befürchtung geteilt, dass vermutlich in diesem Land ” mehr ” passieren müsste, damit sich die Betoffenen der sozialen Ausgrenzung auch selbst auf den Weg machen würden, um sich gegen ” Ungerechtigkeiten ” und die ” Verteilungsproblematik ” zu Gunsten der Besserverdienenden zu wehren.
Sie, sehr geehrter Herr Müller, (das meine ich feststellend, nicht wertend ) haben 2017/2018 keine Gelegenheit ausgelassen die große Koalition zu befürworten, immer wohl auch mit der Intention, dass zumindest kleinste Teilerfolge der SPD besser wären als nichts.
Um nur ein Beispiel zu nennen, ist die Erhöhung des Mindestlohnes vermeintlich ein solcher Erfolg gewesen.
Was hat aber, insbesondere die SPD, langfristig aufgegeben, um tatsächlich einen Politikwechsel erreichen zu können ?
Das sehen wir jetzt und in Dimensionen, die wir uns vermutlich damals nicht hätten vorstellen können.
Bezogen auf die ” Nicht Links oder Rechts – also im Nirgendwo – Debatte ” kommt es mir wie ein schlechter Traum vor, dass eine Ultra-Neoliberale Partei wie die AFD sich – hier zu Recht – politische Sporen verdient, in dem sie sich als einzige Oppositonspartei wehrig gegen die Unverhältnißmäßigkeit der die Freiheit einschränkende Maßnahmen im Zuge des ” China -Schnupfens ” präsentiert. Und sich – naturgemäß – auch über diesbezügliche Verschwörungstheorien – und Ideologien auslässt.
Als damaliger Befürworter einer sich rasend schnell entwickelnden Protest-Bewegung namens ” Widerstand2020 ” bin ich im übrigen ständig als Wirrkopf, Verschwörungstheoretiker und auch Rechtsextremist bezeichnet worden.
Nun sind wir als bei den Querfront-Vorwürfen und somit schliesst sich dieser Kreis.
Die ” etablierten ” Parteien ( incl. Die ” LINKE “), mit ihren Schergen aus Stiftungen und sonstigen Experten-NGO’s und die Hauptmedien – vernetzt mit diesen und anderen nicht unwesentlichen Interessengruppen – orchestrieren erfolgreich die Symphonien der ” einzigen Wahrheit “.
Die Diffamierung Andersdenkender und insbesondere der kritischen Medien gehört zum Gesamtkonzept und selbst Sie, lieber Herr Müller, dem ich nichts anders als redliches Engagement in der Sache unterstelle, wirken in Ihrem heutigen Artikel ratlos, wenn nicht sogar latent frustriert.
Mir geht es genau so, bezogen auf meine mediale Wahrnehmung und aber auch wegen meiner persönlichen Erfahrungen. Als passionierte NDS-Leser muss ich mich darüber hinaus ja auch heute zusätzlich angesprochen fühlen.
Sehr oft habe ich mich – Maskenverweigerer aus verschiedensten Gründen – in den letzten Monaten den unflätigen Ansprachen irgendwelcher Befehlsempfänger auf verschiedensten Ebenen gestellt.
Körperlichen Auseinandersetzungen mit ” Mitbürgern der Spezie Blockwart ” , konnte ich zum Glück bisher aus dem Wege gehen – allerdings leider mit dem Ergebnis zum Teil höchster Anspannung für mich selbst. ( Auf gut Deutsch: Mir wurden Prügel angedroht !)
In Gelsenkirchen – dort herrscht medial die ” WAZ ” der Funke-Gruppe ” – gibt es so gut wie kein anderes Thema als ” Corona ” und das unter den uns bekannten Manipulationsmethoden für eine mediale ” Angstmache und Schüren einer Hysterie ” .
Gleichwohl veröffentlicht die Lokalredaktion Gelsenkirchen der WAZ tagtäglich diverse Zahlen zu ” Corona “.
Eine Zahl ist die der Neuinfektionen der letzten 7 Tage bezogen auf 100.000 Einwohner. Diese Zahl bewegt sich in den letzten Wochen immer bei ca. 3,5.
Der Prozentrechnung mächtig, errechne ich eine prozentuale Neuinfektionsrate von 0,0035 %. Bezogen auf Gelsenkirchen, eine Stadt mit 260.000 Einwohnern, ergibt sich somit ein tatsächlicher Prozentsatz von 0,0091 % von Neuinfektionen in einer Woche !!!!
Es ist müßig, Ihnen und den geneigten Lesern der NDS hierzu weitere Ausführungen und zu vergleichsweisen Zahlen zu Fahrradunfällen ohne Helm, Autounfällen mit Personenschaden etc. zu machen, um den Irrsinn dieser Zahlen im Verhältnis zu den damaligen und noch existierenden Maßnahmen in Sachen Covid-19 zu verdeutlichen.
In Gelsenkirchen scheint dies niemanden aufzufallen, zumindest veröffentlicht die WAZ auch hierzu keinen kritischen Leserbrief.
Die mögliche Strategie der Bundesregierung bzw. des deutschen Bundestages, diese ” Krise ” als Hysterium zu etablieren zu wollen, ist also eingeschlagen wie eine Bombe, vermutlich nicht nur in Gelsenkirchen.
Die Menschen – auch wenn sie sich nicht als tumber Blockwart hervortun wollen – haben sich der Angst-Manipulation ergeben und daher ist es doch kein Wunder, dass ein kritisches Portal wie NDS – das sich schon immer den üblichen Diffamierungen ausgesetzt wähnen durfte – gerade jetzt wieder die ” volle Breitseite ” des Schulterschlusses der Herrschenden ( Medien ) erfahren darf.
Mir stellt sich die Frage nun noch drängender, ob es nicht an der Zeit ist, dass die Menschen, für die die NDS und auch ich immer eingesetzt haben, nicht tatächlich die sich in den nächsten Monaten bietende Gelegenheit der wahrscheinlichen wirtschaftlichen Depression zu ” ihrem ” Aufstand, zu ihrer ” Revolution ” nutzen müssten, damit sich tatsächlich in dieser Gesellschaft etwas verändern könnte.
Die kritischen Publikationen der NDS sind doch in erster Linie für uns, die kritischen Bürger und die Ideologen, ja die Apologeten der klassischen linken Positionen bestimmt. relativ selten melden sich einmal von der neoliberalen Poltik aktuell Betroffene zu Wort.
Ich möchte den NDS-Lesern – und auch mir – nicht absprechen, dass wir es auch in der Praxis nicht immer und wieder versucht haben und versuchen :
Menschen für ” unsere ” Überzeugungen zu gewinnen.
Aber, es immer und immer wieder zu versuchen, auch die NDS zu schützen usw usf. erscheint mir z.Zt. tatsächlich wie eine Sisiphus-Arbeit.
Eine Hoffnung habe ich allerdings dennoch:
Das die zu schützenden Bevölkerungsteile oft nicht in der Lage sind, sich zu artikulieren und sich Gehör zu verschaffen ist leider Programm.
Vielleicht aber haben es die Herrschenden ob der nun zu erwartenden wirtschaftlichen Verwerfungen übertrieben.
Irgendeine schlaue Persönlichkeit hat sinngemäß einmal geäussert, dass eine Revolution o.ä.
tatsächlich nicht von den ” Hoffnungslosen “, sondern vielmehr von denen ( Mittelschicht ), die etwas zu verlieren haben, ausgehen würde.
Sehen Sie mir daher meine zunächst radikal erscheinende These nach:
Mögen die bald zu erwartenden Verwerfungen so groß sein, dass die sich wehrende Mittelschicht die Menschen, die sich bisher nicht getraut haben sich zu erheben, mitziehen können.
Mir schaudert bei den Gedanken an die möglichen Szenarien. Selbstverständlich wünsche ich mir eine gewaltfreie Umwälzung der politischen Verhältnisse.
Allerdings glaube ich nicht, dass ohne eine Erhebung weiter Teile der Bevölkerung die Vorherrschaft der neoliberalen Ideologie mit Ihren Auswucherungen zu stoppen sein könnte.
Mit Würdigung etwaig geplanter zukünftiger Maßnahmen der verschiedensten Lobby-Gruppierungen erscheint mir daher die Bezeichnung als Verschwörungstheoretiker noch als fast charmant.
Mir wurde in einem Baumarkt – ohne Maske, mit aärztlichem Attest – die billigende Inkaufnahme der Tötung meiner Mitmenschen vorgeworfen.
Ich war schockiert, ….ich schwöre !
Freundliche Grüße,
Michael Krater
Anmerkung Albrecht Müller: Tut mir leid, den Einschätzungen zur Groko-Kampagne widersprechen zu müssen. Ich habe mich damals gegen eine Kampagne gewandt, die nichts weiter tat, als sich auf ein populäres Urteil drauf zu setzen – gegen die Groko – ohne jemals zu sagen, was denn die Alternative wäre. Eine alternative Koalition gab es nämlich nicht. Oder hat unser Leser Michael Krater irgendwo etwas darüber gehört oder gelesen? Hat der Hauptmatador im Kampf gegen die große Koalition, Kevin Kühnert, irgendwann verlauten lassen, in welcher Konstellation er unter den herrschenden Wahlergebnissen Politik machen will?
17. Leserbrief
Liebe Freunde von der Nachdenkseiten-Redaktion
Man sollte sich einmal bewusst werden, in welchem Kontext der Terminus „Verschwörungstheoretiker” überhaupt entstanden ist. Dieser Begriff wurde in den sechziger Jahren von der CIA im Zuge des Kennedy-Mords erfunden, als Journalisten unangenehme Fragen an die Sicherheitsdienste stellten und die amtliche These vom Einzeltäter anzweifelten. Insbesondere nachdem erkannt wurde, dass die Leiche des Präsidenten bei dem Helikopter-Transport von Dallas nach Washington in einen anderen Sarg umgebettet worden war und die Dienste zugeben mussten, dass sie den ursprünglichen Sarg über dem Atlantik ins Meer befördert hatten, wurde der Begriff ,Verschwörungstheoretiker’ geboren. Er war dazu erdacht, kritische Frager zu stigmatisieren.
1976 berief dann der US-Kongress auf juristischen Druck außerparlamentarischer Aktivisten einen Untersuchungs-Ausschuss ein, denn es gab Unstimmigkeiten zum Tathergang. Zum einen erklärten professionellen Schützen der Armee, es sei unmöglich, mit der Tatwaffe – einem primitiven Mannlicher-Carcano-Gewehr mit Zielfernrohr – innerhalb von sechs Sekunden zweimal nachzuladen und auf die Entfernung ein bewegtes Ziel von der Größe eines Kopfes zu treffen, obwohl Oswald genau dies getan haben sollte. Zum anderen zeigten Filmaufnahmen, dass es einen Schuss von vorn ins Gesicht des Präsidenten gab.
Aufgrund dieser erdrückenden Beweislast gelangte der Kongress-Ausschuss zu der Schlussfolgerung, dass der Mord nicht durch einen einzelnen Attentäter hatte verübt werden können, sondern dass Kennedy durch mehr als einen Täter erschossen wurde, also einer Verschwörung zum Opfer fiel. Seitdem – und das ist die eigentliche Pointe – darf zwar jeder die offizielle Einzeltäter-Version anzweifeln, ohne als „Verschwörungstheoretiker” abgestempelt zu werden, aber staatliche Organe oder transatlantisch ausgerichtete Medien – wie etwa ,Der Spiegel’ – ignorieren das Untersuchungs-Ergebnis des US-Kongresses, halten die These vom Einzeltäter aufrecht und belegen jeden, der im Zuge des Kennedy-Attentats von mehr als einem Täter spricht, mit dem CIA-Etikett „Verschwörungstheoretiker”.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich für ihre hervorragenden Recherchen und Hintergrundberichte bedanken. Ihr Online-Portal ragt wohltuend aus den Unisono-Medien heraus. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Es lebe die demokratische Informationsfreiheit.
Mit freundlichem Gruß
Wolf Polzin
18. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Mueller,
es werden doch heute (fast) alle alternativdenkenden Menschen als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt. Wenn also selbst ein D. Ganser so tituliert wird, so sollten wir doch eigentlich stolz darauf sein in diesem Zirkel dabei sein zu dürfen. Das einzige Problem. Das ich dabei sehe ist, dass die Meinungsfuehrer (Politiker, Medienschaffende, überhaupt die Herrschenden) diese sog. Verschwörungstheoretiker an den finanziellen Bettelstab bringen können.
Sie führen ja schon ein paar Vorkommnisse auf, ich vermisse bei ihrer Aufzählung allerdings den Kennedymord ebenso wie die offizielle Version des 9/11. Man könnte auch die Vorbereitungen zur Zerschlagung Jugoslawiens wie auch die Vorbereitung des Irakkrieges (Stichwort Brutkastenbabys und Massenvernichtungswaffen) getrost als Verschwörung begreifen, weil die Lügen von verschiedenen Staats ”dienern“ gemeinsam entwickelt wurden.
Worum geht es mir eigentlich? Ich finde ihre Argumentation sehr verhalten und entspricht zumindest nicht meiner Auffassung von einer adäquaten Antwort auf diese Beleidigungen, denn etwas anderes ist der Vorwurf nicht.
Mit freundlichen Gruessen
Horst Grun
19. Leserbrief
Hallo Herr Müller,
den in Ihrem Artikel “Der Kampfbegriff einer super großen Koalition: Verschwörungstheoretiker!” vorgebrachten Beispielen von den Verschwörungstheorien des Mainstreams, kann ich nur zustimmen.
Zu diesem Kampfbegriff fallen mir noch folgende Punkte ein:
- Es hat in der Geschichte nachweislich Verschwörungen gegeben, die sich zum einen gegen Unterdrückung und Unrecht richteten, zum anderen aber auch und gerade in Demokratien, Verschwörungen von Regierenden, um die Bevölkerung zu manipulieren. Als Beispiel möchte ich hier die sogenannte “Brutkastenlüge”, die zur Zustimmung der amerikanischen Bevölkerung zum ersten Irakkrieg führten oder Saddams angeblicher Beteiligung an den Terroranschlägen des 11.9. und seinen “Massenvernichtungswaffen” als Zustimmungsgrund für den zweiten Irakkrieg anführen. Beides Verschwörungen par excellence (da vom engsten Kreis um die damaligen Präsidenten Bush(Senior wie Junior) geplant und geheim gehalten), die Hunderttausenden den Tod brachten und einige Milliardäre noch reicher machten.
- Die Medien als sogenannte vierte Gewalt, sind in Demokratien unter anderem dazu auserkoren, die drei Staatsgewalten zu kontrollieren und Korruption und Verschwörungen aufzudecken, weshalb der Presse- und Meinungsfreiheit im Grundgesetz ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde. Medien, die diesem Auftrag nachkommen, sollten in erster Linie skeptisch gegenüber den Verlautbarungen der Regierung und den Äußerungen von Politikern sein, statt sie unhinterfragt nachzuplappern, wie gerade in der aktuellen “Coronakrise” geschehen. Vor allem sollten sie keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen, die mündige Bürger, die Ihr Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen wahlweise als “Verrückte, Antisemiten, Rechts- Linksradikale, von Russland gesteuert etc.” diffamieren.
- Der Begriff “Verschwörungstheoretiker” wurde von der CIA etabliert um Journalisten, die ihren geheimen Operationen auf der Spur waren, zu diskreditieren. Er wird vor allem von denen benutzt, die selbst etwas zu verbergen haben oder komplett diskursunfähig sind. Denn die Meinungsfreiheit und damit auch die Meinungsvielfalt ist die Basis von Demokratie. Zensur geht immer mit Diktatur einher.
- Wenn also dieser Begriff häufig von bestimmten Medien benutzt wird, könnte man davon ausgehen, dass gerade diese etwas zu verbergen haben. Vielleicht sind sie alle im Besitz von ein paar wenigen Menschen, die ihre Ziele heimlich im Hintergrund und mit Hilfe dieser Medien verfolgen. Leben wir vielleicht schon nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Meinungsdiktatur die von elitären Verschwörern installiert wurde?
Auf den nachfolgenden Link bezogen, würde ich mich liebend gerne als Verschwörungstheoretiker bezeichnen.
forschung-und-wissen.de/nachrichten/psychologie/menschen-die-an-verschwoerungstheorien-glauben-sind-vernuenftiger-13372102
mit freundlichen Grüßen
Jürgen Dennerlein
20. Leserbrief
liebes team der nachdenkenseiten,
ich möchte euch bitten, den begriff und dieses totschlagargument “verschwörungstheoretiker” zum unwort des jahres 2020 vorzuschlagen.
mfg
reinhard wiecha
21. Leserbrief
Liebe Nachdenkseitenmacher,
sich gegen das Etikett “Verschwörungstheoretiker” zur Wehr zu setzen, scheint mir sehr wichtig. Da sollten die “alternativen” Medien zusammen halten und zusammen arbeiten.
Hilfreich ist dabei vielleicht, auf die Verschwörungstheorien der Regierenden hinzu weisen, was im Artikel ja geschehen ist. Die ganze Corona-Pandemie ist ja durchzogen von Verschwörungstheorien der Regierung; angefangen bei den Hunderttausenden von Toten bis zum Zusammenbruch des Gesundheitswesens.
Vielleicht sollte man auch mal wieder an einige Klassiker wie den Zwischenfall im Golf von Tonking im Vietnam Krieg oder die Massenvernichtungswaffen des Saddam Hussein oder den Hufeisenplan im Jugoslawien-Krieg erinnern.
Wer hier die Verschwörungstheoretiker sind, wird dann rasch deutlich. Beispiele gibt es da ja die Hülle und die Fülle.
Herzliche Grüße
Wolfgang Romey
22. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
den Versuch in Wikipedia, Sie, Ihre Mitstreiter und Ihr Medienprojekt in die Schublade des Verschwörungstheoretikerwesens mit hineinzustopfen, sollten Sie (aber in einem anderen als dem gemeinten Sinne) als ehrenhafte Auszeichnung gelassen zur Kenntnis nehmen.
Schließlich haben Sie alle sich ja auch verschworen:
- gegen die sich stetig ausbreitende ideologische Seuche des Neoliberalismus
- gegen die durch Kohl initiierte mediale Verblödungsattacke auf die geistige Gesundheit der Bevölkerung durch Installierung der debilen TV-Privatsender und nachfolgenden Medienprojekte.
Weiter so und danke Ihnen allen!
Liebe Grüße
Gerald Ellinger
23. Leserbrief
Hallo lieber Herr Müller,
ich hatte Ihnen vor einigen Tagen einen Leserbrief geschickt, in dem ich Wikipedia, Psiram usw. genannt habe als Teil eines – für mich offensichtlich professionell aufgezogenen, von Staat und Diensten organisiertes, protegiertes und finanziertes – Denunziations- und Manipulationsnetzwerks.
Auf Ihren neuesten Beitrag hin dachte ich, es könnte nicht schaden, Sie einmal auf den Psiram-Eintrag der NDS aufmerksam zu machen (da Sie, wie Sie angeben, wenig auf Wikipedia und ähnlichen Seiten lesen, und da werden Sie Psiram auch nicht lesen; eigentlich gut so).
psiram.com/de/index.php/NachDenkSeiten
Ich brauche dazu wohl nichts mehr sagen – schon die ersten Zeilen sind tendenziös (“Interviewpartner des russischen Staatssenders “Sputnik” – da wird jedem Journalisten und Faktenchecker, der sich über Sie informieren will, schon mittels dieser prominent aufgeführten absoluten Nebensächlichkeit, die ein seriöses Blatt vielleicht irgendwo als Randnotiz aufführen würde, klargemacht, wie sinnvoll respektive erwünscht es ist sich mit Ihnen ernsthaft auseinanderzusetzen. Und das hat Methode: Surfen Sie ein bißchen, psiramen Sie andere Charaktere; Sie werden Ihr blaues Wunder erleben). Kontaktschuld mit Esoterikern, russischen Agenten usw. wird ebenfalls etabliert, zu fast jedem ihrer Mitarbeiter, Partner und Ex-Partner findet Psiram ein unschmeichelhaftes, tendenziöses, aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat, und ihr Hang zur “Verschwörungstheorie” wird sowieso thematisiert.
Sogar kleine, viel unbedeutendere “Leuchten” nimmt dieses Kahane-Organ (wie ich Ihnen bereits schrieb, entblödet sich unsere Regierung nicht, eine Stiftung zu unterstützen, die ganz offen ein solches Verleumdungsportal zitiert, verlinkt und bewirbt, gerne auch an Schulen; trotz offensichtlichster journalistischer und/oder pädagogischer Mängel) ins Visier – es reicht, wenn Sie ein Youtuber sind, der politisch “unangenehm” auffällt und mehr als ein paar hundert Zuschauer erreicht, und schon haben sie ihren eigenen Eintrag.
.
Bösartig ist das. Professionell unprofessionell. Und ganz bestimmt kein “Versehen”.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler
24. Leserbrief
Lieber Herr Müller,
der Hinweis, dass es sich bei VT um einen Kampfbegriff handelt, ist auf jeden Fall wichtig.
Man sollte aber auch verstärkt das Etikett Denkvermeidungskrücke oder Ähnliches verwenden. Oder Argumentumgehung, ein “durchsichtiges Denkausweichmanöver”. Sie sehen ich probiere noch aus, jedenfalls meine ich, es muss auch auf die Ablenkungsfunktion hingewiesen werden.
Im Übrigen bewundere ich Ihre Kampfbereitschaft, dass Sie sich überhaupt der Situation ausgesetzt haben. Sie müssen doch damit rechnen, dass Sie dort unfair behandelt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer
25. Leserbrief
Liebe NDS-Redaktion,
Ihre Widerrede gegen den Siegeszug des Kampfbegriffes „Verschwörungstheorie“ hat mich enttäuscht, vor allem die Ausführungen zum 11. September 2001. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit der zeitgeschichtlichen Aufarbeitung von Staatsverbrechen wie der Ermordung der Kennedy-Brüder John und Robert. Für denjenigen, der gewillt ist, ein paar Tage in die Lektüre der besten Bücher zum Thema zu investieren, gibt es keine vernünftige Alternative, als anzuerkennen, dass bei beiden Mordfällen eine groß angelegte Vertuschung des wahren Tathergangs stattfand. Besonders zwingend ist die Beweislage im Fall RFK, bei dem die Obduktion ergab, dass der tödliche Schuss von hinten durch den Nacken ins Gehirn eindrang und aus wenigen Zentimetern Entfernung abgegeben wurde, während der als Täter verurteilte Mann dem Opfer frontal gegenüber stand und ihm nie näher kam als 1,20 Meter.
Daraus ergibt sich die Einsicht, dass solche kapitalen Vertuschungen möglich sind (zumindest in den USA), und natürlich muss man davon ausgehen, dass höchste staatliche Instanzen daran beteiligt gewesen sein müssen, weil es sonst eine Manipulation dieser Größenordnung nicht möglich wäre.
Auch für den 11. September gilt, dass wenn man sich die Zeit nimmt, die inzwischen umfangreiche Literatur, besonders aus dem Umfeld der „Architects and Engineers for 9/11 Truth“, zu rezipieren, einem intelligenten Leser nichts anderes übrig bleibt, als zur Kenntnis zu nehmen, dass die Geschichte, die uns damals vom FBI und von der US-Regierung erzählt worden ist, so viele Löcher und Ungereimtheiten aufweist, dass sie unmöglich stimmen kann. Leicht überspitzt gesagt, lassen sich die Menschheit in Bezug auf 9/11 in zwei Gruppen einteilen: die (vielen) Ahnungslosen, die an die offizielle Version glauben (und vielleicht nicht einmal wissen, dass am 11.9.2001 neben den beiden WTC-Türmen noch ein drittes Gebäude, WTC Nr. 7, eingestürzt ist), und die (nicht so vielen) Informierten, die es besser wissen. Ich bin stolz darauf, zur letzteren Gruppe zu gehören, und vertrete meine Sicht der Dinge offensiv und unter bewusster Inkaufnahme der Stigmatisierung als „Verschwörungstheoretiker“, die ich mir dafür manchmal einhandeln mag. Lieber Verschwörungstheoretiker als ahnungslos.
Als Einstieg ins Thema für NDS-Leser, die Lust haben, in die Welt der Informierten reinzuschnuppern, empfehle ich das Buch 9/11 Unmasked. An International Review Panel Investigation, bestellbar bei bol.de und amazon.de. Das Buch enthält keine einzige Aussage, die man als „Theorie“ charakterisieren könnte. Nur nachprüfbare und mit Quellenhinweisen belegte Tatsachenfeststellungen.
Karl Heinz Siber
26. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Müller,
mit etwas Verspätung bin ich leider erst heute dazu gekommen, den genannten Artikel als Podcast zu hören.
Obwohl ich Ihre Meinung und medialen und politischen Erfahrungen sehr schätze, so war ich beim Hören doch etwas verwundert über Ihre Reaktion auf die zitierte Beschreibung der NDS in der Wikipedia.
In dem Satz
“Die kritische Website […] sieht sich in den letzten Jahren jedoch vermehrt dem Vorwurf ausgesetzt, Verschwörungstheorien zu verbreiten.”
kann ich beim (un)besten Willen keine Unterstellung oder Anklage erkennen, daß die NDS wirklich VT verbreiten. Ich sehe und höre darin lediglich die sachliche Beschreibung eines bedauerlichen, aber dennoch wahren Zustandes: es gibt Personen und Institutionen, die den NDS vorwerfen, VT zu verbreiten.
Daß diese Vorwürfe zu Unrecht bestehen, weiß jeder, der die NDS aufmerksam und regelmäßig liest. Aber dennoch ist es sachlich richtig, wenn aus diesen falschen Vorwürfen der richtige Satz geformt wird, die NDS sähen sich diesem Vorwurf ausgesetzt.
Ihre Kritik und skeptische Einstellung gegenüber Wikipedia kann ich durchaus verstehen und teile sie auch, denn ich weiß u.a. aus eigener Erfahrung, wie es hinter der Bühne zugeht. (Stichwörter wie “Edit-Wars” und “gekaufte Wahrheiten” sind sicher auch Ihnen Begriffe.) Und aufgrund Ihres Artikels und der darin geäußerten Kritik an Wikipedia habe ich mir die Wiki-Seite zu den NDS extra einmal komplett durchgelesen, und ich kann darin wirklich keinen direkten Vorwurf seitens Wikipedia gegenüber den NDS erkennen. Im Gegenteil: die Seite zitiert zwar eine Menge Meinungen und Äußerungen anderer Medien und Personen über die NDS, macht aber diese Zitate stets als solche kenntlich und behauptet an keiner Stelle, daß diese Äußerungen richtig seien. Und all diese Zitate und Äußerungen sind mit Quellenangaben versehen.
Von daher muss m.M.n. anerkannt werden, daß Wikipedia journalistisch formal alles richtig gemacht hat.
Stilistisch kann natürlich darüber gestritten werden, ob es “nett” ist, so viel und geballte negative Kritiker zu zitieren, ob dahinter vielleicht eine Absicht oder nur Ungeschicklichkeit steckt.
Aber zum einen wäre ein Eingehen auf und eine Diskussion über diesen Punkt nur Wasser auf die Mühlen derer, die den NDS z.B. vorwerfen, hinter allem eine Kampagne gegen die NDS zu sehen. Und wenn ich zum anderen sehe, wer dort zitiert wird, und welche Vorwürfe diese Personen(kreise) den NDS machen, sehe ich diese Äußerungen eher als Ritterschlag für die NDS.
Darum würde ich als Resümee sagen: einfach lächelnd über solchen Kritiken und Kritikern stehen. Ich halte die NDS und ihre Macher für “dick-fellig”¹ genug, um das zu verkraften. (¹ Im Sinne von: “mit einem dicken Fell ausgestattet”!)
Und was die Eröffnung des Gesprächskreises durch Herrn Eidenmüller angeht: ich kenne den Herrn nicht, aber ich bin mir sehr sicher, daß er den einfachsten sich bietenden Weg gewählt hat, um sich Wissen über die NDS anzueignen, und zwar genau so, wie es ein Großteil aller Moderatoren, Diskussions- und Projektleiter tun, wenn sie mit einer (neuen) Aufgabe betreut werden: 5 Minuten vor Beginn der Aufgabe schnell bei Wikipedia nachschauen!
Das Zitieren von Wikipedia als Auftakt einer Veranstaltung beweist und enttarnt diese Vorgehens eigentlich immer recht deutlich und zeugt von der Einfallslosigkeit des Vortragenden.
Fazit: abhaken, lächeln und weitermachen!
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein
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